Tja, wird der Fahrradindustrie sicher wieder gefallen, dass es doch ein paar gibt, die der europäischen Marketingstrategie der Bike-Hersteller etwas abgewinnen.
Natürlich hat jedes Mountainbike seinen ganz klar und eng definierten Einsatzbereich. Darum hat man zuhause ein CC-Hardtail, dann ein AMS100 für Marathon, dann ein AMS125 für All-Mountain-Light, dann wohl das Stereo für All-Mountain-Sport, das Fritzz für Enduro und das Hanzz für Freeride...
Aber das Liteville 301 MK1-7 (mit 100-130 Federweg), dass am Anfang mit einer 100mm-Gabel gefahren wurde, dass kann man bis zur 180mm-Totem fahren. Die Idee kam übrigens nicht vom Rahmenhersteller, der hat anfangs nur den einen Rahmen gebaut. Die Käufer haben dann einfach mit der Zeit den Rahmen unterschiedlich aufgebaut. Der Hersteller hat dies dann in sein Marketing-Konzept eingebaut und somit einen Rahmen für CC, AM-Light, AM-Sport, Enduro und Freeride gehabt

. Auch nicht blöd... und die von Cube tun sich das an und bauen so viel unterschiedliche Rahmen
Aber mit dem AMS125 kann man sicher mehr machen, als nur Marathon-Ausfahrten. Unter dem ich lange Touren, flott gefahren, meist auf Schotterwegen mit ein paar wenigen Trails verstehe. So wie es der gleichnamige Bewerb gehandhabt wird.
Aber was ist Enduro?
Und: Ist der Stereo-Rahmen oder Fritzz-Rahmen wirklich stabiler als der AMS125? Vom Rahmengewicht unterscheiden sie sich jedenfalls nicht.
Das Stereo und AMS125 wurden jedenfalls vor einigen Jahren noch mit 130mm Gabeln ausgeliefert, die eine EBH von knapp über 500mm hatten. Gabeln mit höherer EBH einzubauen wurde von Cube mit Verlust der Garantie bestraft.
Aber im Laufe der wenigen Jahre - ohne einer wirklichen Veränderung des Rahmens - wurde dann aber immer weiter die aktuelleren Gabel (Talas, Revelation) eingebaut, die mittlererweile eine EBH von 530mm (durch die Toleranzen teilweise 535mm) haben.
Ob es Sinn macht eine Lyrik einzubauen (EBH 545mm), ob darunter die Geometrie od. Ausgewogenheit des Fahrwerk leidet, ist ein anderes Thema. Es gibt ja auch Leute, die sich vorstellen können (oder nicht wissen), dass es Hardtails mit 140-160mm Federweg gibt - und die noch tourentauglich sind.
Federweg ist jedenfalls nicht alles. Ein Bike wie das Fritzz als Enduro zu vermarkten, dann aber den gleichen LRS verbauen wie im Reaction (19mm
Felgen-Innenbreite), einen 100mm Vorbau und eine 3-fach-Kurbel ohne Bash - das ist eigentlich witzlos und einfach gar nichts mit einem Enduro zu tun. Soweit ich weiß, haben auch einige Fritzz-Rahmen ihr Leben im Bikepark gelassen und Cube hat das Fritzz offiziell nicht für den BP freigegeben (soweit ich mich an eine Diskussion mit einem Händler vor ein paar Jahren erinnere).
Gemeinsam sind die Cubes alles relativ stabile Mountainbikes, deren Geo und Federweg die Geschwindigkeit in entsprechenden Passagen limitiert. Möglich ist aber sicher mehr, als einem das Marketing und Bikemagazine einreden wollen. Zerstören kann man aber auch sicher jeden Rahmen...
LG
