Lenkertaschevs. Satteltasche

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Hallo zusammen,
ich habe ja noch keine Ahnung vom Bikepacking und möchte jetzt mal mehr die Zivilisations-gestützte Anfänger-Variante ausprobieren. Also ca. vier Tage mit Übernachtung in Hütten/Pensionen/Hotels, also ohne Zelt, Schlafsack und Kocher.
Die Tour steht noch nicht genau fest, aber irgendwo um Schwarzwald, Alpen oder Alpenvorland ist mal angedacht, also längere Schotter-Anstiege und Abfahrten werden mal dabei sein, ruppigeres Gelände eher weniger. Fahren möchte ich mit meinem Gravelbike (Merida Silex). Dafür habe ich bisher eine Rahmentasche (obere Hälfte, ca. 4 bis 5 Liter) und eine kleine Satteltasche.
Leider reichen mir die Taschen aber nicht aus. Ich werde noch eine zusätzliche größere Tasche brauchen. Ich habe jetzt aber keine Ahnung was allgemein praktischer/flexibler und angenehmer vom Fahrverhalten ist. Überlegt habe ich mal:
  • Lenkerrolle (Dropbar geeignet)
  • Ultraleichtgepäckträger mit oben fest gezurrtem Packsack (wäre montierbar)
  • Große Satteltasche
Ich bin auch schon mit normalen Gepäcktaschen am Trekkingrad mehrere Tage unterwegs gewesen, aber da ist mir immer das Fahrverhalten zu schwerfällig. Das Fahrrad sollte auch mit den Taschen auf steilem Schotter noch gut zu kontrollieren sein und sich möglichst wendig/balanciert fahren.

Da habt ihr doch sicher schon viel Erfahrung und könnt mit ein paar Tipps geben?

Vielen Dank schon mal.
 
Satteltasche, bzw. Seatbag und da am besten einen mit Befestigung plus seperat entfernbarem Packsack.
Ich hab mein komplettes Campinggedöns am Lenker, weil ich es dann da bis zum Abend "vergessen" kann und es einfacher ist, an das Zeug in der Satteltasche dranzukommen.
Seatbag mit getrenntem Packsack ist dann auch einfacher bei Zivilisationsübernachtung, weil du den logisch leichter entfernen kannst, ohne erst rumbasteln zu müssen.
Meine erste richtige Tour kürzlich war ein Mischmasch aus Camping und Pensionen, ohne das Camping hätte ich tatsächlich lieber weniger Geraffel vorne am Lenker und würde den Seatbag vorziehen.
 
Zorrocarry + Rucksack
Das Ding seh ich zum ersten Mal. Voll gut.
Scheint mir aber für das Dropbar Gravelbike übertrieben.

Meine erste richtige Tour kürzlich war ein Mischmasch aus Camping und Pensionen, ohne das Camping hätte ich tatsächlich lieber weniger Geraffel vorne am Lenker und würde den Seatbag vorziehen.
Dann stört das Zeug am Lenker als die Seatbag. Die Information finde ich schon mal sehr hilfreich. Danke.

Gepäckträger und Packsack habe ich mir übrigens so vorgestellt. Gepäckträger von Tubus gibt's ja bereits ab 300 Gramm. Gewichtsmäßig und vom Handling her seh ich da bei der Seatpack jetzt keine großen Vorteile, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Gepäckträger und Sack machste dir definitiv schonmal die Wendigkeit, das Gewicht und das Tempo dass dir ein Roadbike/Gravelbike/Cyclocrosser bietet zunichte. Dann kannste imho auch wieder mit Trekkingrad los.
Zumal du den Gepäckträger ja sicher auch wieder abmachen willst nach der Tour, oder willst den dauerhaft dran lassen? Die Ösen an meinem Stevens geben jetzt schon nach nicht ganz 2 Jahren und 15× montieren auf und bröseln vor sich hin, weswegen ich den nun aller Voraussicht nach dauerhaft weg lassen werde.
 
Nur auf Lenker- und Satteltaschen bezogen:
Wenn ich nur für ein oder zwei Nächte bei gutem Wetter unterwegs bin, dann beschränke ich mich auf mein Ortlieb Handlebarpack. Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass das Handling dadurch am wenigsten beeinflusst wird. Bei mir verschiebt das Seatpack durch meine doch recht ordentliche Sattelüberhöhung den Schwerpunkt deutlich weiter nach oben, als es die Lenkerrolle tut. Sobald ich aus dem Sattel gehe ist das gut zu spüren, zumal man das Ortlieb Seatpack nie 100%ig verzurrt bekommt. Man packt mit der Zeit zwar immer besser, aber starr wirds mMn nie. Dennoch würde ich niemals wieder mit einem Gepäckträger und seitlichen Taschen am Hinterbau fahren, dann lieber Panniers schön tief an der Gabel, vorausgesetzt das Bike und die Route lassen es zu.
 
Mit Gepäckträger und Sack machste dir definitiv schonmal die Wendigkeit, das Gewicht und das Tempo dass dir ein Roadbike/Gravelbike/Cyclocrosser bietet zunichte.
Bei richtigen Fahrradtaschen sehe ich das direkt ein. Aber nur ein minimalistischer Packsack? Nicht sicher ... :confused:
Ein leichter Gepäckträger wiegt 350 Gramm. Ein Packsack und Bänder zum spannen nochmal 200 Gramm. Das sind nur 100 Gramm mehr als das Ortlieb Seatpack L. Und das Gewicht des Gepäcks ist im Rad ja auch ähnlich platziert: minimal weiter hinten, aber dafür etwas tiefer.

Das mit der Haltbarkeit ist aber in der Tat ein Punkt, den ich noch nicht bedacht habe. (Der Gepäckträger soll kein Dauergast werden.)

Wenn ich nur für ein oder zwei Nächte bei gutem Wetter unterwegs bin, dann beschränke ich mich auf mein Ortlieb Handlebarpack. Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass das Handling dadurch am wenigsten beeinflusst wird.
Danke für die Einschätzung-
 
Leider wiegen die Gepäckträger in der Realität meist mehr als dransteht.
Davon ab: du musst bedenken dass du einen findest den du mit DISC auch verbauen kannst, viele von den leichten sind nicht breit genug, und müssten zu weit aufgebogen werden. Ich hab hier den Vega liegen, auch den musste ich schon sehr weit aufbiegen für meinen Schnellspanner hinten. Also bitte beachten bei der Auswahl ;)
 
Zorrocarry und Rucksack macht nur Sinn, wenn man den Rucksack in den Abfahrten auf den Rücken nehmen will. Für eine Graveltour ist das nix.

Eine Satteltasche ist in vielen Fällen wohl einfacher zu montieren als etwas am Lenker, weil es da keine Kabel hat und sich nichts dreht.
 
@IndianaWalross Ah, okay, ich rede eindeutig von der Hardtail-Warte herab, da ist weniger Wendigkeit, etc auch erstal wumpe. :D (zuviele Ws o_O).
Wobei ich mit meinem 9l-Terrapin jetzt nicht das Gefühl hab, da viel zu verlieren, aber ich fahr halt auch kein Gravelbike und Konsorten und kann nicht vergleichen.
 
Also wir machen demnächst eine familientour durchs Münsterland. Dafür brauche ich auch noch eine Tasche fü4 mein altes mtb fully. Dachte erst an diese Ortlieb Tasche für die sattelstütze aber da ist mir eingefallen das ich sowas mal in klein hatte und da immer mit den Oberschenkeln drangestossen bin. Jetzt denke ich über eine lenkertasche nach. Von vaude gibts ja eine mit 19l. Ist schon sehr groß oder? Die von Ortlieb ist etwas kleiner. Nehme zusätzlich noch einen 16l rucksack mit. Wir bleiben 3 Nächte. Zu welcher Tasche würdet ihr mir raten?
 
Ich möchte mal ein +1 für die Variante Gepäckträger + Packsack vergeben.

Ein Tubus Airy Titan (sicherlich kein Schnäppchen) wiegt 230g + 120g Befestigungsmaterial (wir gehen mal davon aus, dass die Bremse im hineren Rahmendreieck liegt und die Ausfallenden ordentlich platzierte Ösen haben). Packsäcke, z.B. Ortlieb in deren Standardmaterialien, mit/ohne Sichtfenster oder in leichten Varianten wiegen für 13l und 22l zwischen 160g und 350g. Die üblichen Satteltaschen haben ja auch so 12-20 Liter.

In der Kombination finde ich das System sehr vielseitig. Das Rad mit Gepäckträger ist bei passendem Gelände auch im "leichten Reiseradmodus" mit klassichen Gepäckträgertaschen (z.B. Frontroller für weniger Windwiderstand) verwendbar. Der Packsack ist bei anderen Outdooraktivitäten (Kanutour, Campingulaub, ...) ebenfalls verwendbar. Eventuelle Mehrkosten gegenüber einer Satteltasche könnte zumindest ich mir damit rechtfertigen. Die größeren Satteltaschen (was ich bisher bei Freunden beobachten konnte), litten oft unter dem Problem des Herunterhängens und Hin-und Herschlackerns. Es gibt dafür diverse Lösungen und auch Taschen die das ja schon von Hause aus sehr gut lösen. Gerne kosten die dann auch wieder mehr. Also falls Geld bei der Entscheidung eine Rolle spielt... . Die Zugänglichkeit der Satteltasche onTour ist schon besser als bei einem festgeschnallten Packsack. Die Verzurrung des Packsack erfordert auch etwas Hirnschmalz. Wenn die Taschen selbst beschädigt werden und z.B. dann nicht mehr Wasserfest sind, dann ist der Packsack deutlich günstiger zu ersetzten als die Satteltasche. Wenn der Packsack clever gepackt ist, also alles mit hoher Dichte an eines der Enden und dieses Ende dann zur Sattelstütze zeigt, dann möchte ich mal behaupten, dass dies dem Fahrverhalten gegenüber einer ähnlich gepackten Satteltasche gleichwertig daherkommt.
Es gibt sicherlich noch mehr Argumente Pro & Contra und auch das Fahrrad (Ösen ja/nein?) spielt natürlich ein Rolle, aber das hier mal als Futter für die Gedanken.

Zum Thema Geschwindigkeit und z.B. einer Frontroller an einem Hinterradgepäckträger an einem Rennrad/Randonneur hätte ich selbst ein paar Erfahrungen. Auf meinen bisherigen Mehrtagestouren bin ich so unterwegs und auf Distanzen von 125-200km bei 500-1500Hm fahre ich damit auch Schnitte zwischen 24-28 (ohne windschattenspende Gruppe; auf Straßen, Radwegen, Radfernwegen; mal etwas Schotter oder Waldwege; natürlich kein Gravel-artiges Gelände). Ich finde das als Tempo für eine Mehrtagestour sehr in Ordnung. Oft bewertet man ja die technischen Eigenschaften der benutzten Produkte höher als den eigenen Fitnesszustand und das Vermögen einfach besser zu werden.

Wir sind ja hier im MTB-Forum ... also im Gelände würde ich wohl auch nur bedingt mit Gepäckträger und Frontroller unterwegs sein.
 
Wenn du viel Setback fährst und die Tasche am unteren Ende etwas breiter ist, dann kann es sein, dass du mit der Innenseite der Oberschenkel die Tasche berührst. Oder meinst du was anderes?
 
Bei richtigen Fahrradtaschen sehe ich das direkt ein. Aber nur ein minimalistischer Packsack?
Ein leichter Gepäckträger wiegt 350 Gramm. Ein Packsack und Bänder zum spannen nochmal 200 Gramm. Das sind nur 100 Gramm mehr als das Ortlieb Seatpack L. Und das Gewicht des Gepäcks ist im Rad ja auch ähnlich platziert: minimal weiter hinten, aber dafür etwas tiefer.
Ja, man kann im Gelände etwas besser hinter den Sattel gehen.
Weiterentwickelte Variante - so ähnlich seit 2011 in Gebrauch. Tubus Fly 370 g, das Fahrzeug bietet solide Gepäckträger-Ösen UND Scheibenbremse. Das Gepäck schlabbert nicht so ätzend rum wie das bei einer Seatbag sein kann. Die Fixierung hinten mit lediglich einem Spanngurt erlaubt dem Packsack, bei Stürzen seitlich auszuweichen, so dass der zierliche Gepäckträger nicht die Gepäckmasse abfangen muss.
 
Habe die jetzt mal bestellt. Hoffe das sie noch rechtzeitig kommt...
Kann man dann noch normal aufsrad steigen Oder muss man übers oberrohr aufsteigen?
 
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Du kannst doch das Rad so weit seitlich neigen zum aufsteigen wie es dir beliebt?
Ist für mich mit 1,62m eh normal das fast auf die Seite zu legen um das Bein rüber zu bekommen :aetsch: Sattel ist so in etwas auf Höhe 5cm unter meinem Bauchnabel wenn ich daneben stehe. Meine Seatpack steht hinten nicht so wahnsinnig weit rüber dass ich auf die Art nicht noch drüber komme, vielleicht nen Müh anstrengender als ohne, aber es geht noch.

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Bei mir kommt es darauf an, ob ich noch irgendwas auf die Satteltasche schnalle. Das versuche ich meist zu vermeiden (minus Jacke oder so und die stört dann nicht), dann kann ich normal aufsteigen, ansonsten halt wie Indiana Rad schräg legen.
 
Also wenn Du (nicht bikepacking machst und) in Hotels übernachtest, dann nimm nen ganz normalen Rucksack. Ist bewährt, kost quasi nix und Du kannst Erfahrungen sammeln was Dir taugt oder liegt.
 
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Bei meinen letzten Alpentouren hatte ich immer einen Rucksack. Wird diesmal ne Familien Tour. Außerdem versuche ich meinen Rücken etwas zu entlasten. Hatte letztes Jahr einen Bandscheibenvorfall
 
Ich habe mir jetzt eine Lenkertasche gekauft und am Wochenende auf einer längere Tour mal getestet. Bin soweit sehr zufrieden, das Fahrverhalten des Rades war noch gut.
 
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