Gruende ('Vorurteile') von uns Bio-Bikern kein e-Bike, pedelec, ... zu wollen

Und jetzt???

  • Ich bin E-Biker und werde weiterhin alle Nicht-E-Biker als vorurteilsbehaftet diffamieren

    Stimmen: 3 15,0%
  • Ich bin E-Biker, habs aber verstanden (evtl. schon vorher)

    Stimmen: 2 10,0%
  • Ich fahr sowieso nicht elektrisch

    Stimmen: 15 75,0%

  • Umfrageteilnehmer
    20

nightwolf

Bremst nicht fuer Fische
Registriert
21. März 2004
Reaktionspunkte
12.084
Ort
au-dela de Grand Est
Frohe Ostern,

Manchen mag es ueberfordern, aber der 'Verzicht' auf ein elektrounterstuetztes Bike kann durchaus gute Gruende haben, und die moechte ich jetzt einmal darlegen.
Vll haben ja auch noch andere Lust, sich dazu zu aeussern.

(1) Grundsaetzliche Einstellung
Ich halte es nach Moeglichkeit so einfach, kostenguenstig und bescheiden wie moeglich. Ich hatte nie in meinem Leben den sprichwoertlichen Geldschaisser (obwohl mir das die Neid&Hass Fraktion gerne unterstellt, wissensbefreit bezueglich der Tatsachen wie sie nun mal ist) und so liegt es nahe, dass, solange die kostenguenstigere Loesung ausreicht, selbige gewaehlt wird.
Obendrein koennen Dinge, die gar nicht da sind, auch nicht kaputt gehen. Somit hat ein Fahrrad bei mir nach Moeglichkeit nicht nur keinen Akku und Hilfsmotor, sondern auch keine Schaltung.
'Perfektion ist erreicht, wenn man nichts mehr weglassen kann'

(2) Fahrten als Ausgleichssport usw.
Hier spielt letztlich die bewaeltigte Strecke und das erzielte Durchschnittstempo keine Rolle.
Wenn ich im Zuge fortschreitenden Alters nicht mehr das schaffe, was ich vor 20-30 Jahren geschafft habe, dann kann ich die Umfaenge reduzieren.
Ich sehe keinen Sinn darin, ueber solche Entwicklungen mich zu versuchen hinwegzutaeuschen.
Wenn ich mit 80 noch das 'schaffe', was ich mit 20 geschafft habe (aber eben nur noch dank E-Unterstuetzung), dann beluege ich mich selbst - manchen gefaellt das, ich weiss, dass es Quatsch ist.

(3) Fahrten die sein muessen
Hier habe ich genau eine Strecke (Teilstueck der Wochenendpendelstrecke), die eine nennenswerte Laenge hat (35-38 km je nach Routenwahl Hauptstrassen / tour. Radwege), die ich freitags hin und in der Nacht von So auf Mo wieder zurueck fahren muss.
Und in der Tat, die Rueckfahrt ist manchmal nervig und beschwerlich, da sie dummerweise sowohl in der bevorzugten Gegenwindrichtung liegt als auch mit einem Schlussanstieg gesegnet ist.
Jetzt haben wir nur das Problem, dass, wenn ich den Akku am Freitag frueh aufgeladen habe, ich ihn primaer So Nacht am Ende der Ruecktour brauche. Und dann stellt sich die Frage, wieviel hat er derweil verloren (Winter! Kaelte - Rad steht das ganze WE am Pendlerparkplatz draussen), oder nehme ich den Akku lieber mit ins Wochenende (Reisen mit leichtem Gepaeck ade) und lade zuhause, oder oder oder ...?
Naja x ungeloeste Fragen - Dann lieber eine Alternativloesung: Snack dabei um vor dem Schlussanstieg nochmal Kraefte zu tanken, ggf. Teilstrecke Bahn, im extremen worst case Taxi (die letzten beiden Optionen musste ich NB noch nie ziehen) ...

So, das waere es von mir.
Diese 'Vorurteil'- Stories finde ich reichlich nervig.
Wieso kann man nicht akzeptieren, dass andere Leute ein anderes Leben haben und das persoenliche Lieblingsspielzeug in deren Leben eben keinen sinnvollen Platz finden kann?

Ist ja uebrigens keine Erfindung der E-Bike-Fraktion. Bei den Liegeradlern gibts ja auch nur zwei Sorten von Menschen - die, die kapiert haben, dass Liegerad 'besser ist', und die mit Vorurteil.
Dass die Strecken dieser Leute 'mit Vorurteil' einfach nicht lang und flach genug sind, dass ein Liegerad soviel Vorteile bieten koennte, dass die Mehrkosten einen Sinn ergeben wuerden - kein Gedanke daran.
 
Krasses Post. Die Energie hätte ich lieber in Ostereiersuchen oder ner Runde um den Block investiert. Mir ist latte, was andere fahren, insofern sie mich nicht auf dem Radweg abdrängen.;-)...Frohe Ostern lieber e-, bio und egalbiker!
 
Hauptsache nen Tread eröffnet

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So, das waere es von mir.
Diese 'Vorurteil'- Stories finde ich reichlich nervig.


...bedeutet dieser Satz nun, dass Deine Punkte 1-3 Vorurteile seien, die Dir begegnen?

Wenn nicht; also wenn Punkt 1-3 Deine Lebensrealität in puncto Radfahren wiederspigelt... ...was hat das mit Vorurteilen zu tun?

Zu 1. Es dürfte abseits Deines direkten privaten persönlichen Umfeldes nur sehr wenige Menschen interessieren und tangieren, wie Deine finanziellen Verhältnisse sind, und welche Prioritäten Du daraus ziehst.

Zu 2. Wenn Radfahren für Dich ein "Sport" ist, und Du dann daran auch noch Deine persönliche Definition legst, ist es wie unter 1. ; es wird nur sehr wenige Leute interessieren. Manche fahren Rad, weil sie es müssen, Andere, weil sie es wollen. Manchen macht es Spaß, Manche sehen es als Sport, wieder Andere als alternatives Fortbewegungsmittel. Und es gibt da bestimmt noch eine Reihe weiterer sehr persönlicher individueller Motivationen. Wenn Du mit 80 einen Selbstbetrug empfindest, weil Du Dank Pedelec die gleiche Strecke fahren kannst, wie seinerzeit mit 20 Jahren, so ist das Deine urpersönliche Empfindung, die Dir Niemand nehmen möchte, die Du allerdings auch nicht bei Anderen voraussetzen kannst. Im Allgemeinen weiß ja der 80-Jährige, der mit einem Pedelec die gleiche Strecke fährt, die er früher als 20 Jähriger ohne Tretunterstützung fuhr, dass er auf einem Pedelec sitzt, sofern er nicht an Demenz leidet. Insofern wird er es auch nicht als Selbstbetrug sehen. Selbstbetrug wäre es ja erst dann, wenn der 80 Jährige von sich selbst fest überzeugt wäre, er brächte noch die gleiche Leistung, wie seinerzeit mit 20. Das ist wohl - abseits krankhafter Einzelfälle - im Grundastz nicht zutreffend, da in der Beschaffung des Pedelecs ja die Begründung zum Leistungsangleich liegt (liegen könnte, da das hier von Dir genannte Beispiel, ein hypothetischer Einzelfall ist). https://de.wikipedia.org/wiki/Selbsttäuschung

Zu 3. Der(Beispiel) Akku Deines Fallbeispiels verliert über die drei Tage im Winter bei Temperaturen um -5°C und Lagerung im Freien, ca. 5% an Kapazität. Weitere 5% Kapazität verliert der Akku afgrund des Betriebes bei dieser niedrigen Betriebstemperatur. Das sind insgesamt 10%. Und das ist sehr ungünstig gerechnet. Bei den gängigen 500 Wh Akkus, verblieben Dir also noch 450 Wh. Ist Deine Streckenplanung derart ausgereizt, dass Du diese 50Wh unbedingt benötigst, dann käme ein Zusatzakku in Frage, oder die von Dir genannten Alternativen. Nun könntest Du auf die irrige Idee kommen, und behaupten; ein Elektroauto verliert ja im Winter auch 1/3 seiner Reichweite. Das stimmt natürlich nicht. Das E-Auto verliert vielleicht 2% seiner Reichweite durch die niedrige Temperatur. Der Großteil der Reichweite wird von der Elektroheizung verbraucht. Die hat das Pedelec nicht. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt ist der Reichweitenverlust durch dreitägige Lagerung vernachlässigbar.
Wenn Du Dein Pedelec samt Akku an einem Pendlerparkplatz stehen lässt, erhöht das die Diebstahlgefahr deutlich. Es wäre somit sinnvoller, den Akku mitzunehmen, womit sich dann das Entladeproblem durch niedrige Temperaturen gelöst hat. In der Tat hast Du dann ca. 2,5 Kg Gewicht, dass Du mit Dir trägst... ...bis wohin? Bis zum Bahnsteig? Oder gehst Du im Winter bei -5°C wandern mit Schlafsack im Zelt oder im Freien? Dann wirst Du ihn wohl mit tragen müssen, oder Dein Logistikkonzept, um zum Ausgangspunkt der Winterwanderung zu kommen, anders planen müssen. Die Alternative, mit einem Rad ohne Motor, der Bahn oder dem Taxi nanntest Du ja bereits. Ich nehme jedoch an, dass diese Problemstellung in Bezug auf die Gesamtheit der Fahrrad- und Pedelecfahrer, sehr exotisch ist.

Weiterhin hast Du hier eine Umfrage gestartet mit folgenden Antwortmöglichkeiten:

  1. Ich bin E-Biker und werde weiterhin alle Nicht-E-Biker als vorurteilsbehaftet diffamieren
  2. Ich bin E-Biker, habs aber verstanden (evtl. schon vorher)
  3. Ich fahr sowieso nicht elektrisch
Zu 1. : Diffamieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Diffamierung
Du erwartest dazu ernsthafte und ehrliche Antworten? Wird aus dieser Antwortmöglichkeit nicht selbst eine Diffamierung all Derer, die Vorurteile oder auch Urteile haben? Auch ist die Antwortmöglichkeit sehr indifferent. "Nicht-E-Biker" sind alle Menschen auf dieser Welt, die sich nicht in Besitz eines E-Bikes befinden, bzw. die sich nicht mit einem E-Bike fortbewegen. Da gehört eine bettlägerige Seniorin genau so dazu, wie der leidenschaftliche Motorsportler oder der Brieftaubenzüchter. Sollte es nun also einen E-Biker geben, der weiß, dass er Vorurteile gegen Menschen ohne E-Bike hat (vermutlich meintest Du Rad fahrende Menschen) und sollte er - aus welchen Beweggründen auch immer - ein Interesse an Hetze und Verleumdung gegen Rad fahrende Menschen haben, die keine elektromechanische Tretunterstützung nutzen, und sollte dieser E- Biker nun hier bei Deiner Umfrage sein Kreuzchen setzen, was denkst Du dann daraus lesen zu können? Dass ein E-Biker ein Asozialer ist? Das 1% aller E-Biker asozial sind? Das 10% aller E-Biker asozial sind? Dass alle E- Biker asozial sind?

Zu 2.: Was soll der hier abstimmende E-Biker - evtl. schon vorher - verstanden haben? Das erschließt sich weder aus dieser, noch den anderen Antwortmöglichkeiten noch aus dem Threadtitel. Vielleicht kannst Du mir hier weiterhelfen?

Zu 3.: Was bedeutet das "sowieso" ?
 
Bezüglich Akkuentladung (Selbstentladung bei Nichtgebrauch) bei Kälte: Der Akku entladet sich bei Kälte weniger schnell als bei grosser Wärme. Die Leistungsfähigkeit, Strom abzugeben, ist bei Kälte geringer als bei warmen Temperaturen.
 
Frohe Ostern,

Manchen mag es ueberfordern, aber der 'Verzicht' auf ein elektrounterstuetztes Bike kann durchaus gute Gruende haben, und die moechte ich jetzt einmal darlegen.
Vll haben ja auch noch andere Lust, sich dazu zu aeussern.

(1) Grundsaetzliche Einstellung
Ich halte es nach Moeglichkeit so einfach, kostenguenstig und bescheiden wie moeglich. Ich hatte nie in meinem Leben den sprichwoertlichen Geldschaisser (obwohl mir das die Neid&Hass Fraktion gerne unterstellt, wissensbefreit bezueglich der Tatsachen wie sie nun mal ist) und so liegt es nahe, dass, solange die kostenguenstigere Loesung ausreicht, selbige gewaehlt wird.
Obendrein koennen Dinge, die gar nicht da sind, auch nicht kaputt gehen. Somit hat ein Fahrrad bei mir nach Moeglichkeit nicht nur keinen Akku und Hilfsmotor, sondern auch keine Schaltung.
'Perfektion ist erreicht, wenn man nichts mehr weglassen kann'

(2) Fahrten als Ausgleichssport usw.
Hier spielt letztlich die bewaeltigte Strecke und das erzielte Durchschnittstempo keine Rolle.
Wenn ich im Zuge fortschreitenden Alters nicht mehr das schaffe, was ich vor 20-30 Jahren geschafft habe, dann kann ich die Umfaenge reduzieren.
Ich sehe keinen Sinn darin, ueber solche Entwicklungen mich zu versuchen hinwegzutaeuschen.
Wenn ich mit 80 noch das 'schaffe', was ich mit 20 geschafft habe (aber eben nur noch dank E-Unterstuetzung), dann beluege ich mich selbst - manchen gefaellt das, ich weiss, dass es Quatsch ist.

(3) Fahrten die sein muessen
Hier habe ich genau eine Strecke (Teilstueck der Wochenendpendelstrecke), die eine nennenswerte Laenge hat (35-38 km je nach Routenwahl Hauptstrassen / tour. Radwege), die ich freitags hin und in der Nacht von So auf Mo wieder zurueck fahren muss.
Und in der Tat, die Rueckfahrt ist manchmal nervig und beschwerlich, da sie dummerweise sowohl in der bevorzugten Gegenwindrichtung liegt als auch mit einem Schlussanstieg gesegnet ist.
Jetzt haben wir nur das Problem, dass, wenn ich den Akku am Freitag frueh aufgeladen habe, ich ihn primaer So Nacht am Ende der Ruecktour brauche. Und dann stellt sich die Frage, wieviel hat er derweil verloren (Winter! Kaelte - Rad steht das ganze WE am Pendlerparkplatz draussen), oder nehme ich den Akku lieber mit ins Wochenende (Reisen mit leichtem Gepaeck ade) und lade zuhause, oder oder oder ...?
Naja x ungeloeste Fragen - Dann lieber eine Alternativloesung: Snack dabei um vor dem Schlussanstieg nochmal Kraefte zu tanken, ggf. Teilstrecke Bahn, im extremen worst case Taxi (die letzten beiden Optionen musste ich NB noch nie ziehen) ...

So, das waere es von mir.
Diese 'Vorurteil'- Stories finde ich reichlich nervig.
Wieso kann man nicht akzeptieren, dass andere Leute ein anderes Leben haben und das persoenliche Lieblingsspielzeug in deren Leben eben keinen sinnvollen Platz finden kann?

Ist ja uebrigens keine Erfindung der E-Bike-Fraktion. Bei den Liegeradlern gibts ja auch nur zwei Sorten von Menschen - die, die kapiert haben, dass Liegerad 'besser ist', und die mit Vorurteil.
Dass die Strecken dieser Leute 'mit Vorurteil' einfach nicht lang und flach genug sind, dass ein Liegerad soviel Vorteile bieten koennte, dass die Mehrkosten einen Sinn ergeben wuerden - kein Gedanke daran.
Zuviel Text, zuwenig Bilder. :oops:
 
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