Hallo!
Ich bin auf diesen Thread gestoßen und ich muss murmel04 sagen: Ich kenne deine Angst
Ich fahre jetzt seit März/April 2012 mit meinem Hardtail. Mein Freund fährt schon ein paar Jahre länger und als ich angefangen habe, hat er mir alles erklärt, so wie er es "gelernt" hat.
Aber Angst war immer dabei und auch sehr groß.
Schon kleine Wurzeln oder Schotter haben mich durcheinander gebracht und Strecken, die ich gefahren bin, bin ich beim nächsten Mal nicht mehr gefahren, weil plötzlich etwas den Weg "blockierte. Mein Freund musste viel aushalten

Ich kann dir wirklich raten: Schau nach einem Fahrrad, was zu dir passt. Mein Hardtail hat 899 Euro gekostet und ein Hardtail ist ein gutes Bike zum üben (vorallem als Anfänger). Du merkst direkt, wie das Fahrrad reagiert, wenn du irgendwo drüber fährst, du muss sehr auf deine Haltung und Technik achten (du merkst ja jede Wurzel) und ein Hardtail ist leichter und einfacher zu handeln. Wenn ich jetzt mal zwischendurch das Fully von meinem Freund fahre: Ein Sofa sag ich nur

Dann würde ich auf jeden Fall einen Technikkurs machen.
Ich habe einen gemacht, wo ich ca. 4 Monate gefahren bin. Dort lernt man die richtige Technik und wie du dein Fahrrad enstprechend wartest und einstellst.
Und ich habe noch einen Mut-Tut-Kurs gemacht (siehe die Girls-ride-too - Seite). Das hat den Knoten gelöst.
Außerdem fahre ich immer mit Knieschonern... Schützen nicht nur bei Stürzen sondern sind auch gut für den Kopf

Fange einfach klein an. Ich bin als erstes nur kleine "Berge" gefahren oder durch den Wald ganz in Ruhe.
Bremsen üben ist auch sehr hilfreich. Du solltest dein Bike kennen und wissen, wann es wie reagiert. Meistens kommt das erst mit der Zeit, aber wenn du weißt, wie dein Bike sich beim
Bremsen verhält, hilft das viel. Übe Kurvenfahren auf Parkplätzen. Solltest du dann Strecken fahren und an schwierige Stellen kommen: schau sie dir an und entscheide ob du fährst oder nicht. Wenn du ein schlechtest Gefühl hast, verschiebe dieses Stück und übe es später noch einmal. Irgendwann schaffst du das dann. Vielleicht hilft es dir auch, solche Stücke zu "analysiseren" (Wo ist das Problem? Wo muss ich lang? Wie fahr ich hier?) Ich laufe sie auch gerne ab und schau sie mir dabei an. Wenn du etwas geschafft hast, was schwierig war, wiederhole es immer wieder.
Auch hilft es, wenn du hinfällst

Wirklich. Ich hatte immer Angst davor, dass ich falle. Die Folgen waren mir eher "egal". Ich hatte schon Angst zu fallen. Bis es irgendwann passierte und ich einen Abgang über den Lenker gemacht habe. War nichts schlimmes, nur einen blauen Fleck am Bein, aber das hat geholfen. Du weißt dann, dass dein Körper und Fahrrad viel aushalten. Jedoch muss du diese Stelle dann noch einmal fahren, um Angst vor dieser Stelle zu vermeiden. Ich bin gefallen, als ich mit dem Vorderrad über einen dicken Ast hüpfen wollte. Direkt nach dem Sturz habe ich dies wiederholt, nur damit der Kopf sich nicht merkt: Ast - drüberhüpfen - geht nicht gut.
Wie die anderen auch schon sagten: Fahre nur mit Leuten, die dich unterstützen und nicht hetzen oder unter Druck setzen. Wenn du Sachen nicht fahren willst - fahr sie nicht. Lass dich da nicht zwingen oder etwas einreden. Hör dann auf dein Bauch! Am Besten ist, wenn diese Leute Ahnung haben und dir Sachen erklären können und auf Schlüsselstellen hinweisen oder sich an gefährliche Stellen stellen und dich auffangen oder nur die Angst nehmen, weil sie einen Baumstamm verdecken und du den dadurch nicht mehr direkt anschaust.
Alleine fahren kann auch manchmal helfen. Ich mache das, wenn ich eine Stelle habe, wo ich mich nur trauen muss, wo aber auch keine Gefahr besteht. Dann habe ich Zeit diese Stelle zu üben.
Ich finde am schwierigesten: keinen Druck machen!
Glaub mir, die Kondition kommt mit der Zeit und wenn du die Technik gelernt hast, brauchst du nur noch üben und fahren.
Ich hoffe, dass der ganze Text dir hilft!
Schöne Grüße,
Kirsten