Mythos Erstbefahrung - Interview, Bericht, Video

Erstbefahrung - das klingt nach Pionierleistung, verwegen, mutig, bestehende Limits überschreitend. Tatsächlich ist der Begriff sehr nah der Erstbesteigung, vor allem wenn man ihn im Bereich der Bike-Bergsteiger verwendet. Mit ihm schwingt die Aura von Legenden wie Hermann Buhl oder Reinhold Messner - Männern, die die höchsten Gipfel dieser Welt bezwungen haben, oft unter schwierigsten Bedingungen. Das besondere an Erstbesteigungen oder Erstbefahrungen: Der Mensch begibt sich in die Ungewissheit, ob sein Unterfangen möglich ist.


→ Den vollständigen Artikel "Mythos Erstbefahrung - Interview, Bericht, Video" im Newsbereich lesen


 
Kleine Korrektur mit einem wichtigen, fehlenden Satz aus meiner Originalantwort. ;)

Wie viele Gipfel habt ihr schon mit Bike bestiegen?

Dave: Puh, da fragste was! Ich pflege nämlich keine Liste oder betreibe Akupunktur mit der Wandkarte. Auch wenn ich das bei Harald sehr bewundert hatte! Aber ich habe jetzt mal nachgeschaut wieviele es 2011 waren. Es müssten etwa 20 Gipfel gewesen sein. Die machen Flo ([FW]FLO) und Tobi (crashkid) vermutlich in sechs Wochen!

@ChrisXL:
Es sollen Leute schon vor 25 Jahren Räder auf 3000er getragen haben
Und hättest Du Dich dann nicht auch über Fotos und Berichte dieser Touren gefreut, wenn es damals schon das Internet in seiner heutigen Form gegeben hätte?
Und es ist ja nicht so, als ob hier jeder groß einen auf Erstbefahrer machen würde. Wir machen die Touren einfach für uns und zwar weil's Spaß macht.

@WilliWildsau:
Mit bestem Dank zurück! :)

@CaptainPsycho, cycophilipp:
Solche Videos zeigen oftmals auch ausschließlich den sehr technischen Teil einer Abfahrt.
Für mich besteht der Reiz von Hochtouren vor allem auch in der Bandbreite der Anforderungen. Bergauf ist alles drin von Hochkurbeln, Schieben bis Tragen. Und bergab ist es zuerst technisch und wird zum Tal hin dann immer schneller und flowiger. In diesem abwechslungsreichen Gesamtpaket ist dann einfach alles dabei, inklusive Bergerlebnis.

@jan84 + FloImSchnee:
So isses! ;)
 
Schöne Bilder aber ich persönlich empfinde das eher als etwas sinnfrei.
Die Fahrräder gehen hier mehr im Weg um als zu helfen.
Da kann man genauso gut eine Erstbesteigung auf den Händen laufend oder mit dem Hochrad machen.
 
oh, da machst Du aber ein Fass auf. Sinn von Mountainbiken?

Ich meine, als jemand auf Ski etwas erstbefahren ist, als jemand mit dem Snowboard etwas erstbefahren ist, als Du deinen Hometrail das erste Mal ohne Fußabsetzen geschafft hast, hat da jemand nach dem Sinn gefragt? Reicht es, glücklich zu machen? Denke schon. Das muss keinen Sinn haben.

harald pihilip sieht das übrigens ähnlich, er sagt in into thin air: "theoretisch könntest auch auf einer Luftmatratze ne Erstbefahrung machen" - ich denke so ist es, und das werden dann die Luftmatratzen-Anhänger und Sportler geil finden, andere werden es sinnfrei finden, und wieder andere machen sich sorgen um die dabei entstehende Erosion, die Unfallgefahr, oder gar um die Mediengeilheit von Erstbefahrern auf luftmatratzen-news.de :D
 
@ nuts, eine gewisse mediale inszenierung kann man bei einigen wenigen sportlern sicher nicht abstreiten. denn wenn jemand ein 2 min video veröffentlich und davon 30sec oder mehr nur sponsoren einblendungen sind, von unterhose bis müsliriegel, dann ist das für mich kein normales video von einem schönen wochenende bzw. einer schönen tour.

Aber gut, jeder muss für sich entscheiden wie weit sponsoring gehen kann, darf oder sollte.
 
Der Vergleich mit Bergsteigern wie Buhl & Messner ist nicht nur sehr weit hergeholt, sondern anmaßend! Diese Leistungen mit Bike-Tagestouren auf grundsätzlich einfachsten Bergen zu vergleichen ... sorry.

Der Begriff "Erstbefahrung" selbst hat für mich schon sehr viel mit "fahren" zu tun.
Ein schönes Projekt ließ sich leider nicht realisieren, da es für mich keine Befahrung ist, wenn ich die letzten 150 Hm wieder runtertragen muß. Auch wenn es nur ein ganz kleiner Anteil an der Gesamthöhenleistung gewesen ist.

Lustig ist ja auch das man (ich ebenso!) von Erstbefahrungen spricht und gleichzeitig nicht den Gipfel nennt! :p

Ähnlich wie beim Klettern (siehe Klettersteig) haben sich auch beim Biken verschiedene Unterarten etabliert (und das ist auch gut so): da für mich im Bikepark das Bergerlebnis nicht rüberkommt und vorgegebene Linien nicht mein Ding sind, werde ich weiterhin die Berge im klassischen Sinn besteigen, einzig die Vibram Sohle weicht einer weichen Gummimischung am Reifen. Ein Wanderer / Bergsteiger mit Fahrrad halt.
 
in dem zusammenhang definition 3?

'My·thos, der; -, My·then
1. überlieferte Sage oder Dichtung eines Volkes oder einer Epoche von der
Entstehung und der Geschichte der Welt, der Götter und der Menschheit
2. zur Legende gewordenes bedeutendes Geschehen oder Person
3. glorifizierende oder verfälschende Darstellung eines Geschehens, eines
Sachverhaltes oder der Eigenschaften von Personen
 
@Third Eye: Nirgendwo werden die Jungs im Interview (oder ihre Leistungen) mit Buhl & Co verglichen. Bitte genau lesen.

Ich dachte beim Titel an die 3. Definition im Zitat von Dubbel. Der Begriff "Erstbefahrung" glorifiziert das Geschehen am Berg. Aber das steht auch im Interview, denke ich.
 
in dem zusammenhang definition 3?

'My·thos, der; -, My·then
1. überlieferte Sage oder Dichtung eines Volkes oder einer Epoche von der
Entstehung und der Geschichte der Welt, der Götter und der Menschheit
2. zur Legende gewordenes bedeutendes Geschehen oder Person
3. glorifizierende oder verfälschende Darstellung eines Geschehens, eines
Sachverhaltes oder der Eigenschaften von Personen

schade, ich dachte es gibt vielleicht eine verborgene szene, in der seit jahrzehnten über sagenumwobene erstbefahrungen gemunkelt wird... also 1+2!
der onkel des schwagers seiner cousine kannte mal jemanden, der gehört hatte, das jemand angeblich zeuge einer erstbefahrung des blombergs geworden war. genaueres konnte man aber nicht herausfinden und somit wurde die geschichte ins reich der fabeln oder "munich urban legends" verbannt.



ok, ich hatte vorher nur noch nix von erstbefahrungen gehört. :)
 
Woher weißt Du eigentlich, dass sich die Jungs hier medial inszenieren müssen? Ich bin auf sie zugegangen und habe sie zu dem Thema befragt, weil es meines Erachtens nach an der Zeit war, darüber zu sprechen - und dabei die oben erwähnten Irrtümer / Unwägbarkeiten anzusprechen. Mediale Inszenierung geht anders.


Sorry aber die Titelwahl des Threads kann man nur so bezeichnen? Mythos und Erstbefahrung - schon zwei ziemlich hochtrabende Wörter.
 
@ChrisXL:
Und hättest Du Dich dann nicht auch über Fotos und Berichte dieser Touren gefreut, wenn es damals schon das Internet in seiner heutigen Form gegeben hätte?
Und es ist ja nicht so, als ob hier jeder groß einen auf Erstbefahrer machen würde. Wir machen die Touren einfach für uns und zwar weil's Spaß macht.

Süß, "(...) es ist ja nicht so, als ob hier jeder groß einen auf Erstbefahrer machen würde." Und ich dachte, der Artikel sei mit "Mythos Erstbefahrung" überschrieben worden.
Muss ich mich verlesen haben .... :kotz:

Und Du wirst es nicht glauben: Als wir vor ca. 25 Jahren den ersten 3000er gemacht haben (und auch bei all den schönen Bergen später) haben wir nie (die Idee kam uns gar nicht) an sowas wie Erstbesteigungen/-befahrungen gedacht. Alleine der Begriff ("Ich war der erste, der hier ein Fahrrad rauf getragen hat!" "(...) der erste, der hier ein paar Meter mit dem Fahrrad runter gefahren ist!") ist ja an Schwachsinn kaum zu überbieten.

Fotos und Berichte im Internet sind natürlich cool. Aber dieses ewige Rumgeprotze dabei, wie toll und radikal wir doch alle sind, nervt. Gewaltig. Und dann leidet auch die schöne Story darunter.
Aber wer meint, dass er´s braucht, der darf natürlich .... :bier:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie nuts schon schrieb, er hatte uns einfach jeweils ein paar Fragen zum Thema gestellt. Auf die Verpackung hatten wir keinen Einfluss. Versuch z. B. mal von Axel irgendwas zum Thema Erstbefahrung im Netz zu finden. Ich glaube da kannst Du lange suchen.

Ansonsten ... unter Rumgeprotze könnte man z. B. auch die Aussage verstehen schon seit 25 Jahren selber Dreitausender zu machen und dabei nie an sowas wie Erstbefahrungen gedacht zu haben. :D
Egal was man schreibt, irgendjemand kriegt es immer in den falschen Hals. That's life! Macht die Geschichte dafür auch würziger.

Aber wer meint, dass er´s braucht, der darf natürlich .... :bier:

Da bin ich bei Dir. Leben und leben lassen!
 
die aktion, die bilder, der bericht usw. ist ja alles fein.
vielleicht ist nur durch die verpackung ein "schwieriger" eindruck entstanden.
so ähnlich wie es dem jungen mit der brakeforceone ergeht.

bevor man die ersten infos aufnimmt ist eine negative stimmung entstanden.
 
Ich kann nicht ganz verstehen, warum diese sich ums BBS/Gipfelglück/Vertriden drehenden Themen immer so kontrovers diskutiert werden.

Kein Mensch regt sich über den 1000.e Foto/Bericht/Selbstdarstellung zu einem x-beliebigen Roadgap/Monsterdrop auf
oder über für Unbeteiligte an sich recht langweilige Videos/Berichte zu "mein schönster La-Palma-Urlaub" oder "tolle-Trails-an-der-Riviera"...
Alles mit genauso epischen Worten unterlegt.
Das hat Homer in der Ilias auch schon gemacht.

Macht doch jeder halt was er kann, was ihm Spass macht, und erzählt andren davon.
So what?
 
Das Problem ist das Alpin-Esotherik-Gequatsche der Liteville-Jungs wie das hier mal jemand so treffend formuliert hat das halt in solchen Berichten immer durch die Zeilen trieft und die Sache zu etwas machen will was es nicht ist.

Wirkt halt etwas lächerlich und wird dadurch zum gefundenen Fressen für die Forengemeinde.
 
Das Problem ist das Alpin-Esotherik-Gequatsche der Liteville-Jungs wie das hier mal jemand so treffend formuliert hat das halt in solchen Berichten immer durch die Zeilen trieft und die Sache zu etwas machen will was es nicht ist.
Wirkt halt etwas lächerlich und wird dadurch zum gefundenen Fressen für die Forengemeinde.
Danke für diese treffende Zusammenfassung.
Besser kann man es nicht formulieren.
Seit über einem Jahr frage ich mich, was genau mich an dem Darstellungsdrang der BBS so genau stört und bin bisher nicht zu einer griffigen Erklärung gekommen.
Alpin-Esoterik! Das ist es.
Mit deiner Erlaubnis werde ich die Formulierung künftig selber verwenden.
 
Ich kann nicht ganz verstehen, warum diese sich ums BBS/Gipfelglück/Vertriden drehenden Themen immer so kontrovers diskutiert werden.

[...]

Macht doch jeder halt was er kann, was ihm Spass macht, und erzählt andren davon.
So what?

Wenn man sich die Entwicklung des Threads so ansieht, wirds wohl wirklich eher die Verpackung als der Inhalt sein.

An Wortbeiträgen der Interviewten stört sich in den entsprechenden Threads ja auch niemand, eher das Gegenteil ist der Fall. Wie dave dann ja auch anmerkte, hatten sie keinen Einfluss auf die Darstellung. Und wenn man sich einige Newsbeiträge von nuts ansieht, weiß man halt dass da eben oft Grundsätze definiert werden (z.B. All Mountain) oder alles eben etwas fundamental-mythisch daherkommt, wie in diesem Fall. ;)
 
Völlig legitim sich über so was lustig zu machen, genauso wie über fliegende Schlafanzüge oder Endurokasper oder CC Schwucken.

Mit "shit mountainbikers say" zB wurde sowas auch schon auf die Schippe genommen.

Aber bei den aggressiven Beiträgen gegen das Gipfelglück des Mountainbikers vermisse ich irgendwie Toleranz und Humor.
Es darf aber auch nicht an angemesser Heldenverehrung fehlen!
 
BBS befindet sich derzeit halt in einem Stadium, wo sich jeder denkt: "Das kann ich auch". Stimmt zwar nicht, aber die Vergleiche legen es nahe. Das Bike auf 3.500 m rauf gezerrt? Messner war schon auf 8.000 m und das ohne Sauerstoff und der Kammerlander sogar mit Skiern. Vom Fahrerischen her ist es halt auch weit ab dessen, was man sonst so kennt. Diese Vergleiche sind zwar nicht objektiv, werden aber trotzdem gezogen.

Irgendwo fehlt da eine wilde Sau, die sich um nichts schwer und neue Limits setzt. Allerdings würde sich das wahrscheinlich mit dem Ökogedanken der BBSler schneiden. BBS ist halt kein Sport für fame.
 
Also auf über 3000 war ich auch schon mit knapp 20kg Rucksack. Fahrtechnisch schaff ich das wahrscheinlich nicht so elegant aber da hätte ich auch gar kein Interesse mich da so in Trail manier Meter für Meter runterzuschleichen.
 
Das Alpin-Esotherik-gefasel hat ja durch aus eine Berechtigung. Denn in dem Gelände/Bereich/Naturraum ist man als Radsportler eben nicht allein und deshalb sollte man Rücksichtsvoll mit der Natur und allem Anderen umgehen was einem dabei begegnet.

-> Dazu gehört, weg schonendes Fahren. (wobei ich persönlich der Meinung bin, dass es viel größere Einflussfaktoren auf die Wegerosion gibt, aber dennoch vermeide ich Reifenspuren)
-> Respektvoller Umgang mit anderen Wegbenutzern und Hüttenwirten

usw.

Na klar klingt es etwas nach idealismus und sinnlosem gefasel, aber es ist einfach die Grundlage dafür, dass wir uns alle in den Bergen bewegen können.

Klar, für den der im Flachland wohnt und im heimischen Wald einfach die Trails runter ballert und nie in die Berge fährt (abseits von Skigebieten und Bikeparks), für den macht das alles kein Sinn.

Gut möglich, dass da einfach mal ein Erlebnis in dieser schützenswerten Umgebung fehlt um ein Bewusstsein zu entwickeln.
 
Lustig ist ja auch das man (ich ebenso!) von Erstbefahrungen spricht und gleichzeitig nicht den Gipfel nennt! :p

Das trifft die Sache relativ im Kern: Wenn niemand einen Gipfel veröffentlicht, dann kann eine Erstbefahrung immer nur ein Mythos sein! :D

Die ganze Sache ist, nicht nur, wenn man das making-of zum Video gehört hat, wirklich nur noch zum auf-den-Kopf-greifen. Respekt, echt geil! Ich weiß nun jedenfalls schön langsam, warum uns BBSler keiner mag. :p
 
BBS befindet sich derzeit halt in einem Stadium, wo sich jeder denkt: "Das kann ich auch". Stimmt zwar nicht...
Ich glaube, das trifft es ganz gut auf den Punkt. Die Ausreden stehen auch schon zu Hauf hier drin, ala: "aber das blöde Rumgehoppel und Runtergetriale interessiert mich nicht,(weil nur der Bikesport, den ich ausübe, der wahre ist)".

Zum Thema Erstbefahrung: Grundsätzlich ist der Fakt Erstbefahrung ein eher unwichtiges Gimmick einer genialen Tour (hoffentlich, weiß man ja im Voraus nicht). In den Alpen, im Mittelgebirge, am A... der Welt, eigentlich völlig egal wo.
In den 90gern haben wir im Hunsrück sicher die ein oder andere Erstbefahrung gemacht. Genau wie heute einfach, weil wir wissen wollten, ob der Trail gut ist. Zu dieser Zeit und auch schon früher haben Biker an anderen Orten Erstbefahrungen gemacht. Damals haben wir uns darüber gefreut, wie sich heute die BBSler darüber freuen. Die anderen Biker, denen wir davon erzählt haben, haben sich auch gefreut und fanden es toll, dass diese Trails befahrbar sind.
Heute sind die meisten Trails schon befahren worden und man muss weit ins Ausland oder hoch in die Berge, um Trails zu fahren, die noch nicht befahren wurden. Erzählt man heute Bikern davon, z.B. hier im Forum, fangen die Neider an zu heulen und die Hater stänkern rum.

Da kann man ja auch mal ganz provokant sagen: wer nix drauf hat, soll eben zu hause bleiben, und wer zu spät kommt, hat das Beste verpasst.

Man kann aber auch sagen: hey, wir sind alles Mountainbiker, cool, dass ihr...
- eure Bikes so weit hoch schleppt und so schwere Trails abfahren könnt.
- so fette Jumps über die Monstergaps mit 60kmh auf der DH Piste macht.
- so viel Kondi habt, dass ihr 200km und 2000hm mit eurer CC Feile in 2h wegbügelt.
- nen Flipwhip über die Dirts könnt.
- so viel Spaß an eurer Art des Bikens habt, dass ihr das gerne hier im Forum mit uns teilt.
 
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