Hallo OSH-Verletzte Gemeinde!
Irgendwie kommt man sich ja schon als Außerirdische vor. Man meint niemand hat unter 70 Jahren einen OSH, selbst im www findet man keine Infos und meine Ärzte halten sich auch sehr zurück. Durch die vielen Recherchen bin auf diesen Thread gestoßen, passe zwar nicht so richtig dazu, weil ich mein Rad eher nutze um von A nach B zu kommen (Arbeit, einkaufen) aber den OSH haben wir gemeinsam, also keine Rennsemmel wie ihr alle.
Am 26.01.2022 hatte ich (46 Jahre, weiblich) aufgrund von Glatteis einen Radsturz (BG Fall, da Wegeunfall) in der Notaufnahme, wurde ich gleich nach dem Röntgenergebnis mit der Diagnose mediale Schenkelhalsfraktur rechts konfrontiert und auch mit dem Hinweis, dass bei OSH eine neue Hüfte fällig ist (Aussage vom Chefarzt, der Assistenzarzt beschwichtigte mich aber danach), bei ab 70 wäre es gar keine Überlegung (wobei ich auch gelesen habe, dass die Osteosynthese auch bei älteren Menschen eingesetzt wird, kommt auf den Gesamteindruck an und viele sind heutzutage ja noch sehr fit) oder die andere Möglichkeit doch OP mit Hinweis der Gefahren: Hüftkopfnekrose auch Jahre danach, Beinlängendifferenz, Pseudarthrose (und das wird einem in der Notaufnahme alles hingeklatscht) ... Aufgrund meines jungen Alters (ja man glaubt es kaum, auf einmal wird man wieder als jung bezeichnet
, dann doch eine schnelle OP erfolgen soll (bin ansonsten gesund, keine Vorerkrankungen, keine Medikamenteneinnamen, keine Allergien, Nichtaucher, kein Alkohol, etc., jeden Tag sportlich). Ca. 6 Stunden nach Einlieferung wurde ich operiert und habe nun 4 Schrauben bekommen. Nach drei Tagen wurde ich nach Hause entlassen mit der Auflage: mind. 6 Wochen Teilbelastung von 20 kg (wobei ich laut Physio zu wenig belasten, bin kleiner Schisser), dann anschließend REHA (wann genau weiß ich noch nicht) Nachsorge erfolgte bis jetzt 3 x im Klinikum, davon wurde 2 x geröngt und laut Arzt, sitzen die Schrauben gut, die Sinterung ist im Normalbereich. Ich hatte bis jetzt auch nie Schmerzen, die schweren Schmerzmittel habe ich zu Hause abgesetzt (puh da wird man ja im Klinikum mit Opiaten versorgt, habe ich später gegoogelt, da wurde es mir gleich anders) habe noch ein paar Tage Ibuprofen genommen, zwecks Entzündungsverhinderung. Habe jetzt 3 x in der Woche Physio (beim ersten Termin meinte sie, ich bin ein Interessenter Fall) und mache 3 x täglich zu Hause meine Übungen.
Aber was mich wirklich stört ist, dass mir keiner meine Fragen richtig beantworten kann. Man informiert sich ja heutzutage dann doch im Internet und da gibt es eigentlich nur Informationen für die älteren Patienten, Geriatrie. Dann kommen Begriffe wie Pauwels, Garden, Einteilung Fraktur und man ist völlig verunsichert. (Weiß ich bis heute nicht bei meinem Bruch. Hab aber gelesen, dass sich Ärzte da auch immer nicht einig sind und die Nekrosegefahr sich auch nicht ableiten lässt, denke das ist wie der Unfall auch, einfach Schicksal). Mein Arzt hat mir meine Fragen jetzt auch nicht so direkt beantwortet, kommt nicht zum Punkt. Er meinte, Prognosen kann man erst in einem Jahr richtig stellen, wenn die Schrauben wieder rauskommen. Ach ja und so ein Bruch ist schon fast wie ein Lottogewinn (an diesem Tag habe ich nicht mehr Lotto gespielt, also auch da kein Glück)
Selbst hier im Forum gibt es unterschiedliche Aussagen Belastung, Nichtbelastung (auch die Wochen sind unterschiedlich variiert zwischen 6 und 12 Wochen bis zum Gehenlernen) viel bewegen, wenig bewegen, Physio sofort, später und da soll man nicht unsicher werden. Man will ja alles richtig machen, damit man schnell und gut wieder auf den Beinen ist. Außerdem die Stolpergefahr mit den Krücken, bekomme gleich immer Panik, wenn man versehentlich doch Mal schnell auf das "heilende" Bein tritt (ja
@OliDuro ich habe gelernt, auch den Hinweis mit Gewicht beim Laufen nehme ich mit und Wanderstöcke habe ich mir zumindest im Internet schon Mal angeschaut, ist es egal welche Marke?)
So jetzt habe ich mich ausgetobt, aber tat echt gut. Im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis hört man, "das wird schon wieder". Freilich, die meinen es gut, aber die psychische Belastung empfinde ich schon extrem (weil die Spätfolgen halt doch immer wieder aufploppen), war eigentlich immer ein sehr positiv denkender aktiver Mensch, aber zur Zeit bin ich noch etwas auf der Suche, dies wieder zu finden. Gut ich bin erst bei 4,5 Wochen, aber die GEDULD ...
Zumindestens scheint heute die Sonne, werde mich einmummeln und auf die Terrasse gehen (an spazieren gehen darf ich aber nicht denken, das habe ich bis jetzt nämlich sehr gerne gemacht). Also tanke ich jetzt Vitamin D, auch gut für die Knochen. Wünsch Euch allen nur das Beste, damit wir gut durch diesen Irrsinn kommen.