MTB in der Schule

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hallo leute,
ich würde gerne ein praxis-projekt in der schule (oberstufe) zum thema mountainbike machen - hat jemand da schon erfahrungen gesammelt?
gibts vereine / sponsoren / projektgelder für so was?
danke für eure tipps,
nikka
 
was genau ist ein praxis projekt?
sinn, ziel, umfang etc.?

also es gibt bei uns 2-wöchige projektphasen in jedem halbjahr und da gibts kaum beschränkungen, was man da so machen kann - der sinn ist, daß sich die schüler praxisbezogen mit einem thema beschäftigen - es gab z.b. mal ein projekt, daß inliner-strecken hier in der umgebung abgefahren und ausprobiert hat. am ende soll immer ein "produkt" dabei entstehen - in dem fall war das eine kleine karte, mit streckenbeschreibungen und tipps. könnte man ja auf mtb übertragen. ich würde dann gerne noch technik, fahrtraining etc dazunehmen.
nur geld ist bei uns in der schule natürlich gar nicht bzw. sehr wenig vorhanden:rolleyes:
 
Zum Abfahren von Touren, Karten erstellen mit Beschreibung und Fahrtechnik braucht man doch sehr wenig Geld. Ich habe mal ein Schuljahr lang einen Neigungskurs zum Thema MTB geleitet, der war mit ähnlichen Inhaltung und ich bin auch ohne Geld ausgekommen.
 
Mein Freund und ich haben uns auch schon überlegt, mal eine AG zu gründen, die dann regelnmäßig ein mal die Wochen von der Schule aus stattfindet. Allerdings ist das mit sehr viel Aufwand verbunden: Jeder Teilnehmer muss ein sicheres Mountainbike besitzen (Am besten kein Ruddy Dax, was schon mal ein großes Problem darstellt).
Man selber muss einige Scheine wie zum Beispiel eine Übungsleiter-Lizens besitzen (habe ich zufällig durch meine anderen sportlichen tätigkeiten)
Meistens ist in diesen Lizenzen bereits ein erste Hilfe kurs enthalten, den man bei bedarf auf jeden Fall noch mal wiederholen sollte.
Außerdem muss man sich der Anzahl der Teilnehmer anpassen. Beim Mountainbiking im Wald, sollten schon 3 "Trainer" bei einer Gruppe von 15-20 Personen dabei seien.( Einer fährt hinten/vorne und der dritte sonst wo)
Bei uns ist es so, das man noch sehr viel Stress von wegen Versicherung hat. (Die AG findet ja nicht mehr auf dem versicherten Schulgelände statt)
Bei der Schutz-Ausrüstung sollte man auch nicht zimperlich sein: Helm ist Standart und vielleicht noch Schienbeinschützer. Man muss auch immer einen Verbandskasten, Reparationszeug(Schläche, Zangen, Schraubenzieher),Handy, Getränke, Verpflegung und Kartenmaterial dabei haben!!
etc.

Wegen all diesem Stress sind wir echt am überlegen, ob wir uns das für 7 Euros die Stunde antun
 
2002 gab's bei uns im rahmen der projektwoche auch das mountainbike-projekt. der zuständige lehrer unterrichtet sport und fährt selber ganz gern MTB. Naja, ich war dann quasi der Fahrtechniklehrer und an einem tag auch der trailguide.
am präsentationstag haben wir mit hütchen und so anderem kram für fahrräder aus der rumpelkammer der sportlehrer einen parcour aufgebaut an dem man seine geschicklichkeit und den gleichgewichtssinn trainieren konnte.
da war ein mädchen aus der 6ten klasse oder so, die hat sich direkt mal mein dirtbike geschnappt und alle schwierigen stellen mal ebenso abgefahren - ein naturtalent:D
wegen versicherugskram habe ich keine ahnung, in den späteren jahren konnte man sowas nicht mehr ausrichten, eben wegen dieser probleme. wenn man dann keinen lehrer hat der das regelt und selbst eine hohe verantwortung auf sich nimmt, wird es schwierig.
 
hey, danke für eure antworten!
ich denke, ich werde noch einen sportlehrer begeistern können, dann hätten wir die sache mit der übungsleiterlizenz schon mal geklärt. einen schulsanitätsdienst haben wir auch vor ort :heul:
bräuchte dann nur noch fahrtechnik - trainer und am besten natürlich noch einen kleinen schuleigenen bikepark (träum...). könntet ihr aus rinteln euch so einen job vorstellen? ist ja nicht so weit von bielefeld entfernt.
ich meine, ich hätte mal in einer mtb-zeitschrift gelesen, daß es auch gelder gibt für projekte, um den nachwuchs fürs biken zu begeistern. weiß jemand was genaueres?
gruß nikka
 
Wir haben bei uns an der Schule auch eine MTB-AG gegründet damals. Was man dazu braucht: Ein (Sport-) Lehrer und willige Schüler. Fertig. Natürlich gab es bestimmte Regeln zum Verhalten im Wald. Die hat jeder unterschrieben und ausgehändigt bekommen (symbolisch-psychologisch). Außerdem bestand Helmpflicht und Handschuhe wurden auch empfohlen. Anfangs waren wir 7 Schüler + fähiger Lehrer, gegen Ende dann um die 20 rum. Inzwischen sind alle Gründungsmitglieder lange aus der Schule draußen, auch der Lehrer hat gewechselt, und die AG besteht trotzdem weiter fort. Ab und zu machen wir ein Gründungsmitglieder-Ausritt mit den aktuellen AG-Mitfahrern.
Zum Thema Bike: anfangs hat nicht jeder das optimale Bike, zum Teil waren bei uns auch Crossbikes dabei. Aber mit der Zeit (es gibt Geburtstage, Weihnachten etc.) hatte jeder sich ein gescheites Bike zugelegt. Man merkt ja auch, wie leicht es dem anderen mit dem "besseren" Bike fällt, zu fahren, dann will man automatisch auch was anderes als sein Baumarkt-20Kg-Bike. Das kommt automatisch. Außerdem hilft das Fachsimpeln und die Beratungen untereinander, dass was Gescheites dabei rauskommt.
Ganz am Anfang haben wir vor jedem Waldritt eine Runde (20 Min.) Balance-Übungen (Neben-dem-bike-hängen, auf-dem-Sattel-stehen usw.) und Bremsübungen etc. gemacht, damit jeder sein Bike einschätzen lernt. Danach ging es direkt in den Wald. Wichtig war immer, den Jungs und Mädels vorzuleben, sich rücksichtsvoll anderen Waldbenutzern gegenüber zu verhalten (Klingeln waren Pflicht, Bremsspuren verboten) und die Natur zu achten. Dann klappt das. Ist vielleicht mit der heutigen Jugend etwas schwieriger, aber nur nicht den Mut verlieren.

Ich kann euch nur empfehlen, das Projekt "MTB-AG" zu starten und sich entwickeln zu lassen. Ihr lenkt und leitet. Diejenigen, die wirkliches Interesse am Biken haben, sind mit Begeisterung dabei und ihr werdet schnell ein schlagkräftiges Team. Nicht vergessen, sich an Schultagen bzw. Tag der offenen Türen der Schule usw. zu präsentieren. Wir haben auch meist einen kleinen Parcour aufgebaut und Tricks vorgeführt, Aktionsstände zu "Sicherheit am Fahrrad", "Helm tragen" usw. Inzwischen hat unsre AG auch einen Sponsor, der einen Satz Scott-Bikes zur Verfügung gestellt hat für Schüler, die Biken ausprobieren möchten, aber (noch) kein eigenes, taugliches Bike besitzen. Sehr schön.
Ihr seht, wenn man lenkt und denkt, kann sich was entwickeln. Man sollte darauf achten, die Schüler von vorneherein selbst Verantwortung übernehmen zu lassen und ernst zu nehmen, dann fühlen sie sich verstanden und sind mit Feuereifer dabei. :daumen:

Schienbeinschoner waren bei uns nie notwendig, Verbandszeug hatten wir ein wenig dabei (Pflaster). Für Schläuche usw. musste jeder für sich selbst sorgen. Wie gesagt: Die Schüler sollen selbst Verantwortung übernehmen.

Viel Erfolg!

Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir gerne direkt ne PN schicken...
 
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