Marken Bashing in Werkstätten

Ich finde diese Attitüde, (angeblich) nur Fahrräder reparieren zu wollen, die über den Laden erworben wurden, aus anderen Gesichtspunkten heraus zweifelhaft. - Was ist denn im Winter zur Saure-Gurken-Zeit? Gilt dann diese Regel auch und alle in der Werkstatt drehen so lange Däumchen, bis jemand mit einem über den Laden gekauften Rad erscheint?

Einsehen würde ich es, wenn man den Kauf-Kunden irgend eine Art besonderen Service anbieten würde, wie zum Beispiel eine Reparatur innerhalb von einem Arbeitstag, während andere Kunden sich in die Warteschlange einreihen müssen.

Aber so, wie manche glauben, es sich ggü den Kunden leisten zu können - da habe ich eher den Verdacht, die werden bald wegen Reichtum ihren Laden dichtmachen.
 
Vor allem muss man ja bedenken, dass die Sachen, die kaputt gehen, verschleißen oder getauscht werden, fast nichts mit dem Fahrradhersteller zu tun haben.
In der Regel geht es ja nicht um den Rahmen, an dem etwas zu tun ist, sondern um Bremsen, Schaltung, Laufräder, Federelemente....
Die sind doch durch die Marken durch austauschbar und es ist völlig egal, ob die Fox-Gabel oder Shimano-Bremse von Canyon, Scott oder Trek ans Rad geschraubt wurde.
Der Händler ersetzt ja dann auch nur Teile von den Komponenten-Herstellern.

Von daher ist es doch (abgesehen von Garantieabwicklung und Rahmendefekten) völlig egal, von welcher Marke ein Rad ist.
 
Vor allem muss man ja bedenken, dass die Sachen, die kaputt gehen, verschleißen oder getauscht werden, fast nichts mit dem Fahrradhersteller zu tun haben.
In der Regel geht es ja nicht um den Rahmen, an dem etwas zu tun ist, sondern um Bremsen, Schaltung, Laufräder, Federelemente....
Die sind doch durch die Marken durch austauschbar und es ist völlig egal, ob die Fox-Gabel oder Shimano-Bremse von Canyon, Scott oder Trek ans Rad geschraubt wurde.
Der Händler ersetzt ja dann auch nur Teile von den Komponenten-Herstellern.

Von daher ist es doch (abgesehen von Garantieabwicklung und Rahmendefekten) völlig egal, von welcher Marke ein Rad ist.
Jain, manche Räder sind so beschissen montiert, dass man sich als Händler nicht traut die ganze Arbeitszeit in Rechnung zu stellen, die man brauchte, damit das Teil dem eigenen Anspruch gerecht wird. Ich kommuniziere das nach einigem Lehrgeld vorher und alles ist prima. Die Dinger sollen ja auch laufen und ordentlich montiert tun sie das länger. Häufigste Fehler: Laufräder kacke eingespeicht, Steuersatzdramen, Pressfit, Fettmangel überall, Kacklager, Kleinigkeiten wie Schaltung, Bremsen und das kein Fahrwerk passt mal ganz außen vor.
 
Nun, bei meiner Suche nach einem Fahrrad wurde mir sowas auch als Verkaufsargument aufs Brot geschmiert: "Wenn sie bei uns kaufen, dann dürfen sie auch für die Reparaturen und den Service zu uns kommen"...

Auch ansonsten haben sich die lokalen Fachhändler nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Keiner von den fünf aufgesuchten Geschäften, die allesamt Bulls führten (oder das behaupteten), konnten mir das Fahrrad in absehbarer Zeit liefern. Nicht mal einen Liefertermin konnten sie nennen. Ich habs dann direkt bei Bulls bestellt, hatte ich dann sehr kurze Zeit später.

Ansonsten war es faszinierend zu sehen was die mir alles andrehen wollten. Ich wollte ein Bulls Sonic. Der erste wollte mich garnicht zur Probefahrt auf sein Vorführmodell lassen, stattdessen sollte ich doch besser ein Trekkingrad kaufen. Hat der sich seine Ohren nicht gewaschen? Was ist an der Aussage "Ich möchte Trails fahren" so kompliziert?

Bei einem anderen bekam ich zu hören, Bulls wäre Mist und nur Cube sei ein guter Hersteller. Hilft mir nichts, die größten Rahmen am Stereo Hybrid sind zu klein für mich. Kann er aber voll ausgleichen. Ich muss nur einen geänderten Vorbau und eine verlängerte Sattelstütze bei ihm kaufen, dann geht das schon irgendwie, aber nicht bei den 2023er Modellen...

Wieder ein anderer wollte mir ein KTM andrehen, sah auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Aber den Sattel (Dropperpost) kann er nicht höher stellen, dafür muss er den Motor lockern? Damit war KTM auch raus...

Tatsächlich der letzte Händler hat Tacheles geredet: Bulls gibt keine Liefertermine, er wartet selbst auf mehrere Sonics die einfach nicht geliefert werden. Wenn ich es schnell haben möchte soll ich online bestellen, Bulls repariert er und macht auch den Service daran. Wie er eine Woche später unter Beweis gestellt hat. Der repariert allerdings auch keine "Baumarkträder".
 
Der erste wollte mich garnicht zur Probefahrt auf sein Vorführmodell lassen,
Das kann ich noch toppen. Ein ansässiger Vertragshändler eines großen (MTB-)Herstellers wollte mich keine Probefahrt machen lassen. Auch Probesitzen hätte ich nur ohne Pedale (!) machen sollen. - Das Argument war, daß durch die Montage der Pedale Spuren an der Kurben entstehen würden... :wut: :wut::wut:

So einer kann sich gerne seinen gesamten Warenbestand dorthin stecken, wo die Sonne nie hinkommt.
 
Das Argument war, daß durch die Montage der Pedale Spuren an der Kurben entstehen würden... :wut: :wut::wut:
Wirklich bescheuertes Argument.
Zeigt ja im Endeffekt nur, dass der Händler zu faul ist entsprechende Unterlegscheiben als Kurbelschutz zu verwenden, wenn er schon meint Pedale würden Spuren hinterlassen.

Bei meinem schon genannten Stammhändler ist das kein Problem. Auch bei Rennrädern die im 5-stelligen Bereich liegen. Oft sogar mit den vom Kunden mitgebrachten Pedalen und Schuhen.
 
Jain, manche Räder sind so beschissen montiert, dass man sich als Händler nicht traut die ganze Arbeitszeit in Rechnung zu stellen, die man brauchte, damit das Teil dem eigenen Anspruch gerecht wird. Ich kommuniziere das nach einigem Lehrgeld vorher und alles ist prima. Die Dinger sollen ja auch laufen und ordentlich montiert tun sie das länger. Häufigste Fehler: Laufräder kacke eingespeicht, Steuersatzdramen, Pressfit, Fettmangel überall, Kacklager, Kleinigkeiten wie Schaltung, Bremsen und das kein Fahrwerk passt mal ganz außen vor.
Wenn ein Kunde eine Reparatur ( z.B. defekte Vorderradbremse ) beauftragt überholst du das ganze Fahhrrad?
 
Also, ich schraube innem Baikschopp:

Wir reparieren quasi alles (außer vielleicht Zündapp und Ragazzi...)

Ich hab eigentlich schon alles (an Fahrrädern und Fahrradschäden) gesehen, bis zu dem Zeitpunkt, wo was kommt, was ich noch nicht gesehen hab 🤣

Ich hab schon alle Kunden gesehen, von der lieben Oma, die aus Dankbarkeit ein Blech selbstgebackenen Streuselkuchen vorbei bringt (oder, in meinem Fall, einen Gutschein für die Eisdiele), bis zum totalen Psycho, mit dem sich der Chef fast geprügelt hätte.

Von daher, alles easy, es sind nur Fahrräder (und Menschen) :daumen:

Ich könnte ein Buch schreiben, hey, vielleicht mach ich das, wenn ich in Rente bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist darauf nicht eingegangen und stehst jetzt mit einem anderweitig organisierten Rad wieder auf der Matte.
Meinst Du nicht, dass sich der Händler auch etwas hochgenommen vorkommt?
Meiner hat cool reagiert, weil er die Situation nachvollziehen konnte. Deswegen habe ich dort schon viel Geld gelassen und kaufe auch bald ein neues Rad dort.
 
Wenn ich bei dem lokalen mit meinem Propain oder Radon ankomme, Teer und Federn. Aussage vom Chef da: Wir wollen gar nicht reparieren, da ist nix dran verdient.
 
Meiner hat cool reagiert, weil er die Situation nachvollziehen konnte. Deswegen habe ich dort schon viel Geld gelassen und kaufe auch bald ein neues Rad dort.
Das ist bei meinem ja auch so. Er hat letztes Jahr sogar direkt zu mir gesagt seine Hersteller könnten ihm keine Liefertermine nennen und über seine Vororder hinaus keine Ware liefern. Ich soll doch schauen ob ich es woanders bekomme, vielleicht auch im Versand.

Ändert aber nichts daran, dass Händler da sehr unterschiedlich reagieren. Das sollte inzwischen bekannt sein. Und da finde ich halt das beschriebene Vorgehen von @Schnitzelzauber auch nicht schlau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ein Kunde eine Reparatur ( z.B. defekte Vorderradbremse ) beauftragt überholst du das ganze Fahhrrad?
Nein, wie geschrieben, Lehrgeld ist bereits gezahlt. Bei der Rep.Annahme schau ich im Beisein des Kunden genauer, wie der Hobel da steht. Dann macht man, was man machen soll, hab ja auf das Elend hingewiesen. Meist will es der Kunde aber ordentlich haben und was er nicht selber kann, mach ich. Aber schöne Arbeit ist anders. Das kennt Jeder, der schon mal Pfusch von Anderen beseitigt hat. Vielleicht haben manche Händler da keinen Bock drauf und denken sich daher wirre Selektionskriterien aus.:ka:
 
. Vielleicht haben manche Händler da keinen Bock drauf und denken sich daher wirre Selektionskriterien aus.:ka:
Dazu müsste der Händler dann aber nur Marken führen, bei denen er diese Probleme nie hat.
Was man hier im Forum immer so liest, dürften da nicht viele in Frage kommen
Denn Montage-Fails, fehlende Schmierung etc. scheinen sich ja, unabhängig von Preis, Premium etc. von Cube bis Specialized durchzuziehen.
 
Dazu müsste der Händler dann aber nur Marken führen, bei denen er diese Probleme nie hat.
Was man hier im Forum immer so liest, dürften da nicht viele in Frage kommen
Denn Montage-Fails, fehlende Schmierung etc. scheinen sich ja, unabhängig von Preis, Premium etc. von Cube bis Specialized durchzuziehen.
Ist so, und zudem ist bei fast jedem Komplettrad irgend eine Schrottkomponente mit dabei, um irgend einen schön klingenden Preispunkt zu erreichen. 7999 is halt besser als 8015, also kommt oben ein CC Forty rein, unten ein 10....
X01 Schaltwerk, GX Trigger und NX Kette....
Was da alles für Unfug zusammengestellt wird. Herrlich! Nicht!
 
Ändert aber nichts daran, dass Händler da sehr unterschiedlich reagieren. Das sollte inzwischen bekannt sein. Und da finde ich halt das beschriebene Vorgehen von @Schnitzelzauber auch nicht schlau.
Wenn das unschlau war, was wäre denn stattdessen schlau gewesen?
Das Rad dort bestellen im Gottvertrauen, dass das doch irgendwann kommt, und den Alpcross im Sommer mit einem 18 Jahre alten Rad fahren? Das hatte ich gemacht, als es noch 17 war, und da ist die Vorderbremse von mir gegangen. Gottseidank an ner unkritischen Stelle, und ich musste von da nur noch bergauf. Das hat mich aber bewogen, das kommende Jahr nur mit was moderneren anzugehen. Einfach mal n Jahr Joggen war für mich nicht die Option.
Ursprünglich wollte ja eh wieder nen Cube haben. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte bei denen im Januar 22 fest bestellt, ich glaube ich hätte das Rad heut noch nicht.
Auf unschlau habe ich halt ein (geiles!) Rad seit April 22, und nicht die bevorzugte Werkstatt. Lerne ich halt selber schrauben: Bremsen einstellen und Kassette auseinandernehmen funktioniert schonmal, Steuersatz reinigen (knirk knirk knirk) am Trekker eher noch nicht, aber das wird schon noch. Kette auf Wachs umstellen kommt als nächstes. Insofern hat mir die Werkstatt fast nen Gefallen getan.
 
Ist völlig normal, dass einige Händler über Marken herziehen die sie nicht im Laden haben.
2 Jahre später steht dann die besagte Marke im Laden und ist dann auf einmal das Nonplusultra...

Wenn sie Räder reparieren die nicht bei ihnen gekauft wurden und die Arbeit auch gut ist - einfach Schwätzen lassen.
Bzgl. Reparatur fremder Räder habe ich mich nach einem Umzug auch schon über einen Händler geärgert. Hat er im Endeffekt dann doch gemacht nach meiner Rückfrage ob ich jetzt wegen Umzug immer 100 km zum alten Bikeladen fahren muss oder mir sofort bei ihm ein neues Rad kaufen muss um Service zu bekommen.
 
Bzgl. Reparatur fremder Räder habe ich mich nach einem Umzug auch schon über einen Händler geärgert. Hat er im Endeffekt dann doch gemacht nach meiner Rückfrage ob ich jetzt wegen Umzug immer 100 km zum alten Bikeladen fahren muss oder mir sofort bei ihm ein neues Rad kaufen muss um Service zu bekommen.
Je nach Marke ist es ja nicht ungewöhnlich das man an den Händler gebunden ist. Spezialized, Canyon, Van Moof, Yamaha usw..., wenn der Händler keinen Support bekommt, kann er auch nicht den vollen Service anbieten, oft nicht mal die einfachsten Ersatzteile wie Schaltauge oder Spacer bestellen... Irgendwann fallen bestimmte Marken dann ganz raus, irgendwann fehlt einem auch die Muße um es jedesmal neu zu erklären
 
Wirklich bescheuertes Argument.
Zeigt ja im Endeffekt nur, dass der Händler zu faul ist entsprechende Unterlegscheiben als Kurbelschutz zu verwenden, wenn er schon meint Pedale würden Spuren hinterlassen.
Das ist natürlich eine ziemlich Dumme Situation. Wenn man schon mal das Glück hat, das Wunschbike bei einem Händler vor Ort zu finden, dass man es dann nicht testen kann.
Es zeigt aber für mich eher, mit welcher Art von Kunden sich Händler auch rumschlagen müssen. Da ich nicht glaube, dass er selbst auf diese Idee gekommen ist, hat sich vermutlich mal ein Neu(!! 11!1)radkäufer beschwert dass die Pedalgewinde schon benutzt waren. Oder noch schlimmer, der Sattel von wem Fremden entweiht wurde.
Ohne Extranachlass geht da natürlich gar nichts, wenn man so ein 'Vorführ-Rad' kaufen soll.

Klar gibt es genug 'satte' Händler. Es gibt aber mit Sicherheit auch genug Kunden auf die man gern verzichtet.
 
Da ich nicht glaube, dass er selbst auf diese Idee gekommen ist, hat sich vermutlich mal ein Neu(!! 11!1)radkäufer beschwert dass die Pedalgewinde schon benutzt waren. Oder noch schlimmer, der Sattel von wem Fremden entweiht wurde.
Ich würde, wenn ich Händler wäre, dann den Kunden fragen, ob er wirklich will, dass sein Rad nach dem Zusammenbau und vor Übergabe an ihn nicht vom Werkstattmitarbeiter Probe gefahren werden soll.
 
Ich würde, wenn ich Händler wäre, dann den Kunden fragen, ob er wirklich will, dass sein Rad nach dem Zusammenbau und vor Übergabe an ihn nicht vom Werkstattmitarbeiter Probe gefahren werden soll.
Es geht vermutlich darum, dass Fahrräder im Showroom mit den kleinsten Nutzungsspuren von einigen nicht mehr als 'neu' anerkannt werden.
 
Da ich nicht glaube, dass er selbst auf diese Idee gekommen ist, hat sich vermutlich mal ein Neu(!! 11!1)radkäufer beschwert dass die Pedalgewinde schon benutzt waren.
Der besagte Händler verkauft anscheinend recht viele seiner Räder über einen Webshop. - Das nur zur Ergänzung. Besser werden er und sein Verhalten ggü seinen Kunden damit nicht.
 
Der besagte Händler verkauft anscheinend recht viele seiner Räder über einen Webshop. - Das nur zur Ergänzung. Besser werden er und sein Verhalten ggü seinen Kunden damit nicht.
Dann passt es doch. Also nicht dass ich solche Entwicklungen toll finde.
Aber eh der Händler Gefahr läuft, das Bike zwei Mal auf seine Kosten durchs Land zu schicken, lässt er halt niemanden ran.
 
Ich könnte ein Buch schreiben, hey, vielleicht mach ich das, wenn ich in Rente bin.
Ich würd's kaufen und lesen. :daumen:
Wenn ich bei dem lokalen mit meinem Propain oder Radon ankomme, Teer und Federn. Aussage vom Chef da: Wir wollen gar nicht reparieren, da ist nix dran verdient.
Mein Stammdealer hat mein Propain in Kommission an einen anderen Kunden weiter verkauft. Wollte nichts dafür haben, und ab und zu sehe ich es im Laden stehen, wenn der neue Besitzer kommt, um Bremsflüssigkeit wechseln zu lassen o. ä.

Auch wenn ich selbst schon länger kein Komplettrad mehr für mich gekauft habe, habe ich ihm wohl genügend Kunden gebracht und genügend Teile gekauft, dass er ganz zufrieden ist. Und ich auch. :)
 
Anno 1989 wollte ich mal im damaligen jugendlichen Leichtsinn nen neuen Sattel montiert bekommen an einem Rad, dessen Marke der Händler gehasst hat bis aufs Blut. Er montierte ihn, aber wie....mit Brüllen und Fluchen, den alten Sattel dann durch den halben Laden auf dem Boden entgegengeschleudert. Ergo: Bei sowas bin ich immer noch nachtragend und habe über 34 Jahre sehr viele tausend Euro Umsatz woanders ausgegeben.
 
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