Laufradbau - Gewindegänge: Justierbit / -schrauber vs. Lupe vs. ...

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Hallo,

mich würde interessieren, ob man mit diesen einstellbaren Schlitzschraubendrehern wirklich die Nippel auf exakt gleiche Länge eindrehen kann oder nur so grob ungefähr?

Ich hatte vor Jahren mal den Cyclus Zentrierbit daheim, fand das aber irgendwie nicht schlüssig und habe ihn, leider ohne größere Tests durchzuführen, wieder zurückgeschickt.

Allein der Widerstand des Nippels durch die Speiche im Felgenloch und auch die unterschiedlichen Drehkräfte lassen imo das abrutschen des Werkzeuges stark variieren. So zumindest meine Vermutung.

Wenn Zeit nicht die Hautrolle spielt: Solch ein Werkzeug oder lieber Lupe (wenn die Augen nicht mehr so wollen), Umdrehungen zählen?
 
Diese "Schwierigkeit" habe ich nie so ganz verstanden/nachvollziehen können. Wer keinen Zentrierbit verwenden möchte hat doch genügend andere Anhaltspunkte, an denen er sich orientieren kann. z.B. Beim Einspeichen die Nippel bis zum letzten sichtbaren Gewindegang aufschrauben und dann gleichmäßig in den Umdrehungszahlen pro Seite fester drehen. Da kommt man schon recht gut hin, ohne irgendein Werkzeug und ist auch in der Nippelwahl vollkommen frei. Hexagonale oder DoubleSquare Nippel funktionieren nur selten mit Zentrierbit. So hat man die volle Kontrolle im eigenen Handgelenk und sieht auch gut, ab welcher Umdrehung die Speichen anfangen ordentlich Zug zu bekommen. Ist der Gewindegang gerade erst im Nippel verschwunden und du bist schon voll auf Anschlag bei der Spannung, dann sind die Speichen deutlich zu kurz (bei Standard 14mm Nippel). Kannst du ab dem letzten Gewindegang locker 10 Umdrehungen machen und die Speiche hat noch immer kaum Spannung, sind sie zu lang.
;)
 
Allein der Widerstand des Nippels durch die Speiche im Felgenloch und auch die unterschiedlichen Drehkräfte lassen imo das abrutschen des Werkzeuges stark variieren. So zumindest meine Vermutung.
Das habe ich auch so beobachtet. Wenn man den Zentrierbit am Anfang bisschen zu kurz einstellt, dann kommen die Speichen schon auf Spannung, bevor man einmal rum ist. Dann rutscht der natürlich bei den letzten Speichen früher durch als bei den ersten. Auch wenn man nicht exakt grade drauf ist, rutscht der Bit ein bisschen früher.

Ich mache es jetzt so: Zentrierbit am Anfang eher länger lassen, so dass alle Speichen noch relativ locker sind. Ggf. kürzer stellen und nochmal eine Runde drehen. Mit Akkuschrauber geht das ja schnell. Und danach mit dem Nippelspanner um immer gleiche Umdrehungen fester ziehen.
 
Ich würde ja schon einen verwenden, wenn es damit genauso akkurat oder akkurater geht. Mit einer Lupe oder einem Telefon herumzufummeln oder sich extra eine Brille zu kaufen ist ja auch nicht so toll.

Ich habe nur meine oben genannten Bedenken welche ich derzeit nicht mehr validieren kann.

Wenn Bit und Gucken wirklich, evt. auch in Verbindung mit dem Tipp mit den mehreren Durchgängen gleichwertig sind, dann würde ich wieder einen Bit bestellen.

Ich mache es jetzt so: Zentrierbit am Anfang eher länger lassen, so dass alle Speichen noch relativ locker sind. Ggf. kürzer stellen und nochmal eine Runde drehen. Mit Akkuschrauber geht das ja schnell. Und danach mit dem Nippelspanner um immer gleiche Umdrehungen fester ziehen.

Guter Vorschlag.
 
Ich benutze einen Zentrierbit für DS Nippel. Den habe ich so eingestellt, dass er sich ausklinkt wenn kein Gewindegang mehr zu sehen ist. Trotzdem kontrolliere ich die Ausgangsspannung aller Speichen bevor ich mit dem Zentrieren anfange und bringe diese notfalls auf einen gleichmäßigen Wert.
Früher habe ich per Auge bis zum Gewindeende geschraubt. Ging auch, heute geht's ein bisschen schneller.
 
Also bei schnell bin ich raus, mach das nicht so oft.
Augen inzwischen naja, aber ehrlich gesagt werd ich weder zählen noch ne Lupe rauskramen, sondern drehe rein nach Gefühl und fühle dabei das Gewindeende mit nem Fingernagel ab.
 
ich glaube das das mit dem Zentrierbit nur gut funktioniert wenn man viele gleiche Laufräder baut wo man genau weiß wie lang die Speichenlänge ausfällt. Mit soweit schrauben bis man Gewinde nicht sieht, hab ich immer gute Ergebnisse gehabt. DT und Sapim schneiden auch die Gewinde sehr gleichmäßig.
 
Der Zentrierbit hat nichts mit der Speichenlänge zu tun, der ist so eingestellt, dass der Nippel genauso weit aufgeschraubt bis er mit dem Gewinde abschließt. Gewinde und Nippellänge sind näherungsweise immer gleich, da ist die Gesamtlänge der Speiche total egal.
 
den muss man aber passend zur Speichenlänge richtig einstellen und das ist die crux dabei
 
Verstehe ich nicht . Warum soll man denn den passend zur Speichenlänge einstellen? Das Gewinde ist immer gleich lang, sowohl in Nippel als auch auf der Speiche, egal wie lange die Speichen sind.
Wenn man eher zu lange berechnete Speichen hat, muss man halt mehr nachdrehen bis Spannung drauf kommt.
 
Weil die Speichenenden nunmal immer anders im Nippel enden von der Länge. Alleine schon weil es Speichen oft nur in 2mm Abstufungen gibt. Das beeinflusst dann auch wie früh oder spät das Zentrierbit abrutscht weil sich die Spannung ändert. Dieses abrutschen stellt man dann eben mit dem Bit ein aber wie lange man es braucht sieht man ja eigentlich erst nach dem spannen.
Ich hatte mir mal aus einem Schraubendreher sowas zurecht gefeilt aber verwende es nicht.
 
Ich glaube Du verstehst mich falsch. Ich benutze den Zentrierbit nicht um auf die Endspannung zu kommen, ich benutze ihn lediglich um die von Hand aufgedrehten Nippel alle auf ein gleichmäßiges Maß einzuschrauben, so dass ich nicht alle Nippel von Hand mehrere Umdrehungen soweit einschrauben muss, bis kein Gewinde mehr zu sehen ist. Die endgültige Spannung wird dann komplett von Hand aufgebracht.
Und dabei ist die Speichenlänge egal.
 
Es geht überhaupt nicht um die Endspannung, dass wäre Unsinn.
Angenommen man hat relativ lange Speichen und der Zentrierbit ist normal lang eingestellt. Ich gehe mal davon aus das bekannt ist das man bei dem die Länge verstellen kann, dann rutscht der viel zu früh raus und bei komplett lockeren Nippeln funktioniert der leider nicht gescheit. Oder Speichen sind relativ kurz, womöglich rutscht das Ding dann gar nicht raus. Siehe auch Post #3. Die Dinger haben nicht umsonst eine Tiefenverstellung und man weiß eben erst nach dem spannen wo die Speichenenden im Nippel liegen.
 
Hier haben zuletzt 2 User an einander vorbeigeschrieben. :daumen:

Ich will es mal so formulieren:
Sobald man die Nippel auch das nur kleinste bißchen zuviel aufschraubt (durch zu kurz eingestellte Spitze) ist der Frust vorprogrammiert weil man sich dadurch sinnlose zusätzliche Nacharbeit aufhalst.
 
Die Speichenlänge muss richtig sein (schreibst Cyclus selbst auch dazu, aber nicht wie genau) und der Bit richtig lang eingestellt (je nach vom Optimum abweichende Speichenlänge und z.b. manche 16mm Nippel haben längeres Gewinde). Weiß nicht was da so schwer zu verstehen sein soll. Ich meine auch herkömmliche Nippel mit Schlitz, weiß nicht wie ein Bit für DS Nippel aussieht.
 
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