lohnt sich "altes" Hardtail mit neuer Gabel aufzurüsten?

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Kurz: Lohnt Aufrüstung 98er HT mit aktueller Gabel oder eher "neuer" Gebrauchtkauf von aktuellerem HT?

Details:

Habe ein 98er Centurion Backfire Aero SX Hardtail. Der Zustand des Rads ist noch fast neuwertig mit (fast) kompletter XT-Gruppe (8er war das damals noch) und mit einer Rock Shox Indy SL. Bremsen sind noch V-Brakes, die aber o.k. für mich sind.

Ich habe das Rad vor einer Weile gebraucht gekauft und bin seitdem eifrig XC-like (Singletrails über Stock und Stein, teils Schotter- und Waldwege und auch mal 'n Stückchen Asphalt) ca. 8h / Woche unterwegs.

Mittelfristig werde ich vermutlich zusätzlich noch ein Fully (ev. 29er) kaufen, aber überlege, ob es lohnenswert ist das Centurion mit einer neuen Gabel und evtl. 'ner Federsattelstütze oder einer die flext aufzurüsten.

Die jetzige Indy SL Gabel nutzt Elastomere und hat 67mm Federweg. Laut Datenblatt ist das Rad für Gabeln bis 70mm ausgelegt.

Die Frage ist, wie groß der Komfortgewinn mit einer aktuellen Gabel wäre und welche Gabel dafür überhaupt in Frage käme? Mehr als 350 Euro soll eine neue Gabel aber nicht kosten. Oder kaufe ich evtl. schon fast besser 'n "neues" gebrauchtes aktuelleres Hardtail?

Kann ich noch "guten Gewissens" ein 80er-Gabel einbauen (damals gab es die wohl für den XC-Bereich noch gar nicht?) ohne das Fahrverhalten wesentlich zu ändern?

Von einer Federgabel wünsche ich:

* anpassbar an Körpergewicht 80 - 95 Kilo (in umgedrehter Reihenfolge ;-) )

* gute Federeigenschaften, ohne Rumschaukeln

* evtl. Lockout manuell / automatisch

* möglichst selbst (für die Alltagspflege) zu wartenj

* Pflicht: 1 1/8" und Canti-Sockel für V-Brake (EDIT ;-) )

Freu' mich über Tipps und Ideen zur Gabel und evtl. auch Erfahrung zur Sattelstütze für 'n HT.
 
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Wenn der Rest des Bikes noch in Ordnung ist, dann würde ich schon überlegen, die Gabel zu aktualisieren. Elastomere? Ne, das muss echt nicht sein.

Ich hatte mal das Vergnügen einen Rahmen, der für 100mm ausgelegt ist, mit einer vergleichbaren Gabel zu fahren. Man konnte zwar damit fahren, aber das Lenkverhalten hat durch die kurze Gabel merklich gelitten. Der Umstieg auf eine passende Gabel war immens. Daher würde ich sagen: 80mm wären bei deinem Rahmen OK, von 100mm solltest Du die Finger lassen.

Die Auswahl an anständigen 80mm Gabeln für Canties ist aber nicht sehr gross. Was mir in diesem Bereich an aktuellen Gabeln auf die Schnelle einfällt

  • Rock Shox Tora U-Turn (85-130)
  • Magura Menja (85)
  • Manitou R7 Pro (80)
Dazu gibt es sicherlich auch noch das eine oder andere Auslaufmodell oder auch die Möglichkeit einer gebrauchten Gabel. Da dürftest Du auch noch etwas passendes finden.
 
Ich habe an einem Ghost Hardtail von 98 die 63mm Jett-Gabel durch eine 2001er Marzocchi mit 80mm ersetzt. Das Fahrverhalten hat sich für mein Empfinden zum positiven geändert. Mit Hörnchen kann man das schnellere Steigen am Berg auch kompensieren. Aktuelle 80mm Gabeln sollten etwa dieselbe Einbaulänge wie meine 80mm MZ haben.

Gebrauchte Gabel würde ich nicht nehmen, denn dann ersetzt du gebraucht gegen gebraucht. Und die meisten Gabeln werden ja nicht ohne Grund verkauft....

Ich habe bei der Sattelstütze mit einer Thomson Elite in 27.2mm ganz gute Erfahrungen gemacht. Das Rad dazu hat aber auch nur 43cm Sitrohr bei meinen gut 1,80. Da hat die lange 430 oder 420mm Sattelstütze viel Platz zum Flexen.
 
Ich hab mein 98er Stevens MTB mit ner Manitou Skareb wunderbar aufgewertet .
Es spricht bei fairem Deal absolut nix gegen eine gebrauchte Gabel wenn
die vorherigen Betriebsbedingungen ehrlich angegeben werden .
 
Aber genau das ist bei den meisten Internetkäufen nicht gegeben. Zugegeben, ich habe meine Gabeln alle gebraucht gekauft aber um die guten Angebote herauszufischen brauchts doch etwas Ahnung oder Glück.
Einmal entpuppte sich schlechtes Ansprechen sogar als noch nicht eingefahrene Gabel :daumen:
 
Kurz: Lohnt Aufrüstung 98er HT mit aktueller Gabel oder eher "neuer" Gebrauchtkauf von aktuellerem HT?

Details:

Habe ein 98er Centurion Backfire Aero SX Hardtail. Der Zustand des Rads ist noch fast neuwertig mit (fast) kompletter XT-Gruppe (8er war das damals noch) und mit einer Rock Shox Indy SL. Bremsen sind noch V-Brakes, die aber o.k. für mich sind.

Ich habe das Rad vor einer Weile gebraucht gekauft und bin seitdem eifrig XC-like (Singletrails über Stock und Stein, teils Schotter- und Waldwege und auch mal 'n Stückchen Asphalt) ca. 8h / Woche unterwegs.

Mittelfristig werde ich vermutlich zusätzlich noch ein Fully (ev. 29er) kaufen, aber überlege, ob es lohnenswert ist das Centurion mit einer neuen Gabel und evtl. 'ner Federsattelstütze oder einer die flext aufzurüsten.

Die jetzige Indy SL Gabel nutzt Elastomere und hat 67mm Federweg. Laut Datenblatt ist das Rad für Gabeln bis 70mm ausgelegt.

Die Frage ist, wie groß der Komfortgewinn mit einer aktuellen Gabel wäre und welche Gabel dafür überhaupt in Frage käme? Mehr als 350 Euro soll eine neue Gabel aber nicht kosten. Oder kaufe ich evtl. schon fast besser 'n "neues" gebrauchtes aktuelleres Hardtail?

Kann ich noch "guten Gewissens" ein 80er-Gabel einbauen (damals gab es die wohl für den XC-Bereich noch gar nicht?) ohne das Fahrverhalten wesentlich zu ändern?
Von einer Federgabel wünsche ich:

* anpassbar an Körpergewicht 80 - 95 Kilo (in umgedrehter Reihenfolge ;-) )

* gute Federeigenschaften, ohne Rumschaukeln

* evtl. Lockout manuell / automatisch

* möglichst selbst (für die Alltagspflege) zu warten

Freu' mich über Tipps und Ideen zur Gabel und evtl. auch Erfahrung zur Sattelstütze für 'n HT.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, musst Du die Einbauhöhen (Mitte Achsaufnahme bis Oberkante Krone/Konussitz) der Gabeln miteinander vergleichen. Wenn die annähernd übereinstimmt (+- 1cm ist tolerierbar) steht einem Tausch, sofern es sich bei beiden um 1 1/8" Gabeln handelt, nichts im Weg. Eine Rock Shox Reba SL mit 100mm Federweg (FW) ist zum Beispiel leicht durch interne Spacer auf 85 bzw. 80mm zu traveln und hat dann eine Einbauhöhe von ca. 460mm bei 85mm FW, bzw. 475mm bei 100mm FW.
 
hallo miteinander

zur zeit überlege ich auch mein 07er HT. mit axel gabel eine andere gabel einzubauen die axel hat eine einbauhöhe von 470 mm.

die 120mm gabel n haben eine einbauhöhe von ca. 497mm das müste der rahmen mitmachen da man ja auch 3-4mm mehr sag hat oder sehe ich es falsch :confused:
 
Ja, nur leider bekommt sie dadurch nicht automatisch Canti Sockel ;)

Stimmt! Hab ich glatt überlesen, dass es V-Brakes sind (tauchte aber auch hinterher bei der Aufzählung der gewünschten Feastures auch nicht mehr auf :D ).
Dasselbe gilt aber ebenso für eine Reba WC oder Team, die es wohl mit Cantisockeln gab. Ebenso für die SID und auch für die Recon Solo Air Modelle, glaube ich. Allerdings läuft das dann auf eine gebrauchte hinaus.
http://www.sram.com/sites/default/files/techdocs/Reba US4-308763-010_C.pdf
http://www.sram.com/sites/default/files/techdocs/US-4012-293-010_G[1].pdf (Blatt2)

Haben die aktuellen DT Swiss Gabeln eigentlich noch die Canti-Option mit den anschraubbaren Haltern wie damals die Pace RC3x Gabeln? Bei einer neuen wird der TE allerdings das Budget überschreiten.
 
hallo miteinander

zur zeit überlege ich auch mein 07er HT. mit axel gabel eine andere gabel einzubauen die axel hat eine einbauhöhe von 470 mm.

die 120mm gabel n haben eine einbauhöhe von ca. 497mm das müste der rahmen mitmachen da man ja auch 3-4mm mehr sag hat oder sehe ich es falsch :confused:

Dann sinds immer noch fast 25mm mehr. Das geht schon spürbar auf die Klettereigenschaften. Wenn die Gabel auf 100mm getravelt werden kann, wärs doch perfekt. Ich weiss nicht, welche Axel Du hast, aber ich glaube, wenn Du auf eine 100mm Reba wechselst, verbesserst Du Dich dermaßen, dass Du nicht zwingend 120mm brauchst.
 
Vielen Dank an alle für die sehr hilfreichen Antworten und Tipps.

Da ich keine Erfahrungen mit Gabeln habe, tendiere ich -- gerade bei so einem starken Gebrauchsteil -- eher zum Neukauf. Der Preis könnte auch noch über 350 Euro (500 Euro Schmerzgrenze) liegen, _wenn_ man das Rad durch eine neue Gabel so stark verbessern würde, dass dies für das "alte" Rad noch lohnenswert ist und man damit quasi ein "neues Rad" hat. Auch im Vergleich zu einem möglichen Gebrauchtkauf eines neueren Hardtails mit z. B. 'ner Reba. Sowas findet man ja teilweise noch recht wenig gefahren für um die 800 Euro oder kaum gebrauchte "Luxus-HT" mit Neupreis von 2000 Euro für um die 1000 Euro.

Mein Centurion ist übrigens bis auf Gabel von der Ausstattung praktisch identisch zu dem Angebot hier im Bikemarkt http://bikemarkt.mtb-news.de/bikemarkt/showproduct.php/product/369458

Ich hab' den 50er Rahmen (bei 1,82 m und Schrittlänge 86,5 cm) und hab' dann bei meinem noch den Sattel und Pedale getauscht und auch 'nen Snytace ECO VRO draufgemacht, da die "Kontaktstellen" meiner Meinung nach eh' besonders wichtig sind und meist individuell optimiert werden können / sollten.

Die Einbauhöhe hab' ich nun gemessen: ca. 42 cm Mitte Achse bis zur "Drehstelle" über der Krone. Bin aber nicht sicher, ob ich das korrekte Maß genommen habe. Die Indy SL LT (Long Travel) soll 44,5 cm Einbauhöhe haben und ich meine, dass das die an meinem Rad ist, da im Datenblatt 67mm Federweg angegeben sind. Dann passt aber meine Messung nicht zu den Datenblattangaben. _Es_ sei denn, dass durch das Alter die MCUs (Elastomere) und Feder etwas zusammengedrückt sind und daher die Einbaulänge 2 cm kürzer geworden ist. Kann das sein? Würde auch erklären, dass mir das Rad 'n von der Lenkung her 'n Tick zu "hippelig" vorkommt, wenn die Gabel nun 2 cm kürzer als standardmäßig ist.

Ich hab' im Moment übrigens 0,5 cm Spacer unterm Vorbau und hätte gern noch einen oder zwei Zentimeter höher. Dann würde 'ne 80er-Gabel vermutlich ja auch gerade gut passen und ich lass' dann einfach ggf. Spacer weg. Das "aufbäumen" beim bergfahren hängt ja auch nicht in dem Sinn an der Gabellänge, sondern sicher an der Gewichtsverteilung des Körpers im Verhältnis zum Rad? Das müsste dann beim Wechsel von 70er-Gabel mit 1 cm Spacer auf 80 oder 85er Gabel ohne Spacer gleich bleiben? Der Steuerwinkel wird natürlich 'n Hauch flacher. Obwohl ich wendige Bikes mag, ist mir im Moment das Lenkverhalten fast einen Hauch zu instabil (s.o.). Auch von daher dürfte ich mit 'ner 80/85er Gabel vermutlich gut zurechtkommen, oder?

Von den Gabel-Empfehlungen oben gefällt mir die Magura Menja (85) vom "Datenblatt" schonmal sehr gut. Gibt's sogar in gelb und wäre damit perfekt für mein Rad. In Schwarz könnte ich die für 400 Euro bekommen. Die Frage ist aber dann noch die Eingangsfrage, ob es für mein altes Rad lohnenswert ist relativ zum Rad gesehen so viel Geld in eine neue Gabel zu stecken?

Sehe ich die Unterschiede von alten und neueren HT richtig, dass neue Alu-Bikes wohl 'n Tick leichter, als meins sind, Disc-Bremsen und als XC in der Regel 'ne 100er-Gabel haben?

Warum würde man technisch ein neueres HT, als meins bevorzugen?

a) Gewicht?
Ich bin ja selbst kein Leichtgewicht und achte auch nicht übertrieben auf das Gewicht der Teile, auch wenn ich keinen "schweren Bock" über 13kg fahren möchte. Mein Rad wiegt aktuell fahrbereit gut 12kg. Die Indy SL ist mit ca. 1350g dabei relativ leicht!

b) Bremsen?
Von der Bremsleistung komme ich gut mit meinen Bremsen zurecht. Wann "braucht" man 'ne Disc-Bremse? Wartung ist bei 'ner V-Brake ja auch eher leichter (selbst) durchzuführen.

c) Gabel?
Für Fahrten mit überwiegend S1 und S2-Anteil und etwas S0 ist welche Gabel-Klasse (Qualität und Federweg) empfehlenswert?

Wenn der "große" Unterschied von meinem Rad zu einem aktuellen die Gabel ist, wäre es ja wert noch bis zu 500 Euro in das Rad zu investieren?

P.S.: Bei euch auch so ein olles Regenwetter? Gestern hatte ich abends noch 'ne Stunde ohne Regen erwischen können und heute "schifft" es schon wieder fast die ganze Zeit :-( Ah, jetzt kommt gerade mal 'n Sonnenstrahl. Muss man gleich ausnutzen... :)
 
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Hmm, also ich weiß nicht - finanziell lohnt sich das mit ner neuen Gabel wohl eher nicht. Wenn Du aber sonst zufrieden bist mit dem Bike und es Dir die Investition wert ist, dann versuch das beste draus zu machen. Aber dann würde ich es später auch als Stadtbike behalten. Die Investition wirst Du bei einem eventuellen Verkauf nicht mehr rausbekommen.

Beim großen E wechseln so Spät-Neunziger (also so 97,98,99) je nach Zustand und Ausstattung im zweistelligen bis mittleren dreistelligen Bereich (meist die bekannteren Marken wie z.B. Cannondale) den Besitzer. Ich habe mein Stadtbike damals für knappe 80,- € beim großen E ersteigert. OK, ohne Federgabel und keine XT-Ausstattung. Aber leider ist der Preisverfall in der Bike-Branche schon recht hoch, so dass Du selbst mit einer recht guten Ausstattung nach 13 Jahren nicht viel erwarten kannst (wobei der Zustand natürlich auch eine Rolle spielt). Eine Ausnahme bilden da Klassiker.
 
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Hmm, also ich weiß nicht - finanziell lohnt sich das mit ner neuen Gabel wohl eher nicht. Wenn Du aber sonst zufrieden bist mit dem Bike und es Dir die Investition wert ist, dann versuch das beste draus zu machen. Aber dann würde ich es später auch als Stadtbike behalten. Die Investition wirst Du bei einem eventuellen Verkauf nicht mehr rausbekommen. [...] Aber leider ist der Preisverfall in der Bike-Branche schon recht hoch, so dass Du selbst mit einer recht guten Ausstattung nach 13 Jahren nicht viel erwarten kannst (wobei der Zustand natürlich auch eine Rolle spielt).

Ich hab' das Rad auch tatsächlich recht günstig bekommen können und werde es ziemlich sicher nicht mehr verkaufen und im "schlimmsten Fall" als Stadtrad oder Schlechtwetterrad nehmen. Aber von den Gebrauchtpreisen abgesehen ist denn ein so altes Rad technisch neben der Gabel wesentlich anders / schlechter als ein aktuelles Hardtail? Daher die Frage, ob es "lohnt" die Gabel aufzurüsten. Wenn man einfacher 'n aktuelleres Rad für 500 Euro gebraucht kaufen kann, bei dem man die gleiche Gabelqualität (Reba-Klasse) und restliche Qualität oder besser hat, dann würde ich nach so etwas suchen. Wenn nein (und wenn es technisch Sinn macht), dann geb' ich auch 400 Euro für 'ne neue Gabel aus. Aber nicht um das Rad dann als Stadtrad zu unterfordern, sondern wirklich schön damit hier die beschriebenen Strecken im Wald fahren zu können.... :) Bei den steilen Abfahrten, speziell wenn es technisch etwas schwerer durch viele Wurzeln oder auch mit Laub und Steinen rutschig wird, merke ich schon, dass ich zum einen noch tüchtig üben muss, aber auch mit dem Rad an Grenzen stoße.
 
Die technische Entwicklung ist in 13 Jahren natürlich nicht stehen geblieben. Mittlerweile sind hydraulische Scheibenbremsen fast schon Standart. Dein Problem mit einer neuen Gabel ist die alte Rahmengeometrie. Du musst u.a. auf die Einbauhöhe achten.

Wenn Du sowieso mittelfristig ein Fully kaufen willst, würde ich das Geld lieber dort investieren und das Centurion wie gesagt technisch pflegen (also Verschleißteile tauschen wenn nötig).
 
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