Guide Bremshebel R gegen RSC tauschen

Dann erklär doch bitte, wie, wann und warum sich ein quadring nachstellt, ohne das ammenmärchen zu benutzen.
Der Quadring biegt sich bis zu nem bestimmten Punkt, danach rutscht der Kolben im Quadring. Und zwar genau so weit bis wieder Kräftegleichgewicht herrscht zwischen der Reibung und der Rückstellkraft des Gummis. So gesehen stellt sich der Quadring bei jedem Bremsvorgang mikroskopisch nach.
Dem ist ja nicht viel hinzuzufügen, danke :daumen:

Also gut, wer nörgelt, muss wenigstens konstruktive Kritik leisten können, haste Recht.
Um auf die W-Fragen einzugehen:

Also "Wie" sich der Kolben im Rechteckring nachstellt, geschieht dadurch, dass er sich nach erreichen der Haftgrenze im Dichtring verschiebt. Dabei muss man wissen, dass der Initialweg des Kolbens ausschließlich über die Elastizität des Rechteckrings in seiner asymmetrischen Nut geschieht. Bis zum erreichen des Druckpunkts gibt es keine keine Gleitbewegung zwischen Kolben und Dichtring. Beide bewegen sich formschlüssig. Zu bemerken ist, dass sich der Dichtring in seiner Nut geometrisch etwas entspannt, während er ausfährt.

"Wann" die Belagsnachstellung einsetzt, ist, genau wie @write-only schrieb, quasi ein fortwährender Prozess bei jeder Betätigung über die Elastizitätsgrenze des Dichtrings hinaus. Der Kolben fährt allerdings nicht nur immer Mikrometerweise aus, denn ein Bremssattel verformt sich z.T. ganz gewaltig beim Bremsen. Diesen Weg verfahren die Kolben ebenfalls in den Dichtungen, denn die Grenze seiner Elastizität ist bereits erreicht. Die Kolben können nur noch in ihm gleiten. Beim nachlasen des Bremsdrucks verformt sich der Bremssattel zurück und die Kolben verfahren auf dem selbem Weg wieder nach innen.

Jetzt kommt der Punkt "Warum" die Belagsnachstellung so funktioniert, wie sie funktioniert. An einem Punkt ist die Rückstellkraft aus der plastischen Verformung der Dichtringe größer als die Haftreibung zwischen Kolben und unserem Dichtring. Genau ab da gleitet der Kolben nicht mehr im Dichtring, sondern beide bewegen sich formschlüssig zurück in ihre Ausgangsposition (was das sogenannte Lüftspiel darstellt).

Das heißt im Umkehrschluss, dass:
  • die konstruktive Auslegung von Dichtring, Nut und Kolben zueinander das Lüftspiel bestimmen
  • die Belagsnachstellung bei jeder effektiven Bremsung arbeitet
  • dieser Prozess im technischen Sinn einfach eine Hysterese darstellt



my 0.02
 
Dem ist ja nicht viel hinzuzufügen, danke :daumen:

Also gut, wer nörgelt, muss wenigstens konstruktive Kritik leisten können, haste Recht.
Um auf die W-Fragen einzugehen:

Also "Wie" sich der Kolben im Rechteckring nachstellt, geschieht dadurch, dass er sich nach erreichen der Haftgrenze+ im Dichtring verschiebt. Dabei muss man wissen, dass der Initialweg des Kolbens ausschließlich über die Elastizität des Rechteckrings in seiner asymmetrischen Nut geschieht. Bis zum erreichen des Druckpunkts gibt es keine keine Gleitbewegung zwischen Kolben und Dichtring. Beide bewegen sich formschlüssig.* Zu bemerken ist, dass sich der Dichtring in seiner Nut geometrisch etwas entspannt, während er ausfährt.
Absolut OK und gut verständlich beschrieben.
"Wann" die Belagsnachstellung einsetzt, ist, genau wie @write-only schrieb, quasi ein fortwährender Prozess bei jeder Betätigung über die Elastizitätsgrenze des Dichtrings hinaus.
Da habe ich das erste problem. Du schriebst doch gerade, dass die grenze der haftreibung+ den punkt festlegt, bei dem der kolben zu gleiten beginnt*. Die kraft-verformungskurve (scherung) des dichtrings bestimmt, wo (Weg) diese kraft auftritt.
Und wenn der kolben gleitet, fährt er weiter aus und/oder der dichtring fährt ein stück zurück, bis wieder haftreibungsverhältnisse erreicht sind, z.b. beim erreichen des belags auf der bremsscheibe. Das weiter ausfahren ist genau das, was beim nachstellen passiert. Der kolben rutscht also nicht differenziell (~ mikroskpisch, wie @write-only argumentiert.) sondern wenn, dann ein endliches stück weiter.
Der Kolben fährt allerdings nicht nur immer Mikrometerweise aus, denn ein Bremssattel verformt sich z.T. ganz gewaltig beim Bremsen. Diesen Weg verfahren die Kolben ebenfalls in den Dichtungen, denn die Grenze seiner Elastizität ist bereits erreicht. Die Kolben können nur noch in ihm gleiten. Beim nachlassen des Bremsdrucks verformt sich der Bremssattel zurück und die Kolben verfahren auf dem selbem Weg wieder nach innen.
Das ganz gewaltig kann ich nicht beurteilen. Wenn die kolben zurück fahren, geben sie den teil der verformung des bremssattels zurück. Das ist also reversibel.
Jetzt kommt der Punkt "Warum" die Belagsnachstellung so funktioniert, wie sie funktioniert. An einem Punkt ist die Rückstellkraft aus der plastischen Verformung der Dichtringe größer als die Haftreibung zwischen Kolben und unserem Dichtring. Genau ab da gleitet der Kolben nicht mehr im Dichtring, sondern beide bewegen sich formschlüssig zurück in ihre Ausgangsposition (was das sogenannte Lüftspiel darstellt).
Der dichtring darf nicht plastisch verstellen, sonst wäre er "ausgenuddelt". Nimm das wort plastisch weg, und es stimmt. Der rest deiner ausführung bleibt für mich unverständlich. Wenn eine wirkende kraft die haftreibung überschreitet, beginnt das gleiten. s.o. *

Das heißt im Umkehrschluss, dass:
  • die konstruktive Auslegung von Dichtring, Nut und Kolben zueinander das Lüftspiel bestimmen (+)
  • die Belagsnachstellung bei jeder effektiven Bremsung arbeitet (-)
  • dieser Prozess im technischen Sinn einfach eine Hysterese darstellt (+)
(+) ja (-) nein

Was meinst du mit effektiver bremsung? Wäre sie ineffektiv, dann gute nacht. Die hysteresekurve ist genau die, bei der die nachstellung auftritt. Weil nach der nachstellung die haftreibung bis zum belagskontakt nicht mehr erreicht wird, der kolben ist ja ein stück vorgerutscht (gleitreibung s.o.+), wird bei den nächsten bremsungen nichts nachgestellt.
Das ist bisher mein verständnis.
Was ist nun, wenn der kolbenbereich schön verdreckt ist? Der vorwärtsweg ist davon nicht betroffen, da nur die reibung zwischen kolben und dichtring ursächlich ist. Bei rückweg muss der dichtring jedoch die gesamte rückstellkraft ausüben. Und wenn hier die dreckreibung eine rolle spielt, kann er den kolben nicht soweit zurückziehen wie ohne dreck, weil eine erhöhte gleitreibung und haftreibunb vorhanden sind. Damit wird der hebelweg länger.

Eigentlich sollten die bremsenhersteller das alles schon mal simuliert haben. Bisher habe ich außer prinzip-giffchen bisher nichts dazu gefunden.
 
Was ist nun, wenn der kolbenbereich schön verdreckt ist? Der vorwärtsweg ist davon nicht betroffen, da nur die reibung zwischen kolben und dichtring ursächlich ist. Bei rückweg muss der dichtring jedoch die gesamte rückstellkraft ausüben. Und wenn hier die dreckreibung eine rolle spielt, kann er den kolben nicht soweit zurückziehen wie ohne dreck, weil eine erhöhte gleitreibung und haftreibunb vorhanden sind. Damit wird der hebelweg länger.
Denk nochmal nach. Wenn die Rückstellung nicht mehr funktioniert aufgrund verdreckter kolben dann ist ja auch der luftspalt kleiner als normal.
 
Wo soll denn Dreckreibung herkommen? Auf dem Rückweg "reibt" ja nichts, es biegt sich nur der Gummi des Quadrings zurück. Der Kolben ist ja etwas kleiner wie das Gehäuse und wird vom Quadring zentriert.
 
Denk nochmal nach. Wenn die Rückstellung nicht mehr funktioniert aufgrund verdreckter kolben dann ist ja auch der luftspalt kleiner als normal.
Wo du recht hast, hast du recht.

Wo soll denn Dreckreibung herkommen? Auf dem Rückweg "reibt" ja nichts, es biegt sich nur der Gummi des Quadrings zurück. Der Kolben ist ja etwas kleiner wie das Gehäuse und wird vom Quadring zentriert.
In dem spalt kann kein dreck sein?
 
In dem spalt kann kein dreck sein?
Schon, aber wenn da groß ne Kraftübertragung stattfindet wird der schon beim Bremsen ziehen aus dem Spalt befördert und wenn nicht wird er auch beim Rückstellen nicht großartig stören. Um da was zu behindern muss die Reibung da größer sein als die zwischen Quadring und Kolben und wie groß die sein kann merkt man ja beim Zurückdrücken der Kolben, das kann je nach Modell schon Recht schwer gehen.
 
Schon, aber wenn da groß ne Kraftübertragung stattfindet wird der schon beim Bremsen ziehen aus dem Spalt befördert und wenn nicht wird er auch beim Rückstellen nicht großartig stören. Um da was zu behindern muss die Reibung da größer sein als die zwischen Quadring und Kolben und wie groß die sein kann merkt man ja beim Zurückdrücken der Kolben, das kann je nach Modell schon Recht schwer gehen.
Einsichtig.
Es bleibt die frage, warum man kolben mobilisieren soll. Was ist da immobil geworden?
 
Schon, aber wenn da groß ne Kraftübertragung stattfindet wird der schon beim Bremsen ziehen aus dem Spalt befördert und wenn nicht wird er auch beim Rückstellen nicht großartig stören. Um da was zu behindern muss die Reibung da größer sein als die zwischen Quadring und Kolben und wie groß die sein kann merkt man ja beim Zurückdrücken der Kolben, das kann je nach Modell schon Recht schwer gehen.
ich bin in der theorie bei dir. leider lehrt die praxis was anderes. nicht zurückstellende kolben sind ja leider mit eines der hauptprobleme wenn die bremse dauerhaft schleift. ich hab aktuell drei sättel in der mache, bei denen das so ist. denke ihr sprecht von dreck = schlamm etc. aber der dreck, der hier stört ist der, der auf den kolben sitzt. der quadring, der das ding zurückstellt, hat nicht die kraft, das zu kompensieren. deswegen kleben die beläge als an den scheiben. würde es das nicht geben, gäbe es keine tutorials zum mobilisieren der bremskolben ;)
 
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