Neue Fox 36-Federgabel im Test: Mehr Steifigkeit, weniger Reibung

Naja, die Reibung einer Federgabel wird von mehreren Komponenten beeinflusst.
Die Gabeln, welche ich in der Hand hatte, mussten alle nachbearbeitet werden. Was Fox gut kann sind Dichtungen (oftmals werden hier Quadringe statt O-Ringe in der Luftfedereinheit verbaut) und Sie machen sich auch Gedanken was die Dämpfungseinheit anbelangt.

Aber: Statt vollmundige Werbeversprechen würde ich mir lieber wünschen, dass jeder Gabel ein Zertifikat mit den genauen Maßen, Parallelität und Aktivitäten des Prüfverfahrens beigelegt werden. Denn JEDE Gabel musste einseitig oder beidseitig an den Buchsen nachkalibriert werden (und teilweise in zwei Phasen deutlich). Desweiteren stimmen eigentlich auch immer die Abstände der Tauchrohre zueineinander nicht, was zu einer Verspannung der Tauchrohre führt. Sprich im Mittel müssen zwischen 0,6 - 0,7mm mit Shims an der Achse/Endkappen nachgeholfen werden. Es gibt auch Fälle, bei denen 1,0mm und mehr keine Seltenheit sind. Klingt wenig, ist aber extrem viel. Im Zusammenspiel mit den Buchsen ergibt sich hierbei eine recht große Differenz. Das alleine macht schon viel im Ansprechverhalten aus. Da kannst du noch so tolle reibungsarme Staubabstreifer verbauen...die Performance ist dann kacke. Insbesondere, da Fox gerne Ihr Fox Gold Öl verwendet, welches tolle Hafteigenschaften aufweist und gut für die Langlebigkeit ist. Leider ist das Öl aber recht dick, weshalb das in Kombination mit den verspannten Rohren und den zu engen Buchsen dann das Ergebnis auch nicht verbessern kann, ganz im Gegenteil.

Sprich, eine perfekt kalibrierte alte Gabel, welche auch noch den richtigen Achsabstand bekommen hat, wird in Kombination mit sehr guten Abstreifern von guten Drittanbietern JEDE noch so neuere Gabel in Sachen Slip Stick und Sensibilität in den Schatten stellen.

Es wäre daher wünschenswert, dass Fox hier bereits im WERK die Zeit investiert um die Toleranzen schon vor der Endmontage zu minimieren, die richtige Mengen Öl einzuführen und die Schaumstoffringe an den Abstreifern zu tränken. Es kann nicht Aufgabe des Kunden sein, das Teil erst einmal komplett zu zerlegen um wirklich Freude an der neuen Gabel zu haben. Fox ist ja auch im höheren Preissegment angesiedelt. Der einzige Ansatz in meinen Augen den höheren Preis zu argumentieren, wäre sich mit Präzision und Liebe zum Detail mit Endkontrollzertifkaten abzusetzen. Das ist aber defakto nicht der Fall.
Dann ist wirlklich zu überlegen, ob es nicht sinnvoller ist in ein Mitbewerberprodukt zu investieren und das gesparte Geld in die Kalibrierung der Gabel zu stecken.

Bei Rockshox und Konsorten ist es auch nicht anders. Hier muss auch immer nachgearbeitet werden. Dort sind noch nicht eimal die Kartuschen richtig entlüftet. ABER: Wenn man das alles weiss, kalkuliert man das eben von Anbegin ein, arbeitet alles nach, entlüftet die Kartusche noch und hat dann am Ende ein Top Produkt.
Bei den Preisen kann ich dann gleich zu einer Intend greifen. Da weiss man, dass jede Gabel nur dann das Haus verlässt, wenn obige Punkte 100% abgearbeitet wurden. Da muss ich dann aber auch nichts zerlegen. Nicht umsonst sind diese der Maßstab.

Nicht falsch verstehen. Aber die Hersteller sollten erst einmal an der Qualität in der Endmontage und an deren Toleranzen arbeiten. Und klar, es wird immer Toleranzen geben. Aber eben deswegen erwarte ich, dass sich ein Mensch jeder Gabel einzeln annimmt und die Gabel so lange kalibriert, bis es passt. Wenn das gemacht werden würde, würden die Jungs in der Endmontage sofort HAAAALT Schreien, da Sie merken, dass Sie kalibrieren können wie Sie wollen, die Rohre passen nicht 100% zu einander...dann würden diese auch gleich die Fertigung umstellen und an die Zulieferfirmen herangehen, dass die Kette stimmt. Dann würden Sie draufkommen, dass das viel zu aufwendig ist und sich überlegen wie man Geld einsparen kann. Dann würde ein schlauer Ingenieur auf die Idee kommen jetzt ALLE Gabeln unten mit der Kontermöglichkeit zu versehen, damit die Achse kalibriert werden kann.

Hinweis: Bei der hier vorgestellten Gabel gibt es zumindest tatsächlich die Möglichkeit den Achsabstand einzustellen. (Aber wer macht das schon. Und zudem müsste die Gabel für eine perfekte Justage trotzdem noch einmal zerlegt werden. Hierfür müssten auch die Staubabstreifer entfernt werden um alles zueinander kalibrieren zu können)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat jetzt RockShox fox gekauft 😂

Buttercups und Kassetten Schlüssel jetzt auch bei fox ...

Wie damals von fox marzzochi aufgekauft haben .....Hardware marzzochi und Innenleben von fox 🫠
Wo siehst du da Buttercaps.
Marzocchi Gabeln waren Marzocchi und ab Fox Übernahme Fox, da gab es keine gemischten.
 
Naja, die Reibung einer Federgabel wird von mehreren Komponenten beeinflusst.
Die Gabeln, welche ich in der Hand hatte, mussten alle nachbearbeitet werden. Was Fox gut kann sind Dichtungen (oftmals werden hier Quadringe statt O-Ringe in der Luftfedereinheit verbaut) und Sie machen sich auch Gedanken was die Dämpfungseinheit anbelangt.

Aber: Statt vollmundige Werbeversprechen würde ich mir lieber wünschen, dass jeder Gabel ein Zertifikat mit den genauen Maßen, Parallelität und Aktivitäten des Prüfverfahrens beigelegt werden. Denn JEDE Gabel musste einseitig oder beidseitig an den Buchsen nachkalibriert werden (und teilweise in zwei Phasen deutlich). Desweiteren stimmen eigentlich auch immer die Abstände der Tauchrohre zueineinander nicht, was zu einer Verspannung der Tauchrohre führt. Sprich im Mittel müssen zwischen 0,6 - 0,7mm mit Shims an der Achse/Endkappen nachgeholfen werden. Es gibt auch Fälle, bei denen 1,0mm und mehr keine Seltenheit sind. Klingt wenig, ist aber extrem viel. Im Zusammenspiel mit den Buchsen ergibt sich hierbei eine recht große Differenz. Das alleine macht schon viel im Ansprechverhalten aus. Da kannst du noch so tolle reibungsarme Staubabstreifer verbauen...die Performance ist dann kacke. Insbesondere, da Fox gerne Ihr Fox Gold Öl verwendet, welches tolle Hafteigenschaften aufweist und gut für die Langlebigkeit ist. Leider ist das Öl aber recht dick, weshalb das in Kombination mit den verspannten Rohren und den zu engen Buchsen dann das Ergebnis auch nicht verbessern kann, ganz im Gegenteil.

Sprich, eine perfekt kalibrierte alte Gabel, welche auch noch den richtigen Achsabstand bekommen hat, wird in Kombination mit sehr guten Abstreifern von guten Drittanbietern JEDE noch so neuere Gabel in Sachen Slip Stick und Sensibilität in den Schatten stellen.

Es wäre daher wünschenswert, dass Fox hier bereits im WERK die Zeit investiert um die Toleranzen schon vor der Endmontage zu minimieren, die richtige Mengen Öl einzuführen und die Schaumstoffringe an den Abstreifern zu tränken. Es kann nicht Aufgabe des Kunden sein, das Teil erst einmal komplett zu zerlegen um wirklich Freude an der neuen Gabel zu haben. Fox ist ja auch im höheren Preissegment angesiedelt. Der einzige Ansatz in meinen Augen den höheren Preis zu argumentieren, wäre sich mit Präzision und Liebe zum Detail mit Endkontrollzertifkaten abzusetzen. Das ist aber defakto nicht der Fall.
Dann ist wirlklich zu überlegen, ob es nicht sinnvoller ist in ein Mitbewerberprodukt zu investieren und das gesparte Geld in die Kalibrierung der Gabel zu stecken.

Bei Rockshox und Konsorten ist es auch nicht anders. Hier muss auch immer nachgearbeitet werden. Dort sind noch nicht eimal die Kartuschen richtig entlüftet. ABER: Wenn man das alles weiss, kalkuliert man das eben von Anbegin ein, arbeitet alles nach, entlüftet die Kartusche noch und hat dann am Ende ein Top Produkt.
Bei den Preisen kann ich dann gleich zu einer Intend greifen. Da weiss man, dass jede Gabel nur dann das Haus verlässt, wenn obige Punkte 100% abgearbeitet wurden. Da muss ich dann aber auch nichts zerlegen. Nicht umsonst sind diese der Maßstab.

Nicht falsch verstehen. Aber die Hersteller sollten erst einmal an der Qualität in der Endmontage und an deren Toleranzen arbeiten. Und klar, es wird immer Toleranzen geben. Aber eben deswegen erwarte ich, dass sich ein Mensch jeder Gabel einzeln annimmt und die Gabel so lange kalibriert, bis es passt. Wenn das gemacht werden würde, würden die Jungs in der Endmontage sofort HAAAALT Schreien, da Sie merken, dass Sie kalibrieren können wie Sie wollen, die Rohre passen nicht 100% zu einander...dann würden diese auch gleich die Fertigung umstellen und an die Zulieferfirmen herangehen, dass die Kette stimmt. Dann würden Sie draufkommen, dass das viel zu aufwendig ist und sich überlegen wie man Geld einsparen kann. Dann würde ein schlauer Ingenieur auf die Idee kommen jetzt ALLE Gabeln unten mit der Kontermöglichkeit zu versehen, damit die Achse kalibriert werden kann.

Hinweis: Bei der hier vorgestellten Gabel gibt es zumindest tatsächlich die Möglichkeit den Achsabstand einzustellen. (Aber wer macht das schon. Und zudem müsste die Gabel für eine perfekte Justage trotzdem noch einmal zerlegt werden. Hierfür müssten auch die Staubabstreifer entfernt werden um alles zueinander kalibrieren zu können)
Dafür hat doch Fox die Lösung eingebaut:
Gummiringe am Luftfederkolben mindern als Ausgleich "temporäre" (Toleranz-)Verspannungen :)
 
Hat jetzt RockShox fox gekauft 😂

Buttercups und Kassetten Schlüssel jetzt auch bei fox ...

Wie damals wo fox marzzochi aufgekauft haben .....Hardware marzzochi und Innenleben von fox 🫠
Wir bringen die Features unserer Konkurrenz und verkaufen es einfach noch teurer! Die Kashmir Fraktion wirds schon kaufen!
 
Was soll das für eine Lücke sein, die bisher zwischen 38 und 36 klaffte? Die 37?
Naja, wohl eine steifere 36er wird das Hauptthema bei dem Teil sein.
Ich selbst habe nie eine steifere 36er vermisst, gehört habe ich das aber sehr oft. Von daher ist es an sich ja nicht verkehrt wenn Fox auf das Kundenfeedback hört und sowas anbietet.
 
Dafür hat doch Fox die Lösung eingebaut:
Gummiringe am Luftfederkolben mindern als Ausgleich "temporäre" (Toleranz-)Verspannungen :)
"Eine weitere große Änderung ist der Abstand der Gleitbuchsen in der Gabel – dieser wurde um 26 % auf 162 mm angehoben"

Dann ist ja noch viel wichtiger, dass der Achsabstand passt. Es gibt schon einen Grund, warum andere Hersteller diesen nicht allzu groß werden lassen wollen.
Klar sind weite Buchsen klasse. Aber nur wenn alles perfekt kalibriert ist. Und ehrlich, hier traue ich dem Braten nicht.
 
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