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Hallo an alle, die sich für die messtechnische Qualität von Billig-Drehmomentschlüssel interessieren.
Ich besitze einen solchen NoName-Drehmomentschlüssel (4 - 24 Nm) vom Motorradzubehörversand Louis, den es dort momentan für 16 Euro gibt. Daher denke ich, das der Begriff "Billig" nicht ganz ungerechtfertigt ist. (Siehe Link: http://www.louis.de/_10d3b678139bf0...archterm%3Ddrehmoment%26cmd.x%3D0%26cmd.y%3D0)
Das dieser Schlüssel vom äußeren Erscheinungsbild und der Handhabung mit einem Werkzeug wie von Hazet, Syntace und Konsorten sicherlich nicht mithalten kann, will ich nicht bestreiten. Über die Dauerhaltbarkeit kann ich leider keine Angaben machen, dazu benutze ich ihn zu selten. Aber ich fragte mich dennoch, ob mein Werkzeug zumindest seine Funktion erfüllt.
Was die Messwerte angeht scheint der Schlüssel recht brauchbar. Auf meiner Arbeitsstelle haben wir ein Kalibriergerät für Drehmomentschlüssel (Messbereich bis 10 Nm), welches wiederum regelmäßig von einer externen Firma kalibriert wird. Damit habe ich den Schlüssel auf seine Maßhaltigkeit geprüft.
Hier das Ergebnis:
Einstellung Drehmomentschlüssel (Nm) -- Messwert (Nm)
2,0 -- 2,35
3,0 -- 3,1
4,0 -- 4,0
5,0 -- 4,9
6,0 -- 5,85
7,0 -- 6,45
8,0 -- 7,2
9,0 -- 8,3
10,0 -- 9,2
11,0 -- 10,0
Der Drehmomentschlüssel kann zwar bis 24 Nm eingestellt werden, doch höhere Drehmomente konnte ich dem verwendeten Messgerät nicht zumuten.
Die jeweiligen Angaben stellen gerundete Mittelwerte von jew. 5 Messungen dar. Die Abweichung bei diesen Messungen lag max. bei +/- 5%. Bei diesen geringen Drehmomenten reicht es, den Schlüssel nur ein paar Grad weiterzudrehen, um das Drehmoment messbar zu erhöhen. Der Schlüssel knackt zwar merklich, doch er entkoppelt sich nicht mechanisch. Innerhalb dieses Toleranzbereiches sind die eingestellten Werte gut reproduzierbar. Die Abweichungen zum eingestellten Wert am Werkzeug lassen sich zwar mit obiger Tabelle durch Korrekturwerte kompensieren, das erscheint mir in der Praxis aber als überflüssig, da Drehmomente an Bauteilen ja auch oft toleranzbehaftet in Werten wie "8-10Nm" angegeben werden.
Von der Handhabung kann ich ebenfalls nichts negatives Behaupten, mir fehlt allerdings der Vergleich zu einem vergleichbaren Drehmomentschlüssel der höheren Preisklasse. Einen solchen würde ich dann auch mal gerne zum Vergleich durchmessen
Ich muss der Vollständigkeit halber vielleicht noch dazu sagen, dass der Schlüssel etwa 2 Jahre alt ist und ich ihn bisher etwa 20 mal benutzt habe. Die Mechanik habe ich nach der Benutzung entspannt, d.h. auf 0 Nm runtergedreht.
Dies soweit als Info für alle Besitzer eines solchen Drehmomentschlüssels, auch wenn ich nicht weiß, ob andere Schlüssel ähnlich genau bzw. ungenau gehen
und die Werte übertragbar sind.
Gruß ringelpietz
Ich besitze einen solchen NoName-Drehmomentschlüssel (4 - 24 Nm) vom Motorradzubehörversand Louis, den es dort momentan für 16 Euro gibt. Daher denke ich, das der Begriff "Billig" nicht ganz ungerechtfertigt ist. (Siehe Link: http://www.louis.de/_10d3b678139bf0...archterm%3Ddrehmoment%26cmd.x%3D0%26cmd.y%3D0)
Das dieser Schlüssel vom äußeren Erscheinungsbild und der Handhabung mit einem Werkzeug wie von Hazet, Syntace und Konsorten sicherlich nicht mithalten kann, will ich nicht bestreiten. Über die Dauerhaltbarkeit kann ich leider keine Angaben machen, dazu benutze ich ihn zu selten. Aber ich fragte mich dennoch, ob mein Werkzeug zumindest seine Funktion erfüllt.
Was die Messwerte angeht scheint der Schlüssel recht brauchbar. Auf meiner Arbeitsstelle haben wir ein Kalibriergerät für Drehmomentschlüssel (Messbereich bis 10 Nm), welches wiederum regelmäßig von einer externen Firma kalibriert wird. Damit habe ich den Schlüssel auf seine Maßhaltigkeit geprüft.
Hier das Ergebnis:
Einstellung Drehmomentschlüssel (Nm) -- Messwert (Nm)
2,0 -- 2,35
3,0 -- 3,1
4,0 -- 4,0
5,0 -- 4,9
6,0 -- 5,85
7,0 -- 6,45
8,0 -- 7,2
9,0 -- 8,3
10,0 -- 9,2
11,0 -- 10,0
Der Drehmomentschlüssel kann zwar bis 24 Nm eingestellt werden, doch höhere Drehmomente konnte ich dem verwendeten Messgerät nicht zumuten.
Die jeweiligen Angaben stellen gerundete Mittelwerte von jew. 5 Messungen dar. Die Abweichung bei diesen Messungen lag max. bei +/- 5%. Bei diesen geringen Drehmomenten reicht es, den Schlüssel nur ein paar Grad weiterzudrehen, um das Drehmoment messbar zu erhöhen. Der Schlüssel knackt zwar merklich, doch er entkoppelt sich nicht mechanisch. Innerhalb dieses Toleranzbereiches sind die eingestellten Werte gut reproduzierbar. Die Abweichungen zum eingestellten Wert am Werkzeug lassen sich zwar mit obiger Tabelle durch Korrekturwerte kompensieren, das erscheint mir in der Praxis aber als überflüssig, da Drehmomente an Bauteilen ja auch oft toleranzbehaftet in Werten wie "8-10Nm" angegeben werden.
Von der Handhabung kann ich ebenfalls nichts negatives Behaupten, mir fehlt allerdings der Vergleich zu einem vergleichbaren Drehmomentschlüssel der höheren Preisklasse. Einen solchen würde ich dann auch mal gerne zum Vergleich durchmessen

Ich muss der Vollständigkeit halber vielleicht noch dazu sagen, dass der Schlüssel etwa 2 Jahre alt ist und ich ihn bisher etwa 20 mal benutzt habe. Die Mechanik habe ich nach der Benutzung entspannt, d.h. auf 0 Nm runtergedreht.
Dies soweit als Info für alle Besitzer eines solchen Drehmomentschlüssels, auch wenn ich nicht weiß, ob andere Schlüssel ähnlich genau bzw. ungenau gehen

Gruß ringelpietz