@ Kerosin0815
Du hast da vollkommen Recht, aber einen Test ist es immer wert. Nicht jeder, der diesen Thread hier zukünftig findet, hat auch die Threads über Pacestar vs.Trailstar der letzten Jahre gelesen.
Zudem wurde ja in der Vergangenheit auch spekuliert, dass
Schwalbe etwas an der Gummimischung im Vergleich zum 2013/2014er Nobby Nic geändert hat.
So unwahrscheinlich schlecht ist zweimal Pacestar dann auch nicht. Zudem häufig im Wald vertreten, da einige AM-Bikes so aus dem Laden kommen.
Nachtest: Schwalbe Nobby Nic 2015 – Was kann Pacestar am Vorderrad? Grip, Rollwiderstand
Hier nun noch schnell ein paar Testergebnisse vom zweiten Nobby Nic 2015 Wochenende.
(Wer den Thread bis hierhin durchgelesen hat, kann den Post hier auch Querlesen. Zwecks schnellerer Erfassbarkeit nicht immer alles in vollständigen Sätzen formuliert.)
Grip bei Nässe:
Wie Stonebiker ja schon richtig geschrieben hat, ist die Pacestar Gummimischung am Vorderrad bei Nässe und in anspruchsvollerem Gelände, alles über S2, nicht optimal. Das ist aktuell nicht auf das Profil des Reifens zurückzuführen, sondern der Gummimischung geschuldet. Probleme ergeben sich vor allem bei trickreichen Stellen mit Stufen, Steinblöcken, beim Anbremsen vor Spitzkehren mit bspw. davorliegenden Wurzeln.
Test 1:
Leicht abschüssiger, asphaltierter Waldweg mit ca. 60% Laubbedeckung, ca. 10-15km Geschwindigkeit, Vorderradbremse bis zum Blockieren des Rades betätigt und mit rutschendem Vorderrad versucht stehen zu bleiben.

(kein Straßenverkehr)
Vorne: Schwalbe Hans Dampf (2013) 26 x 2.35, SnakeSkin, Evolution Line, Trailstar, Falt, TLR (gefahren 1,65Bar) (770g) (kein Seiten- oder Höhenschlag) MW21mm, Karkasse 61mm (2 Jahre alt)
Vorne: Schwalbe Nobby Nic (2015) 26 x 2.35, SnakeSkin, Evolution Line, Pacestar, Falt, TLE (gefahren 1,63Bar) (730g) (kein Seiten- oder Höhenschlag) MW19mm, Karkasse 58mm (frisch montiert)
Hans Dampf Trailstar im Test1:
Bei langsamer Fahrt, sofortiger Grip, Hinterrad kommt hoch, Bike steht.
Bei schneller Fahrt, Grip -> Gripabruch -> Rutschphase -> bei niedriger Geschwindigkeit dann wieder Grip, Bike steht.
Nobby Nic 2015 Pacestar im Test1:
Schon bei langsamer Fahrt rutscht das Vorderrad beim Blockieren eine gefühlte Ewigkeit. Im direkten Vergleich zum Trailstar
Hans Dampf echt erschreckend. Ich hätte nicht gedacht, dass der Unterschied so deutlich spürbar wird. Eine höhere Geschwindigkeit ist da schon fast abenteuerlich. Um dem Graben aus dem Weg zu gehen, hab ich dann rechtzeitig die Bremse gelöst.
Das ist natürlich kein perfekter Test und keiner bremst ausschließlich nur mit dem Vorderrad auf belaubtem Asphalt, aber wir wollten testen, wo die Gripgrenze liegt.
Im einfachen Gelände war von der Pacestar-Schwäche am Vorderrad, entgegen der Erwartung, bis dahin noch nicht viel zu spüren. Der Test brachte dann erste, wirklich fühl- und sichtbare Erkenntnisse.
Anspruchsvolleres Gelände im Anschluss brachte dann die Gewissheit, dass Pacestar am Vorderrad bei Nässe für den All Mountainfahrer nur bedingt geeignet ist
Wer hingegen immer breite Waldwege im S0-S1 Bereich fährt, kann auch ganz entspannt einen Pacestar im Nassen fahren und sich über Haltbarkeit und Rollwiderstand freuen. Im Trockenen hat der
Reifen ja eh Grip.
Die Kombination Pacestar Nobby Nic 2015 hinten und ein weicherer, gut packender Reifen vorne ist aber wohl die beste Lösung. Ich werde meinen
Hans Dampf Trailstar vorne somit wohl erstmal weiterfahren.
Die Ergebnisse sind zwar nicht unerwartet, aber zumindest weiß man, dass sicht nicht viel geändert hat im Vergleich zu den letzten Jahren.
Kleiner Test zum Rollwiderstand.
Es ist bekannt, dass Gummimischung und Profil den Rollwiderstand beeinflussen, abhängig vom Untergrund. Aber merkt man das wirklich oder ist das alles mehr Marketing und Placebo?
Ein ungleicher Test* zum Spaß:
Abschüssiger, asphaltierter Waldweg, ca. 50% trocken, beide Fahrer haben die gleiche Geschwindigkeit, ab dann wird nur gerollt. Fahrer 1 (tourfertig) ca.87Kg, Fahrer 2 (tourfertig) ca.76kg.
Test Bike 1: Vorne/ Hinten Nobby Nic 2015 Pacestar, Bikegewicht 14,1Kg.
Test Bike 2: Vorne
Hans Dampf Trailstar, Hinten Chunky Monkey (Trailstar ähnlich) Bikegewicht 13,75Kg.
Ergebnis 1: Der schwerer Fahrer zieht, nach kurzem Kopf an Kop-Rollen auf dem Pacestar Nobby Nic 2015 Rad relativ deutlich davon.
Bikewechsel:
Ergebnis 2: Auch der leichtere Fahrer zieht auf dem Pacestar Nobby Nic Rad davon, wenn auch später und weniger deutlich.
Die unterschiedliche Körpermasse ist also auch deutlich im Test zu spüren. Also schön was auf die Rippen futtern, Spekulatius gibt es ja schon im Supermarkt.
Wie erwartet und auch hier schon mehrfach getestet und berichtet, rollt der Nobby Nic 2015 sehr gut, in Pacestar sowieso.
Während der vorherigen Touren merkte man schon deutlich den verringerten Rollwiderstand, allerdings nicht direkt messbar. Jetzt konnte man den Unterschied in den unterschiedlichen Strecken, bei gleicher Zeit deutlich sehen.

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(* Windwiderstand, Nabe, Maulweite, unterschiedlicher Luftdruck, Ebbe und Flut sowie außerirdische Lebensformen werden nicht berücksichtigt

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