Hey,
bei recherchen zu meiner Diagnose bin ich auf den Thread gestoßen und möchte euch meine diesjährige Geschichte erzählen, damit wenn ihr euch erkennt, das nicht aus den Augen verliert.
Ich bin 31 Jahre, fahre täglich mdRzA + ca. 4000km Mittelgebirgs-MTB in der Fränkischen.
- Ende März 2020 starken Virusinfekt. Wegen Coronaheckmeck nicht zum Arzt aber 14 Tage Zuhause + Nachfolgend Homeoffice. Symptome einer Grippe mit 1 Nacht noch nie gekannter Beschwerden beim Atmen.
- Besserung aber nach 7 Tagen.
- Wieder normal Sport gemacht (3x die Woche MTB).
- Plötzlich Symptome einer Blasenenzündung/Prostatitis.
- Da ich das schonmal hatte bin ich direkt zum Urologen. Feststellung nach mehreren Abstrichen inkl. Untersuchung aller urologischen Flüssigkeiten: Abakterielle Prostatitis. Muss von selber Ausheilen.
- urologische Beschwerden waren weiter da, ich habe auf den Urologen Vertraut, Zähne zusammengebissen und versucht das dass Leben normal weiter zu leben(inkl. Sport!).
- Wegen gleichzeitig auftretender Rückenschmerzen bin ich zum Ortophäden, dieser hat mir als Erstmaßnahme KG verordnet.
Mitte Mai am Abend aufgrund nie gekannter Brustschmerzen Notarzt gerufen mit Verdacht Herzinfarkt. Sofort ins Krankenhaus gekommen.
Blutwerte der Notaufnahme haben Entwarnung gegeben das kein akuter Herzinfarkt vorliegt, auf anraten der Ärzte bin ich weitere 2 Tage zur Beobachtung geblieben. In diesen Folgetagen gab es 48-Std.-EKG und Herz-Echo.
Diagnose: Leichte Extrasystolen (Herzstolpern) im EKG aber nichts auffälliges im Echo. Während der Ruhe im Krankenhaus wurden die Symptome (Druck auf der Bruch, Schmerz/Zwicken wie eine Prellung der Rippen, Rückenschmerzen) besser. Ich fühlte mich sogar soweit gesund.
Auf Empfehlung des Chefarztes wurde am letzten Tag noch ein Herz-MRT gemacht.
Diagnose: Abgelaufene Myokarditis = Herzmuskelenzündung.
Seit Mitte Mai bin ich nun auf der Ersatzbank. Keine Arbeit, keine Hausarbeit, kein Stress. An Sport ist noch viel längere Zeit nicht zu denken. Meine Prognose ist sehr gut da ich keine Minderleistungen des Herzens habe, keine Weitungen und keinen Erguss im Herzbeutel.
An sich ist eine Herzmuskelenzündung eine sehr ernsthafte Krankheit da sie zum plötzlichen Herztod führen kann und bei vielen Menschen nur leichte und unspezifische Symptome hervorruft.
Folgende Symptome deuten auf eine Herzmuskelenzündung:
- vorangegangener Infekt (Schnupfen/Virale Grippe usw.)
- Brennen auf dem Brustbein
- Druck auf dem Brustkorb
- Rückenschmerzen im HWS-Bereich
- unbekanntes Schwächegefühl (der Körper/Herz kann weniger als die Muskeln)
Die Missachtung der verordneten Ruhe ist sehr gefährlich. Es droht der plötzliche Herztod, prominente Beispiele gibt es auf jedem Fußballplatz oder der Musiker Roger Cicero falls den jemand kennt. Anderen Folgen sind eine dauerhafte Herzschwäche oder das ein Herzschrittmacher eingesetzt werden muss.
Ich hatte großes Glück aufgrund der Corona-Probleme zum richtigen Zeitpunkt bei den richtigen Ärzten gelandet zu sein. Andereseits hätte ich ohne Corona das ganze vielleich nicht... Alle Corona-Tests (2x PCR in der Notaufnahme+ Antikörper-Test) waren übrigens negativ.
Das gefährliche ist wirklich das ganze zu unterschätzen da selbst von Ärzten die Diagnose nicht immer richtig gedeutet wird.
Hört auf euren Körper, wenn da was nicht stimmt geht dem nach und lieber einmal Kette links.
Gruß Flo