Howto: Magicshine Akkus mit Balancerkabel nachrüsten

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Deleted 218042

Guest
Bekanntermaßen sind die Magicshine-Akkus ja LiIon-Packs mit 2S2P-Aufbau. Dabei sind jeweils zwei Zellen parallelgeschaltet und von diesen 2-Zellen-Blöcken dann wiederum zwei in Reihe um auf die Nennspannung von 7,2V bzw. 8,4V Ladeschlusspannung zu kommen.

Werden die Akkus in solch einer Reihenschaltung häufig ge- und entladen kann es passieren, daß die Spannungen der einzelnen Zellen auseinanderlaufen. Das Ladegerät schaltet bei 8,4V Gesamtspannung des Akkupacks ab, kann dabei aber nicht erkennen ob die 8,4V sich aus 2*4,2V oder beispielsweise aus 1*3,9V und einmal 4,5V resultieren. Die in diesem Beispiel auf 4,5V aufgeladenen Zellen werden geschädigt und könnten im schlimmsten Falle sogar in Flammen aufgehen.

Magicshine hat im Akkupack eine Zellüberwachung vorgesehen die bei Über- oder Unterschreitung bestimmter Spannungsgrenzen einzelner Zellen den Lade- bzw. Entladevorgang abbricht. Diese Überwachung verhindert zwar daß die Zellen durch Überladung oder Tiefentladung geschädigt werden und womöglich in Brand geraten, sie kann aber nicht verhindern daß die jeweils anderen Zellen nicht mehr voll aufgeladen werden und deshalb die verfügbare Kapazität des Akkupacks über die Zeit schneller sinkt als es auf Grund der Zellalterung eigentlich sein müsste.

Im Modellbau übliche Akkupacks haben häufig einen sogenannten Balanceranschluss der beim Laden an einen entsprechenden Anschluss am Ladegerät angeschlossen wird. Dieser ermöglicht es dem Ladegerät die einzelnen Zellen unabhängig voneinander auf die volle Ladeschlusspannung aufzuladen.

Solch ein Balanceranschluss lässt sich auch bei Akkupacks von Magicshine recht einfach nachrüsten, im folgenden beschreibe ich wie ich das bei meinen Akkus gemacht habe. Nachmachen sollte das nur wer einigermaßen weiß was er da tut, ich bin nicht verantwortlich wenn sich einer beim löten den Finger verbrennt oder durch Kurzschluss die Bude in Flammen setzt. ;-)

Um den Balanceranschluss nutzen zu können benötigt man natürlich ein passendes Ladegerät mit eingebautem Balancer. Mit den Originalladern geht das nicht. Ich verwende einen "Turnigy Accucell 6" Lader aus dem Modellbau, neben der Balancerfunktion hat der gegenüber den Originalladern noch den Vorteil daß er einen deutlich höheren Ladestrom liefern kann. Das Accucell 6 könnte 6A liefern, ich stelle ihn zur Schonung der Akkus aber nur auf 2,2A (=1/2C) ein (hier hatte ich ursprünglch 1C=4,4A geschrieben, das könnte für 18650-Zellen aber möglicherweise schon zuviel sein). Es funktioniert natürlich auch jeder andere Modellbaulader für LiIon Akkus mit Balanceranschluss. Man muß nur darauf achten, daß man die zum Ladegerät passenden Stecker an den Akku lötet.

Der Accucell 6 hat Balanceranschlüsse vom Typ JST-XH. Fertige Strippen mit den Steckern schon dran gibt es billig (USD 2,86 für 10 Stück) aus China:

http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewItem.asp?idProduct=9735

Meine Magicshine-Lampen kamen mit Akkus vom Typ B6002:


Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Akkutypen bei Magicshine. Ich vermute, daß die Unterschiede sich im wesentlichen auf die Verpackung beziehen, der eigentliche Akkupack dürfte zumindest bei den Typen mit 4400mAh Kapazität aber der gleiche sein.

Zunächst muß man den Akkupack von seiner Gummihülle befreien. Günstigerweise ist die nicht verschweisst sondern ist nur straff um den Akku herum gespannt. Auf der dem Anschlusskabel abgewandten Seite findet sich ein Gummideckel den man einfach abnehmen kann wenn man die Gummihülle zurückgeschlagen hat. Die Gummihülle schiebt man auf dem Kabel bis zum Stecker hoch damit sie später nicht im Weg ist.




Unter der Gummihülle wird der Akkupack von einer Lage Schrumpfschlauch zusammengehalten. Der Schrumpfschlauch wird abgeschnitten und entfernt. Aschließend kann man die Platine mit der Schutzschaltung vom Akku abklappen. Dabei vorsichtig das Anschlußkabel unter dem schwarzen Klebeband durchschieben damit die Leitungen beim abklappen der Platine nicht abreissen.



Das Balancerkabel aus dem Link oben ist eigentlich ein Verlängerungskabel. Es hat einen weiblichen und einen männlichen JST-XH-Stecker an den Enden. Den männlichen Stecker habe ich abgeschnitten und die Adern entlang des originalen Anschlußkabels durch die Gummihülle und unter dem schwarzen Klebeband durchgeschoben.



Anschließend wird das Balancerkabel an den Akkupack gelötet. Die rote Leitung kommt an den auf der Platine mit B+ markierten Anschluss des Akkus, die schwarze Strippe kommt an B-. Der blaue Anschluss des Balancerkabels gehört an den Mittenabgriff zwischen den in reihe geschalteten Zellenblöcken. Der Abgriff dafür liegt eigentlich auf der Rückseite des Akkupacks, praktischerweise hat Magicshine aber schon eine Leitung zur Schutzschaltung nach vorne gezogen. An den Lötpunkt an dem diese Leitung mit der Schutzschaltung verbunden ist kommt auch die blaue Leitung des Balancerkabels. Ich hoffe auf dem Foto kommt das halbwegs raus:



Anschließend kann die Akkuplatine wieder vorsichtig hochgeklappt werden. Dabei die Kabel vorsichtig unter dem schwarzen Klebeband wegziehen damit sich keine Schlaufen bilden.

Ursprünglich wurde der Akkupack ja von einem Schrumpfschlauch zusammengehalten und vor Nässe geschützt. Weil ich keinen so großen Schrumpfschlauch zur Hand hatte habe ich stattdessen alles großzügig mit Panzerband umwickelt:



Jetzt noch die Gummitülle wieder drübergewurstelt und dann ist der Akkupack wieder einsatzbereit:

 
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Hallo LeJupp,
die Anleitung gefällt mir sehr gut.
Hast Du dir jetzt einen Klinkenstecker (2x6) an den Lader gewurstelt? Wo hast Du den gefunden?

Viele Grüße
Hopsing
 
Ja, der Hauptanschluss des Akkus muß natürlich auch an den Lader. Ich habe den passenden Hohlstecker bei Conrad gekauft. Der hat dann keinen Kragen wie der originale Stecker, und ist deshalb nicht wasserdicht, aber zum aufladen im Zimmer braucht er das ja auch nicht zu sein...
 
Geniale Anleitung - Danke !!!!!!!!!!!!!


kann man nach "refreshen" der Akkus wieder mit normalem Ladegerät laden oder geht es nach dem Umbau nur noch mit dem Balancer ?

Hintergrund: bei so vielen Lampen in unserem "Verein" würde es ja reichen nur ein Ladegerät zu kaufen....
 
Moin !

@ sugarbiker:
Wenn Du einen Balancer Anschluß gelegt hast, kannst Du auch weiterhin mit dem Standartladegerät laden.
Eine Ladung mit Balancer hätte den Vorteil, daß Du nicht mehr bewußt balancieren brauchst, sondern dies quasi automatisch bei jedem Ladevorgang geschiet, aber notwendig ist das nicht.

@ Ronja:
Klare Antwort: Nein.
Die beiden Akkus eines Paares gleichen sich gegenseitig an, da elektrisch miteinander verbunden. Was theoretisch auseinander laufen kann, sind nur die beiden in Reihe geschalteten Paare untereinander.

Gruß
Sam
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin !

@ sugarbiker:
Wenn Du einen Balancer Anschluß gelegt hast, kannst Du auch weiterhin mit dem Standartladegerät laden.
Eine Ladung mit Balancer hätte den Vorteil, daß Du nicht mehr bewußt balancieren brauchst, sondern dies quasi automatisch bei jedem Ladevorgang geschiet, aber notwendig ist das nicht.

@ Ronja:
Klare Antwort: Nein.
Die beiden Akkus eines Paares gleichen sich gegenseitig an, da elektrisch miteinander verbunden. Was theoretisch auseinander laufen kann, sind nur die beiden in Reihe geschalteten Paare untereinander.

Gruß
Sam

THX:daumen:
 
Wenn wir hier schon bei Akkus sind usw.
bei einer meiner LiPos ist so ein ein kleiner Käfer auf der Platine verreckt.

hat jemand eine Ahnung, was das für ein Bauteil ist und wie die sich schimpfen, steht leider nichts drauf :confused:
Also genau das gleiche Bauteil wie auf dem Foto, mit den acht Beinchen?
 
Falls du noch irgendwo ne Billig-Digitalkamera hast ... die haben meiner Erfahrung nach ungewöhnlich oft eine Maktro-Funktion die es schafft ab ca. 5cm, spätestens ab 10 cm zu fokusieren.

Oder nehm ne Lupe und schreibs ab.

Makro-Aufnahmen in der Natur mach ich immer mit meiner dicken Spiegelreflex mim 400mm Tele-Objektiv ... das kann ab 3m fokusieren, womit man Insekten, Vögel etc hinreichend groß aufgenommen bekommt, dabei gehen leider nur so hübsche Effekte wie Tiefenunschärfe flöten.
 
Wenn wir hier schon bei Akkus sind usw.
bei einer meiner LiPos ist so ein ein kleiner Käfer auf der Platine verreckt.

hat jemand eine Ahnung, was das für ein Bauteil ist und wie die sich schimpfen, steht leider nichts drauf :confused:
Also genau das gleiche Bauteil wie auf dem Foto, mit den acht Beinchen?

es gibt wohl abertausende verschiedene ics in diesem package. das ist bei den chinesen wohl gang und gebe, ihre verbauten ics zu schleifen. warum auch immer. aus angst vor produktkopien? :lol:
bevor du da lange nach ersatz für diesen ic suchst würde ich gleich eine komplett neue schuscha kaufen.
 
[...]
Oder nehm ne Lupe und schreibs ab.

Jetzt ist der Akku ja längst wieder zu...

Makro-Aufnahmen in der Natur mach ich immer mit meiner dicken Spiegelreflex mim 400mm Tele-Objektiv ... das kann ab 3m fokusieren, womit man Insekten, Vögel etc hinreichend groß aufgenommen bekommt, dabei gehen leider nur so hübsche Effekte wie Tiefenunschärfe flöten.

Bei den Fotos vom Akku wollte ich ja gerne eine große Tiefenschärfe haben, deshalb Blende 11. Leider ist der Chip trotzdem (oder gerade deshalb? Beugung?) nicht so scharf abgebildet als daß man die Beschriftung lesen könnte.

Dazu kommt daß ich für ausreichende Belichtung bei der Blende ISO 1000 brauchte, so daß im RAW schon etwas Rauschen sichtbar ist. Da ist die gute 40D leider auch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit...
 
es gibt wohl abertausende verschiedene ics in diesem package. das ist bei den chinesen wohl gang und gebe, ihre verbauten ics zu schleifen. warum auch immer. aus angst vor produktkopien? :lol:
bevor du da lange nach ersatz für diesen ic suchst würde ich gleich eine komplett neue schuscha kaufen.

Das ist keine Chinaware und ICs werden es nicht sein, da die Füsschen auf beiden Seiten gebrückt sind.
 
Hä? Also die Magicshine-Akkupacks kommen aus China. Und was meinst Du mit gebrückten Füßchen? Kannst Du mal ein Foto schicken?
er spricht ja auch nicht von dem ms akku sondern von irgendeinem lipo.
@booze: warum willst du dann wissen, was auf dem akkuwächter ic von dem ms akku steht? wenn bei dir die fets abgeraucht sind, hilft dir das doch auch nicht weiter.
 
Bei den 2s Schutzschaltungen wird seeehr häufig ein S-8232 verwendet.

Mit "gebrückten Füßchen" ist sicher ein FET gemeint. Da können zwei normale N-Channel oder auch einer/mehrere (parallelgeschaltete) Dual-N verbaut sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
kann mir mal einer erklären wieso ihr bei vier zellen, nur zwei balanciert und was passiert wenn eine der beiden parrallel verschalteten zellen defekt ist.
bzw. wie verhindert ihr zellendrift? das die eine die andere ausgleicht kann ja wohl nicht wirklich die lösung sein und unter zellenbalancen abgehakt werden..
danke für die Erklärung.
 
kann mir mal einer erklären wieso ihr bei vier zellen, nur zwei balanciert und was passiert wenn eine der beiden parrallel verschalteten zellen defekt ist.
bzw. wie verhindert ihr zellendrift? das die eine die andere ausgleicht kann ja wohl nicht wirklich die lösung sein und unter zellenbalancen abgehakt werden..
danke für die Erklärung.

Grundsätzlich: Wenn eine Zelle im Akkupack kaputt ist, dann ist der Akkupack kaputt. Da hilft dann auch kein balancing mehr.

Solange die Zellen noch halbwegs funktionieren ist es aber tatsächlich so, daß die jeweils parallel geschalteten Zellen sich gegenseitig balancieren. Mit der Alterung kann es vorkommen, daß die Kapazität der parallel geschalteten Zellen etwas auseinanderläuft. Bei in Reihe geschalteten Zellen kann das - wie im OP beschrieben - beim Laden dazu führen, daß eine Zelle überladen wird (also auf eine zu große Spannung aufgeladen wird) während gleichzeitig die andere noch nicht voll ist.

Bei parallel geschalteten Zellen kann das einfach nicht passieren. Beide Zellen sehen die gleiche Ladespannung, die weniger weit aufgeladene Zelle nimmt einfach einen größeren Anteil des Ladestroms auf als die andere Zelle. Wenn beide voll sind sinkt der Ladestrom gegen Null und das Ladegerät schaltet ab.
 
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