Island Hochland 2013

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17. März 2012
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Ort
Oberhausen
Wir, mein Freund und ich, hatten vor ca. 1 Jahr die Idee nach Island zu reisen. Aber irgendwie war nur hinreisen zu "langweilig" und ein Bericht in der Freeride hat uns zu unserem Plan gebracht: MTB-Urlaub auf Island.
Die Vorbereitungszeit (Kraft- Ausdauertraining, Planung, Equipment, usw.) hat fast 1 Jahr gedauert.
Dann ging es tatsächlich und endlich am 16. Juli 2013 los. Wir sind abends im Hotel in Reykjavik angekommen, haben den Tag danach für Besorgungen genutzt und uns schon mal einen ersten Eindruck von der Stadt gemacht.

Anschließend wurden Rucksäcke und Räder bepackt.

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Die Fahrräder wiegen beide ca. 15 kg, an den Fahrrädern waren zusätzlich noch ca. 3 kg an meinem Ghost und ca. 5 kg an der Fanes von meinem Freund. Die Rucksäcke wogen 10, bzw. 15 kg.

Am nächsten Tag ging es mit dem Bus zur Hekla, ein aktiver Vulkan mitten in Mordor. Das Wetter hatte sich geändert und es fing an zu regnen, weshalb wir uns entschlossen dort die Nacht zu bleiben.
Es war die richtige Entscheidung, denn das Zelt stand gerade, da fing es an waagerecht zu regnen und zu stürmen.

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Nach einer kurzen Nacht auf ca. 666 m Höhe, ging es weiter.
Tagesziel heute: Landmannalaugar

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Nach ca. 40 km und schlappen 800 Höhenmetern, hatten wir endlich Landmannalaugar erreicht.

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Da wir am ersten Tag die gesamte Stecke nach Landmannalaugar an einem Tag schafften, hatten wir nun einen Tag Frei und gönnten uns einen Ruhetag im Pool von Landmannalaugar und den umliegenden Bergen.

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Nachdem ich ungläubige Blicke vom Hüttenwart wegen meiner 510 - Schuhe und den zu erwartenden Schneefeldern erntete und ich uns in die Sicherheitsliste eintrug, starteten wir auf dem Laugavegur, einen Wanderweg von Landmannalaugar nach Þórsmörk.

1. Etappenziel: Álftavatn (Entfernung: 24 km)

Wir machten uns auf den Weg und zusammengefasst trugen und schoben wir ca. 90% der Etappe. Die Landschaft wechselte sich mit jedem Höhenmeter, aber eins blieb gleich: Überall dampfte, brodelte und zischte es. Nachdem es die ersten Kilometer senkrecht nach oben ging, ging es danach ca. 3 km nur noch über Schneefelder bis auf ca. 1000 Meter Höhe. Dies war mit Abstand die anstrengenste Etappe unserer Reise und wir entschlossen uns nach nur 12 km, an der Hütte Hrafntinnusker zu übernachten.

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2. Etappenziel: Emstrur (Entfernung: 30 km)

Durch Nebel ging es am nächsten Morgen weiter Richtung Álftavatn. Weitere Trageabschnitte durch Schnee oder Bergauf folgten. Doch schon bald ging es nur noch Bergab. Nach einem kurzen Zwischenstop an der Hütte Álftavatn, ging es direkt weiter nach Emstrur.

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3. Etappenziel: Þórsmörk (Entfernung: 18 km)

Unsere letzte Etappe begann direkt mit einem Klettersteig, der überwunden werden musste. Es folgten weitere Kilometer durch Aschewüsten. Jedoch änderte sich das Bild mit jedem Meter, denn immer öfter ragten kleine Büsche oder Bäumchen hervor. Nach einem letzten steilen Trageabschnitt, mussten wir einen weitern Fluss überqueren und standen nach nur wenigen hundert Metern mitten in einem Buchenwald in dem es die letzten Kilometer nach Þórsmörk bergab ging.

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Wir waren in Þórsmörk angekommen und genossen bei Fertignudeln und Bier den Feierabend.
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus wieder zurück nach Reykjavik, wo wir es uns nach einem laaaaangem Bad im Hotel weitere 3 Tage richtig gut gehen ließen.

Das war unsere Tour durch das Hochland von Island und es war unglaublich schön. :love:
 
Einfach nur genial! Da wird man richtig neidisch! Irgendwas in der Form steht bei mir irgendwann auch noch an :) Die Landschaft ist einfach beeindruckend!

Grüße
Dennis
 
Vielen Dank für Euren tollen Bericht und die grandiosen Bilder, hat mir bei meiner Laugavegurinn Fahrt letztens geholfen. Tipp für weitere Abenteurer: Mitte Juni liegt da sehr viel Schnee, das macht die Kletter-Partien zwischen Þórsmörk und Skogar bisserl spannend ;-)
 
Vielen Dank für Euren tollen Bericht und die grandiosen Bilder, hat mir bei meiner Laugavegurinn Fahrt letztens geholfen. Tipp für weitere Abenteurer: Mitte Juni liegt da sehr viel Schnee, das macht die Kletter-Partien zwischen Þórsmörk und Skogar bisserl spannend ;-)
Mitte Juni sind oft auch zahlreiche Hochlandstrecken noch gesperrt bzw. die Furterei wird zum Problem, weil die Wasserstände dank Sschneeschmelze teilw. echt hoch sind, da kannst selbst mit hochlandtauglichen Jeeps in die Bredouille kommen....

Hier die entsprechenden updates seitens der offiziellen Hochlandkarte (Sperrungen etc.) => http://www.vegagerdin.is/media/umferd-og-faerd/Halendi.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Flussquerungen fand ich diesmal unproblematisch (Rad wg. Strömung tragen, aber nur etwas über Knietief), da es 3 Tage kaum geregnet hatte. Der Bláfjallakvísl ist bisserl tricky, die anderen Flüsse waren eher harmlos (im Vergleich zu zB. Fisherfield in den schottischen Highlands). Immer auf die Wasseroberfläche achten, immer an den breiten Stellen und keinesfalls dort wo die Jeeps passieren durchwaten. Ein Wanderstock zum Tiefenmessen ist wg. des braunen Gletscherwassers hilfreich.

Hoch zum Fimmvörðuháls fand ich die gefühlt senkrechten Schneefelder ohne Eispickel bisserl dings :D Das GPS war mir sehr willkommen, da tw. keine Sicht und die Wegmarkierungen tw. unterm Schnee (= 360° weiss). Hinunter nach Skogar war auch spannend, insb. die superscharfen Steinfelder auf der roten Route (100ml Stans auf 5km).

Bzgl. Passierbarkeit haben mir die Aussagen der Ranger auf den Hütten und der entgegenkommenden Wanderer sehr geholfen. Wenn Dir der Ranger sagt, dass ein Trail noch gesperrt ist halte Dich daran, dann ist das wirklich gefährlich. Der Bláhnjúkur war zB. "offen", das hies aber nur dass er grundsätzlich passierbar war, der Aufstieg via Grænagil war dennoch querfeldein und am Ende der (genialen) Abfahrt war der Hang weggespült... Auch andere Trails waren (noch) nicht wiederhergestellt nach dem Winter, dh. tw. querfeldein und über sehr loose Schotterfelder :D

Schönes Abenteuer mit Traum-Trails jedenfalls ;)


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Ja, war eh voll bunt, vor allem wenn die Sonne raus kam, schaut halt durch die iPhone Kamera bisserl fad aus ;) Insb. die Tour von Landmannalaugar über Suðurnámur nach Vondugil ist farbentechnisch der Hit: ca. 500 Höhenmeter auf 3km bei stetig wechselnder Bodenfarbe 8)

Über den Hrafntinnusker war ein paar km Schnee, sonst eher vereinzelte Schneefelder, allerdings meist bei den steilen Anstiege auf denen getragen werden muss. Von Landmannalaugar nach Þórsmörk waren locker 80% fahrbar, erst zum Fimmvörðuháls hoch wurde es richtig alpin. Traumabfahrt dafür :D

Jetzt im Frühling ist halt grad der Þórsmörk besonders toll: alles blüht, sattes grün. Für die maximal fahrbare Wegstrecke würd ichs im September machen (July-August ist zu krasser Foto-Touristen Alarm).
 
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