KI-Trainingspläne?

Das kommt halt auch darauf an, wieviel du bezahlst, und für was. Mein Personal Trainer macht mit mir ein Mal pro Woche ein 1-stündiges Training, dazu kommt die Arbeit, meinen persönlichen Trainingsplan regelmäßig zu überarbeiten. Kostet aber auch etwas mehr als der in deiner Rechnung.
Meine begrenzte Erfahrung mit einem Personal Trainer war ähnlich, für einige Einheiten. Im Paket stundenweise fürs gemeinsame Training bezahlt, ein neuer Plan gehörte zur Stunde dazu.

Die resultierenden Erkenntnisse über meine Schwächen, Fehler und Fehleinschätzungen waren pures Gold wert.
Viele sportliche Grundsätze meint man zu verstehen, wendet sie aber nicht ehrlich an (langsam und richtig kommt vor schnell und schwer).

Oder mal ganz anders gefragt: Ersetzt eine KI bald den MTB Technikkurs? 😋
 
Ein kundiger Mensch wird wohl keine KI bemühen, weil er deren Grenzen (s.o.) erkennt oder er muss sie selbst ausbügeln. Ein unkundiger Mensch wird sich blind auf die KI verlassen müssen und macht ggf vieles falsch oder suboptimal und ist somit auch nicht eine ideale Zielperson für deren Nutzung.

Das gilt so ja nur wenn man so ein wenig eine Ganz oder Gar nicht Mentalität verfolgt. Ich nutze aber z.B. Chat GPT in solchem Kontext zum Teil auch als Ideengeber. Ich habe durchaus auch selbst die Erfahrung und Qualifikation für meine Hauptsportart Trainingspläne in verschiedenen Altersklassen auszuarbeiten, sowohl für einzelne Einheiten als auch als Rahmenplan und ich habe auch genug Quellen mir Sachen rauszusuchen und dennoch bereichert mich auch der Input von Chat GPT. Weil dabei immer wieder Ideen reinkommen die sonst zu kurz kommen. Ich würde deshalb keine ganze Trainingsplanung von Chat GPT erstellen lassen, aber mich in meiner Planung inspirieren funktioniert ganz gut. Wobei mein Eindruck ist, dass die Ergebnisse mit den neueren Modellen eher schlechter werden.
 
Ein sehr erfolgreicher Trainer hat mal gesagt "Meine Aufgabe ist es Entscheidungen zu treffen".
+1

Das ist einer der Unterschiede, den ein Mensch zu einer KI macht:
  • Interaktion mit dem Athleten, einschließlich der "weichen" Faktoren
  • Abgleich mit Zielen usw. (Anpassung meiner WK-Planung z. B. - kann eine der heute verfügbaren Anwendungen noch mögliche Alternativen einbinden? Das ist weit jenseits des status quo aber für die meisten Freizeitsportler auch unnötig, weil nur ein fester Saisonhöhepunkt steht)
  • Letztlich liefert der menschliche Trainer mehr als das physische Training (+ Fahrtechnik + Taktik + mentales Training +++)
Ob das für den konkreten Anwender nötig ist?
Die meisten werden mit dem allg. Plan aus den verschiedenen Plattformen grundsätzlich OK sein, dazu die nötige Kenntnis über Ernährung usw. aneignen. Ohne ein paar Grundkenntnisse kann man auch nicht wirklich gut mit dem Trainer zusammenarbeiten.
 
Im Podcast von Paul Voss macht sein Trainer Werbung für einen KI Trainer.

https://open.spotify.com/episode/2n...KeNlGxNOnLrTg&t=2190&ct=2190&pi=z1KYdoqySPWvv

Sowas in der Art kommt vermutlich zeitnah auch von anderen Anbietern 🤔
Gleichzeitig berichten auch all die Profis (einschl. Paul Voss) davon, dass ein menschlicher Trainer eine ganz andere Rolle im Sinne von disziplinierter Umsetzung des Trainingsplanes spielt - im Vergleich zu "ich trainiere mich selbst" bzw. automatisiert erstellter Plan (aus TrainingPeaks, Zwift, KI oder whatever).

P.S. Hörst Du Autsaid noch? Der Anteil an hörenswerten Episoden ist seit 1 Jahr so gering geworden, dass ich den aus meiner Liste rausgeworfen habe. Aber evtl. sollte ich wieder mal reinhören...
 
Die verschiedenen Rollen kann ein einzelner menchlicher Trainer aber auch nicht erfüllen.
In den allermeisten Fällen ist das korrekt, zumindest wenn man mehr als nur Basis-Unterstützung erwartet. Eine KI kann aber eigentlich gar nichts davon. Wird sie auch so schnell nicht können, weil Grundprinzip halt Statistik ist. Und für einzelne Schlüsselstellen auf den verschiedenen Strecken (Fahrtechnik) oder Rennentscheidungen (Taktik) fehlt da die Wiederholbarkeit aus Tausenden von (vergleichbaren) Datensätzen.

Aber vielleicht legt eine KI künftig die Kommentare aus dem MTB-News-Forum zu Grunde 😂
 
Ob das für den konkreten Anwender nötig ist?

Ein Trainer der so breite Unterstützung liefert muss aber auch sehr nah am Athleten dran sein, im Breitensport eher die Ausnahme. Das Funktioniert in Mannschaftssportarten mit gemeinsamen Training oft besser, in Einzelsportarten dagegen dürften sich nur wirkliche Profis leisten können.

Der durchschnittliche Breitensportler im Radsport trainiert ja doch eher indem er sich eine Route raussucht die zu Zeit, Wetter und was auch immer passt und diese dann fährt. Am Feierabend vielleicht kurz und auf Anschlag, am Sonntag auch mal lang und mit Kaffeepause.

Wenn die KI jetzt sagt, man solle hier auch mal Intervalle machen, da mal ein Fahrtenspiel und dort die Intensität niedrig halten, dazu bei MTB vielleicht noch gezieltes Techniktraining, ein paar Übungen jenseits des Rads, dann ist das für 95% der Radfahrer schon ein Upgrade zum bisherigen Training.

Solche Trainingspläne findet man natürlich nicht nur in der KI, sondern auch in Büchern, Magazinen etc., aber oft dann ja unflexibel mit fester Anzahl an Einheiten. Wenn einem Chat GPT dann nach Angabe der Tage an denen man Zeit hat Vorschläge macht ist für viele sicher ein Upgrade.

Wer natürlich heute schon mit einem professionellen Trainer eng zusammenarbeitet, der dann auch mal am Gesicht sieht ob eine Einheit zu hart oder zu locker war, ob die Gesamtverfassung passt oder ob man vielleicht mal eine Regenerationsphase dazwischenschieben muss, der dürfte diesen Trainer kaum durch KI ersetzen.
 
Ich bin der Meinung, dass KI durchaus in der Lage sein wird, relevante Trainingspläne zu schreiben. Auch mit den Daten aus Trainingpeaks oder anderen Plattformen wird diese auf Änderungen reagieren können und den Plan individuell anpassen. Das wird vielleicht noch ein paar Monat dauern. ABER und das habe ich bei mir gemerkt, eine KI motiviert mich nicht so sehr wie eine Person, die darauf achtet, dass man alles richtig macht. Bei mir war es so, dass ich meinen "KI" Trainingsplan in der OFF-Season quasi so gut wie gar nicht eingehalten habe. Sobald die Arbeit mit meinem Trainer wieder gestartet ist, habe ich nicht ein Training geändert oder geschwänzt. Also die Verbindlichkeit gegenüber einer realen Person ist zumindest für mich das, was den bedeutenden Unterschied zu einer reinen Software macht.
 
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