Maxxis MTB-Reifen 2008

Hi,
so nachdem gerade in einem Marathon-Fred intensiv über die reifenwahl diskutiert wird würde mich mal was interessieren:
Kenne nur die Larsen und Ranchero, nur welche Maxxis Kombi würdet ihr bei Matsch/Regen/nassen Steinen wählen (die Schwalbe Fraktion würde NN/NN oder NN/RR fahren) was würdet ihr an meiner Stelle von Maxxis nehmen?
Intuitiv hätte ich gesagt hinten Larsen und vorne was mit bissl mehr Grip auf nassen Wurzeln/Steinen etc, aber was wäre das?

Unabhängig davon noch zwei Sachen:
-mir ist gerade der Monorail aufgefallen, gibts dazu erfahrungen?
-der Ignitor in 2.10 60exp ist ja leichter als der Larsen etc. wie ist der denn vom Rollwiderstand im vgl. zum TT?

[edit]
oh, genau meine Frage beschäftigt noch jemanden...inzwischen eine Lsg. gefunden?
muß schon sage, sehr übersichtlicher thread mit allem was das maxxis-herz begehert!
ich selbst fahr auch ausschließlich maxxis (einsatzgebiet: marathon/race-hardtail) und hab mich mittlerweile zu folgenden bereifungen entschieden:
leichte strecken: ranchero vo+hi
trocken aber schwerere strecken: ranchero hi, larsen tt vo

lediglich für richtig nasse tage mit tagelangem regen vor dem wettkampf hab ich noch keine wirkliche lösung? der medusa ist zwar als reiner schlammkönig sehr fein, bei den marathons gehts aber auch sehr oft und viel auf forststraßen bergaug, bergab aber dann doch über trails und wege. wäre da der highroller vo+hi ein thema????

bitte um eure ergänzung (auch zu meiner trockenbereifung)!!!
 
@Silberfische

Der Ardent 2.4 sieht ja mal wirklich interessant aus. Ich freue mich schon auf deinen Bericht. Vor allem würde mich interessieren, wie Seitenhalt, Selbstreinigung und Rollverhalten im Vergleich zu Minion und Highroller in 2.5-2.7 ausfallen.

Gerade als Ergänzung zu Minion oder Highroller wäre ein Reifen interessant der am Hinterrad einerseits halbwegs erträglich rollt (so wie der Minion) und sich andererseits im Schlamm nicht sofort zusetzt (so wie der Highroller). Wenn er dann auch noch weniger schnell verschleißt als der Highroller, wäre es optimal. (Ich kann das Träumen halt doch nicht lassen :lol: )

Das Fehlen eines solchen Reifens finde ich an der (bisherigen?) Reifenpalette von Maxxis nämlich ziemlich schade. Am Vorderrad sind sowohl Minion F, als auch Highroller echt gut, aber am Hinterrad hat man nur die Wahl zwischen Trockenreifen (Minion) und Panzerkette (Highroller).
 
Also ich habe bis jetzt Minion F 2.5 SinglePly, HighRoller 2.5 SinglePly, Larrsen TT 2.35, Advantage 2.25, SwampThing 2.5 DubblePly und Ardent 2.25 gefahren. Als beste Kombi für alle Gelegenheiten finde ich vorn den HighRoller 2.5 und hinten den Advantage 2.25. Damit geht alles und man muss sich keine Sorgen machen um Wetter oder Boden. Wenn es trocken ist, fährt sich hinten auch der Ardent 2.25 super. Er rollt sehr leicht, aber bei Match sind die Stollen zu klein und er rutscht. Der Minion F ist im Trockenen spitze aber setzt sich bei Matsch rasch zu. Die SwampThing sind im Matsch der Hammer aber sehr schwer und rollen schlecht. Letztes Jahr auf La Palma war die Kombi Minion F vorn und Larrsen hinten auch genial, aber der Larrsen musste ordentlich Stollen lassen auf dem Vulkangestein. Nach 3 Wochen war er fertig.
Ich bewerte hier nur die Abfahrtseigenschaften (Kurvenhalt/Bremstraktion) weil ich finde das bergauf fast alle Reifen dem Einsatzbereich entsprechend gut sind. Die 2.25er Maxxis sind von der Höhe identisch wie die 2.5er aber etwas schmaler.
 
Um Minions ein wenig Schlechtwettertauglicher zu machen kann man sie wenn man will etwas nachschneiden.Ein wenig Seifenwasser und eine scharfe Klinge,etwas Geduld...
http://www.leelikesbikes.com/cutting-maxxis-minions-for-wetloose.html#more-748

Eine kleine Review der Ardents in 2.6 3C und 2.4 60a
http://www.mtbtrailreview.com/blog/maxxis-ardent-26-3c-and-24-60a-tested/parts/

Gurkenfolie's beenken sind nicht ganz unberechtigt.
Ich persönlich fand den ADvantage 2.4 nicht schlecht, aber der Reifen baute so hoch, das ich mit den Minions in 2.5 eine spürbar tiefere Tretlagerhöhe habe,so etwa grob geschätzt 4-5mm. Auch kann es bezüglich Reifenfreiheit Schwierigkeiten bei einigen Rahmen geben.
Beim fahren ist dies Wahrnehmbar und es macht schon einen Unterschied,gerade bei DH-orientierten Reifen.
Ist es möglich exakte Messwerte über die Bauhöhe der Reifen zu bekommen? Stefan?
 
So, hier mein Erfahrungsbericht zum Ardent 2,4 F60 (gefahren mit 1,5bar vorne und 1,65bar hinten):
Da es sich hier nur um subjektive Eindrücke handelt, lasse ich mich später nicht bezüglich irgendwelcher Aussagen festnagel ;) .

Bis auf Schlamm konnte ich gestern auf ca. 65km und 1200hm so ziemlich alles Testen. Am Anfang war es salztrocken, allerdings regnete es zwischendurch mal. Los gings auf Asphalt (lässt sich leider nicht vermeiden). Der Ardent rollt verdammt leise und ich habe den Eindruck, dass er einen sehr geringen Rollwiderstand hat. Ich frage mich bis jetzt noch, wie Maxxis bei der Rolleffizienz auf 2 von 4 Punkten kommt :confused: . Neben meinen 2 Kumpels (beide mit Larsen TT) war der Ardent gar nicht zu hören. Nachdem einer meiner Kumpels dann auch noch meinte, "du hast aber in den letzten 3 Wochen auch ganz schön zugelegt" (ich bin aber in den letzten 3 Wochen nur ein mal zum fahren gekommen) sollte das das gute Rollverhalten bestätigen.

Der Grip bergauf war überragend. Egal ob loser Schotter, Waldboden, nasse Steinplatten oder Wurzeln das Hinterrad hat kein einziges mal durchgedreht :daumen: .
Bei höheren Geschwindigkeiten hat mich der Grip des Ardent aber ebenfalls überzeugt. Egal ob Schotter oder Waldboden hat er in jeder Kurve gehalten. Selbst auf einem ziemlich verwachsenen mit Gras bedeckten Waldweg der im unteren Teil plötzlich total nass war hat der Ardent gehalten (da hatte ich einen kurzen Schrecken bekommen, da ich mit relativ hoher Geschwindigkeit um die Kurve kam und plötzlich spritze mir das Wasser an die Beine. Hab mich schon darauf eingestellt, dass ich jetzt einen Abgang mache weil der Reifen seitlich weg geht... und was war - nichts, nicht einmal ein Zucken :daumen: ).

Nach so viel Lob muss ich aber auch noch ein paar Pünktchen abziehen.
Auch wenn der Bremsgrip auf tiefem Untergrund noch sehr gut ist, aber an einen Minion R und einen Highroller kommt der Ardent glaube ich nicht ran. Allerdings kam ich immer und überall kontrolliert zum stehen. Nur auf sehr dicken Nadeldecken auf schmalen Waldwegen hätte ich mir mal etwas mehr Bremsgrip gewünscht. Ob jetzt der Minion R oder Highroller da wirklich besser gewesen wären, weiß ich nicht, aber ich denke schon (bin diese Strecke in letzter Zeit eben nur mit dem Advantage gefahren). Auch der Advantage könnte bei diesen Bodengegebenheiten etwas mehr Bremsgrip haben. Aber wie wir ja alle Wissen, es gibt leider keine eierlegende Wollmilchsau...

Für mich steht fest, der Ardent 2,4 ist mein Reifen :daumen: und ich bin der Meinung, Maxxis ist da wirklich ein sehr gutes Modell gelungen. So schnell kommt mir auch kein anderer Reifen mehr ans ERT... mal sehen, vielleicht kommt er ja auch irgend wann mal in 2,25 ans Hardtail...

Hätte fast noch was vergessen. Mit dem Ardent kann man auch sehr kontrolliert triften. Er bricht nicht unkontrolliert aus und macht einfach das, was er soll.

Ist es möglich exakte Messwerte über die Bauhöhe der Reifen zu bekommen? Stefan?
Den 2,4er F60 kann ich dann messen, aber den 2,25 hatte ich jetzt (noch) nicht vor, zu montieren.

So, habe gerade die Höhe des Ardent mal gemessen und komme auf ca. 57-58mm (so genau lässt es sich leider mit der Schieblehre nicht messen). Hier auf dem Bild kannst du sehen, von wo bis wo ich gemessen hab (auf dem Bild ist der Advantage zu sehen, soll nur als "Erklärung" dienen):



Gruß
Stefan
 
stefan

warum so ein überzeugter schlauchfahrer?

Ganz einfach.
1. hab ich in den letzten 4 Jahren keinen Platten gefahren.
2. hatte ich mal einen Tubeless-Reifen auf einer Felge montiert (um die Dichtheit zu prüfen) und habe festgestellt, wenn man mit etwas Kraft an die Reifenflanke drückt, dass dann Luft entweicht.
3.habe ich Schiss davor, irgendwann mal in einer schnellen Kurve durch seitliche Belastung auf den Reifen (z.B. durch einen Stein, Ast oder ...) plötzlich die komplette Luft zu verlieren.
4. hatte ich mit "normalen Reifen" + Schlauch schon ab und zu mal Blätter und Waldboden zwischen Reifen und Felge stecken. Würde mich mal interessieren, was da ein Schlauchlosreifen macht?
5. Sind "normale" Reifen + "normaler" Schlauch in der Regel günstiger, als Schlauchlosreifen.
6. Ist es mir egal, ob Schlauchlosreifen leichter rollen, oder nicht (ich bezweifle aber auch, dass die Schlauchlosreifen leichter rollen).


Ich hoffe, die Argumente sind ausreichend ;) .


Gruß
Stefan
 
das waren dann aber keine feldtests... :D

was mich nur ärgert, ist dass die ust version mit enormer verspätung
rauskommt. (muddy mary, rubber queen..)
 
Hallo, ich habe mich hier informiert und überlege mir mal Maxxis-Reifen zuzulegen. Ich finde sie sind vom Profil her wesentlich kreativer als die Konkurrenz.

Also ich fahre derzeit vorne NobbyNic und hinten RacingRalph in 2.25. Das ganze rollte sehr gut und ist leicht. Allerdings gibts Probleme bei Nässe und mit Platten.

Nun würde ich mir was zulegen nach folgenden Punkten:
vorn: Seitenhalt, Halt auf Schotter, Halt auf nassen Wurzeln, Bremsleistung
hinten: leichtes rollen, Halt bei Nässe

Nachdem was ich hier gelesen habe bin ich gekommen auf:
front:
HighRoller FR 26x2,50 55-559 D60 60aMP 875g
Wieso sagen einige, den gibt es in 2.5 nicht als Faltversion, wenn er trotzdem bei Silberifsche steht?
hinten:
Ardent FR 26x2,25 54/56-559 F60 60aMP 650

Beide Reifen sollten schmaler sein als die Schwalbe in 2.25 (Welche 57mm breit seien sollen) Der Highroller sollte erhabenen Grip und Seitenhalt auch bei Nässe haben. Sein Rollwiderstand ist wahrscheinlich sehr viel schlechter als der vom NN, aber das ist am Vorderrad nicht so wichtig.
Der Ardent hat relativ kurze Stollen und ist leicht, er sollte vom Rollwiderstand zwischen NN und RR liegen und bei Nässe besser sein als der NN. Eigentlich müsste er auch vom Seitehalt gut sein.

Wie auch immer, seh ich das so richtig und gibt es den HighRoller 2.5 in der Verson mit 875g?
 
Mein 2.35er Minion war ungefähr so breit wie ein 2.25er Albert. Also wird er u.U. sogar breiter sein, als der NN 2.25.
Die 2.35er sollten imho ausreichen.

Aufgrund Deiner bisherigen Reifenwahl, gehe ich davon aus, dass Du eher xc-mäßig unterwegs bist?
Dann würde ich zum Advantage 2.25 greifen. Rollt definitiv besser als der Highroller und hat etwas mehr Volumen für mehr komfort. Der ist auch bei jedem Wetter gut fahrbar.
Der Ardent ist sicher auch kein übler Reifen, aber eher für harte und trockende Böden gedacht.
 
...
Nachdem was ich hier gelesen habe bin ich gekommen auf:
front:
HighRoller FR 26x2,50 55-559 D60 60aMP 875g
Wieso sagen einige, den gibt es in 2.5 nicht als Faltversion, wenn er trotzdem bei Silberifsche steht?
hinten:
Ardent FR 26x2,25 54/56-559 F60 60aMP 650
...
Wie auch immer, seh ich das so richtig und gibt es den HighRoller 2.5 in der Verson mit 875g?

Der von Dir genannte Highroller mit 875g ist ein Drahtreifen. Den gibt es nur in 2,1" und 2,35" als Faltreifen.
Der erfüllt die von Dir genannten Anforderungen sehr gut, rollt aber, wie Du ja schon vermutet hast, nicht sonderlich auf Asphalt.

Gruß
muddiver
 
...HighRoller FR 26x2,50 55-559 D60 60aMP 875g
Wieso sagen einige, den gibt es in 2.5 nicht als Faltversion, wenn er trotzdem bei Silberifsche steht?
Das hier ist aber kein Faltreifen, sondern ein Drahtreifen (... ups... muddiver war schneller ;) ).
D60=Drahtkarkasse
F60=Faltkarkasse

Weitere Details zu den Karkassen findest du z.B. hier:http://www.silberfische.net/sonstiges_wissenswertes_reifenaufbau.html

Zur Reifenbreite:
Ich hatte bis jetzt noch keinen 2,25er Maxxis montiert, aber da der 2,4er Ardent meiner Meinung nach vom Volumen her mit dem Highroller 2,5 zusammenpasst (ok, der Highroller kommt nicht ganz an den 2,4er Ardent ran), würde ich den 2,25er Ardent dann evtl. doch ehr mit dem 2,35er Highroller kombinieren (wobei der Ardent breiter ausfallen müsste).
Oder wie M.R. schreibt, mit dem 2,25er Advantage (wobei den Advantage nicht jeder mag...). Ich selbst mag den Advantage recht gern, allerdings ist tiefer sehr weicher Schlamm nicht unbedingt sein Einsatzgebiet. Aber sonst ist er meiner Meinung nach auch bei Nässe sehr gut zu fahren.

Gruß
Stefan
 
Nach meinem kurzen Rückflug ins "Schwalbennest" ;) kommen jetzt umgehend wieder Maxxis an mein Radl.

Im Keller liegen noch 2.35er Minions in der falt Version. Allerdings ist der R ziemlich fertig.

Jetzt bin ich nicht ganz schlüssig ob ich mir die Minions in 2.5 in der XC/FR Version oder den 2.4er Ardent an meine Felgen hängen soll.
Oder vielleicht auch einen Mix aus Ardent vorne und hinten erstmal den Minion F verbraten?

Vielleicht gibt es ja hier noch ein paar Entscheidungshilfen?!
Einsatzgebiet - Enduro Tour, Light FR und selten Bikepark.
 
Der Highroller ist wohl doch zu fett für vorn, da mein Einsatzgebiet schon Touren/Langstrecken sind, ich wollte halt mal, wissen, wie es sich mit richtig Grip fährt. Also wirds vorne wohl ein Advantage 2.25.
Was haltet ihr eigentlich vom Ingnitor 2.35 in Flyweight als Hinterreifen? Mehr Grip als RacingRalph hat der doch bestimmt. Der Crossmark sieht auch gut aus.
 
Jetzt bin ich nicht ganz schlüssig ob ich mir die Minions in 2.5 in der XC/FR Version oder den 2.4er Ardent an meine Felgen hängen soll.
Oder vielleicht auch einen Mix aus Ardent vorne und hinten erstmal den Minion F verbraten?

Vielleicht gibt es ja hier noch ein paar Entscheidungshilfen?!
Einsatzgebiet - Enduro Tour, Light FR und selten Bikepark.

Ich schließe mich da mal mit der ähnlichen Frage an, was denn genau die Unterschiede im Einsatzbereich und Fahrverhalten zwischen Minion und Ardent sind?
So von den Daten und der bisherigen Beschreibung scheinen mir Ardent und Minion extrem ähnlich zu sein.
 
Also ich fahr jetzt seit ein paar Wochen die Kombi Advantage 2.25 vorne und Crossmark 2.1 (2.25 war noch nicht Lieferbar, finde den Breitenunterschied aber auch so OK) hinten und muss sagen, dass ich echt sehr zufrieden bin. Hatte vorher IRC Mythos II und vom Grip her ist das am Vorderrad echt ein Unterschied wie Tag und Nacht. Rollen tut's gut, ich merk da keinen großen Unterschied, läuft aber eher etwas besser. Was mich immer etwas wundert ist wie leise die Dinger sind. Vom Profil des Advantage hätte ich etwas mehr Geräuschkulisse erwartet, aber ich denk mal wo Ruhe ist, ist auch kein großer Widerstand.

Zum Thema Nässe: Geht ziemlich gut, auch wenn sich der Crossmark schon recht schnell zusetzt. Einmal hat's mich auf nassen Wurzeln gelegt (Vorderrad weggerutscht), aber das liegt auch irgendwie in der Natur der Sache, geht also völlig in Ordnung. Das einzige was echt nervt ist, wenn der Advantage erstmal eingeschlammt ist bewirft er dich für eine seeehr lange Zeit mit Dreck...

Achja, fahr ein XC-Hardtail.
 
Hi!
Ist der crossmark 2,25 auch für Waldböden geeignet, wenn es mal etwas feuchter wird?
Er soll bei meiner Freundin ans Hinterrad.( Hardtail ) Z.z. fährt sie dort Albert, aber sie wünscht sich etwas leichtrollendere Reifen.
Oder doch besser den Ardent? Oder Smart Sam?
Den Superspeed in der Kurve fährt sie nicht, der Reoifen soll aber auch nicht gleich wegrutschen.
 
Hi,
so, nachdem ich jetzt in fast jeder Wetterlage mit der Kombi Larsen TT (VR) / Ranchero (HR) unterwegs war hier ein kleiner Erfahrungsbericht:

Einsatz: auf DT 4.2d Felge am 100mm Fully - Trainingstouren (gemäßigtes Mittelgebirge + Wald vor der Haustür) und Marathon
Luftdruck: 2,6-2,8 Bar
Modell: je die exception Version in 2,0
Schlauch: Schwalbe SV 14 (Leichtschlauch)

Straße: erwartungsgemäß sehr ruhig, der Ranchero rollt wirklich nur auf dem Mittelsteg - mit Abstand mein bisher am leichtesten rollender MTB Reifen auf Asphalt - gefühlt wie ein leichter Trekkingreifen. Bei schnellen, steilen Abfahrten darf man mit der kleinen - anscheinend ziemlich harten Auflagefläche am HR aber den langen Bremsweg nicht unterschätzen.
Beide Reifen verhalten sich extrem unauffällig/sicherheitsvermittelnd auch in richtig schnellen Kurven (=Schräglage :) ). Kein Gefühl von abrupt wegknickenden Seitenstollen etc.

fester Schotter/Waldautobahn:
sowohl im Nassen als auch im Trockenen eigentlich sehr ähnliches Verhalten wie auf Asphalt. Anfänglich wirft der Larsen brutal viele Steine, das gibt sich aber nach einigen km. Auf diesem Untergrund sehe ich aber die größte Stärke der Kombination. Im Vergleich zu meinem Cyclocrosser mit 28", 32mm Racing Ralph und 6,5 Bar läuft diese Kombi nicht wirklich schwerer hat aber große Gripvorteile in Kurven mit Schräglage, hier zieht der Larsen problemlos durch, der Ranchero hält ebenfalls.
(seit ich diese Kombi auf meinen Heimat-Waldautobahnen fahre bin ich am Überlegen den Crosser wieder abzuschaffen)

loser Schotter auf festem Untergrund:
Ebene/mäßig steil: genau wie oben bis auf die Kurven, dazu später
steile Auffahrten: bei Trockenheit hatte ich ziemliche Traktionsprobleme am Hinterrad, da muss man sein Gewicht schon ganz genau über dem Bike zu verteilen wissen damit weder das VR steigt noch das HR durchdreht. Hier sehe ich die größte Schwäche des durchgehenden Mittelprofils beim Ranchero. Hatte erwartet dass hier eigentlich das kleine offene Seitenprofil zur Hilfe kommt, was aber so nicht eingetreten ist. Mag dran liegen dass der Untergrund ja recht hart ist, sprich der Reifen einfach nicht weitgenug "einsinkt" und eben auch hier nur auf der Mitte läuft.
Der Larsen am VR nachwievor unauffällig.
steilere Abfahrten: Hier das selbe Bild am HR wie auf Asphalt, man muss sich des längeren Bremsweges bewusst sein, besonders am HR kann man nicht allzuviel Bremstraktion erwarten - aber zusammen mit dem Larsen am VR hat man nach kurzer Eingewöhnung trotzdem genug Sicherheit die Fuhre abzubremsen.
In schnellen Kurven ist mir der Ranchero schon beim "Anhauchen" der HR- Bremse das ein oder andere Mal brutal ausgebrochen, mit der Führung am VR sah das dann so aus wie diese Motorradrennen wo alle auf solchen Erdbahnen im Kreis fahren und hinten eigentlich nur permanent driften (wie hieß das?) auch gänzlich ohne Bremsen muss man mit dem (dann aber um einiges kontrollierteren) Ausbrechen des HR rechnen. Aber beachtet bitte, ich spreche von wirklich schnellen Abfahrten im Rennen.
Der Larsen verliert in solchem Untergrund zwar auch mal die Führung und driftet etwas, aber irgendwie um ein vielfaches gutmütiger.

Ist selbiger Untergrund feucht verbessern sich die Eigenschaften um einiges, was aber wohl am Untergrund liegt da etwas weicher sodass sich das Lose Zeugs besser mit dem Boden verbindet.

Wald/Wurzeltrail:
Hier kann ich mich etwas kürzer fassen, denn es gibt zu meiner Überraschung sowohl im Nassen als auch im Trockenen keine unerwarteten Probleme.
Dass solche Reifen keine wunder auf nassen Wurzeln vollbringen können ist klar, aber wirklich unsicher habe ich mich nie gefühlt. Hier, wo der Untergrund auch weicher ist greift der Ranchero mit seiner gesammten Breite, was auch zu sehr guter Brems/Kurventraktion führt. Wenn man genau auf einer nassen Wurzel antritt ist klar dass die kleine Mittelfläche durchdreht, aber sie haut nicht seitlich ab und das Rad stellt sich nicht quer, was ich als sehr angenehm empfinde.
Ich muss nochmal betonen, dass ich mich gerade auf Untergründen wie Waldboden, Wiesen (ausgenommen nasses Gras, da ist der Larsen ganz schnell mal abgeschmiert), Wurzelwegen etc. mit der Kombi sehr gut bedient gefühlt habe. Überraschungen sind ausgeblieben und wenn der Ranchero mit seiner gesamten Breite greift, gilt alles was ich oben so als "Problem" geschrieben habe nicht mehr.

Schlamm:
Hier setzt sich der Larsen relativ schnell zu und bleibt das auch bis er auf härteren Untergrund stößt, wo er sich dann aber umgehend wieder reinigt (was einem da dann für ein Schlammhagel entgegenkommt :D ).
Trotzdem muss ich aber bescheinigen, dass ich mit dem Larsen eigentlich ohne größere Schweißausbrüche bergab auch durch tiefsten Schlammboden gekommen bin und das Rad immernoch meinen Lenkbefehlen gefolgt ist-was auch an der Breite von "nur" 2,0 liegen kann (wer die Wallbergabfahrt am Tegernseemarathon kennt weiß was ich mit tiefem Schlamm meine).

Fazit: Wenn man sich mit den Eigenschaften der beiden Reifen etwas vertraut gemacht hat - also die Reifen "kennt" erhält man eine sehr leicht laufende Kombination mit einem sehr gut kontollierbaren VR, und einem zwar etwas zickigeren HR welches dafür mit grandios niedrigem Rollwiderstand auf festem- und wirklich gutem Grip auf weicherem Untergrund glänzt.
Ich werde diese Kombi auf jeden Fall im Marathon und Training weiterfahren und nur bei Strecken mit langen, tiefen Schotterabfahrten auch hinten den Larsen aufziehen.


So ich hoffe dass euch mein kleiner Bericht etwas bei der Reifenwahl behilflich sein kann, wenn irgendwas unklar geblieben ist etc. fragt einfach nach!

viele Grüße
 
Moin Moin,
bin am Samstag in Willingen (Untergrundmix: Schotter, Matsch, Asphalt, Wiese) mit dem highroller Draht 2.35 gefahren! Ich kann nur sagen: Super, kein Defekt (und ich habe viele gesehen, verdammt viele), super gerollt, viel Grip, kein Zusetzen, usw.! Mit vielen tückische Stellen: mit Stahl eingefasste Holzbohlen als Bach-Ponton, hohe Abrisskante (etwas unglücklich ausgeführt)
und auf einem Kammweg alles voller Rosenstrauchschnitt am Boden, ja, die mit den fiesen langen Dornen!
Kurz hinter diesen Stellen standen die Kollegen dann:mad:
Mein Fazit: Neuer Reifen mit Reserven ist die richtige Wahl!
LG, Günther
 
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