Kupferpaste

Haddock

Schlusslichtjäger
Registriert
27. Juni 2002
Reaktionspunkte
0
Ort
Lindenfels
Wie wirkt eigentlich Kupferpaste?

Wozu ich Kupferpaste anwende ist mir absolut klar. Aber was mich mal brennend interesiert ist, wie sie wirkt. Was geschieht bei der Anwendung? Muss ja irgendwie physikalisch erklärbar sein.

Hat da jemand ne Ahnung?
 
Meinst Du jetzt als Anwendung die Dämpfung von Geräuschen bei Scheibenbremsen ?

Bei der Scheibenbremse bremsen die Bremsklötze durch Druck auf eine Metallscheibe. Dabei kann es dazu kommen, daß die Bremsklötze auf der Scheibe kurzzeitig an einigen Stellen mehr Reibung erzeugen, an anderen weniger.
Unter Umständen trifft man durch die richtige Fahrtgeschwindigkeit die Resonanzfrequenz des Systems Klotz/Scheibe und das ganze fängt an zu Schwingen, das hört man dann - wenn es im richtigen Frequenzbereich stattfindet - als Quietschen.

Schmiert man nun Kupferpaste auf die Bremsklötze, verändert man die Eigenfrequenz des Systems. Entweder in einen Bereich, daß man das Quietschen nicht mehr hört, weil es eine zu hohe oder niedrige Frequenz hat, oder einen Bereich, in dem die Resonanzfrequenz nicht mehr erreicht wird.
 
@strunzow

Das mit den Frequenzen der Discs leuchtet mir ein. Aber wie siets aus mit "knarzen" im Tretlager? Was geschiet dabei(?) und warum kann ich nicht irgend was anderes dran schmieren, um die Frequenz zu ändern?
 
Durch die Kupferpaste an den Bremsklötzen (ja... zwischen Kolben und Bremsklotz, nicht auf dem Bremsbelag...) wird nicht die Frequenz verändert - es haften nur die Bremsbeläge am Kolben durch dieses zähe Zeug - und dann können sie halt net mehr schwingen. Was anderes - Fett zum Bleistift wäre nicht hitzebeständig genug - daher die Kupferpaste.
 
Kupfer gehört zu Legierungsbestandteilen verschiedener Stahlmaterialien. Daher könnte ich mir vorstellen, dass sich die Kupferpaste in die oberste Schicht von z.B. Gewinde einarbeitet. Auch ist es von Wasser etc. nicht abzuspühlen, rel. säurefest, druckstabil, im Gegensatz zu Fett das wegedrückt wird und hitzebeständig. Es schmiert nicht, sondern füllt auf!

Dafi
 
man soll eigentlich keine Kupferpaste für den Rahmen oder so verwenden, da hier der Rahmen irgendwie beschädigt werden kann. hat wohl was mit der Kombination von edlen und weniger edlen Metall zu tun, was dann für Alu schädlich sein soll, da es unedler als Kupfer ist. Geht wahrscheinlich in Richtung Elektrolyse oder so. Jedenfalls hat man mir bei meinem knarzenden Rahmen davon abgeraten...
 
Heyho!

Ich hatte auch nen tretlager knacken ich habe da einfach etwas balistol dran gesprüht und nun ist es weg, obwohl ich das nicht ganz verstehe denn in das tretlager kann doch laut hersteller nix eindringen da wasserdicht aber wieso hat bei mir das oel geholfen?
Ich glaube bei cannondale ist das üblich das am anfang irgendwo knackt..... :(

so long,
 
nun, jetzt macht ihr mich aber nervös.

mein händler hat mir nämlich kupferpaste ins Tretlager geschmiert und ich ab nen alu-Rahmen.

was soll ich tun?
 
Ich nehme an, daß Kupferpaste gegen Knarzen und Knacken wirkt, weil sie so extrem zäh ist und daher eine hohen Dämpfungswirkung hat.
Im Gegensatz zu normalen Fetten tritt auch kein Öl aus, was bei der Verwendung bei Bremsen von Vorteil ist, beim Innenlager aber nichts ausmacht.
Ob der Rahmen beim Aufbringen von Kupferpaste zur Opferanode degradiert wird kann ich nicht sagen, denn schliesslich wirkt das Bindemittel wie eine Art Versiegelung.

Gruß
Raymund
 
Original geschrieben von annihilator
Heyho!

Ich hatte auch nen tretlager knacken ich habe da einfach etwas balistol dran gesprüht und nun ist es weg, obwohl ich das nicht ganz verstehe denn in das tretlager kann doch laut hersteller nix eindringen da wasserdicht aber wieso hat bei mir das oel geholfen?
Ich glaube bei cannondale ist das üblich das am anfang irgendwo knackt..... :(

so long,


Moin!

Na ganz einfach:

Die eigentlichen Lager (Kugellager) sind natürlich dicht und haben auch kein Spiel. Das Knarzen kommt von der sich lösenden äußeren Schale, mit der man das Lager in den Rahmen schraubt. Es ist hat eine leicht konische Aufnahme für die eigentliche Lagerpatrone. Shimano tut da sogar etwas Schrraubensicherung (mit kleinen Sandkörnern!) rein, damit die schale und Patrone sich beim Anziehen fest verspannen. Wenn sich diese Verbindung etwas setzt, kanns halt zum Knarzen kommen, vor allem nach Regenfahrten. Mit Sprühöl hab ich das auch schon oft behandelt, aber richtig weg bekommt man das erst, wenn man die linke Schale nachzieht.
 
Moin!

Na ganz einfach:

Die eigentlichen Lager (Kugellager) sind natürlich dicht und haben auch kein Spiel. Das Knarzen kommt von der sich lösenden äußeren Schale, mit der man das Lager in den Rahmen schraubt. Es ist hat eine leicht konische Aufnahme für die eigentliche Lagerpatrone. Shimano tut da sogar etwas Schrraubensicherung (mit kleinen Sandkörnern!) rein, damit die schale und Patrone sich beim Anziehen fest verspannen. Wenn sich diese Verbindung etwas setzt, kanns halt zum Knarzen kommen, vor allem nach Regenfahrten. Mit Sprühöl hab ich das auch schon oft behandelt, aber richtig weg bekommt man das erst, wenn man die linke Schale nachzieht.


Thanx! Dann werde ich das mal machen! :)
 
Ich habe bei mir die Gewinde vom Innenlager mit Fett eingeschmiert was auch gegen das knarzen geholfen hat. Nun habe ich an beiden Rädern ein quitschen nom Innenlager.
Was denkt Ihr kann das vom Fett am Gewinde kommen.
Vorstellen kann ich mir es zwar nicht. Habt Ihr Fett aufs Gewinde gemacht?
Gruß Andreas
 
hi all,

also mit der kupferpaste ist das so ne sache. ich kenn das zeug aus meiner zeit als schlosser.
schmiert bloss nicht die sauce in eine lager oder irgendetwas was sich dreht. kommt hier dreck mit ins spiel, wird´s immer schwerer.
bei den bremsklötzen macht es schon mal sinn, um die teile etwas zu fixieren, wenns klappert. beim auto habe ich´s auch schon auf die führungen des bremssattels gemacht, kupferpaste ist auch bei höreren temperaturen noch einsetzbar.
in der regel schmiert man es in schraubenverbindungen, damit die nicht fressen und irgendwann auch mal wieder lösbar sind.
...und nicht auf alu...ist recht aggressiv.

ein gutes lager- und montagefett ist beim bike eh viel besser.

frohes schrauben! :bier:
 
Des mit dem Alu kann ich nicht bestätigen.

Ich schmiere schon seit Jahren das Innenlagergewinde mit Kupferpaste. Außerdem auch Aluschrauben die ich wo es geht drinne habe & es macht keinerlei Probs. Eher im Gegenteil, Fett spühlt sich irgendwann raus & muß erneuert werden. Kupferpaste bleibt ewig dort wo sie hingeschmiert wurde.

bestes Beispiel: Tune Sattelstütze. schmiert man die Verbindungsstellen mit Fett knarckst die Stütze bald wieder, mit Kupferpaste hat man ewig Ruhe (warscheinlich solange die Stütze existiert)
Und irgendwelche Oxidationen oder ähnliches habe ich auf noch keinem Aluteil feststellen können.

Dämpferbuchsen versehe ich auch dünn mit Kupferpaste & die hats noch nie angegriffen.

Hat wer andere Erfahrungen oder ist des graue Terrorie ?

:bier:
 
hi checky,

kann natürlich alles stimmen...meine erfahrungen mit dem zeug sind ja schon etwas älter...vielleicht gibt es unterschiede zwischen kupferpaste und kupferpaste??? oder ich hatte irgendein aggressives medium dazwischen...who knows?

schätze mal, wie so oft...einfach ausprobieren.

cu on track
 
Zurück