Nachdem wir Neuhaus am Rennweg und Ernstthal passiert hatten tauchten wir wieder in den dichten Wald ein. Bis vor 15 Jahren endete der Rennsteig, so nahe der Westdeutschen Besatzungszone, bereits kurz hinter Neuhaus. Und natürlich hatte man es nicht unterlassen, wo man doch den Weg jetzt neu machen musste, das schon auf der Voretappe erwähnte und so schön wanderfreundliche Rindenmulch großzügig zu verteilen. Damit das Laufen für die Wanderer auch schön komfortabel ist. Das dieser Untergrund für beräderte Waldbenutzer die reinste Qual ist, kommt da keinem in den Sinn. Nunja, ehrlich gesagt kann ich mich an den Abschnitt bis Spechtsbrunn und Kalte Küche sowie an die bayrische Staatsgrenze ran nicht mehr recht erinnern.
Irgendwo auf diesem Abschnitt muss wohl auch folgendes Bild entstanden sein:
Da gibt es doch glatt ein paar Kasper die behaupten, die Mountainbiker würden mit ihren Stollenreifen den Waldboden schädigen. Und dann sieht man im vergleich solche Ungetümer des Forstamtes im Wald. Entsprechend den Querschnitten der Räder und der Mächtigkeiten der Ketten sahen die Wege auch aus.
Der Weg führte uns also nun für 15km ins Ausland. Im ersten Teil bis Waidmannsthal verlief der Weg im Wald, dann bis Steinbach am Wald für einige Kilometer an der Strasse entlang. In Steinbach waren wir endlich soweit, uns warme Köstlichkeiten hinter den Gaumen schieben zu wollen und müssen. Aber die vorhandenen, gastronomischen Einrichtungen entsprachen nicht unseren Vorstellungen und außerdem war unsere Prämisse ja möglichst schnell vorwärts zu kommen und keine Zeit zu verlieren, schliesslich waren es noch ueber 35km bis Blankenstein. Also kehrten wir nur auf Kaffee und Kuchen in der örtlichen Konditorei ein. Die fetten Backwaren füllten unsere Mägen reichlich und so konnten wir gut gestärkt aufbrechen.
Zum Warmwerden ging es nach anderthalb Kilometern erstmal bergan zur ostdeutsch-bayrischen Friedensgrenze. Irgendwo unterwegs zogen oberkuhle Punkkühe Rikmans Aufmerksamkeit vollkommen auf sich.
Na ich kenn das ja schon aus den Alpen und rolle entspannt ein paar Meter vorraus.
Der Rennsteig führte uns über ein paar knackige Auf und Ab´s an Brennersgün vorbei Richtung Grumbach. Brennersgrün ist ein wunderbar abgeschiedenes Nestchen, ganz geruhsam und voll traditioneller, schiefergeeckter Häuser. Gut zu wissen, dass es im neudeutschen Einerlei aus Fertighäusern und Backsteinimmitatfassaden noch solche Ortschaften gibt.
Nun, was wäre eine Rennsteigtour ohne sich auch mal nett zu verfahren. Bei Grumbach war es dann der Fall. Leicht abschüssig rauschten wir in Sichtweite zum Ort am Feldrand entlang. Nach einigen Metern gelangten wir zu einer Stelle mit einem sehr schönen Blick ins Tal und einem durch Schotteraufschüttung kaschierten Müllplatz. Wir rasteten kurz, machten ein Foto und knallten den steiler werdenden Weg weiter bergab:
Nach einem schnellen Kilometer endete der Weg an einer T-Kreuzung. Ich hielt an, schauchte mich um und konnte nirgends ein weisses "R" am Baum oder andere Wegweiser entdecken. Der Kartenabgleich ergab, dass wir die anderthalb Kilometer wieder bergan strampeln durften. Was gibt´s schöneres.
Doch wir schafften es noch Grumbach hinter uns zu lassen und die folgenden Kilometer vergingen wie im Flug. Als breiter Schotterweg zieht sich der Rennsteig über seichte Kuppen, aber tendenziell bergab knapp 10km bis Schlegel hin - rauschhaft. Ab Schlegel war Zielspurt angesagt. Nurnoch 6 Kilometer, 5, 3, 1,5...
...und dann lag es uns zu Füßen, tief im Tal der Saale - Blankenstein. Die rauchenden Schornsteige des Papierwerkes begrüßten uns. Jetzt mussten wir uns nurnoch ein Unterkunft in diesem gute 1000 Seelen zählendem Ort suchen. Pension 1 - voll. Pension 2 - voll. Pension 3 links runter, über die Saale rüber, hoch nach Blankenberg, rechts, links, geradeaus - och nö. Doch der Himmel sandte uns Oma Langheinrich. In Sichtweite zum Bahnhof von Blankenstein (August-Bebel-Str. 3) hatte sie ein paar schöne Zimmer im Privathaus. Und jetzt hatte sie auch jemandem zum Quatschen: Schuhe aus wegen der Eisendinger da, die machen die Treppe kaputt; Handtücher hier, Bier da; Heizung so; wenn man den Wasserhahn nach links kippt, kommt warmes Wasser raus, nach rechts kaltes; die Lichtschlater funktionieren so und so; der Fernseher geht so, so aber nicht, und dann aber doch wieder; die jungen Leute; Frühstück; und überhaupt. Wir ertrugen das alles standhaft und mit einem Lächeln.
Derweil gerieten draußen die von Rikman passend Pufferküsser genannten Gestalten in Fotoextase:
Am Abend gab es nocheinmal lecker Rostbätl in der Kneipe gegenüber und das billigste Bier der ganzen Fahrt (ich glaube 1,80 für den halben Liter). Und beim Gernsehabend aufm Zimmer dann noch nen Köstrizer im Bett. Was für ein Ausklang dieser drei abwechlsungsreichen drei Tage!
Trotz unserer konsequenten Unfitness und des eher nicht so guten Wetters hat es wieder superviel Spass gemacht mit dir Rik. Und jetzt haben wir ihn auch mal abgerissen, den schei* Rennsteig. Einnahme im Namen des ESK geglückt.
3. Etappe: Neustadt am Rennsteig - Blankenstein: 80km
rb
Irgendwo auf diesem Abschnitt muss wohl auch folgendes Bild entstanden sein:
Da gibt es doch glatt ein paar Kasper die behaupten, die Mountainbiker würden mit ihren Stollenreifen den Waldboden schädigen. Und dann sieht man im vergleich solche Ungetümer des Forstamtes im Wald. Entsprechend den Querschnitten der Räder und der Mächtigkeiten der Ketten sahen die Wege auch aus.
Der Weg führte uns also nun für 15km ins Ausland. Im ersten Teil bis Waidmannsthal verlief der Weg im Wald, dann bis Steinbach am Wald für einige Kilometer an der Strasse entlang. In Steinbach waren wir endlich soweit, uns warme Köstlichkeiten hinter den Gaumen schieben zu wollen und müssen. Aber die vorhandenen, gastronomischen Einrichtungen entsprachen nicht unseren Vorstellungen und außerdem war unsere Prämisse ja möglichst schnell vorwärts zu kommen und keine Zeit zu verlieren, schliesslich waren es noch ueber 35km bis Blankenstein. Also kehrten wir nur auf Kaffee und Kuchen in der örtlichen Konditorei ein. Die fetten Backwaren füllten unsere Mägen reichlich und so konnten wir gut gestärkt aufbrechen.
Zum Warmwerden ging es nach anderthalb Kilometern erstmal bergan zur ostdeutsch-bayrischen Friedensgrenze. Irgendwo unterwegs zogen oberkuhle Punkkühe Rikmans Aufmerksamkeit vollkommen auf sich.
Na ich kenn das ja schon aus den Alpen und rolle entspannt ein paar Meter vorraus.
Der Rennsteig führte uns über ein paar knackige Auf und Ab´s an Brennersgün vorbei Richtung Grumbach. Brennersgrün ist ein wunderbar abgeschiedenes Nestchen, ganz geruhsam und voll traditioneller, schiefergeeckter Häuser. Gut zu wissen, dass es im neudeutschen Einerlei aus Fertighäusern und Backsteinimmitatfassaden noch solche Ortschaften gibt.
Nun, was wäre eine Rennsteigtour ohne sich auch mal nett zu verfahren. Bei Grumbach war es dann der Fall. Leicht abschüssig rauschten wir in Sichtweite zum Ort am Feldrand entlang. Nach einigen Metern gelangten wir zu einer Stelle mit einem sehr schönen Blick ins Tal und einem durch Schotteraufschüttung kaschierten Müllplatz. Wir rasteten kurz, machten ein Foto und knallten den steiler werdenden Weg weiter bergab:
Nach einem schnellen Kilometer endete der Weg an einer T-Kreuzung. Ich hielt an, schauchte mich um und konnte nirgends ein weisses "R" am Baum oder andere Wegweiser entdecken. Der Kartenabgleich ergab, dass wir die anderthalb Kilometer wieder bergan strampeln durften. Was gibt´s schöneres.
Doch wir schafften es noch Grumbach hinter uns zu lassen und die folgenden Kilometer vergingen wie im Flug. Als breiter Schotterweg zieht sich der Rennsteig über seichte Kuppen, aber tendenziell bergab knapp 10km bis Schlegel hin - rauschhaft. Ab Schlegel war Zielspurt angesagt. Nurnoch 6 Kilometer, 5, 3, 1,5...
...und dann lag es uns zu Füßen, tief im Tal der Saale - Blankenstein. Die rauchenden Schornsteige des Papierwerkes begrüßten uns. Jetzt mussten wir uns nurnoch ein Unterkunft in diesem gute 1000 Seelen zählendem Ort suchen. Pension 1 - voll. Pension 2 - voll. Pension 3 links runter, über die Saale rüber, hoch nach Blankenberg, rechts, links, geradeaus - och nö. Doch der Himmel sandte uns Oma Langheinrich. In Sichtweite zum Bahnhof von Blankenstein (August-Bebel-Str. 3) hatte sie ein paar schöne Zimmer im Privathaus. Und jetzt hatte sie auch jemandem zum Quatschen: Schuhe aus wegen der Eisendinger da, die machen die Treppe kaputt; Handtücher hier, Bier da; Heizung so; wenn man den Wasserhahn nach links kippt, kommt warmes Wasser raus, nach rechts kaltes; die Lichtschlater funktionieren so und so; der Fernseher geht so, so aber nicht, und dann aber doch wieder; die jungen Leute; Frühstück; und überhaupt. Wir ertrugen das alles standhaft und mit einem Lächeln.
Derweil gerieten draußen die von Rikman passend Pufferküsser genannten Gestalten in Fotoextase:
Am Abend gab es nocheinmal lecker Rostbätl in der Kneipe gegenüber und das billigste Bier der ganzen Fahrt (ich glaube 1,80 für den halben Liter). Und beim Gernsehabend aufm Zimmer dann noch nen Köstrizer im Bett. Was für ein Ausklang dieser drei abwechlsungsreichen drei Tage!
Trotz unserer konsequenten Unfitness und des eher nicht so guten Wetters hat es wieder superviel Spass gemacht mit dir Rik. Und jetzt haben wir ihn auch mal abgerissen, den schei* Rennsteig. Einnahme im Namen des ESK geglückt.
3. Etappe: Neustadt am Rennsteig - Blankenstein: 80km
rb