Hallo, habe mir eben deine Leidensgeschichte durchgelesen. Ich hatte im Oktober 2008 einen akuten Bandscheibenvorfall L5/S1 und Vorwölbung. Die ersten Symptome hatte ich bereits im Februar 2008. Nur damals konnte ich sie nicht deuten. So bin ich dann den Sommer über 3000km mit meinem neuen Rad die Isar auf und ab gefahren und 2-3 mal die Woche zu Kieser gelaufen. Man denkt halt so etwas kann einem nie passieren, man tut ja was für seine Gesundheit. Fehlglaube. Im Oktober merkte ich dann ein Kribbeln im Bein runterlaufen bis es am Fuß angekommen war. Das wars dann
Danach war ich bei 2 Orthopäden und einer Neurologin sowie anschließendem MRT. Der erste hat erstmal eine Röntgenaufnahme gemacht. Völlig überflüssig für eine Diagnose wie ich inzwischen weiß. Es geht nur darum die teuren Geräte abzuzahlen. Die Strahlenbelastung ist da unwichtig. Was habe ich mich über deren Unfähigkeit aufgeregt. Genau wie Du. Sch.... Gesundheitssystem und immer nur Standard Bla Bla. Auf fragen wird nicht eingegangen, man hat ja eh keine Zeit, der nächste Patient wartet bereits.
Irgendwann habe ich verstanden das ich keine konkrete Hilfe bekommen werde. War noch 12 mal bei der Physiotherapie. auch hier kommt es wieder auf die Motivation der Physiotherapeuten an.
Und immer die Quälenden Frage woher habe ich den Bandscheibenvorfall? Vielleicht habe ich mich beim Umzug verhoben, falsche Matratze (inzwischen neu gekauft) habe aber zwischendurch in London und Rotterdam gelebt und immer auf anderen Matratzen geschlafen. Das ewige rumsitzen am Schreibtisch? Genetisch bedingt? Mein Körperbau ist nicht zudem nichts ganz unschuldig. 185cm und überproportional langer Rücken, sowie Oberschenkel im Verhältnis zum Unterschenkel.
Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Wobei das starre sitzen bei der Arbeit das ungesündeste von allem ist !!!!! Das konnte ich so richtig die ersten 3 Monate nach dem akuten Bandscheibenvorfall spüren. Irgendwann dachte ich der Schmerz geht nie mehr weg. ****, dass wars dann. Inzwischen habe ich keine Schmerzen mehr und bin somit um eine OP herumgekommen. Ich hoffe das bleibt auch so. Denn nun habe ich wieder angefangen zu Biken.
Zur gleichen Zeit habe ich angefangen im Netz rum zusuchen und mein Training (derzeit Kieser, vorher 5 andere Studios, alle unterschiedlich) in Frage zu stellen, denn bewahrt hat es mich nicht vor einem Bandscheibenvorfall. Die Enttäuschung war groß. Besonders erschreckend waren für mich die Balance Übungen bei der Krankengymnastik. Sie haben mir gezeigt, dass ich alles andere als Fit bin. Machen wir uns nichts vor, wir sind eine Generation von Sitzenbleibern.
durch Gespräche mit meinem Physiotherapeuten und Erinnerungen an das Gym in London bin ich auf den Physioball, Gymball, Gymnastikball oder wie man ihn auch immer nennen soll aufmerksam geworden. Mein Zimmer sieht nun aus wie eine Physiotherapie Praxis (Ball, sissle Swing-Stick, Matte)
Was mir hilft ist eben nicht große Muskelmassen aufzubauen sondern die Stützmuskelatur, die direkt an den Wirbeln liegt zu aktivieren (Kieser wollte mir noch eine überteuerte LW-Therpie verkaufen. 90 Sekunden an einem Computer gesteuerten Trainingsgerät für 30 pro Sitzung. 8-10 sollten es schon sein meinten sie bei Kieser Waaaaaaaaaas? Nun wohne ich zwar in München aber einen Porsche habe ich nicht vorm Haus. Nicht mal ein Auto ;-)
Nach dem ich die Videos auf Focus TV gesehen habe war mit klar, dass ich es ausprobieren muss und warum ein Gymball das genialste Trainingsgerät überhaupt ist.
http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/wmtraining/dehnen/
sowie sein Buch:
Besser trainieren. Den ganzen Körper und nicht nur die Muskeln stärken: Den ganzen Körper und nicht nur Muskeln stärken.
von H. W. Müller-Wohlfahrt (Autor), Oliver Schmidtlein (Autor)
Wenn man einen Bandscheibenvorfall hat braucht man sich um Motivation keine Gedanken machen. Ebenso wenig den inneren Schweinehund zu überwinden. Man will einfach nur wieder Schmerzfrei leben !! Bei Oliver Schmidtlein hatte ich von Anfang an das Gefühl, das er weiß wovon er redet.
So mache ich nun seit November 2008 5-mal die Woche morgens, direkt nach dem aufstehen verschiedene Aktivierungs- und Mobilierungsübungen sowie an 3 Tagen die Wochen das volle Programm (ca 30 min) mit Kräftigungsünbungen. Allerdings musste ich mit einfachen Übungen anfangen (Basicprogramm auf der DVD).
Dazu gehe ich nun wieder noch 3-mal die Woche abends zu Kieser, wobei ich dort keinen Rückenstrecker mehr mache. An das Gerät gehe ich nicht mehr. Dafür mache ich Rückenübungen mit dem Ball, die viel effizienter sind da man ständig ausbalancieren muss welches die tiefliegende Stützmuskulatur trainiert. Auf die kommt es eben an!
Desweiteren gehe ich noch bei der Arbeit in der Mittagspause in ein Gym, wo ich 30-45 min Ausdauertraining auf dem Crosstrainier mache. Und das nur noch freihändig wobei man wieder die Balance trainiert. Ans Laufband habe ich mich noch nicht getraut. Laufen war auch eh nie mein Ding.
Und Dehnübungen machen !! verkürzte Hüftbeuger- und Strecker ziehen das Becken nach hinten und fördern Lendewirbelprobleme.
Viel Erfolg!!
