So dann will ich mal einen kleinen Bericht vom Kyffhäuser MTB-Marathon geben:
12.04.08 Mein persönliches Waterloo
Ich habe lange nach einer Überschrift gesucht und ich denke der Begriff "Waterloo" triffst in mehr als einer Bedeutung zu. Kommen wir zum Tag der Anreise. Wir (Maxi, Sabrina, Mareike und ich) machten uns am Freitagmorgen auf den Weg in den Kyffhäuser um dort ein paar schöne Tage zu verbringen, darüber hinaus wollte ich am Marathon teilnehmen. Vorort angekommen wurde die Pension bezogen, die Damen machten sich auf den Weg in die Therme und Maxi und ich bauten unsere Räder auf, um nochmal einen kleinen Teil der Strecke zu besichtigen. Da es anscheinend die ganze letzte Woche in Bad Frankenhausen durch geregnet hatte war die Strecke in eineigen Abschnitte mehr ein Schlamm/Bachlauf als eine Wettkampfstrecke. Man gewöhnt sich aber daran das einem der Grip in den Kurven etwas fehlt

. (Ich bin zumindest am Freitag nicht gestürzt und nirgends reingefahren!)
Am Samstagmorgen schien wiedererwarten dann die Sonne, meine Beine fühlten sich gut an und die Motivation war auch gut. Also noch schnell etwas gefrühstückt, warmgefahren und im vorderen Drittel in die Startaufstellung gefahren. Zu dem Zeitpunkt war mein Ziel bei den knapp 400 Startern unter die ersten 100 zu kommen.
Das Unheil nahm eigentlich schon direkt nach dem Startschuss seinen Lauf. Wie auf dem Bild zu sehen ist, war das DRK nicht in der Lage alle seine Krankenwagen aus der Startzone zu entfernen, sodass ich das "Plätzegutmachen" etwas verschieben mußte. Kyffhäuserfahrern ist ja bekannt das es nach dem Verlassen des Ortes erstmal ca. 10 Km fast nur über Straßen geht. Dort lief es für sehr gut, ich hatte relativ schnell 2 Mitstreiter gefunden, die sich auch durch das Feld weiter nach Vorne fahren wollten. So fuhren wir die eine um die andere Gruppe auf und urden nur sehr selten überholt. Im letzten Ort bevor es ins Gelände ging kam dann Schrecksekunde 2 , als in der Ortschaft hinter einer Kurve, eine anscheinend extrem genervte Autofahrerin ein parkendes Auto genau indem Moment überholte als unsere 3 Mann-Gruppe um die bog. Instinktiv wichen wir alle, fast in die Häuserwand fahrend aus und setzten das Rennen fort.(Hier wäre eine bessere und konsequentere Absperrung seitens des Veranstalters wünschenswert gewesen !) Es ging nun also in den ersten Anstieg und wie erwarten konnte ich den beiden Fahrern nicht weiter folgen (da fehlen einfach noch ein paar Kilometer dieses Jahr). Ich lies sie ziehen und hing mich an ein paar Biker auf die wir bis dahin aufgefahren waren, denn in diesem Jahr wußte ich wie lang der Anstieg ist und bin lieber meinen Rythmus gefahren. Das große Ende kam dann bei Kilometer 17,8 Km laut meiner HAC Aufzeichnung, mir wurde schlagartig schlecht und meine Beine fühlten sich an wie Gummi. Ich mußte absteigen und konnte ein düngen der Kyffhäuser Flora und Fauna nicht verhindern

. Ab dem Zeitpunkt stand für mich eigentlich fest das ich noch bis zum Denkmal rauf fahre und von dort aus dann den Shuttleservice in Anspruch nehme zumal nun sämtliche Motivation dahin war und kaum noch Kraft in den Beinen war! Auf dem hoch zum Denkmal gingen die Magenkrämpfe dann fürs erste weg, so dass ich beschloss erstmal langsam weiterzufahren ("Ich habe ja dafür bezahlt, außerdem gebe ich kein Rennen auf !" sagte ich mir und schlich ab da an über die Strecke. Mein Übermut auf der Abfahrt vom Denkmal wurde dann nach der Abfahrt mit einer zweiten Magenkrampfattacke auf der darauf flogenden Auffahrt zum Ententeich belohnt. Es war im wahrsten Sinne zum :kotz: . Ich hatte sowas noch nie erlebt und führe das vielleicht auf das Leitungswasser in meinen Trinkflaschen zurück oder auf ein abgelaufenes Gel, ich weiß es nicht

. Wie sich der Rest der Strecke für mich nun gestaltete läßt sich sehr gut in meinem Ergebnis ablesen : 2Std 39 min oder so!
Bleibt noch zu erwähnen, dass sich auf der letzten Abfahrt auf der doch noch sehr schlammigen Strecke ein Fahrer direkt vor mir in den Dreck geschissen hat, so dass ich in Zeitlupe noch in einen Baum gefahren bin. Ist aber nichts passiert und hat mich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr wirklich interessiert.
Fazit: Aus Fehlern lernt man ! Ich werde meine Rennverpflegung gewissenhafter planen und auf jedenfall mein eigenes Wasser mitnehmen !
Bleibt zu hoffen, dass das dieses Jahr der einzige Reinfall bei MTB Rennen bleibt!
Vielleicht sehe ich ja den einen oder anderen von Euch in Altenau am 24./25. Mai bei hoffentlich besserem Wetter und Streckenverhältnissen.
Gruß Christian
P.S. Ich poste in den nächsten mal meine Trainingsplan, wenn jemand Lust hat mit mir zu trainineren kann er sich gerne melden!