Wir haben bei uns an der Schule auch eine MTB-AG gegründet damals. Was man dazu braucht: Ein (Sport-) Lehrer und willige Schüler. Fertig. Natürlich gab es bestimmte Regeln zum Verhalten im Wald. Die hat jeder unterschrieben und ausgehändigt bekommen (symbolisch-psychologisch). Außerdem bestand Helmpflicht und Handschuhe wurden auch empfohlen. Anfangs waren wir 7 Schüler + fähiger Lehrer, gegen Ende dann um die 20 rum. Inzwischen sind alle Gründungsmitglieder lange aus der Schule draußen, auch der Lehrer hat gewechselt, und die AG besteht trotzdem weiter fort. Ab und zu machen wir ein Gründungsmitglieder-Ausritt mit den aktuellen AG-Mitfahrern.
Zum Thema Bike: anfangs hat nicht jeder das optimale Bike, zum Teil waren bei uns auch Crossbikes dabei. Aber mit der Zeit (es gibt Geburtstage, Weihnachten etc.) hatte jeder sich ein gescheites Bike zugelegt. Man merkt ja auch, wie leicht es dem anderen mit dem "besseren" Bike fällt, zu fahren, dann will man automatisch auch was anderes als sein Baumarkt-20Kg-Bike. Das kommt automatisch. Außerdem hilft das Fachsimpeln und die Beratungen untereinander, dass was Gescheites dabei rauskommt.
Ganz am Anfang haben wir vor jedem Waldritt eine Runde (20 Min.) Balance-Übungen (Neben-dem-bike-hängen, auf-dem-
Sattel-stehen usw.) und Bremsübungen etc. gemacht, damit jeder sein Bike einschätzen lernt. Danach ging es direkt in den Wald. Wichtig war immer, den Jungs und Mädels vorzuleben, sich rücksichtsvoll anderen Waldbenutzern gegenüber zu verhalten (Klingeln waren Pflicht, Bremsspuren verboten) und die Natur zu achten. Dann klappt das. Ist vielleicht mit der heutigen Jugend etwas schwieriger, aber nur nicht den Mut verlieren.
Ich kann euch nur empfehlen, das Projekt "MTB-AG" zu starten und sich entwickeln zu lassen. Ihr lenkt und leitet. Diejenigen, die wirkliches Interesse am Biken haben, sind mit Begeisterung dabei und ihr werdet schnell ein schlagkräftiges Team. Nicht vergessen, sich an Schultagen bzw. Tag der offenen Türen der Schule usw. zu präsentieren. Wir haben auch meist einen kleinen Parcour aufgebaut und Tricks vorgeführt, Aktionsstände zu "Sicherheit am Fahrrad", "
Helm tragen" usw. Inzwischen hat unsre AG auch einen Sponsor, der einen Satz Scott-Bikes zur Verfügung gestellt hat für Schüler, die Biken ausprobieren möchten, aber (noch) kein eigenes, taugliches Bike besitzen. Sehr schön.
Ihr seht, wenn man lenkt und denkt, kann sich was entwickeln. Man sollte darauf achten, die Schüler von vorneherein selbst Verantwortung übernehmen zu lassen und ernst zu nehmen, dann fühlen sie sich verstanden und sind mit Feuereifer dabei.
Schienbeinschoner waren bei uns nie notwendig, Verbandszeug hatten wir ein wenig dabei (Pflaster). Für
Schläuche usw. musste jeder für sich selbst sorgen. Wie gesagt: Die Schüler sollen selbst Verantwortung übernehmen.
Viel Erfolg!
Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir gerne direkt ne PN schicken...