Grosses Unglück - Canti Sockel abgerissen ...

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Grosses Unglück - Canti Sockel abgerissen ...


Erstmal ein fröhliches Hallo, denn ich bin neu hier :)

ich habe mir letzten Monat bei ebay ein Klein Pinnacle ersteigert, welches so um die 10 Jahre alt ist.

Der Cantileversockel ist nun leider abgerissen. Davor hat er sich unter sehr grosser Kraftanstrengung zwei bis drei Umdrehungen rausdrehen lassen. Ich vermute, Schlitz rein dremeln und mit dem Schraubenzieher raus drehen wird nicht funktionieren ...
(siehe Bilder)









Ich habe folgendes gefunden:

* Gewinde lösen:
Wenn die bekannten Rostlöser wie WD40 oder Caramba versagen hilft oft Hitze! Das Bauteil dehnt sich stärker als die Schraube und löst so die ungewollte Verbindung. Verblüffend ist auch was manchmal schon ein Hammerschlag bewirkt: Gerade große Schraubverbindungen wie z.B. Auto-Radschrauben lassen sich gut lösen wenn man vorher einmal kräftig (in Achsrichtung!) auf den Schraubenkopf haut.

* Mutter aufschweißen: Wenn noch ein Stück der Schraube herausschaut kann man relativ leicht eine Mutter aufschweißen und diese zum herausdrehen verwenden. Die entstehende Hitze trägt natürlich auch ihren Teil dazu bei.

* Linksausdreher: Bei bündig abgerissenen Schrauben hilft nur noch ein Linksausdreher. Diese Werkzeuge sehen etwa aus wie konisch geformte Gewindebohrer, haben aber ein Linksgewinde:

Die Schraube wird am Ende möglichst Plan gefeilt und in der Mitte angekörnt. Nun wird sie mit etwa dem halben Durchmesser aufgebohrt. Das Ausdrehwerkzeug "schraubt" man jetzt gegen den Uhrzeigersinn in das Bohrloch bis es, bedingt durch die Konizität, klemmt und die Schraube mitdreht. Eminent wichtig ist dabei daß das Loch nicht zu groß gebohrt wird, da sonst der Ausdreher die Schraube spreizt und so noch fester mit dem Teil verbindet!

* Wenn alle oben genannten Lösungsmöglichkeiten versagen hilft nur ein ausbohren der Schraube und ein anschließendes Einsetzen einer Gewindebuchse. Das wichtigste ist dabei ein exakt mittiges Anbohren und ein schrittweises Steigern des Bohrdurchmessers. Da im Normalfall das Schraubenmaterial härter ist als das des Gehäuses besteht sonst Gefahr daß der Bohrer "auswandert".


Hat jemand schon mal etwas ähnliches gehabt, eine Lösung gefunden oder Erfarungen mit der ein oder anderen Variante gemacht? Und dann kommt noch die Frage auf mich zu, wo ich soetwas machen lassen kann? In Köln?
Bei dem ein oder anderen Fahrradladen war ich schon, aber eine andere Lösung ausser selber ausbohren hab ich noch nicht gehört. Da ich aber nicht annähernd die nötigen Werkzeuge habe und auch wenig Erfahrung kommt das nicht in frage.

Mein heissester Plan ist im Moment zu einer Autowerkstatt zu gehen und zu fragen ob sie mir eine Mutter aufschweissen können, um dann mit reichlich Rostlöser das böse Ding heraus zu drehen.

Es würde mich sehr freuen, die ein oder andere Meinung, Erfahrung oder Lösung zu hören :daumen:

Vielen Dank
 
Also aus meiner Sicht ist das mit dem LInksausdreher die beste Lösung. Die gibt es in (fast) jedem Baumarkt und bei ner gut gemachten Bohrung auch recht einfach.

Falls das nicht funktioniert, kannst du dann mit entsprechendem Geschick auch versuchen, das Loch so groß zu bohren, dass du das Gewinde nachschneiden kannst. Ich würde also nicht das ganze Gewinde ausbohren sondern nur so einen Durchmesser bohren (m6=5 mm / M5=4,2mm), dass du dann den Rest mit einem Gewindebohrer heraus bringst. So bleibt das "alte" gewinde erhalten :daumen:
 
also ich würde mit einem 50 Gramm Hammer das Teil mit vielen kleinen Schlägen bearbeiten damit der Gewindekleber sich zerbröselt. Dann mit einem Linksausdreher rausholen.

Gruß Stefan
 
Vergiss den Linksausdreher! In nahezu allen Fällen weitet dieses "Werkzeug" den Schraubenrest auf und macht damit viel mehr Schaden als Nutzen. In keiner guten Motoreninstandsetzung wirst Du diesen Schnickschnack finden.

Schrittweise aufbohren ist meiner Erfahrung nach die beste Lösung. Wenn es Dir gelingt, die erste Bohrung nahezu mittig anzusetzen, kannst Du Dich vorsichtig bis an das Gewinde im Rahmen herantasten. Mir ist es dann schon häufig gelungen, mittels einer Reissnadel oder spitzen, feinen Schraubenziehern den Rest der Schraube aus dem Gewindegängen den Bohrung heraus zu prökeln. Danach das Innengewinde nachschneiden und gut ist.... :)
 
hammerbusch schrieb:
Vergiss den Linksausdreher!
!!!
Reicht der sichtbare Stummel um eine Gripzange anzusetzen, sieht jedenfalls so aus? Falls ja, nur gut handwarm erhitzen. Manchmal hilft es mehrmals um ein paar Winkelgrade hinein- und herauszudrehen um das Gewinde zu lockern, machmal würde der mürbe Bolzen dann erst recht ausbrechen und es ist besser mit der Zange jeden gewonnenen Zehntelmillimeter nachzufassen. Gefühlssache.
 
Beim Erwärmen des Cantisockels wird sich der Rest des Gewindeklebers neu verkleben, das würde ich so gut es geht vermeiden. Außerdem wird der Lack des Rahmens platzen. Da ist die Idee mit dem Aufschweißen einer Mutter genauso schlecht. Linksausdreher ist bei verklebten Gewinden auch nicht unbedingt der Hammer, dabei ist mir schon mal das Werkzeug abgebrochen und steckte dann noch zusätzlich im Schraubenrest. Ich schließe mich der Meinung an: Vorsichtig aufbohren und Schraubenrest rauspuhlen, aber wer das noch nie gemacht hat, sollte es einem Profi überlassen. Schau mal nach einer althergebrachten Schlosserei, die hilft Dir bestimmt weiter, nix Autowerkstatt oder Fahrradladen. Und erzähl denen von dem Gewindekleber, is wichtig.
 
Und dass ist dann eine Schweiß-Verbindung die einen abgerissenen, eingeklebeten, Cantibolzen rausdrehen soll? Außerdem sollte man das Innengewinde (Rahmen) erwärmen um es auszudehnen, nicht den press sitzenden Bolzen noch zusätzlich dehen, dann sitzt er noch besser. Oder habe ich in Physik nicht richtig aufgepasst?
 
Mein Tipp: Schlosserei! Die kennen sich mit sowas am wahrscheinlichsten aus. U.a. kann auch das Ankleben einer Mutter helfen (nein, nicht selber mit Alles-Kleber, sondern mit richtig Entfetten (anätzen) und anschliessend spezieller hochfester Kleber drauf)
 
Vielen Dank an Alle!!

Ich denke der Plan wird sein, daß ich mir mal einen Tag frei nehme und die Schlosser, Motoradwerkstätten und anderen Metallbetriebe abklappere um jemand zu finden, der mir das macht. Über die Version mit dem Linksausdreher habe ich auch in anderen Foren sehr geteilte Meinungen gelesen. Mit dem Anschweißen kann ich mir schon vorstellen, daß das jemand kann ohne den Rahmen abrauchen zu lassen. Mit dem ausbohren ist glaube ich auch so 'ne Sache, der Stahl macht schon einen rechst soliden Eindruck. Und irgendwie müsste man das Rad ja auch noch geschickt einspannen bevor man los bohren kann. Oder kann man sowas aus der Hand bohren, wenn man es kann?

@ilex
der Stummel ist sowas von rund und leicht konisch, da wird man nicht genügend halt bekommen.

@fsr_rider
ich kann mir schwer vorstellen, daß es einen Metallkleber gibt der den zu erwarteten Kräften standhält. An was hast du da gedacht, wo wird sowas gemacht?

Nochmal vielen Dank für die rege Anteilnahme!! :daumen:

Wenn sich was neues ergibt halte ich Euch auf dem laufenden :)
 
s.teufel schrieb:
@fsr_rider
ich kann mir schwer vorstellen, daß es einen Metallkleber gibt der den zu erwarteten Kräften standhält. An was hast du da gedacht, wo wird sowas gemacht?

Wie die Kleber jeissen? Keine Ahnung. Es gibt aber Metallkleber, die mehrere Tonnen pro Quadratzentimeter halten! Wie geagt: Voraussetzung ist, dass beide metallflächen so richtig Fettfrei sind - Abwischen mit Verdünner reicht da nicht. Verwendet wird sowas in der metallverarbeitenden Industrie.
 
sonst versuch das ding doch vorsichtig iwie so zu feilen/flexen wie auch immer, dass du 2 kanten hast und dann kannst du mit ner großen zange das ding rausdrehen. mir ist mal ne schraube meiner deore im canti festgesessen. ich wollte die bremse lösen und mir kam der canti entgegen. dann hab ich das gewinde rund gedreht (grobmotorisch veranlagt) und dann musste ich das auch so machen. mit ner ordentlichen rohrzange bekommst du das ding meistens raus.
 
@ alle: Ja, ich würde auch ohne lange zu zögern ankörnen und frei Hand bohren. Vorher mal mit einer gescheiten Rohr-/Grip-sonstwaszange, ggf. unter anfeilen, einen Versuch zu wagen kann nicht schaden. Zum ausbohren braucht man den Stummel nicht. Vorsichtig, wie Ilex meinte, hin und her drehen, vorher nochmal anklopfen, damit sich die Gewindegänge gegeneinander setzen und lösen. Wenn's mit der Zange nicht funzt, ausbohren. Ich habe schon mehrfach abgerissenen 6mm-Stahlbolzen in Alumotorblöcken ausgebohren müssen, dagegen ist der Cantisockel mit seinen üppigen 10mm ein dankbares Übungsobjekt!

Ist aber nicht schlimm, wenn Du Dir das nicht zutraust! Gehe dann zu einem Motoreninstandsetzer oder Veteranenbetrieb, die haben so eine ******** öfters an der Backe! ;)
 
Ich als Anlagenmech. kann dir auch nur zum Ausbohren raten. Linksausdreher dehnen den Stummel wirklich noch mehr. Wenn du stufenweise aufbohrst wird sich der Rest spätestens lösen wenn das Loch 3/4 mm kleiner als das Gewinde ist. Das ist dann noch i. O.. Der eventuell verwendete Schraubenkleber löst sich bei der Hitze die beim Bohren entsteht. Nimm neue Bohrer. Nachgeschliffene verlaufen schneller da man die Schneiden nie exakt gleich bekommt wie die Maschienenschleifer.
 
Ich weiß nicht ob du dein Problem schon gelöst hast, aber ich mag auch noch einen Vorschlag abgeben! :)
Also als erstes von vorn und hinten mit einem kriechfähigem Öl einsprühen und über Nacht stehen lassen.
Dann mit nem normalen Fön mal 5min den Sockel anblasen, das wird nicht so heiß, dass es dem Lack schadet oder gar das Werkstoffgefüge verändert!
Eventuell den Bolzen zusätzlich mit Eisspray abkühlen und den rausstehenden Teil vom Bolzen mit ner Gripzange klemmen, die hält viel besser als dus mit ner Rohrzange je halten kannst. Wichtig ist nicht nur zu versuchen raus zu drehen sondern auch mal ein Stück zurück!
So weit wie der noch raus steht, funktioniert das so zu 99%, wenns tatsächlich nicht geht würd ich auch ausbohren.

Ich würd mein Bike nie aus der Hand geben und schon gar nicht zu nem Schlosser, lol! Natürlich bringen die das Ding raus, aber da muß es schnell gehen und nicht vorsichtig und langsam!
 
Mein Dank auch an alle, denen ich noch nicht gedankt habe!! :)

Ich habe jetzt jemanden gefunden, der es mir im laufe der Woche heraus operiert. Nachdem Caramba-Kur und Gripzangen-Attacke versagt haben ist nun Ausbohren der Plan. Ich bin ganz guter Dinge, daß es ordentlich gemacht wird.

Ende der Woche ist dann Tag der Warheit. :D

Nochmal vielen lieben Dank an alle!

s.teufel
 
Moin,

habe vor Monaten am Specialized meiner Tochter meine übrig gebliebene HS33 montiert - dabei ist mir genau das gleiche Mißgeschick passiert.
Hab's ohne Probleme schrittweise aufgebohrt und dann das Gewinde wieder vorsichtig nachgeschnitten.
Hat alles bestens geklappt, also wenn sich dein "jemand" einigermaßen auskennt wird das schon gehen ;)

Grüße
Ralph
 
wieso sollte das mit einem dremel und kleiner trennscheibe nicht klappen? die schraube steht weit genaug aus der fassung hervor um gefahrlos einen schlitz hineinzuschneiden. ich sehe da wirklich kein problem.;)
 
Balkon Klaus schrieb:
wieso sollte das mit einem dremel und kleiner trennscheibe nicht klappen?...
Wenn der Bolzen so fest sitzt, dass er abgerissen wurde, wird das Schlitzen kaum helfen. Wie gesagt - Rausbohren ist kein Problem.
 
der schraubendreher muss nur breit genug sein mit einem dicken griff damit man ordentlich kraft drauf bringt. oder machste noch einen zweiten schlitz rein und gehst mit nem kreuz-schlitz-schraubendreher ran. der greift evtl. besser als ein normaler schraubenzieher.
sollte das ding total fest sein, kannst du außen mit einem körner ansetzen und toc toc toc - das teil erstmal mit nem hammer vorsichtig anlösen.;)

außerdem: die option zum ausbohren falls alles nicht hilft, hast du ja immer noch
 
Mal ehrlich. Dremel. :lol:

Das ist nun mal echter Fall "Verschwendung von Lebenszeit".
Wenn die Junx schon mit Wärme & Gripzange & usw. nicht weitergekommen sind, was willst Du denn mit 'nem Dremel und 'nem gefrästen Schlitz ausrichten? :rolleyes:

Die Dremels kannste zum gravieren von Bierhumpen und sonem Gedöhns verwenden.....
 
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