LX Hollowtech II asymmetrisch ?

Gut, ich habe noch ein Rad mit der gruppenfreien M542 Garnitur. Dort ist alles super mittig, Spacer wie vorgesehen. Die baut wohl einfach anders. Nebenbei, auch dort fällt auf, dass die Garnitur vorne mit der 50 mm KL in Bezug zu der Kassette natürlich auch deutlich zu weit außen liegt.

Das Problem mit der Mittigkeit scheint also ein Problem der LX-Garnitur zu sein. Und da kommt wohl wieder die Sache mit der kettenkastenkompatiblen Version. Nur, wie gesagt, LX gibt es nicht kettenkastenINkompatibel, also schlicht mittig. Und auch, wenn man einen Kettenkasten benutzt (was das auch immer ist...), sollte man doch den Anspruch an den Antrieb haben, dass er symmetrisch ist.

So ein Scheiß. Ehrlich.
 
So, die Sache ist jetzt gedanklich für mich abgeschlossen. Ich fasse mal zusammen:

• Shimano Kettenradgarnituren sind mitunter „kompatibel für Kettenkastenmontage“. Die XT gibt es z. B. in zwei Versionen. LX gibt es nur „kompatibel für Kettenkastenmontage“.
• Kettenkastenkompatibel bedeutet, dass die Kurbeln nicht mittig bauen. Die rechte Kurbel liegt bei korrekter Spacer-Montage (2,5 mm links, 5 mm rechts) 8 bis 10 mm weiter außen als die linke.
• Diesen Umstand könnte man korrigieren durch eine Umverteilung der Spacer von rechts nach links. Das ist aber nur begrenzt möglich (genauer: 0,5 mm), denn das Gewinde der linken „Schale“ ist sehr kurz. Die Schale sollte nicht viel weiter nach außen wandern, in Anbetracht der großen Kräfte, die dort wirken. Außerdem kommt der Umwerfer dann nicht mehr weit genug raus im größten Gang.
• Ein Umspacern, wie ich es in einem Post oben beschrieben habe, ist also nicht ratsam. Es sei denn, im Bereich von 0,5 mm, aber das kann man sich gleich schenken.
• Wenn man sich für ein HTII-Lager entscheidet, kauft man sich eine Kettenlinie von 50 mm. Damit sitzt das mittlere Kettenblatt (bei 3-fach) deutlich weiter außen als die Mitte der Kassette hinten. Die Wahl der Gangkombinationen im Fahrbetrieb sollte man darauf abstimmen. Bei den sehr kleinen Gängen ist ein besonders großer Schräglauf der Kette unvermeidbar. Wenn man an Steigungen (vielleicht sogar mit vollem Gepäck) richtig Dampf auf den Antrieb gibt, ist der Verschleiß sehr, sehr hoch.

HTII hat einen Vorteil gegenüber Vierkantlagern: Die eigentlichen Lager sitzen weiter außen. Auf diese wirkt somit ein kleinerer Hebelarm. Ein weiterer vermeintliche Vorteil, dass man die Garnitur ohne „Spezialwerkzeug“ demontieren kann, ist imho keiner. Denn ein Kurbelabzieher ist doch kein „Spezialwerkzeug“.

Bevor man sich ein HTII-Lager einbaut, einbauen lässt, oder ein Fahrrad mit einem HTII-Lager kauft, sollte man sich überlegen, ob der eine Vorteil dieser Technik bezogen auf den persönlichen Fahrstil den Ausschlag geben kann. Gut, wir sind hier im MTB-Forum, jetzt werden alle aufschreien, ja, HTII ist geil, viel steifer und so.

Aber der „Normalfahrer“ (Trekking, Reise, Fitness, Alltag) muss in meinen Augen nicht blind sein Vertrauen einem HTII-Lager schenken, nur weil es die aktuelle Technologie ist.

Jetzt will ich mal wieder Rad fahren!
 
@ gnerz

Hab mal an 2 Rädern mit HT II nachgemessen. Die Abstände sind jeweils an der Antriebsseite um etwa 2mm größer als links.

Zur Demontage einer 2012er XT-Kurbel übrigens wird kein 'Spezialwerkzeug' benötigt, außer vielleicht der Plastikscheibe um den Distanz-Einsteller auf der linken Seite abzuschrauben, ohne dabei das Plastik-Teil zu verhunzen zu müssen.
 
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