Marken Bashing in Werkstätten

Dann sind da aber die Rosinenpicker, die erst die kostenlose Beratung beim Händler in Anspruch nehmen und dann das Rad beim billigsten Onlineanbieter kaufen, um anschließend beim beratenden Händler mit dem Rad für Service oder Einstellungen auf der Matte zu stehen.
Wie schon öfter erwähnt, ich kann echt verstehen wenn Händler dann angepisst sind.
Und was bleibt dem Händler dann, um dieses Verhalten nicht auch noch zu belohnen? Eigentlich doch nur, das Rad nicht anzunehmen.
Oder Preise verlangen, die wirklich alles abdecken.
Ganz ohne Querfinanzierung durch den Verkauf.
 
Das Forum weiß so viel über die Vielfalt der Händler/Ladenkonzepte und Kunden, wie über Mountainbikes. Fantastisch! :troll:

Es geht ja doch aber um das für viele, mich inbegriffen, nicht verständliche Verhalten mancher Händler.
Die Gründe mancher dafür wurden aber auch bereits erklärt.

Ich bin der festen Überzeugung so macher Händler weiß selber nicht genau, wie sein Laden betriebswirtschaftlich funktioniert. Es wird halt geschafft, bis es passt. Das wird in Zukunft schwer!

Zu der Vorstellung, was ein Händler so am Bike verdient, kann ich nur beisteuern. Je kleiner, desto nix.
Beispiel 1000€ Brot und Butter Bike...denkste:
UVP 1000€
Verkaufspreis, weil 10% gehen immer: 900€
900€-19%MwST
756,30€ Netto
Ein kleiner Händler kauft so ein Bike realistisch für 625€ Netto ein, ein großer zwischen 500€ und 550€.

Dem Kleinen bleiben 131,30€
Davon gehen ab:
Versand und Verpackung 15-20€
Kosten Montage/Verkauf/Strom/Miete: Mindestens: 40€
Bleiben grob 70€ vor Steuer, also vielleicht 40€ Netto!

Jetzt knackt die Kackbude oder es ist sonstwas dran....willkommen im Hamsterrad!
 
Das Forum weiß so viel über die Vielfalt der Händler/Ladenkonzepte und Kunden, wie über Mountainbikes. Fantastisch! :troll:

Es geht ja doch aber um das für viele, mich inbegriffen, nicht verständliche Verhalten mancher Händler.
Die Gründe mancher dafür wurden aber auch bereits erklärt.

Ich bin der festen Überzeugung so macher Händler weiß selber nicht genau, wie sein Laden betriebswirtschaftlich funktioniert. Es wird halt geschafft, bis es passt. Das wird in Zukunft schwer!

Zu der Vorstellung, was ein Händler so am Bike verdient, kann ich nur beisteuern. Je kleiner, desto nix.
Beispiel 1000€ Brot und Butter Bike...denkste:
UVP 1000€
Verkaufspreis, weil 10% gehen immer: 900€
900€-19%MwST
756,30€ Netto
Ein kleiner Händler kauft so ein Bike realistisch für 625€ Netto ein, ein großer zwischen 500€ und 550€.

Dem Kleinen bleiben 131,30€
Davon gehen ab:
Versand und Verpackung 15-20€
Kosten Montage/Verkauf/Strom/Miete: Mindestens: 40€
Bleiben grob 70€ vor Steuer, also vielleicht 40€ Netto!

Jetzt knackt die Kackbude oder es ist sonstwas dran....willkommen im Hamsterrad!
Aber das kann doch gar nicht sein, das sind doch keine 30%..!?! :lol:

Danke fürs Geraderücken mit FAKTEN!
 
Oder Preise verlangen, die wirklich alles abdecken.
Ganz ohne Querfinanzierung durch den Verkauf.
Dann hängt da vielleicht ein Schild "Werkstatt Stundensatz aktuell: 89 €".

Oder es sind weiter nur 40 € oder so, aber nächster Termin in 6 Monaten. ;)

Finde das Thema schwierig. Die Radhändler sind sehr unterschiedlich. Auch Niveau und Grösse der Werkstätten.
 
Zu der Vorstellung, was ein Händler so am Bike verdient, kann ich nur beisteuern.
Meiner hat vor Jahren EarlyRider aus dem Programm genommen.
Er meinte da sind pro (Lauf)Rad im Schnitt theoretisch 40€ drin gewesen.
Praktisch dagegen immer ellenlange Verkaufsgespräche, vor allem weil jeder meinte da müsse es doch 10% drauf geben (die es online damals auf diese Räder auch nicht gab). Dazu noch eine extrem schlechte Serviceabwicklung vom Hersteller.
Er hat dann eben die Konsequenz daraus gezogen.
 
Also bei einem großen ZEG Händler in der nächsten Kleinstadt bekommt man zum Saisonanfang einen Servicetermin so in etwa 2 Monaten. Und der hat ganz normale Werkstattpreise.
Wenn voll, dann voll.

Es gibt nicht genug Werkstätten bzw. sind die Werkstätten nicht groß genug und haben nicht genügend Schrauberpersonal, um den gestiegenen Bedarf abzudecken. (Viele neue E-Bikeläden scheinen da auch nicht so üppig aufgebaut und Ersonal eingestellt zu haben). Meine aktuelle Werkstatt hat Glück und einen großen Platz hinterm Haus. Dort haben sie Container aufstellen lassen, in denen die Kundenfahrräder gelagert werden. Gefühlt steht da alle paar Monate ein Container mehr.

Mechaniker wachsen nicht am Baum. Um mehr zu bekommen bzw. mehr Personen für die Ausbildung zu begeistern, müssen Bezahlung und Arbeitszeiten attraktiver werden. Evtl. könnte man dann auch den einen oder anderen Quereinsteiger gewinnen.

Mein Händler hier in der Straße wirbt in seinen Stellenausschreibungen mit 5 Tagewoche und "garantierte 3 Wochen Urlaub in der Hauptsaison". Er wird wissen warum.

Werkstattplatz und Ausstattung braucht es dann halt auch noch. Das wären zusätzliche Investitionen.
Mit einem Riesenschuldenberg von den vorfinanzierten und bei schwierigen Verkaufsbedingungen durch noch üppige 2022er Bestände, werden viele hier nicht erweitern. Die hoffen halt darauf, dass ihre Werkstatt auch so immer voll bleibt.
 
Wenn voll, dann voll.

Es gibt nicht genug Werkstätten bzw. sind die Werkstätten nicht groß genug und haben nicht genügend Schrauberpersonal, um den gestiegenen Bedarf abzudecken.
Ich denke, das wird ein wichtiger Grund sein, warum manche Werkstätten nur Servicearbeiten für Leute anbieten, die ein Rad bei ihnen gekauft haben: Insbesondere in der Hauptsaison ist die Nachfrage deutlich grösser als die Kapazitäten der Werkstatt. Entsprechend muss entschieden werden, ob eine lange Wartefrist, die bestehende Kunden verärgern könnte, oder eine Bevorzugung bestehender Kunden sinnvoller ist. Für Werkstätten, die mit Servicearbeiten für bestehende Kunden gut ausgelastet sind, erscheint mir letzteres durchaus nachvollziehbar.
Dass dies aber so gehandhabt wird, dass Leute die woanders ein Rad gekauft haben, einfach abgewiesen werden, ist etwas kurzsichtig gedacht. Die meisten dürften wohl Verständnis dafür haben, wenn ihnen gesagt wird, dass Aufgrund der starken Auslastung innerhalb kurzer Zeit eine Reparatur nicht möglich ist. Die sind dann vielleicht auch nicht glücklich, aber meiner Einschätzung nach könnten die möglicherweise wieder kommen und so Geld in die Kasse bringen. Die Leute, die einfach abgewiesen werden, dürften jedoch häufig verärgert sein und werden deshalb vielleicht nie wieder den fraglichen Radladen betreten. Die "fehlen" dann unter Umständen als Kunden, wenn die Auslastung der Werkstatt gering ist, was z.B. im Winter bei den meisten so ist die ich kenne.
 
Wir leben in D nunmal in einer parlamentarischen Demokratie, und da sind die (meisten) Kunden eben keine Könige, sondern nur Bürokraten.

Das mag traurig sein, ist aber eben oft so.
 
Aber das kann doch gar nicht sein, das sind doch keine 30%..!?! :lol:

Danke fürs Geraderücken mit FAKTEN!
Gerne Jan.

30% hat man theoretisch an Klamotten, wenn man nicht einberechnet, dass man einen unverkäuflichen Teil als Lappen nehmen kann und selten was zum UVP los wird, wenn es Online bereits im Terroristenmodus reduziert ist. Ich glaube, es wird in Zukunft fast ausschließlich online gehandelt. Selbst wenn man wollte, kann man auf Dauer den Verkauf mit den Rabattschlachten nicht mit Service quer finanzieren. Und um Online und lokal tätig zu sein, bedarf es einer gewissen Größe, um die zusätlichen Kosten zu decken und Redundanzen an Arbeitszeit zur Verfügung zu haben. Kleine Läden werden weniger werden. Dieses Jahr als bestes Beispiel: Die Saison beginnt erst jetzt! Die Räder, die zum Teil 2021 vorbestellt werden mussten, wurden Februar geliefert und sollten von den Händlern bereits bezahlt sein. Das werden nicht Alle geschafft haben, weswegen es direkt im Frühjahr Komarabatte auf aktuellen Bikes hagelte. Wenn man dann den Herstellern folgte und ordentlich Mofas bestellt hat, ist sehr schnell 6stellig die Kacke am dampfen. Da macht es für mich mehr Sinn nix zu bestellen und biken zu gehen! Was ein Ärger!
 
Heute habe ich mein Dienstrad aus dem "Verschleißservice" geholt. Wenn man sich die Preise für die Arbeitsanteile anschaut (40 Euro für das Wechseln der Bremsbeläge), würde ich mal unterstellen, dass mit Werkstattleistungen besser Geld zu verdienen ist, als mit dem Verkauf der Räder.
Hätte ich nicht eine 100%-Verschleißversicherung, würde ich mir das nicht leisten können.

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Heute habe ich mein Dienstrad aus dem "Verschleißservice" geholt. Wenn man sich die Preise für die Arbeitsanteile anschaut (40 Euro für das Wechseln der Bremsbeläge), würde ich mal unterstellen, dass mit Werkstattleistungen besser Geld zu verdienen ist, als mit dem Verkauf der Räder.
Hätte ich nicht eine 100%-Verschleißversicherung, würde ich mir das nicht leisten können.

Anhang anzeigen 1700753

Aber auch mit dem Material: Das hat einen Einkaufspreis von 150,-€.

Aber reich wird die Werkstatt damit trotzdem nicht, wenn man die Zeit noch rechnet für Annahme, Abholung, Rechnung schreiben, Bestell- und Lagerkosten Material...da bleiben keine "Unsummen" übrig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute habe ich mein Dienstrad aus dem "Verschleißservice" geholt. Wenn man sich die Preise für die Arbeitsanteile anschaut (40 Euro für das Wechseln der Bremsbeläge), würde ich mal unterstellen, dass mit Werkstattleistungen besser Geld zu verdienen ist, als mit dem Verkauf der Räder.
Hätte ich nicht eine 100%-Verschleißversicherung, würde ich mir das nicht leisten können.

Anhang anzeigen 1700753
Die Arbeitsminute scheint dort 2,90€ zu kosten.
Das macht 174€ für die Arbeitstunde, wenn ich das richtig verstehe auf der Rechnung.
14 Minuten für den Wechsel der Bremsbeläge.
 
Heute habe ich mein Dienstrad aus dem "Verschleißservice" geholt. Wenn man sich die Preise für die Arbeitsanteile anschaut (40 Euro für das Wechseln der Bremsbeläge), würde ich mal unterstellen, dass mit Werkstattleistungen besser Geld zu verdienen ist, als mit dem Verkauf der Räder.
Hätte ich nicht eine 100%-Verschleißversicherung, würde ich mir das nicht leisten können.
Bleibt die Frage ob die Preise für private Kunden gleich hoch sind oder man unterschiedliche Tarife nimmt.
Dass das Material deutlich teurer weiterverkauft wird ist auch Standard.
 
Die Shimano Kette dort für 56,95€ kostet bei bike24 ca 36€.
https://www.bike24.de/p1324213.html?sku=1127957Und die XT 8100 Kassette für 174,95€ kostet dort 135€.
https://www.bike24.de/p1745936.html
Und dort ist noch MwSt enthalten.

@robzo Was zahlst Du an VerschleißVersicherung im Monat?
Die Versicherung ist in der Leasingrate mit drin. Keine Ahnung was die extra ausmacht. Netto kostet mich das 6.300 Euro Rad 120 Euro im Monat. Leasingdauer 3 Jahre.
Abgedeckt sind alle Verschleiß-, Unfall-, Diebstahlreparaturen inkl. unsachgemäßer Behandlung durch mich.
Ohne Obergrenze und ohne Selbstbeteiligung. Das ist das Premium-Paket bei EURORAD.
 
Die Versicherung ist in der Leasingrate mit drin. Keine Ahnung was die extra ausmacht. Netto kostet mich das 6.300 Euro Rad 120 Euro im Monat. Leasingdauer 3 Jahre.
Abgedeckt sind alle Verschleiß-, Unfall-, Diebstahlreparaturen inkl. unsachgemäßer Behandlung durch mich.
Ohne Obergrenze und ohne Selbstbeteiligung. Das ist das Premium-Paket bei EURORAD.
laut webside leasing bis 20.000€
das nenn ich mal einen deal :troll:
 
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