Was mir so vor die Gabel kam.
Ich bin in nach Seiffen zurückgekehrt um den Vauxpas des letzten Jahres wieder auszubügeln und um auf dem normalen Wege wieder in die Ergebnislisten zu kommen. (Hatte mich nach dem Rennen mit der Abgabe der Nummer selbst disqualifiziert_dumm_dumm)
Deshalb galt es auch dieses Jahr wieder unter die Top100 zu fahren und noch ne Kappe für das aktuelle Rad einzufahren. Die sub5h sind wohl mit der Rundenverlängerung und den damit verbundenen Höhenmetern kaum drin.
Die direkte Rennvorbereitung fand im Rahmen einer Grillweiterbildungsveranstaltung des RC-Dresdens statt. Zum Glück gab es noch den Einbauherd in der Fewo. Da kein Alkohohl bekanntlich auch keine Lösung ist wurde noch ein Fässchen Freiberger (fast) geleert. Die Stimmung war grandios und darauf kommt's ja an.
Die Nacht neben den Dixies war, sagen wir mal so, in Ordnung. Die meisten meisten hatten dann dort eh Schwellenangst und urinierten vor oder neben die Tür.
Ja die Szenen in der Schultoilette waren dramatisch. Ich kannte noch aus dem Vorjahr das Geheimklo unter der Turnhalle, doch dicht wegen Umbaumaßnahme. Die Anlagen in den Obergeschossen der Schule waren auch mit Ketten gesichert. Nun dann. Anstehen.
Die übliche Aufregung vor dem Rennen hielt sich arg in Grenzen. Es wurde ja nicht "scharf" gestartet, der Adrenalinpegel durfte im Keller bleiben. Nach der ein oder anderen Vorbesprechung im Startblock, dem sortieren der mitgeführten Kleinwerkstatt und dem Vorritzen der Riegel gings dann endlich los. Vorerst. Der Ein oder Andere wickelte sich noch ein paar Meter Absperrbang ins Getriebe oder suchte eine bessere Ausgangsposition bevor im Ort gestoppt wurde und den Reden des Organisators, des Bürgermeisters und des Pfarrers gelauscht werden durfte.
Die Einführungsrunde war hektisch, flach und schnell. Es soll Kollegen geben die meinten bereits hier mal einen
Reifen wechseln zu müssen. Ich hab mich ganz gut durchgewurschtelt und hatte die Spitze immer im Blick. Nur leider sieht man aus dieser Perspektive nicht welche Strecke die vor einem fahrenden in Angriff nehmen. Bloß nicht überziehen. Das war ein ganz schönes geballere in den Abfahrten. Hier kam ich echt wie ein Senior vor. Irgendwie immer im Weg. Doch wenn's bergauf ging kramten die anderen in ihrer Übersetzungskiste nach was passendem anstatt zu treten. So war die erste Runde (nach meiner Uhr) nach 1h:45min weggetreten. Die Beine fühlten sich gut an, der Flüssigkeitsnachschub funktionierte prima, wenn das so weitergeht. Die nächste Runde hatte schon einen völlig anderen Charakter. Viel entspannter. Mal ein Hinterrad suchen und mitrollen, gefühlvoll um die Reifentöter rollen, an den Foto Lichtschranken freundlich lächeln.
Doch dann machte ich den entscheidenden Fehler der Rennens. Ich trank zwei Becher Cola. Schön vor dem langen Asphaltanstieg nochmal Extraenergie laden. Das ging auch 5km noch gut. Doch am Alp ging's dann los. Urplötzlich ging der Oberschenkel zu und bockte schmerzhaft. Runter vom Rad durchdehnen. Laufen, dehnen, dehnen. Dann ging er auch wieder auf.
Kraft und Kondition waren noch da, die Fahrer hinter mir dann leider auch.
In der letzten Runde dann hieß es dann Kampf dem Krampf. Kleine Gänge hohe Frequenz. Für den Alp am Schluß mußte nur eine andere Taktik her. Den drück ich nicht mehr im Sitzen. Und dann war da noch dieser Singlespeeder, den ich aus der CC-Szene kannte und mit dem ich noch ne Rechnung offen hatte.
Zumal stand meine Uhr bei der letzten Gummiübergabe bei 4h:51min. Mal sehen ob man den Rest in 9min schafft

Kette rechts und den zu kurz Übersetzten überholt. Doch wie war die Taktik für den Schlußanstieg? Die erste Häflte mußte der Wiegetritt her, solange der Oberkörper noch kann. Dann wieder rein in den Krampf. Absteigen durchdehnen. Und schon war der 1-speeder wieder da.
Was macht man wenn man nicht mehr fahren kann, man rennt halt den Berg hoch. Storchengleich war das Loch wieder zugesprintet, hinter dem roten Lappen auf den SLR gehechtet und Kette rechts. In der Schlußeuphorie muss ich dann wohl noch drei andere überholt haben, es hätte ja der 102ste,101ste und 100ste sein können.
Die Zeit hab ich nicht geschafft. Doch es gab, welch Freude, ein grünes Käppchen und ne Holzplakette. Nun hieß es duschen, ein Eis und Finger weg von allen Listen und Stiften.
Resümee: Es hat diesmal wirklich Spaß gemacht. Es ist alles ganz geblieben. Ich hab mich nicht so oft gefragt warum man sich das eigentlich antut. Finger weg von Cola bei Ausdauerbelastungen. 88Ges/46Sen1 5:15:54
Bis nächstes Jahr im Raceblock
Mitstreiter