Neukauf vs. Generalüberholung

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Dortmund
Mahlzeit zusammen,

ich weiß nicht ob das hier die richtige Stelle ist, wenn nicht bitte ich um Verzeihung und Verschiebung an den richtigen Platz.

Aber zum Thema:
Ich habe ein ca. 15 Jahre altes GermaTEC GM05X. Wenn ich ehrlich bin habe ich es echt lieb gewonnen.

Ich nutze mein Fahrrad eigentlich nur zum Pendeln (Dortmund-Essen-Dortmund) und ab und zu mal eine kleine Tour. Also insgesamt 150-200km in der Woche (80% Straße/Asphalt und 20% Schotter).

Nun ist es so, das mein Rad ab und an "ein Wehwehchen" hat zuletzt neue Bremse hinten und neue Pedale. Und ich Frage mich ob es sich "lohnt" und möglich ist jetzt noch Geld reinzustecken, oder lieber auf ein neues Fahrrad zu "sparen" (Sparen heißt in dem Fall das alte zu fahren bis es auseinander fällt und dann ein neues zu holen).

Komponenten des aktuellen Fahrrads:
Marke: GermaTEC
Rahmen: (540mm) Aluminium 4-Gelenk mit Hi-Ten Stahl Hinterbau
Federung: Full-Suspension
Gabel: RST Omni 191-7
Schaltwerk: Shimano Deore XT (RD-M751)
Bremse: Disc PROMAX
Schalthebel: Rapidfire M9 SL-M751
Kassette: Shimano XT 9x11/34 (CS-M770)
Kette: Shimano CN-HG93 (9x)
Schaltzugführung: SM-SP17

Beim reinigen gestern habe ich festgestellt, dass in der Kassette und an der Kurbel ein Paar Zähne fehlen.


Wie gesagt Generalüberholung oder doch lieber Austausch, was meinen die Profis?

Vielen Dank im Voraus
 
Ich würde die notwendigen Wartungsarbeiten selbst durchführen und defekte Teile reparieren oder durch gebrauchte Teile aus dem Bikemarkt ersetzen.
Wenn Du nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügst.....hinterher hast Du sie.

Mark
 
Ich würde die notwendigen Wartungsarbeiten selbst durchführen und defekte Teile reparieren oder durch gebrauchte Teile aus dem Bikemarkt ersetzen.
Wenn Du nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügst.....hinterher hast Du sie.

Mark
+1

Falls du selber reparieren kannst/willst, spricht nichts gegen das Weiterfahren deines Bikes.
Falls du aber für jede Reparatur zum Händler rennen musst, ist ein neues Rad langfristig gesehen billiger.
 
Wenn´s bei Deinem Liebling wirklich nur am Ersatz von Kettenblättern und Kassette liegt, würde ich in neue Verschleißteile investieren. Gerade Kassette und Kettenblätter müssen ja nicht unbedingt XT sein. SLX oder Deore tuts bei Deinem Fahrprofil allemal. Und dann kostets auch wenig.
Dies selber auszutauschen, ist kein Hexenwerk und selbst notwendiges Werkzeug dafür ist billig.
Solltest halt darauf achten, daß die Teile auch passen. Aber was ich so lese bzgl. Deiner Schaltung, gibts da preiswerten Ersatz problemlos bei den gängigen Versendern. Die kann man ja zur not auch anrufen und sich bei Unsicherheit beraten lassen.
 
Wenn der Antrieb nicht zwischendurch mal erneuert wurde, dann ist der jetzt nach 15 Jahren fertig.
Inkl. Werkzeug und Fachverstand kannst Du rund 100 bis 150 Euro kalkulieren, wenn Du günstig online die Teile kaufst.
Ich tippe jetzt mal auf folgende Verscheißteile:
  • Kette
  • 9-fach Kassette
  • großes und mittleres Kettenblatt
  • Schaltrollen am Schaltwerk
  • Pedale (weil Du es sagst)
  • Reifen
Werkzeuge, die Du benötigst:
  • Kettenpeitsche
  • Zahlkranzabzieher für Steckkänze
  • 3er Inbus für die Schaltrollen
  • 5er Inbus für die Kettenblätter
  • Reifenheber
  • Kettennietwerkzeug
  • 15 SW Gabelschlüssel
  • 1/2"-Ratsche

Bezüglich der Pedale stellt sich die Frage, ob die defekt sind oder ob es die Tretlagerachse ist? Dann kommt noch was bei. Insgesamt also eine gute rundum Reparatur. Wenn das die Werkstatt macht, dann kannst Du gleich ein neues Fahrrad beim Billig-Discounter besorgen.
 
[...]
Ich habe ein ca. 15 Jahre altes GermaTEC GM05X. [...]

Wie gesagt Generalüberholung oder doch lieber Austausch, was meinen die Profis?

Vielen Dank im Voraus
Ein Profi ist Jemand, der sein Rad professionell (auf deutsch: beruflich) nutzt. Also z.B. ein Briefträger. Oder ein Rennfahrer. Oder ein Kurier.
Frage: Welcher Profi fährt denn bitte ein Baumarktfully, also ein Bike das extra schwer und extra schrottig ist, und mit Gedöhns (Vollfederung, 3 Kettenblätter etc.) überfrachtet ist um Laien das Geld aus der Tasche zu ziehen?

(Antwort: Jemand der den Job nicht lange macht und schon gar nicht als Profession auffasst.)
 
Ein Profi ist Jemand, der sein Rad professionell (auf deutsch: beruflich) nutzt.[...]
(Antwort: Jemand der den Job nicht lange macht und schon gar nicht als Profession auffasst.)

Hm ein Profi bin ich nicht, war ich nicht, werde ich nicht sein und es ist auch nicht meine Ambition. Deswegen frage ich ja hier, eben ambitionierte Leute, die vllt. keine Profis sind (oder vllt. doch), dennoch aber sehr viel mehr Ahnung haben als ich.

Das Fahrrad hat vor 15 Jahren 349€ gekostet. Das wären dann nicht mal 25€ pro Jahr. Gleichzeitig hat es schon 15.000 - 20.000 km gefressen, was ich für ein extra schweres und extra schrottiges "Baumarktfully" (auch wenn real eher ein Supermarkt ist) ganz ordentlich (oder zumindest passabel) finde.

Das soll in keiner Weise eine Kritik an deiner Aussage sein, nur zeigen, dass ich als nicht Profi eben auch kein Profi-Bike brauche (und fahre). Sondern nur den Rat von Leuten suche, die einfach mehr Ahnung von der Materie haben.
 
Trotz begrenztem Budgets ein Fully zu nehmen ist immer falsch. Das Hardtail passt besser zum Einsatzbereich und man hat bessere Chancen daß z.B. die Gabel was taugt.

Die ganze "mir reicht sowas"-Argumentation kommt mir immer sehr merkwürdig vor. Beispiel: Viele Laien fahren mit falsch eingestelltem Sattel rum und lehnen sogar Hilfe ab. Warum verzichtet man ausgerechnet dann auf mehr Antriebseffizienz, wenn man nicht fit ist? Braucht man dann nicht erst Recht mehr Wirkungsgrad und Ergonomie? Ich kann's einfach nicht verstehen. Vielleicht bin ich zu Logik-fixiert :ka:
 
Trotz begrenztem Budgets ein Fully zu nehmen ist immer falsch. [...]

Glaub ich gerne, das Fahrrad ist nun aber schon mal da... Und die Frage war ja auch nicht ob ich mir nen neues Fully hole, sondern ob sich eine Reparatur lohnt.

Wenn ich ehrlich bin würde ich mir, falls es soweit kommt, wieder ein Fully holen, ich finde es persönlich komfortabler als ein Hardtrail (Geschmacksache). Allerdings habe ich heute (fast 27) auch mehr Budget (+- 1500€) als damals mit 12^^

Das Hardtail passt besser zum Einsatzbereich und man hat bessere Chancen daß z.B. die Gabel was taugt.

Das ist doch schon mal sehr konstruktiv. Ich werde nochmal drüber nachdenken, falls es zum Neukauf kommt, trotz Vorliebe und Komfort vom Fully.

Die ganze "mir reicht sowas"-Argumentation kommt mir immer sehr merkwürdig vor. Beispiel: Viele Laien fahren mit falsch eingestelltem Sattel rum und lehnen sogar Hilfe ab. Warum verzichtet man ausgerechnet dann auf mehr Antriebseffizienz, wenn man nicht fit ist? Braucht man dann nicht erst Recht mehr Wirkungsgrad und Ergonomie? Ich kann's einfach nicht verstehen. Vielleicht bin ich zu Logik-fixiert :ka:

Bin ich normal vollkommen bei dir. Ich sage auch gerne "Ich bin zu arm um billig zu kaufen". In diesem Fall hatte ich aber durch das "extra schrottige Baumarktfully" keine Einbußen.
 
Ein Profi ist Jemand, der sein Rad professionell (auf deutsch: beruflich) nutzt. Also z.B. ein Briefträger. Oder ein Rennfahrer. Oder ein Kurier.
Frage: Welcher Profi fährt denn bitte ein Baumarktfully, also ein Bike das extra schwer und extra schrottig ist, und mit Gedöhns (Vollfederung, 3 Kettenblätter etc.) überfrachtet ist um Laien das Geld aus der Tasche zu ziehen?

(Antwort: Jemand der den Job nicht lange macht und schon gar nicht als Profession auffasst.)
Wenn man des Lesens mächtig ist, erkennt man, daß er nicht die Fahrer, sondern eher die Mechaniker meinte;)

Außerdem, was ist im Flachland so schlimm an einem billigen Alltagsrad? Es scheint sich ja über 15 Jahre bewährt zu haben, also alles ok:daumen:
Als ich noch in der Gegend wohnte, bin ich auch mit einer 200DM Möhre tausende Kilometer gefahren, kein Problem!
Meins hatte ich dann nach >50TKm ausgemustert.

Klar kann man mit einem Hightech/-cost Rad vielleicht ein wenig schneller fahren, aber wenn's dann weg ist, tut's weh.
Wobei ich bei der Kilometerleistung doch eher nach einem passenden Neurad suchen würde, da auch Rahmen, Gabel, Lenker und Sattelstütze arg verschlissen sein dürften (->Ermüdungsbruch). Ein Touren-/Treckingrad im vernünftigen Preisrahmen wäre da bestimmt angenehmer.

Der Nikolauzi
 
Für mich würde sich an dem Bike Nix lohnen (angefangen beim Kauf) aber das musst du selber wissen.
Da der Antrieb sowieso komplett neu muss (15€ Kassette, 15€ Kette (oder sehr langlebig: Campa Record C9), Kettenblätter keine Ahnung - reicht nicht vielleicht nur eins?), kannst du sparen indem du erstmal bis zum bitteren Ende weiter fährst, also bis die Kette durchrutscht. Das Risiko eines Kettenrisses ist zwar etwas größer aber mir ist noch nie eine korrekt montierte Shimanokette gerissen.

War da wirklich serienmäßig eine XT-Kassette drauf? Das ist normalerweise nicht mal bei deutlich teureren Bikes der Fall, und lohnt sich nur bei Leichtbau oder Matsch-Einsatz (offenere Bauweise -> weniger Verstopfung).

Wenn man des Lesens mächtig ist, erkennt man, daß er nicht die Fahrer, sondern eher die Mechaniker meinte;)
[...]
Für mich ist das Ein-und-Dasselbe. Je besser ich schrauben kann desto weniger muss ich Probefahrten statt echter Fahrten machen. Wer sein Material nicht schätzt und kennt, ist meist auch ein schlechter Fahrer. Sonst müsste man sich ja für's Biken gleichzeitig interessieren und nicht interessieren...
 
Und falls es Dich doch in den Fingern jucken sollte, klapper regelmäßig die FACH-Händler in Deiner Umgebung ab und schau nach Angeboten. Die Saison für Schnäppchen geht langsam los und da sind auch gute Fullies möglich für Dein Budget und vor allem Deinen Einsatzbereich.
Ob´s aber wirklich ein Fully sein soll, ist Geschmackssache (und vielleicht ne Frage der Anzahl Schlaglöcher pro Laufmeter auf Deinen Strecken). Ich bin auch von Hardtail zu Fully gewechselt in der flachen Gegend, in der ich damals wohnte, weil mich die ständigen Schläge ins Hinterteil durch die vielen Schlaglöcher und schlechten Asphaltstrecken genervt hatten.
 
Passt dir das Rad überhaupt richtig? Ich würde mit einem Rad, das mir mit 12 Jahren gepasst hat, heute nicht mehr fahren können. Gerade wenn du häufig auf dem Ding sitzt, wird es dir dein Körper danken, wenn das Rad die richtige Größe hat und passend eingestellt ist.
 
Passt dir das Rad überhaupt richtig? Ich würde mit einem Rad, das mir mit 12 Jahren gepasst hat, heute nicht mehr fahren können.

Hat mich so ein bisschen gewundert dass das nicht frufrü kam. Das Fahrrad war damals wahswahrschein etwas zu groß, da ich aber mit 13-14 das letzte Mal gewachsen bin, passt das Rad. TheirwTheor ist es sogar ein bisschen zu groß. Aber ich komme super mit klar. Man muss dazu sagen, dass ich noch nie mehr als 160km an einem Tag gemacht habe und das auch niu 1-2 Mal. Früher so 50-70km und heute wie gesagt max. 35km. Und hatte nie Beschwerden (Rucken, Nacken, etc.)
 
Bevor du aus Affektionsinteresse, einfach weil Du die Karre schon so lange hast, in das Rad Geld investierst, fahr zumindest mal ein Mittelklasserad probe.
Ein Hardtail mit vernünftiger Gabel oder ganz starres Rad mit gut rollender Bereifung, passender Geometrie und guten Bremsen, das ein paar Kilogramm weniger wiegt.
Wenn Du dann immer noch keinen Unterschied merkst oder trotzdem mit dem vorhandenen Rad zufrieden bist, kannst Du immer noch (dann aber im vollen Bewusstsein) wirtschaftlich fragwürdige Investitionen tätigen.
 
Bevor du aus Affektionsinteresse, einfach weil Du die Karre schon so lange hast [...]

Ein guter Radschlag, den ich bereits befolgt habe;) Ungefedert ist definitiv nichts für mich. War mir aber vor der Probefahrt klar, da ich bei meinem Kollegen schon immer sehe wie sich das auf der "Freitagstour" (Essen-Dortmund) verhält. Ist mir schlicht zu unkomfortabel. Hardtail könnte ich mich (entgegen meiner Annahme) tatsächlich mit anfreunden. Ich muss einfach mal schauen. Denn es hat sich ergeben, dass meine Freundin nun auch Interesse am Radfahren entwickelt, so dass ich vllt. jetzt Geld in das Bike zu investieren und trotzdem noch ein neues zu holen.

Ich danke nochmal allen die sich meiner Angenommen haben.
 
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