Hallo,
ich schreibe gerade einen Artikel über GT/Gary Turner für eine Website. Da die Quellen ziemlich dürftig sind und oft falsch liegen, bräuchte ich mal das geballte Fachwissen des Forums. Hier mal meinen ersten Entwurf. Könntet Ihr mal drüber lesen, berichtigen, ergänzen? Danke.
Morfeus
Artikel:
Gary Turner
Gary Turner reparierte ursprünglich Trompeten und fuhr in seiner Freizeit Autorennen. Anfang der 70er Jahre zerstörte sein Sohn, ein passionierter Biker, mehrmals sein Rad. Nach einem weiteren schlimmen Crash lieh Gary Turner von einem Freund eine Rohrbiegemaschine und konstruierte einen Rahmen, der haltbarer und steifer war als die damals erhältlichen Rahmen. Bald produzierte Gary in seiner Garage für die gesamte Nachbarschaft in Fullerton (Kalifornien) Rahmen.
Auf einem nahegelegenen BMX-Kurs lernte Turner Richard Long kennen. Long besaß ein Bikeshop in Anaheim und die beiden Männer wurden Freunde. Beide teilten die Frustration über die am Markt erhältlichen Bike Produkte, besonders im Segment des gerade entstehenden BMX Marktes.
Schließlich entwickelten die beiden Freunde eine Vision für die Gründung einer Bike-Firma, die die Bedürfnisse aller Altersgruppen befriedigen konnte und dabei gleichzeitig die Qualität und Haltbarkeit zu liefern in der Lage war, wie sie für BMX und Mountainbikes notwendig war. Da die Nachfrage nach Turners handgemachten Rahmen nicht nachließ, entschieden die beiden, ihre eigene Firma ins Leben zu rufen.
1979 verkaufte Long seinen Fahrradshop und GT Bicycles (GT = die Initialen von Gary Turner) wurde gegründet. In der nächsten Dekade weiteten die beiden Partner ihre Produktlinie jenseits von Bikes für Jugendliche aus, mit spezieller Ausrichtung auf Mountainbikes.
Long und Turner führten GT Bycicles bis 1993 als Privatunternehmen. In diesem Jahr verkauften sie die Mehrheit der Anteile an die Bain Capital Company. Bain Capital brachte GT 1995 an die Börse.
Im Juli 1996 starb Richard Long bei einem Motorradunfall auf dem Weg zum NORBA Rennen in Big Bear, Kalifornien.
1997 produzierte GT Fahrräder der Marken GT, Powerlite, Robinson und Dyno in Santa Ana und Huntington Beach, hatte etwa 700 Mitarbeiter und Erlöse von knapp 200 Millionen Dollar pro Jahr.
Turner war zu diesem Zeitpunkt weiterhin in der Firma aktiv, beschäftigte sich jedoch hauptsächlich mit speziellen Designprojekten und trat bei Werbeveranstaltungen auf.
Durch den Tod von Richard Long, der GT bis dahin durch seine schiere Willenskraft organisatorisch zusammengehalten hatte, gerät GT langsam in eine Schieflage, von der nach außen hin jedoch noch nichts sichtbar war, da die finanziellen Mittel nach wie vor reichlich vorhanden waren. Verkaufszahlen wurden nicht erreicht, Prognosen lagen falsch, die Auslieferung der Bikes verzögerte sich und massive Rückrufaktionen fanden statt. Die Geschäftszahlen verschlechterten sich und die Aktie fiel.
Im Sommer 1998 kaufte Questor, der Geldgber von Schwinn Cycling & Fitness, die Firma GT für 175 Millionen Dollar. Schwinn und GT fusionierten zu einem globalen Konzern mit zwei starken Marken, die in einigen Bike- und Fitness-Segmenten Marktführer waren.
Im Frühjahr 2001 wurde klar, dass Questor und die Banken sich entschieden hatten, sich zurück zu ziehen. Investitionen wurden gestoppt und Zahlungen an Lieferanten und Subunternehmer eingestellt. Schwinn-GT Inc. meldete am 27.6.2001 Konkurs an. Das einstmals mächtige Duo wurde durch das Konkursgericht am 11.9.2001 für 86 Millionen Dollar an Pacific Cycle verkauft. Dies bedeutete einen Verlust von fast 175 Millionen Dollar für Questor und war ein Schlag für die gesamte Branche. Unterlegener Konkurent im Bietergefecht um GT/Schwinn war Huffy, Produzent vor allem von günstigen Bikes für den Massenmarkt, die hauptsächlich in amerikanischen Baumärkten verkauft wurden. Zu Pacific gehört u.a. auch die Bike-Marke Moongoose.
Alle Mitarbeiter von GT und Schwinn wurden entlassen, nur einige wenige erhielten einen neuen befristeten Arbeitsvertrag für 90 Tage, um Pacific bei der Übernahme zu helfen.
2002 entschied Pacific, dass bei GT weiterhin qualitativ hochwertige Bikes gebaut werden sollen und das Segment des preiswerten Massenkarktes nicht bedient werden soll.
ich schreibe gerade einen Artikel über GT/Gary Turner für eine Website. Da die Quellen ziemlich dürftig sind und oft falsch liegen, bräuchte ich mal das geballte Fachwissen des Forums. Hier mal meinen ersten Entwurf. Könntet Ihr mal drüber lesen, berichtigen, ergänzen? Danke.
Morfeus
Artikel:
Gary Turner
Gary Turner reparierte ursprünglich Trompeten und fuhr in seiner Freizeit Autorennen. Anfang der 70er Jahre zerstörte sein Sohn, ein passionierter Biker, mehrmals sein Rad. Nach einem weiteren schlimmen Crash lieh Gary Turner von einem Freund eine Rohrbiegemaschine und konstruierte einen Rahmen, der haltbarer und steifer war als die damals erhältlichen Rahmen. Bald produzierte Gary in seiner Garage für die gesamte Nachbarschaft in Fullerton (Kalifornien) Rahmen.
Auf einem nahegelegenen BMX-Kurs lernte Turner Richard Long kennen. Long besaß ein Bikeshop in Anaheim und die beiden Männer wurden Freunde. Beide teilten die Frustration über die am Markt erhältlichen Bike Produkte, besonders im Segment des gerade entstehenden BMX Marktes.
Schließlich entwickelten die beiden Freunde eine Vision für die Gründung einer Bike-Firma, die die Bedürfnisse aller Altersgruppen befriedigen konnte und dabei gleichzeitig die Qualität und Haltbarkeit zu liefern in der Lage war, wie sie für BMX und Mountainbikes notwendig war. Da die Nachfrage nach Turners handgemachten Rahmen nicht nachließ, entschieden die beiden, ihre eigene Firma ins Leben zu rufen.
1979 verkaufte Long seinen Fahrradshop und GT Bicycles (GT = die Initialen von Gary Turner) wurde gegründet. In der nächsten Dekade weiteten die beiden Partner ihre Produktlinie jenseits von Bikes für Jugendliche aus, mit spezieller Ausrichtung auf Mountainbikes.
Long und Turner führten GT Bycicles bis 1993 als Privatunternehmen. In diesem Jahr verkauften sie die Mehrheit der Anteile an die Bain Capital Company. Bain Capital brachte GT 1995 an die Börse.
Im Juli 1996 starb Richard Long bei einem Motorradunfall auf dem Weg zum NORBA Rennen in Big Bear, Kalifornien.
1997 produzierte GT Fahrräder der Marken GT, Powerlite, Robinson und Dyno in Santa Ana und Huntington Beach, hatte etwa 700 Mitarbeiter und Erlöse von knapp 200 Millionen Dollar pro Jahr.
Turner war zu diesem Zeitpunkt weiterhin in der Firma aktiv, beschäftigte sich jedoch hauptsächlich mit speziellen Designprojekten und trat bei Werbeveranstaltungen auf.
Durch den Tod von Richard Long, der GT bis dahin durch seine schiere Willenskraft organisatorisch zusammengehalten hatte, gerät GT langsam in eine Schieflage, von der nach außen hin jedoch noch nichts sichtbar war, da die finanziellen Mittel nach wie vor reichlich vorhanden waren. Verkaufszahlen wurden nicht erreicht, Prognosen lagen falsch, die Auslieferung der Bikes verzögerte sich und massive Rückrufaktionen fanden statt. Die Geschäftszahlen verschlechterten sich und die Aktie fiel.
Im Sommer 1998 kaufte Questor, der Geldgber von Schwinn Cycling & Fitness, die Firma GT für 175 Millionen Dollar. Schwinn und GT fusionierten zu einem globalen Konzern mit zwei starken Marken, die in einigen Bike- und Fitness-Segmenten Marktführer waren.
Im Frühjahr 2001 wurde klar, dass Questor und die Banken sich entschieden hatten, sich zurück zu ziehen. Investitionen wurden gestoppt und Zahlungen an Lieferanten und Subunternehmer eingestellt. Schwinn-GT Inc. meldete am 27.6.2001 Konkurs an. Das einstmals mächtige Duo wurde durch das Konkursgericht am 11.9.2001 für 86 Millionen Dollar an Pacific Cycle verkauft. Dies bedeutete einen Verlust von fast 175 Millionen Dollar für Questor und war ein Schlag für die gesamte Branche. Unterlegener Konkurent im Bietergefecht um GT/Schwinn war Huffy, Produzent vor allem von günstigen Bikes für den Massenmarkt, die hauptsächlich in amerikanischen Baumärkten verkauft wurden. Zu Pacific gehört u.a. auch die Bike-Marke Moongoose.
Alle Mitarbeiter von GT und Schwinn wurden entlassen, nur einige wenige erhielten einen neuen befristeten Arbeitsvertrag für 90 Tage, um Pacific bei der Übernahme zu helfen.
2002 entschied Pacific, dass bei GT weiterhin qualitativ hochwertige Bikes gebaut werden sollen und das Segment des preiswerten Massenkarktes nicht bedient werden soll.
Noch lassen ihn die beiden Buchstaben G und T total kalt 
