Nasse Wurzeln - wie macht ihr das?

maggus12345

angehender Singlespeeder
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Bamberg
Hallo alle,

ich hab ein kleines Problem. Solange es trocken ist kann man es auf den Abfahrten ja richtig schön laufen lassen. Aber wenn es jedoch geregnet hat, oder gerade noch regnet herrscht auf dem heimischen Trails mit schönen Quer- und Längswurzeln plötzlich die wilde Rumrutscherei. Vor lauter Schiss schleicht man (also ich) dann eher talwärts.

Wenn man aber die Jungs in den Videos in den kanadischen Regenwäldern ansieht fahren die ja auch auf nassem Holz als wär es nichts.

Wie macht man's? Einfach rutschen lassen und keinen Schiss haben? Oder gibts da ein paar Tips von den Fachleuten für mich?
 
erstmal muss ich girl rechtgeben, der reifen macht verdammt viel aus, nicht nur Breite sondern auch Mischung und Bestollung. Ich rutsche mir immer einen ab mit den smart sam aber bei mir lautet an solchen Stellen die Devise:

Geschwindigkeit gibt Stabilität! Dabei versuche ich die Wurzeln mit dem VR zu überspringen. Bei Wurzeln in Laufrichtung versuche ich das ebenso (a la Bordsteinsprung von der seite)
 
Immer schön Draufhalten :)
Gerne auch gefährliche Querwurzeln überspringen und saubere Linienwahl + Dem Bike seinen Raum geben... es darf schon mal 5-10 cm links rechts rutschen bei dem Wetter.
Bremsen ist eher Problematisch, hier versuchen nur auf geeigneten Stellen zu bremsen.
 
Ich fahre weitestgehend wie im trockenen. Meiner Erfahrung nach isses im Nassen aber wichtiger mit mehr Nachdruck/Selbstvertrauen/commitment zu fahren. Sprich wenns geradeaus geht auf, Tempo stabilisiert. Bremsen auf, keine Schleifbremsungen!

Falls Klickpedale => noch mehr vertrauen. Locker stehen und nicht die ganze Zeit angespannt auf ein möglicherweise nötiges Ausklicken konzentrieren.

Bis auf sehr große&exponierte Wurzeln achte ich nicht auf die Überfahrtsrichtung, wenn man sehr locker steht schlägt das Rad unter einem zwar mehr hin und her als im trockenen, aber wenn man dabei locker steht nicht bremst fängt sichs immer wieder.

Beim Anbremsen mit massivem Ausbrechen vom Rad rechnen und in dem Fall die Bremse kurz komplett aufmachen. Bei Bedarf kurze, wurzelfreie Passagen zum Bremsen nutzen.

grüße,
Jan
 
Ich fahre weitestgehend wie im trockenen. Meiner Erfahrung nach isses im Nassen aber wichtiger mit mehr Nachdruck/Selbstvertrauen/commitment zu fahren. Sprich wenns geradeaus geht auf, Tempo stabilisiert. Bremsen auf, keine Schleifbremsungen!

So ist das. Auf keinen Fall zu langsam fahren! Richtige Reifen? Hmmm... wenn es rutscht, dann rutscht es - egal welcher Reifen.

Das rumrutschen ist übrigens eine sehr gute Technikübung. Und bleit eigenntlich auch nicht aus, wenn man am Limit fährt. Und ist eigentlich gar kein Problem. Ich trainiere das immer auf dem Hardtail. Dort habe ich ein 2.1er Crossmark drauf. Damit fahre ich sehr Endurolastig. Steil und Wurzeln und auch im Nassen. Die Grenzen kommen halt viel eher und ist auch so gewollt. Die Technikübung ist das zu beherschen.
 
schnell drüber, dann hat das Radl keine Zeit zum Rutschen
Und du keine Zeit mehr um "oh schit" zu denken wenns doch mal schief geht.

Wie macht man's? Einfach rutschen lassen und keinen Schiss haben?
Kontrolliert, ruhig fahren. Damit man wirklich wegrutscht und unter dem Rad liegt muss man schon fast stehen bleiben und wenn man so langsam ist tut man sich nicht wirklich weh.
Wichtig ist die Blickführung. Hindernis erkennen, Linie planen und voraus schauen. Wenn man die rutschige Wurzel ewig anschaut wirds gefährlich.
 
Langsam fahren bedeutet auch langsam auf einer Wurzel rutschen, was wiederum bedeutet lange zu rutschen und auch oft gleichzusetzen mit weit rutschen nach der Seite. :D

Wenn du den Drang nach vorn hast zieht es dich halt nicht so schnell zur Seite, bist ja derweilen schon wieder auf der nächsten Wurzel zum weiterrutschen ;)
 
...mal abgesehen von den "Kreiselkräften" die sich erst mit recht flotter Geschwindigkeit auswirken, könntest Du das bitte kurz erläutern. Evtl auch mit beigefügten Sturz- und Bremsversuchen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten?

Verweildauer auf der Wurzel ist geringer, aber Haupteffekt ist die rotierende Masse der Laufräder. Auf einer Wurzel bremsen geschweige denn bewusst stürzen werde ich sicherlich nicht ;)
 
...vermutlich ist es der Wurzel ziemlich egal, wie lange Du auf Ihr verweilen willst, wenn sie dich rutschen lassen will?
 
Wer über jede Wurzel rüber balanciert, weil er Angst hat das er rutscht und dabei schöne jede kleine Wurzel fixiert, wird sich ganz sicher auf irgendeiner hinlegen.
Flott drüber, gute Liniewahl und ab und zu mal am Lenker ziehen, damit das Vorderrad vernünftig über die Wurzel kommt, hat mich in den letzten Jahren sehr gut vor Stürzen bewahrt.
 
langsam fahren geht im nassen eben nicht,
immer schön draufhalten, dann rutscht du nicht :daumen:

Langsam fahren bedeutet auch langsam auf einer Wurzel rutschen, was wiederum bedeutet lange zu rutschen und auch oft gleichzusetzen mit weit rutschen nach der Seite. :D

Wenn du den Drang nach vorn hast zieht es dich halt nicht so schnell zur Seite, bist ja derweilen schon wieder auf der nächsten Wurzel zum weiterrutschen ;)

:daumen: :daumen:
 
Von Balancieren oder Bremsen war, so wie ich das sehe, nie die Rede. Auch nicht von Fixieren oder dergleichen.

Aber bei rutschigen Bedingungen den Rat zu geben, einfach schnell darüber zu bügeln, ist zumindest disskusionswürdig.

Der oben verlinkten Beitrag sagt alles, auch dass durchaus schieben eine Möglichkeit ist.

Wenn die Spurwahl nichts ist, der Druck am Vorderrad fehlt und noch eine weitere Kleinigkeit nicht passt, dann hilft auch Tempo nicht. Nur wer mit dosiertem Tempo eine Stelle fahren kann, kann sie auf jeden Fall auch mit höherem Tempo. Wer aber Angst hat langsam zu fahren, dem hilft auch Geschwindigkeit nicht weiter.
 
Von Balancieren oder Bremsen war, so wie ich das sehe, nie die Rede. Auch nicht von Fixieren oder dergleichen.
Ja da hast du recht, aber Bremsen auf Nassen Wurzeln ist nunmal das Hauptproblem der meisten Biker.
Wenn die Spurwahl nichts ist, der Druck am Vorderrad fehlt und noch eine weitere Kleinigkeit nicht passt, dann hilft auch Tempo nicht. Nur wer mit dosiertem Tempo eine Stelle fahren kann, kann sie auf jeden Fall auch mit höherem Tempo. Wer aber Angst hat langsam zu fahren, dem hilft auch Geschwindigkeit nicht weiter.

Es war ja nicht im WorldCup Style drüber fliegen gemeint, sondern lediglich Selbstvertrauen und gesunde Selbsteinschätzung in jeder Situation ;)
 
Die Herausforderung könnte sein mit ordentlicher Technik über eine Stelle zu fahren statt mit zu hohem Tempo unter Gruppendruck gerade mal so darüber zu rumpeln...
 
Die Herausforderung könnte sein mit ordentlicher Technik über eine Stelle zu fahren statt mit zu hohem Tempo unter Gruppendruck gerade mal so darüber zu rumpeln...

Davon redet hier ja auch keiner. Es ist wirklich ein verbreiteter Fehler, bei schwierigen Verhältnissen überall mit angezogener Handbremse drüber zu wollen und sich dann eben genau darum in den Dreck zu legen, weil man zu langsam war. Das sag ich nicht, weil ich hier den harten Max machen will, sondern weil ich ein Feigling bin, der diesem Irrtum auch ständig erliegt. Natürlich bringt es nichts, in hirnloser Selbstüberschätzung überall drüberrasen zu wollen, aber es liegt in der Natur des Fahrrads, dass es sich mit einem angemessenem Mass an Schwung besser vorwärtsbewegen lässt.

Für mich gilt in erster Linie vorausschauen, die beste Linie suchen und dann mit Schwung, aber nicht unkontrolliert, durchfahren. Und wenn ich die Linie nicht sehe, halt anhalten, Stelle anschauen (am besten von unten, nicht von oben), Linie suchen und dann drüber - beim nächsten Mal kann ich mir das dann schenken.
 
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