Marken Bashing in Werkstätten

Der vergraulte Kunde von heute, ist der fehlende Kunde von morgen.
......
Abweisung oder Vertreiben eines Kunden aufgrund von dessen Fahrradmarke ist schlichtweg dumm und nicht betriebswirtschaftlich gedacht.
.....
So einen "Händler des Vertrauens" habe ich hier auch.
Hat sich über mein erstes MTB lustig gemacht, nur weil ich keines bei ihm gekauft habe. Am Bike lag es nicht.
In den letzten 20 Jahren habe ich dann 9 neue Räder gekauft.
Keines bei ihm! Da er aber ne gute Marke vertritt, eben woanders.
Er geht jetzt in den Ruhestand.

Das nenne ich eine nachhaltige Kundenvergraulung!
 
Ich finde diese Haltung "nur bei uns gekauft" seltsam.
Die Lokal-Dealer versuchen ein Phänomen mit den falschen Mitteln zu bekämpfen. Auswahl und Lieferfähigkeit im Netz ist grenzenlos. Und das sind wir bei extrem vielen Produkten so gewohnt.
Dann muss ich andere Anreize anbieten: kürzere Wartezeiten, niedrigere Service-Preise, mehr Kulanz, Fitting, etc.

Wenn jemand mit einer schleifenden Scheibe am neuen Fremdrad kommt, werde ich ihn mit keiner negativen Massnahme zum höherwertigen Kauf innerhalb der nächsten Monate oder Jahre bewegen.
Ich kann ihm aber über Zeitraum und Preis deutlich machen, dass Fremdmarken im Nachteil sind und trotzdem gutes Geld verdienen.

Auf der anderen Seite: wenn ich keine Ahnung habe, kaufe ich dort, wo mir auch geholfen wird. Mache ich das anders, habe ich auch nicht klug gehandelt.
 
Hat sich über mein erstes MTB lustig gemacht, nur weil ich keines bei ihm gekauft habe.
Das ist irgendwie sehr verbreitet, vorwiegend bei den alten Hasen aus dem Rennrad Bereich, auch Leute die ich sehr schätze kommen immer mal mit so nem flapsigen Spruch... 🤭

In der Werkstatt geht sowas aber garnicht!
 
Werkstätten sind für viele Betriebe auch eher so eine lästige Zusatzabteilung die man haben muss, die Gewinne werden im Verkauf gemacht.
Ob eine Werkstatt wirtschaftlich arbeitet hängt sehr von der Reparaturannahme ab.
Hier muss geklärt werden welche Arbeiten gemacht werden sollen und wie der Kostenrahmen ausfällt. Und da muss man manche Kunden eben auch wegschicken.
 
Auf der anderen Seite: wenn ich keine Ahnung habe, kaufe ich dort, wo mir auch geholfen wird. Mache ich das anders, habe ich auch nicht klug gehandelt.
Ein heute verbreitetes Problem, daß die Leute immer alles bilig/bilig/billiger im i-Net kaufen wollen (die Gier), und dann blöd dastehen, wenn etwas nicht richtig läuft.
Eigentlich war es schon immer so, daß man handwerklich sich selbst helfen können sollte, wenn man sich per Post ein Bike beim billigen Versender bestellt.

Als Händler würde ich solchen Billig-Spezialisten ganz einfach die tatsächlichen Stundenlöhne der Mechaniker + Material + Gewinn und MwSt. vollumfänglich für jede Kleinigkeit einer Tätigkeit als Kostenvoranschlag auf die Rechnung setzen. Und dann würde man schon sehen, ob die das wirklich bezahlen wollen.
Das wäre eine nachvollziehbare Sache, darüber nachzudenken, sich vielleicht das nächste Mal besser für ein Bike beim Händler mit Service zu entscheiden, wenn sie selbst nicht in der Lage sind, ihr Bike selbst zu warten.
In Autowerkstätten wird das übrigens auch so gemacht.

Für Hauskunden, die die Räder auch dort beim Händler gekauft haben, kann der Händler natürlich den üblichen Hauskundenservice bieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Händler würde ich solchen Billig-Spezialisten ganz einfach die tatsächlichen Stundenlöhne der Mechaniker + Material und MwSt. vollumfänglich für jede Kleinigkeit einer Tätigkeit als Kostenvoranschlag auf die Rechnung setzen.
Sollte ich das als Werkstatt nicht prinzipiell so machen? Weshalb sollte ich meine Arbeitszeit mit Verlust verkaufen?
 
Ein heute verbreitetes Problem, daß die Leute immer alles bilig/bilig/billiger im i-Net kaufen wollen (die Gier), und dann blöd dastehen, wenn etwas nicht richtig läuft.
Eigentlich war es schon immer so, daß man handwerklich sich selbst helfen können sollte, wenn man sich per Post ein Bike beim billigen Versender bestellt.

Als Händler würde ich solchen Billig-Spezialisten ganz einfach die tatsächlichen Stundenlöhne der Mechaniker + Material und MwSt. vollumfänglich für jede Kleinigkeit einer Tätigkeit als Kostenvoranschlag auf die Rechnung setzen. Und dann würde man schon sehen, ob die das wirklich bezahlen wollen.
Das wäre eine nachvollziehbare Sache, darüber nachzudenken, sich vielleicht das nächste Mal besser für ein Bike beim Händler mit Service zu entscheiden, wenn sie selbst nicht in der Lage sind, ihr Bike selbst zu warten.
In Autowerkstätten wird das übrigens auch so gemacht.

Für Hauskunden, die die Räder auch dort beim Händler gekauft haben, kann der Händler natürlich den üblichen Hauskundenservice bieten.
Ich denke diese Einstellung ist vielerorts bereits überholt und nicht mehr zeitgemäß. Genau in diesen Fragen wird sich der Handel wandeln. Das fängt im Kleinen an. Wenn man vor 3Jahren z.B. einen passenden Helm hatte, die Farbe aber nicht der Fav war, hat der Kunde ihn oft gegen etwas Schmerzrabatt dennoch mitgenommen. Das wird selterner und irgendwann aufhören.
Die Sachen werden in Zukunft mehr und mehr im Netz gekauft, der Händler kann nur mit Service und Knowhow glänzen, Arroganz ist komplett fehl am Platz. Viele werden das nicht überleben, besonders wenn sie unflexibel sind. Das man dennoch den ein oder anderen Kunden mit Ablehnungsangeboten versieht, wird immer richtig sein. Manchen ist nicht zu helfen und diese Kollegen saugen Lebensenergie, die man besser auf dem Trail verbringt.
 
Bei Händlern mit Hauskundenservice läuft da sicher so manches ein bischen als Bauchpinselservice, um 'seinen' Neubike-Kunden zufrieden zu machen. Da wird vermutlich eher nicht jede Kleinigkeit einer Tätigkeit, Werkzeugabnutzung, etc. auch hart in Rechnung gestellt, vorallem nicht die erste Zeit. Ausser Material natürlich.

Liegt wohl alles im freien Ermessen des Händlers, für was davon der auch richtig klare Extra-Bezahlung einfordert, und was der für 'seinen Hauskunden' so mal nebenbei mit macht, was viele gar nicht so mitbekommen.
 
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Als Händler würde ich solchen Billig-Spezialisten ganz einfach die tatsächlichen Stundenlöhne der Mechaniker + Material und MwSt. vollumfänglich für jede Kleinigkeit einer Tätigkeit als Kostenvoranschlag auf die Rechnung setzen. Und dann würde man schon sehen, ob die das wirklich bezahlen wollen.
Ich kenne keine Werkstatt die das, abgesehen vom versprochenen ersten gratis Service und dergleichen, grundsätzlich anders handhabt. Erlassene MwSt, gratis Teile und keine Verrechnung der Arbeitszeit kenne ich von niemandem, wenn man das Rad zum Service gibt. Gut, das ist nicht immer die tatsächliche Zeit, aber es ist auch niemals der tatsächliche Stundenlohn, sondern ein deutlich höherer Stundenansatz.
 
Sollte ich das als Werkstatt nicht prinzipiell so machen? Weshalb sollte ich meine Arbeitszeit mit Verlust verkaufen?
Vielen Kunden ist gar nicht klar wie eine Werkstatt organisiert ist. Die sehen die reine Reparatur, also z.B. Bremsbeläge wechseln an einer Bremse 5 - 10 Minuten.
Im Alltag sieht das oft so aus: Auftrag lesen, Fahrrad holen, in den Montgeständer, Bremsbeläge raus, Rad raus, Scheibe und Sattel reinigen, Kolben prüfen und zurückstellen, dafür eventuell Entlüftung am Geber öffnen, Beläge vom Lager holen...Probefahrt? Das Fahrrad wieder aus der Werkstatt, Arbeiten dokumentieren.
Das sind dann schon eher 15 - 30 Minuten und mit Material schnell mal um die 50 € wenn man nicht draufzahlen will.
 
Und was oft mal eben vergessen wird .... die Werkstatt sollte ja auch Gewinn abwerfen und nicht nur gerademaleben die Kosten decken. :D Und das auf jeden Fall natürlich bei Fremdkunden.

Wer hier arbeitet selbst umsonst, d.h. ohne Gewinn? Bitte Hand hoch ... :D
 
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Frage mich, was so „Repariere nur bei mir gekaufte Räder“ machen, wenn das Auto mal im Urlaub eine Panne hat?
Zum heimischen Händler schleppen lassen, selber reparieren?
Für so etwas gibt's eh den ADAC. Wenn zum Beispiel die Kupplung defekt ist, dann schleppen die deinen Porsche oder Q7 mitnichten zum nächsten Opel Autohaus. Und auch nicht zu ATU.

Wobei der ADAC inzwischen auch schon für Fahrradfahrer Pannenhilfe leistet:
https://app.mdr.de/mdr-aktuell/appdocuments/adac-fahrrad-pannenhilfe-schluesseldienst-100
 
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... muss geklärt werden welche Arbeiten gemacht werden sollen und wie der Kostenrahmen ausfällt. Und da muss man manche Kunden eben auch wegschicken.
Das Wegschicken an sich ist weniger das Problem, wenn es nachvollziehbare Gründe gibt.
Die auch offen kommuniziert werden!
... Werkstatt die nächsten Wochen ausgelastet, bei diesem Hersteller schlechte Teileverfügbarkeit, Reparatur lohnt nicht mehr ...
Wenn der Kunde in sein 100€ Rad noch mal 500€ investieren will, soll er doch.
 
Frage mich, was so „Repariere nur bei mir gekaufte Räder“ machen, wenn das Auto mal im Urlaub eine Panne hat?
Zum heimischen Händler schleppen lassen, selber reparieren?
Das ist nicht vergleichbar.
Das Problem für den lokalen Händler ist, dass er seine "andere Leistung" als der Versender auch präsentieren und bewerben muss. Das ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht, im Gegensatz zum Anpflaumen.
 
Es hier doch um ein Rad, daß mal eben "um den Block" probe gefahren wurde, und nicht 1 Tag durch den Bikepark geschleift, oder?
Es gibt ausreichend Händler, die einem das Bike auch mal für einen Tag mitgeben. Hab ich zwei davon getroffen. Und mal ehrlich: Woher soll ein normaler Kunde wissen auf was er denn achten muss bei so einem Gerät? Ich wüsste es nicht.
 
Und mal ehrlich: Woher soll ein normaler Kunde wissen auf was er denn achten muss bei so einem Gerät? Ich wüsste es nicht.
Ja, wenn man nicht wirklich vorher schon weiss was man will, dann bringt imho eine Probefahrt auch nichts.

Als ich ganz am Anfang mein erstes Rad gekauft hatte, hatte ich mich nur auf mein Gefühl damit verlassen. Der Verkäufer hatte mir dringend eine Nummer kleiner empfohlen, ich hatte ihn aber überstimmt und doch das größere gekauft.
Erst mit der Zeit war mir klar geworden, ich hätte doch das kleinere nehmen müssen. :D

So kann's gehen mit dem 'so guten Gefühl' bei der Probefahrt, wenn man eigentlich doch gar keinen realistischen Plan von der Sache hat. :D

Wohl dem, der einen wirklich Kundigen an der Seite hat, dem man vertrauen kann.
 
Und mal ehrlich: Woher soll ein normaler Kunde wissen auf was er denn achten muss bei so einem Gerät?
Bei den "normalen" Kunden gibt es 2 Sorten.
Ich will viel Federweg und viele Gänge. Hab gehört, das soll gut sein. Und in dieser Farbe bitte.

Und die andere Sorte.
Technische Daten zu Antrieb, Bremsen, Fahrwerk, sowie deren Hersteller stehen fest.
Jetzt will ich nur noch wissen, ob ich mit der Geo klarkomm.

Einem Neueinsteiger fehlt einfach das Hintergrundwissen, um das Fahrverhalten richtig einzuordnen.
Da hilft ein Tag Probefahrt auch nicht wirklich.
Die Auskenner leihen sich ihr Wunschbike im Park, oder fahren bei Herstellerevents richtig probe.
Diese Räder werden aber nicht einfach an Ahnungslose Kunden verkauft.

Es gibt ausreichend Händler, die einem das Bike auch mal für einen Tag mitgeben.
Was kann beim Rad kaputt gehen, das der geschulte Händler nicht sieht?
 
Ich finde diese Haltung "nur bei uns gekauft" seltsam.
Die Lokal-Dealer versuchen ein Phänomen mit den falschen Mitteln zu bekämpfen. Auswahl und Lieferfähigkeit im Netz ist grenzenlos. Und das sind wir bei extrem vielen Produkten so gewohnt.
Dann muss ich andere Anreize anbieten: kürzere Wartezeiten, niedrigere Service-Preise, mehr Kulanz, Fitting, etc.

Wenn jemand mit einer schleifenden Scheibe am neuen Fremdrad kommt, werde ich ihn mit keiner negativen Massnahme zum höherwertigen Kauf innerhalb der nächsten Monate oder Jahre bewegen.
Ich kann ihm aber über Zeitraum und Preis deutlich machen, dass Fremdmarken im Nachteil sind und trotzdem gutes Geld verdienen.

Auf der anderen Seite: wenn ich keine Ahnung habe, kaufe ich dort, wo mir auch geholfen wird. Mache ich das anders, habe ich auch nicht klug gehandelt.
Interessant ist ja auch, dass viele "normale" Händler zwischenzeitlich auch Online-Shops betreiben und ihre Fahrräder sonstwohin verkaufen. Dann aber Zicken machen, wenn ein Nicht-Kunde mit Reperaturbedarf auftaucht. :ka:
 
Was kann beim Rad kaputt gehen, das der geschulte Händler nicht sieht?
Mit dem Satz habe ich mal so meine Probleme. Das erste ist der geschulte Händler. Ich glaube wir können uns einig sein, dass es genug Blindgänger im Fahrradgeschäft gibt. Bin selbst auch schon über einen gestolpert, versuchter der mir doch zu erzählen, dass man bei einem eMTB mit Dropperpost den Sitz in der Höhe nicht verstellen kann, da man hierfür angeblich den Motor lockerschrauben müsse. Würde er natürlich machen, wenn ich die Gurke kaufen würde, aber bis zu dem Punkt müsse ich ihm schon glauben das es passen würde. Und das zeigt den zweiten Punkt vieler Händler: Scheißegal, hauptsache ich bin den Ladenhüter los. Einem Kunden, der keine Ahnung hat kann ich erstmal viel erzählen...

Ein Vorführ-Gerät zu kaufen, würde also ein Vertrauen in einen Händler vorraussetzen, dass man erstmal haben muss. Dazu müsste man auf einen vertrauenswürdigen Händler treffen. Im Bereich Fahrrad hatte ich den nicht gefunden. Siehe auch mein aktuelles Fahrrad. Durch das simple lesen von Foren konnte ich dann auch feststellen, dass mein Fahrrad ohne die sonst bei diesem Modell üblichen Zubehörteile (Telefonhalterung) ausgeliefert wurde. Noch logischer, dass der Händler auf Nachfrage behauptet das er mir alles mitgegeben hätte. Jetzt finde einen Anwalt der für 50 Euro Streitwert tätig wird...

Die nächsten Räder für die Familie werden definitiv online gekauft. Da hat man in solchen Fällen wesentlich effektivere Möglichkeiten.
 
Vestehe die Aufregung gar nicht, keiner würde seinen Audi zu Mercedes bringen für eine Inspektion…..
 
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