Servus zsamm!
Ich habs vorhin mal zusammengerechnet, vor 21 Jahren bin ich das erste Mal auf den Trails gefahren. Damals mit einer LX 300 Schaltung auf einem Scott Sawtooth.
Was mir in der Diskussion fehlt sind konkrete Zielszenarien und wichtiger, wie kommen wir da hin?
Die zentralen Fragen sind:
a)Können Biker auf den Trails überhaupt verboten werden?
b)Ist ein solches Verbot durchsetzbar?
c)Kann die Stadt die Trails ändern oder verbessern und so die Umweltbelastung reduzieren?
Zu a)Verboten kann meiner Meinung der Zutritt sehr wohl werden (ich bin kein Jurist), nur nicht auf einer Nutzergruppe beschränkt. Naturschutz ist Naturschutz, dieser macht keinen Unterschied zwischen Biker und Wanderer, oder einem streunenden Hund. Wenn ein Betretungsverbot kommt dann wahrscheinlich für alle. Aus Sicht der Naturschützer das kleinere Übel.
Zu b)Wer wäre für die Durchsetzung des Verbots zuständig, bzw. welche Vorkehrungen würden getroffen werden? Als Referenz könnte man den Bombenkrater nehmen. Erst mal müssten Hinweisschilder aufgestellt (und wahrscheinlich regelmäßig ersetzt)werden. Da kommen auf die Länge zwischen Marienklause und Grünwald einige zusammen. Letztendlich verhindern wird das das befahren der Trails nicht. Eine Absperrung auf die komplette Länge wäre ein massiver Eingriff in die Natur und noch weniger zu finanzieren. Überwachung und Durchsetzung wäre der nächste Punkt. Dies wäre zeitlich und räumlich nur punktuell möglich. Dem Personaleinsatz wären geringe Einnahmen an Bußgeldern (~30 / Person) entgegenzusetzen. Noch stärker als das Aufblenden entgegenkommender Fahrzeuge bei Radarkontrollen würden sich die Biker gegenseitig warnen.
Außerdem würde das Problem größtenteils nur verlagert werden, vermutlich in den westlichen Uferbereich südlich der Grünwalder Brücke, welcher aktuell nicht stark frequentiert wird.
Zu c)Die Kosten die Trails anzulegen und zu pflegen sind wahrscheinlich nicht zu unterschätzen (ist hier im Forum kein Landschaftsbauer, der mal ein paar Optionen skizzieren kann). Vor allem weil vieles auf sehr weichen Boden steht, wird auch die Instandhaltung Kosten nach sich ziehen. Geld wird dafür im Stadtsäckel keines sein.
Aktuell ist mir nicht klar unter welchem Schutz das Gebiet steht, aber einfach gefestigte Trails zu verlegen dürfte auch rechtlich nicht so einfach werden. Genauso die Problematik mit der Haftung. Werden die Trails gepflegt übernimmt jemand eine Fürsorge und Sorgfaltspflicht. Dieser jemand (das kann auch die Stadt München sein) erhält nach dem ersten ernsteren Unfall auf den neuen Trails einen Anruf einer Unfallversicherung, die ihn Regress nehmen will. Im Zweifel wars nie der Fahrer, sondern immer der Trail
Meiner Meinung wird sich praktisch nicht viel ändern. Und wenn wird das Problem nur in einen anderen Bereich an der Isar verdrängt.
Waiting for the winter!
SnowIsFree
PS: Eine offene Frage an dieser Stelle, wie sind die Trails eigentlich entstanden? Einige Teile sind ja mit massiven Einsatz (Steinen, Geländer, etc.) gebaut worden.