Kammweg Erzgebirge

Wenn alles nur Forstautobahn wäre, dann hätte er nicht das Siegel "Qualitätswanderweg" bekommen. Hier sind die Auflagen sehr streng.
Sicherlich ist es mancherorts durch die Loipen für den Winter nicht anders zu machen. ich glaube aber nicht, dass alles nur Fortautobahn ist.
 
da muss ich ore-mountain allerdings zustimmen. Bin vor 1,5 Jahren über das Erzgebirge gebügelt und war von diesem Kammwanderweg sehr enttäuscht. Wenn du traillastig fahren willst, ist es ratsam Komoot, gpsies und so weiter mit zu betrachten. Und natürlich Locals fragen.
Ich war jedenfalls ganz schön enttäuscht, wie viele Höhenmeter wir vernichten mussten, obwohl die Wege nur als kleine Wanderwege auf der COMPASS-Karte verzeichnet war :(
 
Da es anscheinend sonst keiner macht, hier nochmal der Link zum Kammwanderweg

Ich kenne nur Teile des Weges und habe jetzt auch die verlinkte Tour nicht komplett überprüft, allerdings sind mir auf der ersten Etappe schon relativ viele breite Wege aufgefallen... Mein Tipp wäre, die Tour herunterzuladen und mit Google Maps/Earth zu prüfen. Als Faustregel kann gelten: Ist der Weg bei Google eingezeichnet, ist es garantiert kein Trail, was natürlich nicht heißen muß, das er anderenfalls einer wäre ;)
 
Salut und guten Abend,
also wir haben am Wochenende mal den Kammweg – also den als Qualitätswanderweg ausgeschilderten Kammweg – mal unter die Räder genommen. Allerdings nicht komplett, sondern wir sind bei Jöhstadt eingestiegen und dann in 2 Etappen (Übernachtung in Olbernhau) bis nach Altenberg/Geising durchgefahren. Zusammengekommen sind an den 2 Tagen ca. 120km und knapp 4.000hm. Etwas anders als in der Karte vom Kammweg angegeben.
Und - es war genial. Wir hatten anfangs auch Bedenken, dass uns der Weg hauptsächlich über Forst- und Wiesenautobahnen schicken wird, aber die waren wirklich nicht ansatzweise der Hauptanteil. Es war alles dabei: vom schönen Wald- und Wiesentrail, über ausgespülte schmale Waldwege bis hin zu total verblockten Passagen. Alles hoch und runter, auch sehr steil hoch und runter.
Seinen Frieden muss man allerdings damit machen, dass hart erkämpfte Höhenmeter, quasi, sofort und auf der Stelle, wieder vernichtet werden und das meistens komplett... Ist eben ein Wanderweg und auf die Tagesetappen ausgelegt - da geht’s zum Schlafen ins Dorf.. ;)
Ausgeschildert ist der Weg komplett richtig gut. In Rübenau hatten wir mal leicht die Orientierung verloren (waren wohl zu schnell :) ), aber die haben wir dann auch gleich wieder gefunden.
Fahrtechnisch sollte man nicht ganz der Anfänger sein und konditionsmäßig braucht man auch ein bissl was. Es gibt Abschnitte, die hauen ordentlich rein. Wirklich verschnaufen konnten wir am zweiten Tag nicht. Entweder es ging hoch oder man musste abwärts seine Gedanken zusammennehmen, sonst ging’s runter vom Bock.
Als Tipp.. Es gibt da so eine „nette“ Passage zwischen Holzhau/Teichhaus und Neuhermsdorf, die nennt sich „Eisenbahnweg“. Das Ding wird für Hardtailfahrer zur absoluten Grenzerfahrung und neuem Feindbild. Einfach nur häßlich zu fahren und komplett spaßfrei. Nebendran läuft ein normaler Waldweg, den empfiehlt es sich zu nehmen. Es sei denn man steht wirklich voll drauf auf der Geraden reinzutreten, nicht vorwärts zu kommen und zu fahren als wäre man wirklich auf den Bahnschwellen unterwegs.. Von dem Bahnschotter mal abgesehen..
UND – unbedingt an dem schwarzen Teich vor Altenberg anhalten.
Der Kahleberg (auch vor Altenberg) ist der totale Wahnsinn (der Weg zum Ausguck fällt unter „total verblockt“). Wenn auch noch geniales Wetter ist, dann habt Ihr einen Wahnsinns Ausblick über das Erzgebirge, sogar bis Dresden rein. Saugeil :)
Da wir gerade bei Ausblick sind - kurz vor Olbernhau gibt es auch einen tollen Ausblick ins Tal – am Stößerfelsen.
Fazit. Durchaus fahrbar. Sehr abwechslungsreich. So hatten wir uns das wirklich nicht vorgestellt, war richtig gut. Wir planen jetzt die andere Richtung :D
 
Cool, dass es nun doch einen "Erfahrungsbericht" von einer Kammwegsbefahrung gibt. Hatte ich mir auch schon mehrfach vorgenommen. Bin aber leider bisher noch nicht dazu gekommen :(

Seid Ihr per GPS gefahren oder habt Ihr Euch nur an den Schildern orientiert? Meine persönliche Erfahrung (von O`thal runter Richtung Talsperre Cranzahl). An sich ist der Weg natürlich klasse ausgeschildert - allerdings eben für Wanderer... Ein/zwei Schilder übersehen (zu schnell vorbei), und schon hat man Probleme...
 
Wir hatten eine Karte dabei und sind nach den Schildern gefahren. Das mit den "zu schnell vorbei" hatten wir auch 2-3 Mal ;) Aber zum richtig verfahren hat es nicht gereicht.. :)
 
Letzte Woche bin ich den ganzen Kammweg gefahren. Gestartet bin ich in Geising und hatte die Karte von Public Press dabei. Mein Tacho zeigte 302 km in Blankenstein an, wobei ich an ein paar Stellen etwas von der eigentlichen Route abgewichen bin (zum einkaufen und um schnell noch eine Schutzhütte zu erreichen wegen schlechtem Wetter). Der größte Anteil des Weges führt über Forststraßen und mehr oder weniger raue Waldwege. Asphaltstrecken sind vernachlässigbar. Ich schätze ca 40 % läuft auf Trails (S1 bis S2) und ausgewaschenen Waldwegen. Wer also eine endurolastige Tour sucht, wird enttäuscht sein. Ansonsten eine sehr Abwechslungsreiche MTB-Tour. Wenn man vorher bei den Lokals nachfragt kann man den Trailanteil aber sicher noch vergrößern. Ab Mödlareuth fährt man sehr oft auf den alten Grenzstraßen mit diesen hässlichen Lochplatten. Nicht schön.
Landschaftlich ist der Erzgebigsteil ganz klar der schönste Abschnitt, es geht viel steil hoch und runter über Gipfel mit fantastischer Aussicht. Das Vogtland ist flacher und bietet fast nur "Kulturlandschaft". Ab dem Vogtland werden die Schutzhütten seltener, wer im Freien übernachtet sollte das beachten. Entlang der Saale wird es wieder bergiger und steiler.
Abgesehen von den Touristenzielen wie die Gegend um Oberwiesenthal und Johangeorgenstadt ist man fast nur allein unterwegs. Ich hatte nur ein Wanderpärchen getroffen. Wer den Weg in die andere Richtung fährt wird den Aufstieg auf den Fichtelberg verfluchen, 12 km steil bergauf!
Ich hatte 4,5 Tage benötigt, bin gemütlich gefahren und habe im Freien/in Schutzhütten geschlafen. Kann also nicht sagen wie die Hotels/Pensionen sind.
Im Vogtland ist der Weg nicht so gut ausgeschildert wie im Erzgebirge aber man findet immer wieder rein.
Den Stößerfelsen sollte man auf jedenfall besuchen, wunderbarer Ausblick, danke für den Tip von Alix. Immerwieder trifft man auf glaklare Gebirgsbäche wo man sich abkühlen kann.
Ich kann den Weg nur empfehlen, viel Natur, sehr schön, sehr ruhig. Entspannung pur. Wer will kann dann so wie ich, in Blankenstein gleich noch den Rennsteig dranhängen. Aber das ist dann ja in Thüringen ;-)
 
@ Reizhusten
Bist Du den "neuen" Kammweg oder noch die alte Strecke abgefahren? Dein Hinweis auf mangelhafte Beschilderung verwundert mich etwas: Das, was ich bisher im Erzgebirgegesehen habe , war eigentlich top! Ist ja schließlich auch ein Qualitäts-Wanderweg mit entsprechenden Anforderungen bzgl. Ausschilderung...
 
Es war genau dieser hier: http://kammweg.de/
Im Erzgebirgsteil war die Strecke super ausgeschildert. selbst wenn man schneller unterwegs war konnte man die Schilder finden. In der Umgebung von Rübenau waren die Schilder jedoch völlig Idiotisch angebracht. Man konnte nicht sicher erkennen in welchen Weg man einbiegen muss, zudem war die Route auf meiner Karte nicht zu 100% identisch mit der vorgefundenen Route. War dann etwas verwirrend und hab mich dort ein paarmal verfahren. Ortsansässige haben mir dann weitergeholfen, die meinten auch dass der lokal Verantwortliche es nicht so genau nimmt............
Im Vogland wurde es dann schwieriger. Schilder waren ausreichend vorhanden, oftmals hat man einfach nur 3x3 cm große Aufkleber auf Bäume oder Wanderwegweiser geklebt. Die übersieht man sehr schnell. Zugewachsene Schilder gab es auch sehr oft. War manchmal etwas nervig aber man hat trotzdem den Weg gefundnen, hab ja mein Ziel am Ende erreicht ;-)
 
Die beiden Berichte machen auf jeden Fall große Lust auf den Weg! Danke dafür. Im Netz gibt es insgesamt ja leider noch nicht viele verwertbare MTB-Berichte zum Kammweg. Würde mich über einen GPS-Track zur besseren Planung und Eruierung kleinerer Modifikationen sehr freuen.
 
Frage an Reizusten:
Du bist also den Kammweg und im Anschluss den Rennsteig nach Norden gefahren - tolle Idee! Ich war mit Kumpels im August zum ersten Mal auf dem Rennsteig nach Süden unterwegs. Fahrtechnisch fand ich den Super! Vor allem den südlicheren Teil mit sehr vielen Wurzelwegen und Geröllpassagen. Außerdem kaum Asphalt.
Um jetzt für mich besser einschätzen zu können, ob der Kammweg dem entspricht, was ich mir MTB-Technisch erwarten würde, wäre es super, wenn du mal deine Wahrnehmung der Streckencharakteristik beider Wanderwege gegenüberstellen könntest.

Danke
 
Also den Rennsteig bin ich nur bis Goldisthal gefolgt und dort auf den Schwarzatalpanoramaweg abgebogen (ebenfalls empfehlenswert).
Der Rennsteig auf dem mir bekannten Teil ist vom Profil her flach im Gegensatz zum Kammweg (steiler und mehr Höhenmeter). Kammweg ist also konditionel anspruchsvoller.
Trails auf dem Kammweg sind etwas seltener, vom technischen Schwierigkeitsgrad her nehmen sich beide nichts.
Wenn man mit Gepäck reist sind beide Wege meiner Meinung nach genau richtig, man hat Spass ohne das es einem die Tasche vom Gepäckträger schüttelt und kann auch mal auf einfachen Waldwegen/Forstautobahnen entspannt Strecke gutmachen. CC-Hardtail reicht also bei beiden völlig aus.

Wenn Dir die Wurzel-/Geröllwege auf dem Rennsteig gefallen haben, Dich die Waldwegpassagen zwischendurch nicht stören und Du nicht vor steilen, langen Anstiegen zurückschreckst (gibt auch lange Abfahrten ;-)) wird es Dir sicher gefallen. Außerdem ist es auf dem Kammweg ruhiger und nicht so überlaufen.

Hoffe das hat Dir geholfen.
 
Also den Rennsteig bin ich nur bis Goldisthal gefolgt und dort auf den Schwarzatalpanoramaweg abgebogen (ebenfalls empfehlenswert).
Der Rennsteig auf dem mir bekannten Teil ist vom Profil her flach im Gegensatz zum Kammweg (steiler und mehr Höhenmeter). Kammweg ist also konditionel anspruchsvoller.
Trails auf dem Kammweg sind etwas seltener, vom technischen Schwierigkeitsgrad her nehmen sich beide nichts.
Wenn man mit Gepäck reist sind beide Wege meiner Meinung nach genau richtig, man hat Spass ohne das es einem die Tasche vom Gepäckträger schüttelt und kann auch mal auf einfachen Waldwegen/Forstautobahnen entspannt Strecke gutmachen. CC-Hardtail reicht also bei beiden völlig aus.

Wenn Dir die Wurzel-/Geröllwege auf dem Rennsteig gefallen haben, Dich die Waldwegpassagen zwischendurch nicht stören und Du nicht vor steilen, langen Anstiegen zurückschreckst (gibt auch lange Abfahrten ;-)) wird es Dir sicher gefallen. Außerdem ist es auf dem Kammweg ruhiger und nicht so überlaufen.

Hoffe das hat Dir geholfen.

TOP Einschätzung - Besten Dank für die Antworten!

Eigentlich wollte ich für unseres diesjährige Aktion den Kammweg vorschlagen. Bin dann auf diesen Thread gestossen, der zumindest anfangs nicht so vielversprechend war... Das kam mir komisch vor. Deine Einschätzung ist für mich sehr gut nachvollziehbar. Jetzt ist der Kammweg definitiv auf der todo-Liste!
 
Habe hier schon einige Erfahrungsberichte über den Kammweg gelesen. Kann mir jemand helfen, wie zwecks der Beschaffenheit des Kammweges von Schöneck nach Oberwiesenthal zum Fichtelberg?

Ich überlege entweder über den ausgeschilderten Kammweg zu fahren oder die in der Karte vom Barthels-Verlag eingezeichnete Radtrasse entlang der böhmischen Grenze.
 
Habe hier schon einige Erfahrungsberichte über den Kammweg gelesen. Kann mir jemand helfen, wie zwecks der Beschaffenheit des Kammweges von Schöneck nach Oberwiesenthal zum Fichtelberg?

Ich überlege entweder über den ausgeschilderten Kammweg zu fahren oder die in der Karte vom Barthels-Verlag eingezeichnete Radtrasse entlang der böhmischen Grenze.

Ich kenne das Stück nicht, habe mir aber mal die Route auf der OMM angesehen: Wenn Du Mountainbiken willst, ignoriere offizielle Radrouten. Das gilt nach meiner Erfahrung eigentlich generell - aber nicht nur - in Sachsen.
 
Der offizielle Kammweg gibt sich Mühe, Abwechslung und Natur- und Kulturerlebnis in die Strecke zu bringen, damit wechselt auch die Wegebeschaffenheit. Die Karte von Dr. Barthels habe ich leider nicht, allerdings vermute ich, dass es sich um die grenzparallelen (deutschen) Forstautobahnen handelt, die sind als Radweg ausgewiesen. Die auf tschechischer Seite parallel zur Grenze ausgewiesenen Radwege (cyklotrasa 36) sind Nebenstrassen. Vielleicht können die User aus dem Fred
Biketreff Vogtland/Westerzgebirge; Feierabend-, Wochenendrunden,...
weiterhelfen.
 
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