Marge der Händler

ach übrigens
ihr redet über 30% marge
nehmt mal ein bike von 800 euro zieht die mehrwertsteuer ab.
800 durch 1,19 = 672 euro.
wenn die 30% stimmen dann kauft der Händler das rad für 470 euro ein.
bleiben also ca 200
davon gehen für aufbau und 1.kostenlose inspektion je 30 euro ab
bleiben ihm 120 euro

jetzt kommst du und willst 10% sprich 80 euro
bleiben ihm 40 euro davon soll er miete strom steuern (gewerbesteuer, seine einkommensteuer usw) bezahlen

80 euro weniger klingt im vergleich zun 800 euro relativ wenig
aber ob der händler 40 euro bekommst oder 120 euro ist schon erheblich.

Komisch, wenn der Händler gerne mehr Geld hätte, weil es sonst quasi nicht machbar ist, das Fahrrad gewinnbringend zu verkaufen, dann soll man das einsehen und gefälligst mehr Geld geben.
Ich kann ja auch mal zum Händler rennen und sagen, dass ich gerne das Modell hätte und mir bloß 100€ fehlen. Müsste ich die noch drauflegen, gäbs die nächsten zwei Monate kein Strom. Jetzt rate mal, was die Antwort sein wird....

Win Win ist ein Gerücht aus der VWL. Der Händler will mir soviel Geld wie möglich aus der Tasche ziehen (und lässt auch nichts unversucht, das auch zu tun), ich will so wenig wie möglich davon ausgeben (und lasse ebenfalls nichts unversucht, das auch zu tun). Nie und nimmer kann bei diesem grundsätzlichen Gegensatz Win Win rauskommen.
 
Die Bike Industrie geht leider den gleichen Weg den die Windsurfindustrie vor ein paar Jahren ging, es gab eine Menge Firmen, eine Menge Händler, dann gabs ein paar die anfingen alles für superkleines Geld zu verschleudern, das Preis wurde dann von allen mitgegangen, kaum einer hat mehr was verdient. Dann setzte das große Sterben ein, heute gibt nur noch wenige Surfhändler, und selbst die krebsen vor sich hin.

Wenn ein Bike Händler, egal ob Internet oder nicht, heute eine Reklamation, ist das schon ein Problem, damit ist sein Gewinn an einem Rad schon wieder hin. Wenn man davon ausgeht das ein Markenhändler das Rad mit einem UVP von 1000 € hat, kauft er es für 600 ein, plus Transport, Verpackung etc, sagen wir mal 615. Dann hat er es im Laden stehen, das Kapital, wenn es nicht sein eigenes ist, wovon man mal ausgehen muss, ein durchschnittlicher Laden hat einen Radbestand von ca. 25, plus Einrichtung etc, etc, Kleinteile, anderes Zeug (Bekleidung, etc., pp.) kostet ja auch Geld, damit der Wechsel im Laden, denn nur Umsatz bringt Rendite, schnell von statten geht, geht also der Preis vom UVP auf 899 €. Klingt besser, is klar. So, also, davon mußte jetzt noch die 19 % abziehen, bleiben 130 €, davon gehen dann noch alle Kosten, inkl. der Kosten für die Finanzierung. Ich schätz mal, wie mein Vorgänger schon sagt, lass als Gewinn noch so 30 € bleiben. Wieviel Räder muß er also verkaufen um auf den Schnitt eines normalen, durchschnittlichen Angestellten zu kommen? Ich setz jetzt mal so 1800-2000 € an, ich sag mal so 15 Räder plus Kleinteile an denen man noch was verdient plus Reparaturen. Das ist schon ne Menge, vor allem für Händler die sich auf spezielle Räder ausrichten, also keine Oma/Opa/Mutti/Papi Sonntags rumroll Räder verkaufen und reparieren.


Gruß

Micha
 
Ohne den Massenmarkt, sprich Oma/Opa/Mutti/Papi Sonntags rumroll Räder kannst Du als Fahrradhändler heute nicht überleben. Die bringen die Masse und machen vergleichsweise wenig Ärger.
 
Also

1. zahlt ein Händler auch die MwSt beim Großhändler und die bekommt er ja wiede, bzw. gibt sie einfach weiter. Die MwSt. führt also vor allem zu einem Loch im Geldbeutel von unsereins.
2. Mag es ja sein, dass ein Händler an einem Rad, das er für 1000 Steine verhökert nicht sooo viel verdient, aber offensichtlich lohnt es sich, sonst würde er es ja nicht machen.
3. Das lukrativste dürfte wohl die Werkstatt sein, pro Stunde gute 60€, wo gibts das schon. Und beim Händler hier in Tübingen muss man schonmal 3 Wochen vorher nen Termin ausmachen.
4. Wieso sollte ich mit jemand Mitleid haben, der keinen anderen Zweck hat, als mir Geld abzunehmen? Den Händler interessiert es auch nicht die Bohne, wie sehr ich mir ein Bike vom Mund abspare, weil ER es einfach nicht einsieht, mir Geld zu schenken.
5. In 3 Jahren ist der Händler vielleicht pleite, und dann genau aus dem Grund, dass seine Kalkulation, in der Konkurrenz mit seinesgleichen die anderen auszustechen, nicht aufging. Tja und dann hat er eben Pech gehabt. Wer etwas gegen die Idiotie von einer Wirtschaftsordnung hat, dass Existenzen daran zu Grunde gehen, dass Leute Gebrauchsgüter loshaben wollen, es Leute gibt, die sie sogar haben wollen, ihr Interesse daran aber nix zählt, weil es nicht zahlungsfähig ist, der sollte sich halt mal wirklich mit den Verhältnissen im Kapitalismus auseinandersetzen und sich fragen, ob das nun notwenidg dazugehört, dass Existenzen flöten gehen oder ob de Grund tatsächlich sein soll, dass Leute einfach zu doof sind und Geld nicht ausgeben, dass sie nicht haben und tatsächlich lieber ne Scheibe Wurst mehr auf dem Brot haben wollen als dem Händler einen angeblich "fairen Preis" (auch so ein bescheuerter Idealismus über Preise, der nichts mit der wirklichen Bestimmung eines Preises zu tun hat) zahlen "wollen".
Als ob dies eine Sache des Willens wäre.
 
Sehr interessante Diskussion... Über die tatsächlichen Margen will ich mich mal nicht auslassen und zwar aus nem einfachen Grund: Einkaufspreise sind Betriebsgeheimnisse. Das sollte auch der Grund sein, warum die nicht bekannt sind. Ausplaudern bedeutet fristlose Kündigung und es soll ja Leute geben, die nicht nur zum Spaß arbeiten.
 
ach übrigens
ihr redet über 30% marge
nehmt mal ein bike von 800 euro zieht die mehrwertsteuer ab.
800 durch 1,19 = 672 euro.
wenn die 30% stimmen dann kauft der Händler das rad für 470 euro ein.
bleiben also ca 200
davon gehen für aufbau und 1.kostenlose inspektion je 30 euro ab
bleiben ihm 120 euro

jetzt kommst du und willst 10% sprich 80 euro
bleiben ihm 40 euro davon soll er miete strom steuern (gewerbesteuer, seine einkommensteuer usw) bezahlen

80 euro weniger klingt im vergleich zun 800 euro relativ wenig
aber ob der händler 40 euro bekommst oder 120 euro ist schon erheblich.

Zu der Rechnung ist eigentlich nur zu sagen, dass dem Händler in diesem Fall natürlich nicht nur 40, sondern 54 EUR übrig bleiben, da er ja auf den Rabatt keine MwSt abführen muss.....

Zum Thema: Bei allen wirtschaftlichen Überlegungen habe ich immer den Ansatz "leben und leben lassen".
Ich WILL einen kompetenten Händler vor Ort, der deutlich mehr kann, als Kisten von A nach B schieben und mir auch dann freundlich hilft, wenn ich mal "nur" einen Ratschlag brauche, der nicht unmittelbar in einen Verkauf mündet. Natürlich gehört auch dazu, dass dieser Händler mir faire Preise macht - auch wenn diese notwendigerweise höher sind als im Internet oder beim Kistenschubser im nächsten Gewerbegebiet.

Der Fahrradhändler meines Vertrauens fährt keinen Porsche und wohnt auch nicht in einer 1000qm Villa mit Pool und Sauna. Das ist schon mal ein gutes Zeichen dafür, dass er seine Kunden beim Preis nicht abzockt. Daher will ich nicht handeln! Ganz im Gegenteil: Wäre ich erfolgreich beim Handeln (und ich rede jetzt von echtem Nachlass und nicht den Flaschenhalter gratis als Trophäe dazu) müsste ich sofort meinen Händler wechseln, weil dann das vertrauen in faire Preise dahin wäre...

In diesem Sinne,
Chip
 
Sehr interessante Diskussion... Über die tatsächlichen Margen will ich mich mal nicht auslassen und zwar aus nem einfachen Grund: Einkaufspreise sind Betriebsgeheimnisse. Das sollte auch der Grund sein, warum die nicht bekannt sind. Ausplaudern bedeutet fristlose Kündigung und es soll ja Leute geben, die nicht nur zum Spaß arbeiten.


Mausi, erstens variieren die die Margen wunderbar je nach Artikel und Hersteller, ausserdem gibt's Anbieter im Markt die deutlich unter EH EK verkaufen - was an diesen Infos verwerflich sein?

Es geht hier um Richtwerte, so geheim sind die nicht.
Ich denke die meisten hier kennen auch die Margen des normalen Autohändlers auf Neuwagen(ohne Grauimport), ist das ein Staatsgeheimnis?
 
halt ich fürn gerücht, in Möbelläden wird das Zeug spottbillig verkauft und als Schreiner hat man nen haufen kunden die auch gerne 10% auf alles hätten

Es ging um teure Möbel.
Und da kann ich die Aussage bestätigen.

Mich sprach mal ein Kunde an wa sich denn so an Marge hätte. Als ich ihm das grob umriss war er sichtlich erstaunt.
Er kam aus der Möbelbranche (Edeldesignblabla) und hatte wohl gedacht das man in meinem Geschäft auch so um den Dreh liegen müsste mit der Marge.
Er meinte wenn der einen Stuhl, also so ein Teil zum draufsetzen, für 2000EUR!!! verkauft, dann hat er damit satten gewinn gemacht. Wenn er das gleiche Teil für 800EUR verkaufen würde, dann wäre er immer noch nicht unglücklich darüber.
Und das ist nur ein Stuhl! Zum draufsitzen. Nichtmal mit Polster zum reinfurzen! :heul:
 
Ich komme aus einer anderen Branche (Musikinstrumente), bin aber auch selber Unternehmer mit mehreren Angestellten und hab vor ca. 11/2 Jahren mit MTB angefangen. Da ich grundsätzlich bei jedem Kauf aus reinem Eigeninteresse Preise, Service und Beratung genau betrachte habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Ich habe sowohl bei Internethändler gekauft wie auch in Läden und muss nach all diesen Erfahrungen eines ganz klar feststellen.

Preisgestaltung z.T. absolut frech und nicht nachvollziehbar. Preisunterschiede von bis zu 30% sind nicht Einzelfälle sondern bei fast jedem Artikel zu finden. Bei den Artikeln wo man es nicht findet hat der Hersteller den Finger drauf. Ist in unserer Branche ähnlich. Ist zwar illegal aber solange niemand klagt passiert nichts. Hier wären im Durchschnitt 10-15% tiefere Preise möglich.

Service: Welchen Service? Kein Händler hat auch nur einen Finger gekrümmt ohne sofort klar zu machen, dass ich unter einem Betrag von umgerechnet CHF 100.--/pro Stunde gar nichts läuft. Nicht mal ein Tip um das Problem selber zu lösen bekommt man. Im Gegenteil man wird im Laden einfach stehen gelassen. Hab das jetzt schon zwei mal erlebt. Aber jetzt nicht falsch verstehen. Jeder darf für sein Know How Geld verlangen. Das wie macht aber die Musik.

Beratung? Siehe Service! Ich wollte mir bei einem Händler ein Simplon MTB kaufen und habe nachgefragt was er von den Bikes hält. Die Antwort war: "Sind keine schlechten Bikes":(. Das hab ich auch selber gewusst. Obwohl ich Ihm gesagt hatte, dass ich rund 3000.-- ausgeben möchte für ein MTB. Nicht mal eine alternative konnte er vorweisen. Ich habe dann gebeten mir ein Angebot per email zu machen. Habe aber nie eine Antwort bekommen.

Mein Fazit. Extrem uneffiziente Branche mit lausigen Strukturen, ungeschulten Unternehmern (Viele Bikeshops werden ja vom Eigentümer geleitet), lausige Produktpolitik (im gleichen Laden stehen 10 verschiedene Marken aber von keiner Marke ein repräsentative Auswahl), abstossendes Ladendesign. Die Branche müsste gerade in der Schweiz komplett umgekrempelt werden. 30% aller Läden bräuchte es gar nicht und die, die es dann noch gibt würde effizienter, somit preisgünstiger und schlichtweg besser arbeiten. So kämen auch endlich diese unsäglichen Preise für Low Tech Produkte zum fallen. Denn seien wir ehrlich. Die meisten Bikes sind zu 80% Low Tech Made in Asia.
 
wenn man rein die differenz zwischen EK und VK nimmt liegt man zwischen 30 und 50 prozent marge (vom VK aus gerechnet) die den händlern theoretisch bleiben. die weiteren kosten und auch das was an reparatur- und serviceaufwand noch dagegen steht muss man sicher einrechnen, so dass 10% rabatt unterm strich je nach kalkulation nicht ganz aus der welt und durchaus ok sind
 
Ja, ja! Diese üblen Abzocker! :lol:
Ich bin mit einem Händler - seit Kindertagen - sehr gut befreundet, und er hat seinen Laden in einer Region, wo die Kaufkraft der Leute nicht die Beste ist!
Er hat mir mal den ein oder anderen Blick in seine Preispolitik gestattet! Ich sag euch eines: "Ich will kein Bike-Händler sein!"

Zu den Spannen:
Alle Hersteller versuchen den Händlern die neuen Modelle einer Saison so schmackhaft wie nur möglich zu machen (das geschieht zu den Messen; also bald wieder). Nimmst du 30 Räder dieses Jahr sofort, bekommst du die Spanne X und auf alle weiteren Räder von uns das Jahr über den Kurs Y. Je größer die Vorbestellung umso größer die Spanne und der Versandrabatt, versteht sich. Es geht natürlich nicht um die Anzahl der Räder, sondern um den Gesamtbetrag der Vorbestellung. Viele Marken liefern unter z.B € 2000 - 4000,- erst gar nicht oder nur zu unmöglichen Konditionen für den Händler; Stichwort Mindestbestellmenge (genauso wie manche Bekleidungshersteller!). Ab einer gewissen Preisklasse z.B. ab 2500,- VK pro Bike gibt es keine Prozentsätze mehr sonder nur noch Beträge: "An dem Bike gibt es z.B € 500,- UMSATZ" etc.

Nun rechne ich euch mal meinen ganz persönlichen Fall vor:
Hab mir bei ihm ein Trekkingbike von einem bekannten, hiesigen Hersteller ausgesucht. Diese Marke ist mit seine Hauptmarke im mittleren bis oberen Preissegment. UVP laut Katalog: € 1170,-. Er hat es mir zum Selbstkostenpreis gelassen für: € 890,- inkl. € 30,- Versandkosten. Wenn ich nun richtig rechne, hat er einen Gewinn nach Steuern von ca. € 235,-. Das sind so ziemlich genau 20% vom VK!
Nehmen wir mal an, dass ein "normaler" Kunde 10% Rabatt will. Somit blieben ihm nur noch ca. € 118,-. Davon müsste man eigentlich noch 1/2 h Endmontage, die Erste Inspektion, 1/2 - 1 h Beratungsgespräch etc. abziehen. Das macht bei einem Satz von € 40 pro Stunde ca. € 60,- Kosten an Arbeitsaufwand. Es bleiben ihm am € 1170,- Bike also ca. € 60,- (das sind unglaubliche 5 % vom VK):eek::eek::heul:
Und davon soll er noch die Angestellten, die Fixkosten, Werbung, Diebstahl etc. bezahlen!!!! Das ich nicht lache!
Klar ist nur ein Beispiel. Aber kann mir auch denken, dass das bei dem ein oder anderen Hersteller noch schlimmer ist. da würde ich auch versuchen am Zubehör zu verdienen!

Ich finde es übrigens auch lustig, wie extrem die Werkstattpreise schon hier im nahen Umkreis voneinander abweichen. Mein Kumpel nimmt z.B pro Minute € 0,68 ( ca. € 41,- die Stunde) inkl. MwSt. Andere liegen da bei € 50 - 60,-!!! Was ich aber auch verstehen kann!

Was ich persönlich aber als Abzocke empfinde ist z.B.:
1. Montage und Einstellung eines Tachos bei Kauf extra mit € 7,- zu berechnen.
2. Die Montage einer Klingel mit € 2,- zu berechnen!!!!!!!
3. Bei Probefahrten massig Kohle zu kassieren!

Soetwas gäbe es nie bei meinem Kumpel!
Es sind aber keine hochtheoretischen Ergüsse von mir. Ich habe diese Abrechnug selbst in den Händen gehalten! Ich kann also auch einige negative Kommentare von Usern nachempfinden.

So das wars ersteinmal...

PS: Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte!:cool:
 
Zu den Spannen:
Alle Hersteller versuchen den Händlern die neuen Modelle einer Saison so schmackhaft wie nur möglich zu machen (das geschieht zu den Messen; also bald wieder). Nimmst du 30 Räder dieses Jahr sofort, bekommst du die Spanne X und auf alle weiteren Räder von uns das Jahr über den Kurs Y. Je größer die Vorbestellung umso größer die Spanne und der Versandrabatt, versteht sich. Es geht natürlich nicht um die Anzahl der Räder, sondern um den Gesamtbetrag der Vorbestellung. Viele Marken liefern unter z.B € 2000 - 4000,- erst gar nicht oder nur zu unmöglichen Konditionen für den Händler; Stichwort Mindestbestellmenge (genauso wie manche Bekleidungshersteller!). Ab einer gewissen Preisklasse z.B. ab 2500,- VK pro Bike gibt es keine Prozentsätze mehr sonder nur noch Beträge: "An dem Bike gibt es z.B € 500,- UMSATZ" etc.

Das nennt sich Marktwirtschaft! Das ist in allen Branchen so. Und so daneben es tönt es ist schlichtweg richtig so. Nur derjenige der eine gewisse "kritische" Masse erreicht, womit ich nicht meine, dass nur noch "Boxmoving" betrieben wird, hat überlebenschancen. Schau mal in der Autobranche, Musikinstrumente, Optiker usw. Winzige Ein-Mann-Buden findet man hier kaum noch. Es sei denn sie leben von der "Hand in den Mund". Wenn ich z.B. bei Fielmann reinlaufe (trage seit 15 Jahre eine Brille) dann kann ich davon ausgehen, dass ich eine gute Auswahl, eine sinnvolle Beratung, Preis und Service erhalte, auch wenn mich der Verkäufer vielleicht nicht persönlich kennt. Damit ist mir als Kunde viel mehr geholfen als ein motivierter aber mittelloser Händler. Zudem möchte ich daran auch erinnern, dass gerade hier im Forum Preise für Räder aufgeworfen werden, die einem Durchschnittsverdiener (in DE ca. EUR 1800.-- bzw. in Schweiz CHF 3800.--) das Kebab in Halse stecken lassen. Erzähl denen Mal wieso die Preise für Alltagsgegenstände aber auch Autos, Brillen, Schuhe, Miete, Strom ständig steigen aber sein Lohn nicht! Obwohl heute solche Artikel nicht mehr in Europa sonder in Billigländer produziert werden. Selbt ein BMW ist heute mehr Made in Asia denn Made in Germany auch wenns genauso verkauft wird.:heul:
 
Selbt ein BMW ist heute mehr Made in Asia denn Made in Germany auch wenns genauso verkauft wird.:heul:

Bei BMW passt das Beispiel nicht ganz, denn das derzeitige Problem von BMW ist ja gerade die hohe Fertigungstiefe im Euro-Raum. Neben dem US-amerikanischen Markt wird auch der komplette asiatische Markt in US-Dollar abgerechnet.

Einer der Gründe, warum BMW momentan Gewinn-Probleme hat... :heul:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei BMW passt das Beispiel nicht ganz, denn das derzeitige Problem von BMW ist ja gerade die hohe Fertigungstiefe im Euro-Raum. Neben dem US-amerikanischen Markt wird auch der komplette asiatische Markt in US-Dollar abgerechnet.

Einer der Gründe, warum BMW momentan Gewinn-Probleme hat... :heul:

Klar, das kann man nie einfach über einen Kamm schären. Aaaber fast 40% der Teile eines Standard 3ers kommen aus Asien. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die je die Preise gesenkt haben. Die Preise gehen und gingen immer rauf. Auf der anderen Seite haben sie auch Recht damit. Gekauft werden die Dinger trotzdem. Fahre ja selber einen. Wir sind eigentlich selber Schuld. Wenn sich Kunden absprechen würden und mal ganz locker einen Monat lang keinen BMW oder von mir aus ein Specialized boykottieren würden, wie würden dann die Preise aussehen? (Reine Hypothese/Kein Aufruf:D)
 
Das nennt sich Marktwirtschaft!

Das meinte ich ja auch nicht! Die Spanne ist ja auch ok! Nur nicht mit Rabatt, Rabatt und nochmals Rabatt! Nur weil Geiz geil sein soll!
Ich will zwar jetzt nicht klingen wie mein Großvater, aber früher - ich hab es doch getan :rolleyes:- war man noch stolz darauf, sich etwas leisten zu können.
Das Problem, das die Fahrradbranche hat, ist, dass sie sich völlig unter Wert verkauft! Und zwar der Teil der Branche, der etwas von seinem Handwerk versteht und wirklich Leistung fürs Geld bietet! Ich meine übrigens mit der Branche nicht Aldi & co!
Preiskampf gut und schön! Nur wenn im Internet Ersatzteile unter dem EK des lokalen Händlers verkauft werden, ist das einfach schei$$e! Aber selbst das ist nicht das Problem!
Die Konsumenten ala Lieschen Müller sind schlicht und einfach nur zu blöd, gescheit die Preise vergleichen zu können.
Die Internethändler machen nur ne gesunde Mischkalkulation und geben das als Nachlass auf die Ware, was sie an Personal, Masseneinkauf, Ladenmiete, Werkstatt, Service vor Ort oder was weiß ich sparen. Das wäre ja auch kein Problem, wenn die kleine, geizgesteuerte Lisa (von mir aus auch klein Otto) in ihrem Internetkaufrausch nicht nur die billigen (günstigen) Blender bestellt, sondern auch die normalpreisigen Produkte gleich mitkauft, um natürlich noch den letzten Cent der Versandkosten in ihrem rosa Sparschweinchen mehrfach umzudrehen! Nun ist sie aber nicht nur geizig, sondern auch noch zu beschränkt, die Ersatzteile (Beispiel) vernünftig ans Rad zu bekommen. Da sie ja diesen Service in der Regel nicht vom Internethändler bekommen kann, geht sie gleich am nächsten Tag zum lokalen Händler und erwatet die beste und freundlichste Behandlung (ehm ich meinte Bedienung;)), denn "Da wird Sie geholfen!"!
Beim Händler angekommen,ärgert sich Lieschen aber maßlos darüber, dass sie diese "klitzekleine" Montage auch noch bezahlen muss, denn sie ist ja schließlich ein guter Kunde in diesem Geschäft! Bezahlt, schimpft und meckert über den Händler, dass dieser "Abzocker-Arsch" nicht nur unfreundlich (sie musste für eine Montage bezahlen :eek:), sondern auch kriminell teuer ist. Natürlich hat sie nicht darüber nachgedacht, dass die Montage vielleicht kostenlos gewesen wäre, wenn sie direkt beim Händler die fünf Euro mehr für das Ersatzteil ausgegeben hätte! :eek: Aber diesen Gedankengang lassen ihre Geizhormone gar nicht erst zu. Oder Lieschen Müller II, die denkt, dass € 169,- viel Geld für ein Rad seien, sich aber für € 75,- am nächsten Tag die Haare machen lässt und sich diese hippe neue Jeans für € 129,- leistet usw.

Versteht mich nicht falsch! Ich bin nicht gegen Internethädler ich bin auch nicht gegen die Menschen, die sich in der Thematik nicht so gut auskennen wie einer, der schon länger Rad fährt.
Ich bin aber absolut gegen diese vormontierte Ebay-Händler-, Versandhändler-, Baumarkt & Co- und Aldibilligschei$$e!
Funktion, Sicherheit, Qualität und Service werden suggeriert, in Wirklichkeit aber wird der nicht fachkundige Endverbraucher total verarscht und abzockt!

Es müsste ein Gesetzt geben, das verbietet vormontierte Räder verkaufen zu dürfen! Und wenn eine Firma hochpreisige und hochwertige Bikes über den Versandhandel (Beispiel Canyon) verkauft, müsste diese gewisse Prüfkriterien erfüllen, die für den Verbraucherschutz Sorge tragen.
Beispiele: Serviceangebot für eine fachgerechte Endmontage bei einem Händler im näheren Umfeld des Kunden, der ein Abkommen mit dem Versanhändler hat. Guter und fachkundiger Service am Telefon usw.

Es darf in meinen Augen kein Fahrrad (Typ ist egal) unter € 400,- (dem derzeitigen Angebot entsprechend) verkauft werden! Denn billiger ist ja nicht immer zwingend verbraucherfreundlicher! Qualität kostet halt etwas. Wer billig kauft, kauft zweimal. Das Runde muss ins Eckige! Halt alles Naturgesetze.
Isch habe fertig!
 
Zuletzt bearbeitet:
...Oder Lieschen Müller II, die denkt, dass € 169,- viel Geld für ein Rad seien, sich aber für € 75,- am nächsten Tag die Haare machen lässt und sich diese hippe neue Jeans für € 129,- leistet....
Wahrscheinlich denkt sie über deine Hose auch nur: "So ein geiziger Sack, wahrscheinlich bei ebay geholt, das müsste man eigentlich verbieten"

Was verboten gehört, ist die Dummheit, knappes Budget kombiniert mit Interessen jenseits vom Kartoffeln essen liegen, bei denen man dann notwendigerweise einige auf der Strecke halten muss und sie auch leiden, mit Geiz zu verwechseln. Und wenn man dann Murks bekommt, der doch leider zu murksig ist, die Person dann noch anfuchsen und die "Geiz ist wohl doch nicht geil" Häme auspacken.


Mal ein Zitat von mir aus nem anderen Forum
hilikustue schrieb:
MIR drängt sich der Verdacht auf, dass du im Hinterkopf so einen "Geiz ist halt doch nicht geil" Schmarrn hast. Und bei so einem dreisten Schwachsinn dreht sich mir ja alles um:
- Die Tatsache, dass man ein eher knapp als großzügig bemessenes Budget zur Verfügung hat,als Geiz hinzustellen, ist entweder der Gipfel der Dreistheit oder Dummheit. Kannsde dir aussuchen, was es bei dir ist.
- Dass aus diesem Umstand folgt, dass ich für die scheiß Kröten auch gerne das beste bekommen würde, ist ja wohl nur all zu logisch. Die "Geiz ist (eben doch nicht) geil" Schimpfer wollen dieses simple Ding jetzt einem Menschenbild andichten, dass sie für eine riesen Verfehlung halten. Und das ist so heuchlerisch wie verlogen. Selbst kaufen diese A geigen nur das beste fürs Geld. Der Unterschied ist, sie wissen, was das beste ist: In diesem Fall nämlich für den persönlichen Einsatzbereich tauglich. Also auf nix anderes sind die Idioten aus, als das beste für ihr (ja ebenfalls knappes) Geld zu bekommen. Sie wissen nur, was in dem Bereich "das beste" wirklich meint. Und dann gehen sie anderen Leuten auf die Eier und meinen, ihre Einstellung zum Geld ausgeben sei verkehrt. Irgendwann ist aber auch mal Schluss mit diesem Rassismus.
 
Bei BMW passt das Beispiel nicht ganz, denn das derzeitige Problem von BMW ist ja gerade die hohe Fertigungstiefe im Euro-Raum. Neben dem US-amerikanischen Markt wird auch der komplette asiatische Markt in US-Dollar abgerechnet.

Einer der Gründe, warum BMW momentan Gewinn-Probleme hat... :heul:

das problem bei BMW ist nicht die fertigungstiefe in EUR sondern die umsätze die in USD gemacht werden und mit dem USD verfall nun mal immer weniger werden. BMW hat sich den wechselkursrisiken voll ausgeliefert mit nur einem standort in NAFTA und leidet als exporthersteller nun mal unter den effekten. die kaufen aber genau so viel zeug in asien wie andere auch und kaufen diese teile meist eben in EUR ein weil es ja die hauswährung ist so dass sie auf der erlösseite von der dollarschwäche getroffen werden aber auf der einkaufsseite nicht davon profitieren. die fertigungskosten in münchen liegen lediglich bei 30 - 40 prozent vom endpreis, der rest ist zukauf. und immer wieder überraschen, dass ein BMW in polen 20% weniger kostet als bei uns aber BMW damit sicher noch kein geld drauflegt :kotz:
 
Der X5 wird in Spartanburg (USA) hergestellt. Daher hoher Anteil an US-Dollar in der Fertigung, daher niedriger US-Dollar-Endpreis, aber hoher Euro-Endpreis (derzeit US-Dollar zu Euro ungefähr 1 : 1,5).

nein eben nicht! dank der dollarschwäche müsste der X5 billiger bei uns angeboten werden können weil uns ein dollar eben nur noch 0,66€ kostet und keine 0,80€ wie vor nem jahr. du hast die wert-mengen-relation in deiner berechnung umgedreht. exporte von US nach EU sind momentan billig für die EU verbraucher während es umgekehrt eben probleme macht da die amis vor 2 jahren für ein 1€ teil noch 1,20 USD hinlegen mussten und nun eben 1,50 USD, während wir für ein 1$ teil eben vor zwei jahren 0,80€ zahlten und nun nur noch 0,66€
 
@fahrer: warum gibt es keine kleinen buden mehr? weil fielmann seine brille unter anderen in polen schleifen läßt.
und beispiel service: wenn ich bei dem größten händler in berlin nicht mal einen ständer für ein bike bekomme (was ich auch dort gekauft habe), kann es mit service und auswahl nicht weit her sein? jaja einzelbeispiel.......
 
nein eben nicht! dank der dollarschwäche müsste der X5 billiger bei uns angeboten werden können weil uns ein dollar eben nur noch 0,66€ kostet und keine 0,80€ wie vor nem jahr. du hast die wert-mengen-relation in deiner berechnung umgedreht. exporte von US nach EU sind momentan billig für die EU verbraucher während es umgekehrt eben probleme macht da die amis vor 2 jahren für ein 1€ teil noch 1,20 USD hinlegen mussten und nun eben 1,50 USD, während wir für ein 1$ teil eben vor zwei jahren 0,80€ zahlten und nun nur noch 0,66€

Leider ist es so, dass besagter X5 in den USA unter cost verkauft wird - um überhaupt ein bisschen konkurrenzfähig zu bleiben.
Anders: Manchmal ist es billiger die Produktion mit geringem Minus auf einem gewissen Level zu halten als diese herunterzufahren oder den Laden dicht zu machen(kommt später - vielleicht...).

Das ist auch der Grund* warum du keinen US BMW Dealer findest, der bereit ist die Karre zu verschiffen.
Ein Bekannter musste den Wagen zuerst auf sein Apartment in NY immatrikulieren, um ihn im Anschluss in Eigenregie (nach CH) verschiffen zu können.

*Export zieht Kündigung des Vertrages nach sich.


Ich wünschte, das wäre in unserer Branche so.
 
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