Gefährdung von Waldboden durch MTBer

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Hallo Leute,
ich möchte für eine Ökologie-Seminararbeit zum Thema Mountainbiken gerne Bilder einer Downhill- oder CC-Rennstrecke vor Rennbeginn, kurz nach Rennende (oder während des Rennens) und nachdem sich der Boden wieder erholt hat mit reinbringen.

Ich möchte damit möglichst einen objektiven Eindruck gewinnen, wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt. Mein Ziel ist es dabei nicht den Mountainbikesport schlecht darzustellen, ich bin selbst MTBer, aber das Vorurteil, das MTB-Sport Bodenerosion begünstigt, besteht ja und dem würde ich gerne auf dem Grund gehen. Ich danke euch für die Infos!

Als Opener meines Vortrags wäre auch ein Video von einem Rennen in einem extrem schlammigen Terrain nicht schlecht, könnt ihr euch vielleicht an solch ein Rennen erinnern? Danke für die Infos!

Grüße
Ben
 
Vorschlag fürs Video:
Schau dass du an Videomaterial von den DH-Worldcups in Champery 2007 (Rennlauf gegen Ende) oder 2010 (Qualifi-Läufe) kommst. Champery 2007 kommt auf jeden Fall in F1RST und earthed 5 vor. Einfach mal suchen.
Das ist das schlammigste Rennen das mir so einfällt.
 
ja, an Champery hab ich selbst auch gleich gedacht. Hatte Earthed 5 auch mal, aber es nicht finden können... und die Videos bei youtube geben einfach nichts her! aber danke für den Tipp! ;)
@ funbiker: ja... hab mir gedacht, dass das thema ein dauerbrenner ist, aber trotzdem nichts finden können. Mir würde ein Link zu vorangegangenen Diskussion mit gleichem Thema auch reichen! ;)
 
Ich kenn mich im Downhillsport nicht gut aus. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Strecken extra dafür präpariert werden, dass der Boden sich schnell erholt und eben nicht absackt oder erodiert. Zum Beispiel durch Wasserrinnen, die dafür sorgen, dass Wasser abläuft und sich nicht sammelt oder Steinfelder, die extra verdichtet werdet.
All das findet man auf den "Problemwegen", für die wir immer wieder angeprangert werden, nicht. Einen objektiven Bericht kannst du meiner Meinung nach also nicht auf einer angelegten Downhillstrecke erstellen. Das wäre in etwa so, wie wenn man Allwetterreifen fürs Auto auf einer furztrockenen, bestens asphaltierten Teststrecke bewerten würde.

Ist vielleicht ein Marathon- oder Cyclocrossrennen bei dir in der Nähe? Gerade zur jetzigen Jahreszeit könnte man davon ausgehen, dass der Boden sehr in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn >100 Mountainbiker über ein und dieselbe Strecke brettern.
Gerade bei Marathons haben es die Veranstalter oft schwer, eine geeignete Strecke zu "basteln", weil das Vorurteil der Wegezerstörung gegen uns spricht.
 
Hallo Leute,
ich möchte für eine Ökologie-Seminararbeit zum Thema Mountainbiken gerne Bilder einer Downhill- oder CC-Rennstrecke vor Rennbeginn, kurz nach Rennende (oder während des Rennens) und nachdem sich der Boden wieder erholt hat mit reinbringen.

Ich möchte damit möglichst einen objektiven Eindruck gewinnen, wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt. Mein Ziel ist es dabei nicht den Mountainbikesport schlecht darzustellen, ich bin selbst MTBer, aber das Vorurteil, das MTB-Sport Bodenerosion begünstigt, besteht ja und dem würde ich gerne auf dem Grund gehen. Ich danke euch für die Infos!

Als Opener meines Vortrags wäre auch ein Video von einem Rennen in einem extrem schlammigen Terrain nicht schlecht, könnt ihr euch vielleicht an solch ein Rennen erinnern? Danke für die Infos!

Grüße
Ben
Servus Ben,

in diesem Jahr hat es viele schlammige Rennen gegeben :) Der Oberstdorf Marathon wäre da wohl im Bereich um die Sprungschanze ein ganz lohnendes Objekt...

Die Bilder und Filme würde ich mir beim Veranstalter holen, die dürften meist ein offenes Ohr für derartige Vorhaben haben.

Alternativ wäre vielleicht auch eine 24h Rennstrecke (z.B. München, Oly-Park, Maxhütte ect.) ganz interessant: Hier ist die Beanspruchung noch um einiges intensiver! Hier wäre Duisburg am geeignetsten, da das Rennen wegen "Verschlammung" und Regen nach 19 Stunden abgebrochen wurde. Dazu könntest Du mit Sicherheit Bildmaterial vom MTBvD erhalten, der sein Teamevent dort hatte und daher vermutlich viele Kameras und Bilder dabei hatte.

Viel Erfolg bei der Arbeit!
 
Ich möchte damit möglichst einen objektiven Eindruck gewinnen, wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt.

Ich möchte nur mal anmerken, dass bei einer solchen Veranstaltung die Gefährundung bzw. Schädigung des Waldbodens ggf. gar nicht von den teilnehmend, aktiven MTB'lern, sondern von den Zuschauern ausgeht. :eek:

:)
 
Ich werd natürlich schon auf den Streckenverlauf achten. Ich denke, Fußgänger sind da zu vernachlässigen, weil sie eigentlich nichts auf der Strecke zu suchen haben. Streckenposten, Fotografen und abgestiegene Mountainbiker sind natürlich schon zu beachten, aber spielen denke ich nur eine untergeordnete Rolle. Man kann aber anhand der Spuren schon klar zwischen Schäden von Fußgängern und MTBern differenzieren.
Danke, Marathonflo! Wenn ich durch eigenes Rumstöbern tatsächlich nichts finden sollte, werde ich die Veranstalter anschreiben.

Wenn jemand Matschfotos hat, auf denen man auch den Boden sieht, hilft mir das auch weiter! ;)
 
Bei der Strecke gab es sogar seitens der Biker sehr viel Kritik:
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=WEdumIxrmP4"]YouTube - 10. Rheingauer Mountainbike Marathon[/nomedia]

Ist im Regen leider total untergegangen. Videomaterial müsst es auch noch mehr geben!
 
Hallo Leute,
ich möchte für eine Ökologie-Seminararbeit zum Thema Mountainbiken gerne Bilder einer Downhill- oder CC-Rennstrecke vor Rennbeginn, kurz nach Rennende (oder während des Rennens) und nachdem sich der Boden wieder erholt hat mit reinbringen.

Ich möchte damit möglichst einen objektiven Eindruck gewinnen, wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt. Mein Ziel ist es dabei nicht den Mountainbikesport schlecht darzustellen, ich bin selbst MTBer, aber das Vorurteil, das MTB-Sport Bodenerosion begünstigt, besteht ja und dem würde ich gerne auf dem Grund gehen. Ich danke euch für die Infos!

Als Opener meines Vortrags wäre auch ein Video von einem Rennen in einem extrem schlammigen Terrain nicht schlecht, könnt ihr euch vielleicht an solch ein Rennen erinnern? Danke für die Infos!

Grüße
Ben


Es gibt -meines Wissens- bereits Untersuchungen das es für einen Boden keine schlechtere und keine bessere Nutzung als das Mountainbiken gibt:
gut für den Boden, wenn man richtig bremsen kann; schlecht, wenn mit Schredderbremse der Boden aufgerissen wird und somit Errosion gefördert wird.

Ob darüber hinaus eine Downhill-Rennstrecke da der Ansatz ist den MTB-Sport richtig darzustellen mag jeder selbst entscheiden.

Es gibt tolle Fortbildungen in denen der geneigte Trailbauer lernt, wie der Trail so zu bauen ist, das er lange hält und wenig kaputt macht. Pro(aktiv) MTB-Sport kann Dir hier http://www.dimb.de/index.php?option=com_wrapper&Itemid=144 geholfen werden!
 
Ich werd natürlich schon auf den Streckenverlauf achten. Ich denke, Fußgänger sind da zu vernachlässigen, weil sie eigentlich nichts auf der Strecke zu suchen haben. Streckenposten, Fotografen und abgestiegene Mountainbiker sind natürlich schon zu beachten, aber spielen denke ich nur eine untergeordnete Rolle. Man kann aber anhand der Spuren schon klar zwischen Schäden von Fußgängern und MTBern differenzieren.
Danke, Marathonflo! Wenn ich durch eigenes Rumstöbern tatsächlich nichts finden sollte, werde ich die Veranstalter anschreiben.

Wenn jemand Matschfotos hat, auf denen man auch den Boden sieht, hilft mir das auch weiter! ;)

Was möchtest Du denn darstellen?
Den Einfluss eines Mountainbikers, oder zwei, oder drei... auf die Umwelt oder den Einfluss einer MTB-Veranstaltung?
Mach DIR das Thema und das Ziel Deiner Arbeit klar.
 
mE ist der Zweck der Arbeit treffend umschrieben:

ich möchte für eine Ökologie-Seminararbeit zum Thema Mountainbiken gerne Bilder einer Downhill- oder CC-Rennstrecke vor Rennbeginn, kurz nach Rennende (oder während des Rennens) und nachdem sich der Boden wieder erholt hat mit reinbringen.

weiter:

Ich möchte damit möglichst einen objektiven Eindruck gewinnen, wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt.

Das ist ein interessantes Thema. Mich persönlich interessiert es schon welche Auswirkungen z.B. ein Marathon hat und wie lange die Regenerationsphase hinterher wirklich andauert.
Also, von irgendwelchem Gerede nicht beeindrucken lassen und schreiben!:daumen:
 
Ich kann der Empfehlung von Robert Ammersee und brmpfl nur beipflichten. Auch ist mir nicht ganz klar, ob es um permanente Strecken gehen soll oder was sonst genau.

Ökopedologisch gesehen ist das jedenfalls eine dreidimensionale und keine oberflächliche Sache, weil sich hier auch Auswirkungen auf Kapillarität etc. ergeben können, die bei einem "garen" Boden anders aussehen können als bei einem reinen Mineralboden etc.

Es verstünde sich also zunächst mal von selbst, daß man beim Förster, zuständigem Landwirtschaftsamt oder einem lokalen Kenner erkundet, um was für einen Boden es überhaupt geht (Pseudogley, Parabraunerde, Tschernosem, anthropogener Schotterweg,....).

Oberflächliche Fotos bringen da wenig. Man sollte zumindest wissen, wie mächtig der vor allem belastete A-Horizont ist.

Wissenschaftlichen Wert kann das alles also eigentlich nur haben, wenn man Bohrkerne zieht (wie tief, kommt auf den Boden an), sie zur Uni transportiert wie ein rohes Ei und sich die Zustände dann vorher und nachher z.B. auch im Dünnschliff unterm Mikroskop (mit zuschaltbarem Polfilter, versteht sich) anschaut. Beobachtungen, ob vorher oder nachher z.B. bei Sturzregen oder experimentell absichtlicher Überflutung mehr oder weniger Wasser oberflächlich abfließt, kann man ggf. als qualitatives Merkmal boniturmäßig protokollieren, oder man mißt das und macht ein quantitatives Merkmal draus, dessen Aussagewert aber zu klären wäre (Bezugsfläche?). Wer es genau wissen will, macht Messungen mit Doppelring o.ä.

Was eine Regeneration ist, wäre ebenfalls bodenbiologisch und -physikalisch zu klären. Bodenschutzrechtlich wäre auf Rennstrecken in der Regel (zumal so ein Rennen ja z.B. beim DH nicht nur in einem Jahr stattfinden soll) eine stabile Erosionsresistenz wesentlich. Sonst dürften die Genehmigungsbehörden bei bleibenden Schäden gar nicht mitmachen.

Beim Dualslalom in Ehlenbogen bei Alpirsbach (m.W. leider nicht mehr durchgeführt) hat man die Grassoden einfach ausgehoben, beiseite gepackt und nach dem Rennen wieder eingesetzt. Zu sehen war da nach kürzester Zeit nichts mehr.

Ich, beruflich bodenkundemäßig vorbelastet (DIpl. Ing. agr.) bin gerne behilflich. Ich glaube im übrigen, daß wer auch immer zwar Fotos liefern kann, aber bei Daten incl. Nahaufnahmen der Bodenoberfläche vor und nach einem Rennen und bei Bodenproben mit ausreichender Tiefe würde es schnell dünne. Ich kann ohnehin nur empfehlen, sich auf wenige, aber signifikante Beispiele zu konzentrieren, was MTB-Sportart und Bodentyp betrifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal, danke Tilman, dass du dir die Mühe gemacht hast!
Ich merke schon, ich komme nicht drum rum, meine Seminararbeit näher zu erklären. ;)
Meine Ökologieseminararbeit hat das Thema "Mountainbiken- Umweltwirkungen und sportartspezifische Lenkungskonzepte". Da ich aus formalen Vorgaben nicht mehr als 6 Seiten schreiben darf, geht es dabei weniger um den Anspruch wissenschaftlicher Vollständigkeit oder selbst durchgeführter ökopedologischer Forschungen (zu die ich als angehender Sportökonom mich auch gar nicht im Stande sehe ;)) als mehr darum einen Gesamtüberblick über Mountainbike-Tourismus, Lenkung von Freizeitsportlern und Umweltwirkungen (Ökobilanz) der Sportart aufzustellen. Bei Umwelteinflüssen hatte ich mir vorgestellt mich beispielhaft auf Umwelteinflüsse durch die Durchführung eines Rennens zu konzentrieren.Ich denke mir, dass dies sicher die in Konzentration massivste Benutzung eines Bodens durch Mountainbiker darstellt und man daher die Folgen des Mountainbikfahrens am ehesten ableiten kann. Am liebsten wäre mir selbstverständlich Studien zu finden, die sagen, "nach einem halben Jahr Schonung war alles wieder in Ordnung"! Wenn du von Studien weißt, die in Bezug auf MTBern schon durchgeführt wurde, würde mich das sehr interessieren! Leider finde ich allgemein wenig wissenschaftliche Texte... Tilman, weißt du wo ich Infos über das DS Rennen in Ehlenbogen herbekomme? Wäre ja ein super Positiv-Beispiel, wie man umweltverträglich ein Rennen durchführen kann!
Zu den Bildern: Die brauche ich mehr zur plakativen Veranschaulichung, da auch eine Präsentation mit dieser Arbeit verbunden ist.
und: danke, marathonflo! ;)
 
Erst einmal, danke Tilman, dass du dir die Mühe gemacht hast!

Ist doch klar.

Ich denke mir, dass dies sicher die in Konzentration massivste Benutzung eines Bodens durch Mountainbiker darstellt und man daher die Folgen des Mountainbikfahrens am ehesten ableiten kann.
Das ist dann aber nur dort interessant, wo eine Strecke nicht permanent angelegt ist. "Ableiten" kann man Dinge von Fotos nur mit wissenschaftlichen bzw. zumindest vom Ansatz her hinsichtlich der Aussagefähigkeit erläuterten Methoden der Ableitung, sonst wird's nicht wissenschaftlich, sondern politisch emotional.....(siehe unten).

Leider finde ich allgemein wenig wissenschaftliche Texte... Tilman, weißt du wo ich Infos über das DS Rennen in Ehlenbogen herbekomme?
Das ist ja das Problem, daß es da kaum wissenschaftlich Analysen (vgl. mein letztes Posting) gibt. Was Ehlenbogen angeht, frag' Markus Sitzler, der hat auch die Strecke in Bad Wildbad mit geplant, vielleicht weiß er darüber auch noch etwas, zumal die Akten zu der Strecke nicht die dünnsten sind....

Zu den Bildern: Die brauche ich mehr zur plakativen Veranschaulichung, da auch eine Präsentation mit dieser Arbeit verbunden ist.
Das ist ja das Gefährliche für den Bike-Sport. Fotos sind in diesen Falle wortwörtlich oberflächlich, man erkennt nichts auf den Fotos, was ein Laie hinsichtlich der tatsächlichen Auswirkungen rational beurteilen kann, ohne der Sache im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund gegangen zu sein. Emotionale Rezeptionen von Bildern haben daher nicht nur einmalig großen Schaden für den MTB-Sport angerichtet.

Vielleicht solltest Du, um genau dem entgegenzuwirken, die Gelegenheit nutzen, in Deinem Vortrag am Schluß im "Ausblick" darstellen, was man eigentlich unternehmen müßte, um der Sache wissenschaftlichen Tiefgang zu verpassen. Motto: " Das waren Bilder, also optische Impressionen der Oberfläche. Aber sie sagen im Grunde wenig und lassen umsomehr im schlechten Falle oberflächliche Vermutungen in allen Richtungen zu, müßten aber im positien Falle zu umfangreichen Fragestellungen anregen. Denn Boden geht in die Tiefe (2 Fotos mit möglichst unterschiedlichen Bodenprofil zeigen), es bleibt nicht bei der Oberfläche. Um dem gerecht zu werden, wäre folgendes wissenschaftlich anzugehen:......"

Einige Ansätze dazu habe ich ja angeführt und erläutere das auch gerne weitergehend, das ist im Grunde eine äußerst spannende Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bendito
Deine geplante Arbeit geht doch völlig am Thema vorbei.
Die Fragestellung ist für die Regeneration des Waldbodens etwa so
bedeutend wie sämtliche Formel 1-Rennen für den CO2-Haushalt.
Die Summe(!) aller muskelbetriebenen Räder auf häufig frequentierten Wegen im Wald macht es doch.
...oder eben nicht.
Das dürfte dann aber sehr komplex werden.
U.U. könnte man ein größeres Zweirad-Touristen-Gebiet als Forschungsobjekt
in Betracht ziehen. Wobei hier aber auch wieder etliche Störgrößen :cool:, wie
etwa Wanderer, Pferde u.ä. eingehen.

Jedenfalls ein Projekt mit höchstmöglicher Unschärfe der Aussagekraft.

Lostinwood
 
Nicht permanente Strecken erholen sich sehr schnell. Ich schätze die Verletzung des Bodens reicht nicht tiefer als 20, 30 cm. Man kann das vielleicht mit intensivem Viehtritt vergleichen. Die Befahrung kann sich durchaus auch positiv auswirken, denn viele Pflanzensamen brauchen bestimmte Reize, um zu keimen. Bewegung zum Beispiel oder es wird einfach mal der Mull mit Erde vermischt, was durch die Belüftung zu einer stärkeren Zersetzung und daher Bildung von höherwertigem Humus führt.

Wie Lostinwood bereits geschrieben hat, ist die Belastung bei permanenten Strecken ungleich höher. Wenn ich jedoch davon ausgehe, dass eine 2 km lange Bikeparkstrecke nicht mal eine Fläche von einem halben Hektar direkt beansprucht, kann ich nur sagen, dass die Problemstellung mehr in den Köpfen der Grünen steckt, als sie etwas mit der Realität zu tun hat.

Ökologen kann ich nur raten, sich aus dem Elfenbeinturm zu begeben und sich der Realität zu stellen. So schlimm ist die auch gar nicht. ;)
 
Seminararbeit mit 6 Seiten (!) ist wohl ungeeignet dieses Thema darzustellen. Da werden dann hauptsächlich falsche Schlüsse draus gezogen. Es sollte entweder eine umfangreichere Arbeit sein oder sich auf direkte Beschreibungen begrenzen. Die Wirkungen von Bildern auf so wenigen Seiten ins rechte Licht zu drücken ist m.E. nach nahezu unmöglich. Du spielst da mit heißem Eisen! Überlegs Dir gut, was Du da machen willst!

Rennen mit Schlamm gibts in unserer Klimazone wie Sand am Meer!
 
Marathons finden i.d.R. auf Wegen statt und somit ist der Boden ja schon verdichtet.

Bei XC-Rennen ist es meist ähnlich und selbst DH-Strecken werden oft permanent genutzt.

Deine geplante Arbeit mit Befahrung auf "Jungfreulichen" Boden ist bei Veranstaltungen eher selten (meine Vermutung) und ist sicher nicht der Kritikpunkt vieler die behaupten "die MTBler machen den Wald kaputt".

Nicht permanente Strecken erholen sich sehr schnell.

Spessart-Bike in Frammersbach ist keine permanente Strecke, ist nur am Rennen ausgeschildert, führt nur über Wege bis auf einen "Trampelpfad" von ca. 100 m und trotzdem ist die Strecke rel. hoch frequentiert. Klar die GPS-Daten gibt es im Netz oder der ex-Teilnehmer kennt sie noch. Und viele wollen die Strecke dann mal zum Training fahren, was bei ca. 1800 Teilnehmer schon eine Menge ist. Davon habe ich bisher nichts gelesen. Ich möchte deine Arbeit nicht schlecht machen, aber ob sie zum Positiven für den Bikesport wird, bezweifele ich.
 
Grundsätzlich muss ich ja sagen, finde ich Kritik immer positiv. Allerdings hab ich mit dem Posting eigentlich gehofft, jemanden zu finden, der mir auf die Schnelle sagen kann, wo ich Bilder von einer Strecke sehe, bei der der Boden auf den ersten Blick deutliche Spuren aufweist und ich kenne Bilder von Rennen, wo Fahrer komplett im Schlamm versunken sind, nur konnte sowas nicht finden. Dass ich dann gerne danach zeigen möchte aber nach einem halben Jahr sieht der Boden wieder völlig normal aus, habe ich mehrmals betont. Ich hatte aber natürlich vor, die Bilder nicht einfach für sich sprechen zu lassen, sondern darauf hinweisen, dass man hier nur einen oberflächlichen Schaden sehen kann. Und möchte sie eher als Diskussionseinstieg für die Präsentation nutzen, nicht für die Seminararbeit selbst. Dass die Arbeit nur 6 Seiten lang sein darf sind formale Vorgaben, für die ich nichts kann, was aber mir gleichzeitig nur eine oberflächliche Befassung mit dem Thema erlaubt. Damit muss sie aber nicht gleich dummes Geschwätz sein. Ich wollte hier auch keine Diskussion über die Durchführung meiner Seminararbeit losstoßen, sondern habe einfach gehofft so auf gutes Bildmaterial zu kommen. Seid euch sicher, ich werde den MTB-Sport nicht schlecht darstellen, aber möchtte nun auch nicht über meine Seminararbeit debattieren. Wobei wir auch mal die Kriche im Dorf lassen sollten: Erstens sind wir alle (auch mein Dozent MTBer) und können differenzieren, die Seminararbeit wird auch nicht zur Vorstellung des MTB-Sports im Stern oder Spiegel benutzt werden. Trotzdem möchte ich bewusst ein Extrem zeigen, so wie es nun mal bei Downhill oder CC-Rennen auch gang und gäbe ist. Natürlich weise ich auch daraufhin, dass es keine Alltagsbelastung des Bodens abbildet.... um danach aber möglichst zu zeigen, dass der Boden nicht langfristig geschädigt wird. Auch Rennen sind Teil des Sports, auf den ich mich konzentrieren möchte, nicht mehr und nicht weniger. Aber eine grundsätzliche Debatte über Sinn und Unsinn meiner Seminararbeit möchte ich jedenfalls nicht führenr, das bespreche ich dann mit meinem Prof. Danke für den Hinweis zum Buch Mountainbike und Umwelt, das Buch habe ich! ;)
 
Das sollte kein Angriff auf Deine Seminararbeit sein, aber manche sind aus anderen Studiengängen evtl. andere Vorgaben gewohnt. 6 Seiten ist bei mir ein Handout zum Ref, allerdings Fließtext, ohne Bilder, Schaubilder, etc. Seminararbeit rangiert bei mir bei 25-30 Seiten, Zulassungsarbeit 40 Seiten. War vielleicht nicht ganz klar aus Deinem ersten Post rauszulesen.

Für Bilder hilft goglen und pinkbike, da musst Du dann halt noch suchen, aber damit dürftest Du fündig werden.
 
@benito
Nich' böse sein - wer öffentlich schreibt, erntet öffentlich Kritik ;)
Geht mir auch so ;)

Du hast doch selbst von Objektivität geschrieben:
"...Ich möchte damit möglichst einen objektiven Eindruck gewinnen, wie weit die Natur von solch einer Veranstaltung beeinflusst wird und ob es überhaupt Spätfolgen gibt. ...

Wenn das der anvisierte Kern Deiner Arbeit sein soll, dann willst Du doch ganz offenbar ein sehr konkretes Ergebnis!
Kriegst Du aber nie und nimmer. Jedenfalls nicht unter sachlicher, "wissenschaftlicher" Perspektive.
Das fängt bereits genau bei dem gewünschten Bildmaterial an. Das hat etwa mit den Quellen, den Begleitumständen und der Chronologie zutun.
Bildmässig kann so viel gezeigt und - manipuliert werden. Wobei sich die Manipulation weniger auf das Foto ansich beziehen muss.

"Spätfolgen" - da wird ganz besonders viel Sachlichkeit und Nachvollziehbarkeit erforderlich. Das taucht höchstens als Fazit einer ausführlichen Abhandlung und Recherche (Diplomarbeit?) auf. In einer Seminararbeit nicht zu schaffen. Das hätte eine Art Glaskugelcharakter.
Je weniger vorgewagt Deine Seminararbeit ist - umso knackiger kannst Du Aussagen treffen.
Der Bogen ist mit Deiner Vorstellung einfach nur zu weit gespannt.

Mal' richtig provokativ: Es ist doch egal, was auf den Rennstrecken passiert - aber nicht, was ein gedankenloser Massensport in sensiblen Naturbereichen anrichten kann.
Schon gut...
Ein sachlicher Aspekt ist jedenfalls nicht nur die Qualität des Schadens und der Bodenregenerierung - sondern ganz sicher die Quantität der Belastungen. Also etwa der bereits zuvor hier genannte Flächenbedarf für "Intensivstrecken".
Du willst "ein Extrem" zeigen - leider lässt genau das kein bißchen Rückschlüsse auf Bodenschäden des MTB-Volkes zu. Das wäre eher irreführend.

Vergiß' mein und das andere Geschreibsel hier oder - nutze es, um eine schussfestere Seminararbeit hinzulegen :cool:

Lostinwood
 
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