Mutm[A]ẞung - Marino Cábala

Platz für den A... llerwertesten​

Sattel

Kommen wir zu dem nächsten und (hoffentlich) letzten Kontaktpunkt mit dem Bike. In der Vergangenheit hatte ich nie ein großes Thema mit dem Sattel (die Polsterung habe ich wohl immer mitgebracht). Deshalb habe ich hier keine Wissenschaft daraus gemacht. Die Wahl viel auf einen verfügbaren Sattel, der die primäre Farbe aufgreift.
In Zukunft trägt mich also ein SDG Radar MTN gefallen.
Er verspricht optimale Druckverteilung und Entlastung der Sitzknochen und des Dammbereichs durch eine Aussparung im Gestell.

Sattelstüze​

Eine der genialsten Erfindungen der letzten MTB Dekade ist wohl die Variostütze. Schon zu Beginn stand fest, dass sich diese hier auch wiederfinden wird.
Das Orbea OIZ hatte ab Werk eine gelabelte Crankbrother Highline Stütze an Board. Im Gegensatz zu den ersten RS-Stützen ist die Hydraulik gegen versehentliches ausziehen geschützt und so muss man sie nicht ständig entlüften. Die meisten Verschleißteile davon sind Normteile, die man am freien Mark beziehen kann. Ich konnte keine Eigenschaften ausmachen, die mich davon abgehalten hätten sie zu kaufen.

Entsprechend der technischen Daten des Rahmens bestellte ich sie mit 31.6mm Durchmesser. Den Hub schätzte ich auf 170mm ab, sodass sie bündig an der Klemme anliegen sollte.

Soviel zur Theorie. Doch die nächste Hersteller Angabe erwies sich als falsch. Das Sattelrohr hat einen Durchmesser von 31mm. :wut: Es scheint sich wie ein roter Faden durch das Projekt zu ziehen. Der Vorbesitzer hatte auch schon eine 30.9mm Stütze verbaut. Also noch Mal eine Bestellung platzieren....
Wenigstens passte der gewählte Hub.

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Re: Mutm[A]ẞung - Marino Cábala

Bashguard​

Das nächste schicke Frästeil findet sich zentral und gleichzeitig versteckt am Tretlager wieder. Die Crash Plate von 77designz wird in Zukunft das filigrane Grabaruk Kettenblatt vor Stein oder Baumkontakt schützen.

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Wer genau hinsieht erkennt den Unterschied zum Pole - ich sage nur Kabelführung und Versteifung der Bremse.
 
Jetzt wird es immer wärmer, wenn nicht sogar heiß. Bevor es zur Auflösung kommt, möchte ich allen Gespannfahrern einen Tipp auf den Weg geben:

Steckachse​

Bereits am Ragley bin ich auf die Steckachsen der deutschen Firma M-Wave aufmerksam geworden.
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Sie überzeugte mich durch Ihre abnehmbaren Exzenterspanner und die unterschiedlichen Varianten passend zu den gängigen Einbaustandards (unterschiedliche Gewindesteigung und Längen bzw. Spacer).
Durch die beiliegende Beilagscheiben kann die Stellung des Hebels eingestellt werden.
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Die Demontage des Hebels bzw. der Kupplung ist auch werkzeuglos möglich. So kann man den Hänger schnell abkoppeln und ungestört weiterfahren (bspw. am Kindergarten, bei der Oma, ...). Im Gegensatz zu dem bekannten Konkurrenzprodukt ist die Verletzungsgefahr deutlich reduziert, denn es steht keine Gewindestange hervor und diese Steckachse kostet nur etwas mehr als die Hälfte.
Als Nachteil ist natürlich die Diebstahlsicherheit aufzuführen.
 

Der Rahmen​

Man nehme einen Satz Reynolds520 Rohre einen Sack voll Pulver aus Südamerika und mit etwas geschick und einem Schweißgerät entsteht ein Mutmaßungen, gar eine Intrige in der MTB Szene.
Ein Hardtailrahmen der sowohl hervorragend klettert als auch bergab mit vollgefederten Boliden mithalten kann.
Das Marino Cábala (dt. Mutmaßung/Intrige).

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Das 29" Enduro hat eine aggressive Geometrie mit einem flachen Lenkwinkel, einer kurzen Kettenstrebe und einem steilen Sitzrohr.

Geometrievergleich

Im Vergleich zum Ragley mmmbop bringt es stolze 4cm mehr Reach mit. Die Oberrohrlänge blieb jedoch annähernd gleich (+3mm). Der Stack liegt zwischen dem mmmbop und meinem Oiz, weshalb ich mir mit der Haltung und Größe recht sicher war, dass eine super Mischung heraus kommt.
Der steile Sitzwinkel und flache Lenkwinkel führt dazu, dass es mit einem Radstand von 1248mm das längste Bike sein wird, dass ich jemals gefahren bin.
In der Größe L bringen die verschweißten Wasserrohre stolze 3.45kg auf die Waage. Ich habe lieber nicht nachgewogen. Ein richtiger peruanische Laster.

Durch das gebogene Sitzrohr und die breiten Kettenstrebe passen die 29"x2.6" Reifen ausgezeichnet in den Rahmen. Auch das 34er Kettenblatt hat jede Menge Luft.

Für mich bringt dieser Rahmen alles mit, was ich mir (außer dem Pinion und Gates) gewünscht habe.

Kaufentscheidung​

Lange Zeit hat mich die orange Farbe vom Kauf abgehalten. Ganz fest sah ich einen blauen Rahmen mit silberen Anbauteilen vor dem inneren Auge. Doch die Zeit drängte und ich wollte zeitnah wieder fahren können, denn das Oiz und das mmmbop wurden in der Zwischenzeit verkauft.
Der Frühling nahm fahrt auf und so blühte die Idee des beschriebenen Farbschema auf.

War das die richtige Entscheidung? Werde ich mit dem Laster glücklich oder lasse ich zuviel des verspielten mmmbops auf der Strecke? Was meint ihr?
 

Flugeigenschaften​

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Gestern jagte ich den Laster über die ersten beiden (noch nicht vollständig verfestigten) Sprünge der Dirtline.

Was soll man sagen.... Es ist kein Dirtbike.
Im Vergleich dazu ist es deutlich träger und stabiler in der Luft. Ich kann es mir super im Park bei langen Sprüngen vorstellen. Ob es für diese Anlage mein lieblings Bike wird... Mal sehen.
Spaß hatte ich trotzdem und danach ging es noch auf den hiesigen Hindernis Parcour Trail. Aber dazu ein andermal mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:

Montage​

Nachdem jetzt alle nennenswerten Bauteile bekannt sind, geht's mit der Montage weiter.

Als erstes montierte ich das Tretlager im Rahmen, weil es so schön handlich ist. Danach war die Gabel dran.

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Die Gabel und den Rahmen zu sehen war eine riesen Freude, denn wie ich finde geht das Farbschema auf alle Fälle auf.

Zwei silberne Spacer kamen über den Gabelschaft. Darauf kam das vormontierte Cockpit.

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Danach setzte ich den vormontiert Laufradsatz ein. Den Hinterbau weitete ich auf den Booststandard, aber das ist von Marino auch so vorgesehen.

Die Vorfreude über den reibungslosen Zusammenbau währte nicht lange, denn das Dilemma mit dem Bremsscheiben Adapter trat ein. Der Adapter passte nicht.

Die erste negative Erfahrung mit der Gabel bzw. Hersteller habe ich bereits hinter mir. Laut Homepage handelt es sich um einen PM160. Daher habe ich den 160-203 H-Adapter von Hope gekauft. Bei der ersten Montage passte er nicht.
Diverse Händler und auch der Mtb-News Test schreiben in den Specs von einer PM180 Aufnahme. :wut:

Weiter ging es mit der Verlegung der Leitungen/Hüllen. Da alle außen liegen geht das ohne Probleme. Ebenso ging beim Kürzen alles glatt, sodass die gefettete Züge eingesetzt wurden und nicht einmal entlüftet werden musste, da der Druckpunkt unverändert vorlag.

"Wenn es so weiter geht, kann ich das Bike morgen ohne Vorderrad Bremse Probe fahren." Dachte ich voller Vorfreude und machte ich mich an den Antrieb. Schnell den Bashguard montieren und danach die Kurbel einsetzten. Die Pedale und das Schaltwerk anschrauben und schon ging es an das ablängen der Kette. "Wo liegt den nur der Kettennieter." Er ist nicht aufzufinden. Nur der alte mit abgebrochenen Zinken... "Naja das wird schon gehen." Tatsächlich, es ging auch mit dem alten.
Im Vergleich zu den Sram Schaltwerken vermisste ich die Wartungsfixierung am Box Components Schaltwerk.
Das einstellen der Schaltung könnte entsprechend der Anleitung vorgenommen werden.

Da stand das fast fertige Bike. Nur noch die Sattelstange und die feinjustage des Cockpits sowie das Gabelsetup. "Morgen kann ich fahren." freute ich mich auf die erste Ausfahrt.

Umso herber war die Enttäuschung als die Sattelstange nicht passte.
Entsprechend der technischen Daten des Rahmens bestellte ich sie mit 31.6mm Durchmesser. Den Hub schätzte ich auf 170mm ab, sodass sie bündig an der Klemme anliegen sollte.

Soviel zur Theorie. Doch die nächste Hersteller Angabe erwies sich als falsch. Das Sattelrohr hat einen Durchmesser von 31mm. :wut: Es scheint sich wie ein roter Faden durch das Projekt zu ziehen. Der Vorbesitzer hatte auch schon eine 30.9mm Stütze verbaut.

Also Nochmal eine Nachbestellung platzieren. "Das mit der Probefahrt morgen wird nichts. Soviel ist sicher." Aber das lange Osterwochenende steht bevor und so würde die Vorfreude nicht getrübt. Doch nein halt. Es war Mittwochnacht. So schnell kriegt das nicht einmal R2 hin. Es wird also vor Samstag keine Probefahrt geben.... Traurig platzierte ich die Bestellung und ging ins Bett.

Am Samstag war es dann soweit. Die Teile waren da und konnten montiert werden.

Da stand es endlich... Mein mutmaßliches Traumbike.

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Offene Punkte​

  • Ein Glied aus der Kette entnehmen
  • Ggf. Dropper Hülle rechts am Steuerrohr vorbeiführen
 
isn schönes gerät geworden :daumen: ich finde orange minimal überrepräsentiert... ein griff, pedale oder ein schaltzug in grün würden dem rad gut stehen. schön auch, dass doch ein paar silberne teile den weg ans rad gefunden haben:bier:
 
einen (!) grünen.

ich hätte noch mehr gute ideen - vorbau, griffe, gabel und VR-Leitung grün (im prinzip alles "vor" dem steuersatz), dann rahmen, HR-leitung, sattel, pedale? etc. oroncksch (quasi alles "hinter" dem steuersatz)
 
Krass, was der grüne Flaschenhalter optisch ausgemacht hat!
Ich finds richtig gut das Rad!


Unweit von meinem Wohnort wird gerade ein Dirtpark und Pumptrack gebaut.
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Es ist seit 2 Jahren der zweite im 20km Umkreis. Mich freut, dass die Gemeinden inzwischen auf die MTB-Szene eingehen und es neben dem Abriss von legalen und illegalen Strecken wenigstens mehr Pumptracks gibt (auch wenn das nur einen sehr kleines Spektrum des MTB-Sports abbildet).
Da wäre ich gerne nochmal unter 16 und hätte die Zeit von damals zurück... Jetzt wird es maximal für ein paar Runden nach Feierabend reichen. Aber immerhin :bier:

Ebenfalls Offtopic:
Unweit von meinem Wohnort wurde 2018 für eine mehrwöchige, einmalige Veranstaltung ein kompletter Dirtpark planiert und geschottert um einen Parkplatz für die Massen an Bussen in diesen paar Wochen zu schaffen. Seitdem liegt die Fläche brach und eine Entscheidung über neue Nutzungskonzepte oder die Herstellung des Ursprungszustandes wandern scheinbar immer weiter nach unten im Stapel :love:
 
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