Garagengold - Spekulationen willkommen

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Was denkt ihr, werden sich in den kommenden Jahren Youngtimer zum "Garagengold" entwickeln? Und auf welche Marken, Bikes oder Teile würdet ihr spekulieren? Wird es überhaupt "Sammlerojekte" jenseits der Klassiker geben?

Ein Storck Organic würde ich mal in den Raum werfen. Allerdings war das ja damals schon sehr exklusiv und es bleibt fraglich, ob selbst ein neuwertiges Bike den Neupreis von damals erreichen könnte.


-so-praesentierte-storck-das-weiterhin-erhaeltliche-organic-an-der-eurobike-2007-
 
Interessante Frage.
Mal meine Meinung dazu:
Je komplexer die Räder geworden sind, desto schwieriger ist es mit den Ersatzteilen und desto uninteressanterer ist es für die breite „Masse“ der Sammler.
Somit sehe ich ganz viele Fullys schonmal eher nicht auf der Gewinnerseite.
Yeti‘s werden sicherlich anziehen und viele DH-bikes mit WC-Hintergrund sind ja schon dabei recht flott an Wert zuzulegen.
Ansonsten werden wohl eher Räder die handgefertigt und/oder technisch irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal hatten das Rennen machen.
Mir fällt da jetzt spontan das erste(!?) Specialized Enduro mit der kompletten Systemintegration ein.
(Wobei ich gar nicht weiß, ob das noch in die Youngtimer-Ecke oder schon in die New-School Ecke gehört…)
Gruss,
Oppa
 
Bin da ganz bei Oppa.
Die breite Masse schießt sich mit defekten Dämpfern und Lagern ab.
Ein paar wenige Modelle werden bestimmt auch steigen - ich denke da aber eher and die ersten “kult” oder coole fehlkonstruktionen und da ist man eher im Classic Bereich.
Wenn ich mir durchrechne was mich mein k2 proflex mir Smart Shock Dämpfer an nerven und Geld gekostet hat, dann ist der Kaufpreis das geringste - zurückgekommen werd ich das auch nicht und es ist nur für mich aus sentimentalen Gründen. Aber ich sammel auch nicht als wert Anlage sondern des haben Willens ;)

Lg Sebastian
 
die Fullys sehe ich nicht so kritisch. Wenn der Dämpfer exotische Einbaumaße hat, wird die Ersatzbeschaffung vielleicht schwierig, aber Lager sind doch meistens Standard. Buchsen, Achsen oder Distanzscheiben lassen sich ja auch mit überschaubarem Aufwand anfertigen.

Mit dem Specialized Enduro meinst du dann vermutlich dieses mit der FutureShock Doppelbrückengabel und spezieller Nabe. Das sieht man wirklich selten. Hat wohl aber auch Gründe, wenn man sich die Historie ansieht: https://www.pinkbike.com/news/the-evolution-of-the-specialized-enduro-2016.html
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Unter den Yeti-Youngtimern kann ich mir eigentlich auch nur die Downhill-Modelle mit potentiellem Werterhalt vorstellen: https://yeticycles.com/de-de/bike-history

Spannend finde ich noch die Bikes der Automobilherseller. Zählt zum Teil vielleicht aber auch zu den Fehlkonstruktionen.

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Bei den youngtimern sehe ich über die Breite Fläche wenig Gold. Denn es gibt einen großen Unterschied zu den Bikes der 90er:

In den 90ern hat sich der MTB Sport erst entwickelt. Anfänglich waren das Freaks, die solche bikes gefahren sind. Wenn man sich doch dazu entschieden hat mit dem MTB anzufangen, hat man meist ein Bike genommen, was irgendwie verfügbar war. Es gab noch kein Internethandel und viele Hersteller produzierten in nur kleinen Margen. Somit waren neben Rahmenherstellern auch etliche Teile rar und dann auch teuer. Das hat sehnsüchte und Begehrlichkeiten geweckt.
Jetzt 30 Jahre später kann man diese Sehnsüchte befriedigen, da man mit etwas Aufwand an genau diese Bikes und Teile kommt, die man in den 90ern nicht bekam.

Das änderte sich mit den Youngtimern. MTB wurde zum Breitensport. Viele Bikes wurden in Maße in Fernost produziert. Durch Kataloge und Internet konnte vieles bestellt werden. Es gab kaum Knappheit und somit auch weniger Begehrlichkeiten.
Wo sehe ich das jetzt noch Gold? Vor allem im DH Bereich. Ende der 90er/ Anfang 2000er war DH das, was in den 90er MTB war. Nur Freaks haben das gemacht. Bikes und Gabeln gab es kaum im Handel.
Daher: marzocchi Monster Gabeln, extrem Fette DH bikes (richi, Nicolai, banshe, ...) , was damals auch sündhaft teuer und unerreichbar war, wird sicher kult bleiben und Kellergold werden.
 
Das änderte sich mit den Youngtimern. MTB wurde zum Breitensport. Viele Bikes wurden in Maße in Fernost produziert. Durch Kataloge und Internet konnte vieles bestellt werden. Es gab kaum Knappheit und somit auch weniger Begehrlichkeiten.
Genau hier sehe ich in begrenztem Maß Potential für Wertsteigerung bei Youngtimern. Da in dieser Zeit von vielen Marken die letzten Rahmen “in-House” gefertigt wurden bevor die Produktion endgültig ausgelagert wurde.
Diese Modelle haben den Reiz das “Ende einer Ära” zu symbolisieren.
 
Anfänglich waren das Freaks, die solche bikes gefahren sind. Wenn man sich doch dazu entschieden hat mit dem MTB anzufangen, hat man meist ein Bike genommen, was irgendwie verfügbar war. Es gab noch kein Internethandel und viele Hersteller produzierten in nur kleinen Margen. Somit waren neben Rahmenherstellern auch etliche Teile rar und dann auch teuer. Das hat sehnsüchte und Begehrlichkeiten geweckt.
Jetzt 30 Jahre später kann man diese Sehnsüchte befriedigen, da man mit etwas Aufwand an genau diese Bikes und Teile kommt, die man in den 90ern nicht bekam.

mMn liegt hier genau der Punkt. Die Preise gehen hoch weil die Teile selten sind und die Generation, in welcher die Teile ihren Hype hatten, mittlerweile zahlungswillig (im Gegensatz zu damals als sie 18 waren und Kataloge gewälzt haben) ist. Man sieht es ja hier, viel wird gesammelt/besessen, vermutlich deutlich .ehr als gefahren. Diese Generation altert jedoch und somit schrumpft die Nachfrage kontinuierlich.

Nachfolgenden Generationen fehlt dieser Bezug, die Teile werden daher langfristig nicht mehr Wert.
 
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