1. Sieben Jäger und Gäste.... es raschelt im Gebüsch, schemenhaft sieht man was, Flinte hoch und abgedrückt.
2. In den meisten Fällen ist das Gelände nicht gesichert. Der Jäger weiß nicht wen die Kugel trifft, wenn er daneben schießt.
Da jederman sich jederzeit im Wald aufhalten darf ist Jagd im öffentliche zugänglichen Wald unverantwortlich.
3. Jäger sind in der Regel überflüssig und sorgen dank Fütterung und Trophäenjagd dafür, daß die Population wächst und zwar in einem ungesundem Maß.
4. Zum Glück ist Zwangsbejagung mittlerweile nicht mehr durchzusetzen.
Als erstes ein Mal möchte ich sagen, dass ich es höchst bedauernswert finde, dass jemand ums Leben gekommen ist durch einen Unfall.
Über die genauen Hergänge können wir nur spekulieren und ich finde es schlimm, dass hier Stammtischparolen und Behauptungen geäußert werden über Dinge, die niemand genau weiß.
@1: Eine Flinte findet man auf Drückjagden selten, es sei denn es werden Hasen, Kaninchen, Federwild und vlt. noch Füchse bejagt. Der Mountainbiker wurde von einer Kugel getroffen, diese verschießt man aus Büchsen. Jeder Jäger wird zum verantwortungsvollen Umgang mit der Waffe erzogen und die eiserne Regel lautet, kannst du es nicht eindeutig ansprechen (ist die Jägersprache für Erkennen), bleibt der Finger gerade. Auf einer Drückjagd ist außerdem nicht alles Wild erlegbar/freigegeben (Jagd- und Schonzeiten, Wildbestand soll in der Jugendklasse reduziert werden und andere Gründe).
@2: Bei wie vielen Drückjagden warst du denn bisher, dass du sagen kannst bei
den meisten? Der Jäger darf nur schießen, wenn er einen Kugelfang hat, darum wird aus erhöhter Position geschossen und die Flugbahn der Kugel muss im Boden enden. Trotzdem kann die Kugel durch den Ein- und Austritt im Wildkörper von der gerade Flugbahn abkommen oder evtl. nach dem Austritt abprallen am Boden, weil dieser zu hart ist oder die Kugel auf einen Stein oder Ast triff. Es werden an vielen Stellen Warnschilder aufgestellt und Absperrungen errichtet, die Flächen auf denen mit Publikumsverkehr zu rechnen ist, sind gut einsehbar (Wiesen, Waldwege), wenn jemand quer durch den Wald abseits der Wege läuft und die Schilder ignoriert (habe ich selbst schon erlebt) kann es der Jäger nicht ändern, aber auch da gilt immer noch Finger gerade im Zweifelsfall. Die Spaziergänger die ich angesprochen habe, haben das Schild mit der Warnung "Achtung Drückjagd, Gefahr für Leib und Leben" gesehen, aber ignoriert. Sie wollten heute Spazieren gehen, bei so viel Leichtsinn ist man machtlos.
@3: Auf die Vorurteile gehe ich nicht ein, zum Rest:
Wer legt den Rückzugsflächen an für bedrohte Arten und verhindert durch Bejagung, das die Angreifer der bedrohten Arten sich ungehindert vermehren?
Wer fährt zu jeder Tages und Nachtzeit los um im Straßenverkehr angefahrenes verletztes Wild zu erlösen oder totes Wild zu bergen und zu entsorgen?
Wer zahlt denn zukünftig den Waldbesitzern oder den Bauern die durch Wild (Wildschweine + Verbissschäden durch Rotwild, Damwild und Rehwild) verursachten Schäden?
Wer verhindert die Überpopulation (das regelt die Natur leider nicht mehr selbst) und somit die Ausbreitung von Tierseuchen oder Wildschäden? Die Wildschweinpopulation beträgt bei gutem Nahrungsangebot und milden Wintern (beides ist in den letzten Jahren der Fall) um die 300%. Die Schweinepest ist am Vorrücken und wenn diese auf die sogenannte Nutztierhaltung übergeht, ist das Geschrei plötzlich groß, weil man ja plötzlich sein geliebtes Fleisch nicht mehr bekommt und/oder die Fleischpreise extrem nach oben gehen.
Generell: Was ich schreibe bezieht sich auf Jagen in DE, wie es sich in anderen Ländern verhält weiß ich nicht.
Wer ernsthaft glaubt, dass es einfach ist, einen Jagdschein zu erwerben, der irrt sich gewaltig. Das Fachwissen, dass man sich aneignen muss ist enorm. Ich bestreite nicht, dass es schwarze Schafe unter Jägern gibt, nur die gibt es leider überall. Will man das Autofahren verbieten, weil es Raser gibt oder Leute bei Unfällen durch menschliches Versagen im Straßenverkehr umkommen?
Aussagen wie, dass die Jagd so gefährlich ist stimmen übrigens auch nicht. Statistisch betrachtet ist, Autofahren oder im Haushalt arbeiten
prozentual deutlich gefährlicher.
Und ganz zum Schluss, ich fahre MTB, habe den Jagdschein mal gemacht, aber jage nicht.