Howto: Schmidt Edelux im Batteriebetrieb

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Moin,

für alle, die wie ich nicht ganz so viel tüfteln, sondern möglichst gleich mit ordentlich Licht losradeln wollen, nachfolgend meine positive Erfahrung mit einem Batterie betriebenen Schmidt Edelux:

Eine ganze Weile schon war ich auf der Suche nach einer hochwertigen, gutaussehenden, leichten und bezahlbaren Lampe mit viel Licht für Nachtrennen und private Nightrides, also dem idealen Teil. Die gängigen Premiumanbieter schieden aufgrund des schlechten Preis-/Leistungsverhältnisses aus, und die div. Chinakracher auf dem Markt gehen garnicht. Der Schmidt Edelux schien als Lampe zunächst völlig uninteressant, da er ausschließlich für Dynamobetrieb gedacht ist. Nachdem ich das Teil aber mal in Aktion sah, stellte sich heraus, dass die verbaute Elektronik auch Gleichstrombetrieb erlaubt. Und da beginnt es interessant zu werden, denn es gibt m.E. keinen Serienscheinwerfer, der dermaßen overengineered und lichtstark ist, und das mit „nur“ einer LED. Seitens des Herstellers erlischt leider die Garantie beim Gleichstrombetrieb, was aber so lange keine Kopfschmerzen machen sollte, wie die Spannung 7,5 Volt nicht übersteigt, denn bei 8,0V raucht das gute Stück ab. Die Lampe ist ohne zusätzlichen Vorwiderstand oder zusätzliche Elektronik direkt an 3 parallel geschaltete LSH20 Lithiumzellen angeschlossen, je Zelle 7,2V und 13Ah, was sich im Parallelbetrieb zu beruhigenden 39Ah aufaddiert.


Ohne Tüfteln ging es dann aber doch nicht ganz: Ein Lampenhalter für den Oversizelenker musste her, und eine vernünftige Dichtung für die Flasche natürlich auch. Bei der Batteriekapazität verzichtete ich auf Stecker und entschied mich für die gute alte Lüsterklemme.

Zutaten:
Schmidt Edelux mit 140cm Kabel: 139,00 EUR
CAT EYE Bracket H-31 plus Montageplatte: ca. 10,00 EUR
1 Reflektorhalter, wird später abgesägt: 1,00 EUR
Zahnscheiben, Schrauben: Pfennigsartikel
Trinkflasche von Rose Versand: 1,60 EUR
Gummitülle einer V-Brake (Dichtung für die Kabelführung): 0,50 EUR
3 Stck. LSH20 Lithiumzellen: Günstig geschossen
Lüsterklemme: Die hat man noch irgendwo rumfliegen

Bilder anbei!

Gruß,
Jan aus Hamburg
 
Zuletzt bearbeitet:
zusätzlichen Vorwiderstand oder zusätzliche Elektronik direkt an 3 parallel geschaltete LSH20 Lithiumzellen angeschlossen, je Zelle 7,2V und 13Ah, was sich im Parallelbetrieb zu beruhigenden 39Ah aufaddiert.

3 Stck. LSH20 Lithiumzellen: Günstig geschossen
Lüsterklemme: Die hat man noch irgendwo rumfliegen

Hallo Jan aus Hamburg
Schönes Review das Du da abgegeben hast:daumen:

Das mit den Akkus hört sich, zunächst einmal, höchst interessant an.
Wenn man sich die Zahlen aber mal vor Augen hält drängt sich mir der Verdacht auf, dass Du einen oft begangenen Rechenfehler machst!:eek:

Du hast drei Akkus mit 7,2V und 13Ah gekauft. Dem zu Folge hat jeder Akku 12 Zellen á ca 2200mAh. Also hast Du insgesamt 36 LiIonen Zellen gekauft. Kann das sein? Die würden niemals in die abgebildete Flasche passen!

Versteh mich net falsch. Ich will hier nix schechtreden/schreiben. Mir passen nur die Zahlen nicht zusammen und ich will Dich vor einer Fehleinschätzung bewahren denn rechnerisch solltest Du ja mit Deinem Akku am Ende für ca 70 Stunden Licht haben.
Merke Wenn Akkus in Srie geschaltet werden erhöht sich die Spannung und nicht die Kapazität. Eine Parallelschaltung erhöht dagegen die Kapazität und nicht die Spannung. Beispiel: In den gebräuchlichen Akkus von Gieseke(e-batt_de) sind 6 Zellen drin. Davon sind je drei parallel geschaltet was eine Kapa von etwa 6,5Ah bei 3,7V ergibt. Von diesen 3er Blöcken sind wiederum zwei in Serie was die Spannung auf 7,4V bei gleichbleibenden 6,5Ah gibt.

Die Akkus(36 Zellen) würden, auch wenn sie günstig geschossen wurden, dann schätzungsweise 100€ oder darüber gekostet haben.

Gruß bergnafahre

EDIT: Ich hab gerade mal bei ibäh nach dem Begriff LSH20 gesucht und musste dabei feststellen, dass Du KEINE LiIon-Akkus gekauft hast sondern Lithium Thionylchlorid Einwegbatterien
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welche nur für eine geringe Belastung geeignet sind! Diese Zellen sind eigentlich nur für die Pufferung von Ramspeichern und ggf Uhren geeignet da die Spannung sehr rasch einbricht. Für eine Dauerbelastung mit einer Lampe sind die eher ungeeignet.
Ich hab mal versucht drei solche Zellen in Mignongröße als Messgerätebatterie zu verwenden. In meinem alten Multimeter gings gar nicht und in dem neuen sparsameren ist nach einer halben Stunde immer die Spannung zu weit eingebrochen...
Die Batterien wirst Du wahrscheinlich unter Lehrgeld verbuchen müssen.

Edit zum Edit: Du hast bei 3 solchen Zellen nur 3,6V und 39Ah.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bergnafahre,

erstmal Danke für Deine Anmerkungen. Ich habe das allerdings schon so geschrieben, wie es ist:

(1) Ich nutze drei baugleiche Batterien (genauer: Batteriepacks), keine Akkus. Deshalb "Batterien".
(2) Ein Batteriepack liefert eine Spannung von 7,2 V und hat eine Kapa von 13Ah
(3) Diese drei Batteriepacks sind parallel geschaltet, d.h. die Spannung verbleibt in der Parallelschaltung bei 7,2V (andernfalls würde die LED abrauchen...), die Kapa addiert sich auf 39Ah. Und das Ganze passt gerade so ("schmatzend") in eine Trinkflasche. Von der Energiedichte her ist das quasi ein Reaktor für's Fahrrad ;)

Gruß,
Jan-Alschdernommfahre-in-Hamburg
 
Hallo Jan aus Hamburg
Schönes Review das Du da abgegeben hast:daumen:

Die Batterien wirst Du wahrscheinlich unter Lehrgeld verbuchen müssen.


Nee nee, die Batterien verbuche ich auf dem Erfolgskonto "Fahrspaß 2009"! Da ist zwar kein Betriebsstundenzähler dran, aber die haben lässig 100 Std. runter - wenn ich den Messwerten glaube, dürften die noch mind. weitere 40 Stunden laufen...
 
(3) Diese drei Batteriepacks sind parallel geschaltet, d.h. die Spannung verbleibt in der Parallelschaltung bei 7,2V (andernfalls würde die LED abrauchen...), die Kapa addiert sich auf 39Ah. Und das Ganze passt gerade so ("schmatzend") in eine Trinkflasche. Von der Energiedichte her ist das quasi ein Reaktor für's Fahrrad ;)

Gruß,
Jan-Alschdernommfahre-in-Hamburg

Hey Du kannscht ja schwäbisch!:p;)

OK, so wie Deine Erfahrung zeigt sind die Zellen mittlerweile durchaus für geringe Belastungen geeignet:daumen:
Nur war ich zunächst von Lithium-Ionen-Akkus ausgegangen wie DU dem Anfang meines Beitrags entnehmen konntest.

bergnafahre
 
Ich möchte dich ja jetzt nicht enttäuschen, aber für 167 Euro bekommst du auch ne Tesla, und die macht VIEL mehr Licht als der Edelux...

Und ein bisschen basteln musstest du ja schließlich auch.
 
Ich möchte dich ja jetzt nicht enttäuschen, aber für 167 Euro bekommst du auch ne Tesla, und die macht VIEL mehr Licht als der Edelux...

Und ein bisschen basteln musstest du ja schließlich auch.

Ja, die Tesla wäre durchaus eine Alternative - was die Helligkeit betrifft. Allerdings kriegt man bei so einem Reflektor ziemlich schnell den Tunnelblick: Irgendwann sieht man dann nur noch einen runden, beleuchteten Landschaftsausschnitt, und das kenne ich sonst nur nach dem vierten großen Bier. Das ist bei dem im Edelux verbauten Freiformreflektor von B+M nicht der Fall.

Da ich viel innerhalb Hamburgs fahre, können mir zudem die Ordnungshüter nix - der Edelux ist zugelassen für den Straßenverkehr
biggrin.gif
 
Die Edelux ist eine Funzel gegenüber der Tesla. Das Lichtfeld ist aber wirklich super ... für die Straße.
Die Edelux mit Batterien zu fahren ist einmalig. Und wird es hoffentlich auch bleiben.

der Edelux ist zugelassen für den Straßenverkehr
mit Batterien?
 
Hast Du mal den Stromverbrauch am Akku gemessen?
Würde mich interessieren.

Preis/Leistung kommt imho hier nicht zusammen, besonders wenn sowas wie eine Tesla ins Spiel kommt.
"abgeschnittener" Strahl für Straßenzulassung sehr notwendig, im Gelände hingegen ... :confused:


PS: die Lichtverteilung des Edelux scheint ca. 8 Grad in Breite, drei Grad runter, 2 Grad rauf zu sein.
Viele der von uns benutzten Taschenlampen liegen im Bereich 8 Grad rotationssymetrisch, da ist also kaum ein Unterschied, bzw. bieten die Taschenlampen theoretisch das breitere Leuchtfeld. (und zusätzlich dazu noch das direkte Streulicht, das der B&M Reflektor gar nicht liefert)
((Viele der Quads, wie die Tesla, sollten noch breiter leuchten))

Falls Du eine moderne Taschenlampe hast, ein Vergleich wäre sehr interessant.
Alles Licht gerichtet, sollte also heller im Leuchtfeld sein. Dazu kleineres Leuchtfeld --> nochmal heller. Dafür weniger Strom möglich --> Ausgleich?
 
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