Oberschenkelhalsbruch

Wenn es für dich auch paradox klingt.
Wenn die Teile keine Probleme machen, können sie auch drin bleiben.
 
Wenn es für dich auch paradox klingt.
Wenn die Teile keine Probleme machen, können sie auch drin bleiben.
Nichts anderes habe ich geschrieben...

Bzw. du hast nicht gelesen, was ich geschrieben habe. Ich habe geschrieben, dass ein Implantat wie die DHS generell dafür entwickelt worden sein soll, um nicht ausgbebaut zu werden, für mich paradox klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es für dich auch paradox klingt.
Wenn die Teile keine Probleme machen, können sie auch drin bleiben.
So ist die Info auch mir bekannt.

Aber da ich ja nach wie vor Probleme habe (Schmerzen, "Schrabbeln", Ziehen...) erhoffe ich mir Besserung durch die Implantatentnahme.

Daher war ich so verwundert über die Aussage meines behandelnden Arztes, das Ding bleibe drin, trotz Problemen...

Auch die Begründung "erhöhtes Nekroserisiko durch Entnahme" kann ich noch nicht nachvollziehen.
Ich weiß, dass man, wenn es noch nicht gänzlich zu spät ist, den Knochen anbohren kann. Um neue Räume und Reize zu schaffen.
Ich bin nur Laie, aber bei Entnahme gibt es doch auch Raum und Reiz? Der Zusammenhang, warum eine DHS-Entnahme daher das Nekroserisiko sogar steigen lässt ist mir nicht ganz verständlich.
Höchstens, dass (frische) Durchblutungsverbindungen wieder zerstört werden.
Aber dann müsste es ja herrschende Meinung sein, das Ding generell zu belassen und nur bei außergewöhnlichen Komplikationen zu entfernen..

Leider bekomme diese Fragen bei den üblichen 2-Minuten-Stress-Terminenbeim Doc nicht für mich zufriedenstellend beantwortet.
 
Höchstens, dass (frische) Durchblutungsverbindungen wieder zerstört werden.
Dieses Argument hatte auch ein anderer Nutzer gebracht, aber mir hat ein Arzt gesagt, dass die Schrauben die Durchblutungskanäle in keiner Weise behindern. Trotzdem sind Fremdkörper meiner Laienmeinung nach IMMER schlecht, deshalb klingt es für mich ja auch paradox, was du berichtet hast.
 
Dieses Argument hatte auch ein anderer Nutzer gebracht, aber mir hat ein Arzt gesagt, dass die Schrauben die Durchblutungskanäle in keiner Weise behindern. Trotzdem sind Fremdkörper meiner Laienmeinung nach IMMER schlecht, deshalb klingt es für mich ja auch paradox, was du berichtet hast.
Ich habe nicht die üblichen Schrauben drinnen (diese 3 "Spax"), sondern eine Art Dynamische Hüftschraube (Femur-Neck-System. Die braucht schon ziemlich viel Platz im Knochen.

Ich werde definitiv eine Zweitmeinung einholen.
LG
 
Ich werde definitiv eine Zweitmeinung einholen.
Das ist auch richtig so. Vielleicht auch nicht unbedingt, weil es eine so sehr komplexe Verletzung ist, sondern einfach auch um wie du sagtest 4 statt 2 min Beratung (insgesamt gesehen) zu haben. Hab ich genauso gemacht. In jedem Quartal darfst du mindestens zu zwei Fachärzten (der gleichen Fachrichtung) gehen...
 
Diese Zeilen schrieb ich vor kurzer Zeit:
„Das Nekroserisiko bei Metallentfernung steigt meiner Ansicht nach nicht (bzw. nur bei schlecht durchgeführter OP). Der Vorteil bei evtl. später (hoffentlich nicht) durchzuführender TEP OP überwiegt meiner Ansicht nach das OP Risiko, da dann deutlich weniger Weichteilschaden und zeitlich schnellere OP möglich.“
Dies war auch meine tatsächliche Vorgehensweise auf Empfehlung eines erfahrenen Chefarztes.
Hatte aber auch von einem Chefarzt genau eine andere Vorgehensweise empfohlen gekriegt: Drin lassen und raus bei Problemen, da ein OP-Risiko mehr.
Letztlich müsst ihr dies mit euch selbst abmachen.
Metallentfernung ja/nein ist meiner Ansicht nach (wenn keine Probleme bestehen) für das tatsächliche funktionelle Endergebnis unwichtig.
 
Ich habe mal das Netz durchsucht und zum erhöhten Nekroserisiko durch Metallentfernung (egal welches System) auch nichts gefunden. Das Risiko liegt in erster Linie an der Bruchform und der schnellen Versorgung. Und wie man hier schon lesen konnte, viele haben auch nach Metallentfernung keine Nekrose bekommen und manche auch mit Metall. Jeder von uns hat oder hatte Angst davor, aber ändern können wir es eh nicht.

Mir geht es jetzt 10 Wochen nach der Gammanagelentfernung so viel besser als mit Metall. Natürlich ist es eine zweite Operation mit Risiko und es dauert seine Zeit bis man wieder fit ist. Ich merke es auch immer noch, die volle Beweglichkeit ist noch nicht da und die Narbenbereiche sind auch noch empfindlich. Nach langem Sitzen bin ich noch etwas steif, aber alles kein Vergleich zu vor der Entfernung. Die Löcher im Knochen müssen sich wieder füllen, die tiefenWunden müssen heilen. Alles dauert.
 
Hallo Murks22,
läuft bei dir vielleicht die Behandlung auch über die Berufsgenossenschaft? Ich hatte einen Arbeitsunfall und anfangs hieß es, nach ca. 1,5 Jahren wird das Metall entfernt. Nach 1,5 Jahren meinte der Arzt, ich sollte lieber 2 Jahre mit der Entfernung warten. Dann hat mich die BG zu einem "Spezialisten " geschickt und der wiederum hat gesagt, das Metall darf auf keinen Fall entfernt werden, sonst könnte der Knochen wieder brechen.
Das fand ich persönlich ziemlich unglaubwürdig, auch aufgrund der Erfahrungen hier im Forum. Also habe ich mir einen Termin bei meiner Orthopädin gemacht, die nicht für die BG arbeitet. Und die hat mir, auch wegen meines Alters und meiner körperlichen Verfassung, dringend zu einer Entfernung geraten.
Also bin ich wieder zum BG-Arzt und nach 2,5 Jahren bin ich das Zeug dann endlich losgeworden.
Die OP war ohne Komplikationen, konnte nach 4 Wochen wieder arbeiten und es geht mir viel besser seitdem.
Irgendwie hatte ich den Verdacht, dass vielleicht Kosten für OP und Nachbehandlung eingespart werden sollten.....
Vielleicht solltest du dir auch eine Zweitmeinung holen?
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute.
Viele Grüße Annett
 
Hallo Murks22,
läuft bei dir vielleicht die Behandlung auch über die Berufsgenossenschaft?
Ja, tut es.
Hab immermal auch das Gefühl, die wollen erstmal abwimmeln.
Ich muss schauen, wo ich meine Zweitmeinung einhole.
Einen "normalen" Orthopäden kann ich schon fragen, der muss ja dann aber über die normale Krankenkasse abrechnen. Ob das funktioniert?
Ein anderer D-Arzt oder gar die damals operierende BG-Klinik wird kaum ne andere Meinung gegen den Kollegen sagen... Krähe und Auge und so...
 
Dachte ich mir....
Die Krankenkasse zahlt das natürlich nicht. Ich wollte einfach nur eine "ehrliche" Meinung.
Bin dann zum BG-Arzt und habe mit den Schmerzen ein wenig übertrieben und um die Entfernung gebeten. Und das hat dann auch geklappt. Er wollte dann wenigstens eine ambulante Entfernung, hat aber nicht geklappt.....Metall war ziemlich verwachsen und ging schlecht raus.
Lass nicht locker. Für mich hat sich das wirklich zu 100% gelohnt.....
 
Guten Morgen
Ich habe mal eine Frage an alle, die ihre Metallentfernung bereits hinter sich haben. Meine Gammanagelentfernung ist nun fast 11 Wochen her. Es wird immer berichtet, dass nach der Entfernung alles besser geht. Das ist bei mir auch so. Aber ich merke es schon noch gut. Ich gehe fleißig zum Muskelaufbau ins Fitnessstudio und schwimmen. Mache Dehnübungen. Die Bewegung wird dadurch auch besser, Außenrotation ist aber noch eingeschränkt. Es zwickt schon ab und zu in der Hüfte. Oft das Gefühl wie Muskelkater. Morgens und nach langem Sitzen bin ich noch etwas steif. Mein Gangbild ist auch noch nicht ganz rund. Soll wohl muskulär sein.
Wie ist es denn bei euch gewesen? Wann habt ihr gar nichts mehr gespürt?
LG Meike
 
Hallo Meike,
die Beschwerden, die du beschreibst, hatte ich auch. Sie sind im Laufe der Zeit besser geworden und seit der Metallentfernung sind so fast ganz weg.
Allerdings liegt ja zwischen deiner und meiner OP mehr als ein Jahr....
Mein Gangbild war nach dem Unfall auch noch fast ein Jahr "unrund", hat sich dann aber trotz Metall normalisiert.
Ich denke, man kann auch nicht von sich auf andere schließen, denn jeder Fall ist anders.
Setze dich und deinen Körper nicht unter Druck. Dein Unfall ist ein knappes Jahr her und meiner über 2,5 Jahre. Und mir ging es nach einem Jahr in etwa so wie dir jetzt.....
Trotz Metall.
Wünsche allen einen schönen Sonntag
LG Annett
 
Hallo Annettelke
Ich hatte das eigentlich auf die Zeit nach der Entfernung bezogen, aber so wie du es schreibst, habe ich es noch nicht gesehen. Da hast du natürlich Recht.
LG Meike
 
Hallo Meike, die Beweglichkeit wird dir nicht geschenkt. Ich habe mich in einer Crossfit box angemeldet (verrückt) und hier im Forum schon mal berichtet. Das Training ist hart, das erste halbe Jahr trotz 2x/Woche Training sehr enttäuschend bis man Fortschritte sieht (Klimmzüge, Liegestütze, burpee, Box springen, rudern, v.a. wenn man keine 20 mehr ist. Aber nach jedem Workout wird gedehnt und die Muskeln mit der black roll bearbeitet. Das tut weh, ist aber der Schlüssel, so habe ich mich in der Beweglichkeit stark verbessert, weil unter Anleitung und der Ehrgeiz war geweckt. Alle 14 Tage wird zusätzlich ein spezieller mobility Termin (1,5 h) angeboten, mit focus auf Hüfte, Schulter, rücken, Füße etc. Solche Kurse sind schwer zu finden, evtl. Yoga könnte dir was bringen. Mein linkes Knie kann ich wieder problemlos bis zur Brust ziehen (ich hatte eine DHS Schraube in dem linken Hüftgelenk), Schneidersitz geht prima. (der Arzt meinte die Beweglichkeit bleibt eingeschränkt, so what). Diese Woche war ich beim bike fitting und bewegungsmuster sind perfekt war die Aussage des Fachmanns. Hoffe, dass ich etwas Mut machen konnte! LG
 
Hallo ekron
Danke für deine Antwort. Das die Herstellung der Beweglichkeit nicht von alleine funktioniert, ist mir schon bewusst. Ich habe mein Leben auch vollkommen umgestellt, von null Sport vor dem Unfall, zur fast "Sportskanone".😀
Fitnesscenter, Dehnübungen, schwimmen und Blackroll. Das das alles mit Schmerzen verbunden ist, ist auch klar. Ich wollte eigentlich nur Erfahrungen sammeln. Hier wird immer berichtet, Metall raus, alles gut. Das dauert aber.
Ich denke ich bin auf einem guten Weg.
LG Meike
 
Das Gefühl in der Haut rund um die Narbe herum ist das, was am längsten gedauert hat.
Der Operateur hat es mir so erklärt, dass er für den ersten Schnitt eben auch kleine Nerven in der Haut durchtrennen muss. Je weiter er eindringt, desto mehr kann er „sortieren“ ohne weiteres zu beschädigen.

Und Nerven heilen oder wachsen eben sehr sehr langsam wieder zusammen.

Auch 10 Jahre danach ist es direkt unterhalb des Schnittes (zur Oberschenkelrückseite hin) noch immer taub.
Aber der taube Streifen wird immer schmaler und hat mittlerweile vielleicht noch 1cm breite.

Kann ich gut mit leben, vor allem, weil es bislang der einzige Folgeschaden ist - wenn man das überhaupt so nennen mag.

Da haben’s andere deutlich schlechter erwischt.
Hattest/Hast du das Gefühl, dass dieser taube Streifen auch die Reizübertagung der Muskeln gestört hat, bzw. er irgendwie wie eine Blockade gewirkt hat?
 
Hallo zusammen
Hab das Thema hier grade entdeckt und schreib mal meine Geschichte dazu. Also ich hatte am 12.01.21 beim Langlaufen durch Sturz einen Oberschenkel und Oberschenkelhalsbruch im linken Bein. OP im Krankenhaus, zwei Nägel drin. ein langer im Oberschenkel, der noch mit einer Schraube gesichert ist und ein kleinerer dann quer im Oberschenkelhals. Ein Tag nach der OP Vollbelastung. 10 Tage im Krankenhaus dann 5 Tage zu Hause und dann 3 Wochen Reha. Nach der Reha mußte ich noch mit Krücken laufen. Hab aber dann jeden Tag zu hause auf der Rolle gefahren und konnte dann ca 3 Monate nach der OP meine erste MTB Tour mit 20 km fahren. Die Nägel hab ich nur gespürt wenn ich länger gesessen hab und aufgestanden bin. Hatte dann aber immer im rechten Bein durch die Belastung (Schonhaltung im Linken Bein) sehr starke Muskelschmerzen. Die sind dann Verschwunden als ich im September 21 eine Woche in den Bergen gefahren bin und mich täglich ca 45 km und 1200 Hm den Berg hochgequält hab.

Da ich schon ca 10 Jahre Athrose in den beiden Knien hab, hab ich mich am 04.07.23 zur KnieOP am linken Knie (komplettes Knie) entschlossen. Dann also 5 Tage Klinik mit Vollbelastung am 2 Tag. anschließend 5 Tage zu Hause und dann 3 Wochen REHA. Wärend der Reha konnte ich die Krücken weglassen und anfangen mit Kurbelverkürzung auf dem Ergometer zu trainieren. Zuhause gings weiter auf der Rolle und ca 2,5 Monat nach der OP konnte ich Mitte August wieder die ersten MTB Touren fahren. Bin jetzt noch seit einer Woche im Fittnesstudio und fange langsam an die Muskeln wieder aufzubauen. Die Nägel im linken Oberschenkel sind drin, sie machen keine Schwierigkeiten und ich lass die auch drin.
Mitte November erfolgt die KnieOP im rechten Knie. Ebenfalls ein komplettes Knie..
Noch ne Bemerkung am Rande, eigentlich schlug mir der Arzt ,der mein Knie operiert hat vor, gleich beider Knie auf einmal zu operieren. Ich willigte ein und fuhr eine Woche vor der geplanten OP noch mal mit dem MTB . Natürlich weggerutscht und am rechten Knie ne Schürfwunde zugezogen. Da war die OP am rechten Knie natürlich wegen Infektionsgefahr gestrichen.
Hab jetzt schon wieder die volle Beweglichkeit im linken Knie erreicht und fahr in einer Woche wieder in die Berge zum MTB fahren.
Ich denke nur durch viel Training wird man wieder fit. Hab mir jetzt ein EBike zugelegt. Das mach die ganze Sache einfacher.
Grüße Reinhard
 
Hallo
Ich melde mich auch mal wieder zurück. Entfernung Gammanagel ist nun fast 4 Monate her und mir ging es bis vor 3 1/2 Wochen soweit ganz gut. Habe viel Muskelaufbau gemacht, Circle Training und schwimmen. Dann hat es mich wieder erwischt, volles Programm. Montags ging es mir total schlecht, ganze Nacht übergeben, dann kamen heftige Bauchschmerzen dazu. Mittwoch zum Arzt, Verdacht auf Nierenbeckenentzündung, Antibiotika. Donnerstag ging gar nichts mehr, morgens früh mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus. Nachdem die Blutwerte feststanden, Komponenten einer Blutvergiftung, ging alles schnell. Ultraschall beim Urologen, Blasenkatether und CT. Sofort OP und es wurden Harnleiterschienen gelegt, Nierensteine und Harnleiterstein. Und Darmlähmung. Auf der Intensivstation keine Besserung der Werte. Dann Gynäkologe, nichts gefunden, Freitag morgen nochmal zum Gynäkologen, zusammen mit dem Oberarzt nochmals untersucht. Verdacht auf Abszess am Eierstock. Sofort wieder in den OP. Dabei hat sich dann herausgestellt, Blinddarmdurchbruch und dadurch komplette Bauchfellentzündung. Die OP wurde umgestellt. 20 cm Bauchschnitt und alles wurde gewaschen und gespült. Bin dann mit Magensonde aufgewacht und da wurde mir dann erklärt, was passiert ist. War dann noch zwei Tage auf der Intensivstation und insgesamt eine Woche im Krankenhaus. Soweit geht es mir jetzt wieder ganz gut, aber ich darf außer spazieren nichts machen. Die Narbe heilt gut, aber der Bauch ist noch gut geschwollen und am schlimmsten sind die Harnleiterschienen. Nur mit Schmerzmittel auszuhalten. Die Dinger kommen erst am 04.10. wieder raus.
Gestern hatte regulär einen Kontrolltermin wegen meinem Bein. Mein Arzt sagte nur, da sind sie mal von der Schippe gesprungen. Ich solle mich jetzt erstmal erholen. Muss am 17.10. erneut zur Kontrolle, da ich gerade gar nicht beurteilen kann, wie es meinem Bein geht. Durch den Muskelabbau zwickt es schon mal in der Hüfte und Leiste. Aber komisch ist, dass ich jetzt gar nicht mehr schief laufe.
Naja, ich denke in 2 Monaten darf ich so langsam wieder mit Sport anfangen. Dann hoffe ich mal, dass ich dann schnell alles hinter mir lassen kann.
LG Meike
 
Hallo zusammen,

nachdem ich in den letzten Tagen die meisten Seiten des Topics durchgelesen habe, möchte ich auch meine Geschichte vorstellen:

Ich (männlich, 48) bin Ende Juli eher unspektakulär (und erstmalig) mit dem E-Bike gestürzt (Tiefgarageneinfahrt, Vorder- und Hinterrad nach außen gerutscht, evtl. etwas rutschig wg. Nässe und vielleicht auch Öl, so richtig klar ist es mir bis heute nicht, bin da schon viele viele Male gefahren gewesen. Vielleicht etwas schneller genau an dem Tag? Man denkt viel darüber nach). Gelandet bin ich dann recht unsanft auf meiner linken Seite und auch noch ordentlich mit dem behelmten Kopf aufgedidscht. Irre Schmerzen, an Aufstehen war nicht zu denken.

Zum Glück waren diverse Leute da, sogar ein Arzt, der dann die Betreuung übernommen hat, bis der RTW kam. Oberkörper und Leiste haben extrem stark weh getan. Entsprechend war der Weg auf die Bahre und zum Wagen schon heftig. Aber als der RTW losgefahren ist, ging nix mehr... Jede Bodenwelle tat höllisch weh. So kam schließlich noch der Notarzt und hat was ordentliches intravenös gegeben (darf nur der). Zum Glück gibts bei uns in der Stadt eine gute BG Unfallklinik, dort ging es dann hin.

Nach Trauma-CT und mehrfach Röntgen war dann klar: Kopf zum Glück i.O., nur Prellung. Aber Oberschenkelhals links kaputt (laut späteren Bericht Pauwels 2, Garden 1, was bedeuten würde, dass der Schenkelhals nicht vollständig durchgebrochen ist und somit nicht disloziert war. Zumindest letzteres wurde mir vor der OP auch so gesagt) und als Bonus noch 3.+4. Rippe hinten (dorsal) gebrochen (was dann auch die Oberkörperschmerzen erklärte). OP direkt angesetzt, letztlich dann ca. 10h nach dem Unfall. Bei mir wurde auch das Femoral-Neck-System (FNS, http://synthes.vo.llnwd.net/o16/LLN...gacy_Synthes_PDF/DSEM-TRM-0614-0098-3a_LR.pdf) eingesetzt, wie es auch Murks22 beschrieben hat. Laut operierendem Arzt ist nicht geplant, das Implantant wieder zu entfernen. Es trägt offensichtlich nur ganz leicht auf, aber nachdem, was ich hier gelesen habe, scheinen die Implantate ja u.U. mehr Probleme zu machen, als man denkt.

Aufstehen war wegen der gebrochenen Rippe ein echtes Problem... Krücken+Rippenbruch ist richtig ätzend. Erst mit täglich 2x Tilidin 150mg, 4x Novalgin 500mg und 3x Ibuprofen 600mg sowie an den ersten Tagen noch einer kleinen Zusatzpille vor der Physio ging dann nach ein paar Tagen langsam etwas mit einer Schulterstütze links. Ärzte waren sehr unzufrieden, wie lange das dauert, Entlassung war eigentlich für den 3. Tag gedacht, letztlich war ich dann 9 Tage im KH ("prolongiert" ggü. anderen Patienten mit diesen Verletzungen).

Habe zumindest bis zur Untersuchung übermorgen (also nach fast 6 Wochen) 20kg Teilbelastung. Nach 3.5 Wochen habe ich Tilidin ausgeschlichen und dann recht schnell auch Novalgin weggelassen. Ibuprofen hab ich dann nach gut 4 Wochen auch ganz aufgehört. Jetzt schmerzen die Rippen mit normalen Unterarmstützen noch ein wenig, aber eher vorne komischerweise.

Das Bein lässt sich recht gut bewegen, hochziehen ist limitiert, aber reicht gerade so zum Strümpfe anziehen. Bewegen nach innen ist auch nicht so einfach, versuche mir da nicht anzugewöhnen, es über außen zu machen. Physiotherapeut ist auf jeden Fall zufrieden und meint die Beweglichkeit ließe auch darauf schließen, dass das Gelenk nichts abgekommen hat. Sichtbar dünner ist es geworden, auch wenn ich jetzt einfache Übungen regelmäßig durchführe. Schmerzen nur manchmal ein wenig, gerade bei Bewegung nach innen.

Liegen geht zum Glück inzwischen auf der gesunden Seite, da ich auf dem Rücken gar nicht schlafen kann. Die ersten Tage waren da echt schwierig, aber das KH-Bett mit Neigung ist zum Glück sehr hilfreich gewesen. Inzwischen liege ich auch manchmal auf der operierten Seite, das geht ne Weile, aber ganz sicher bin ich nicht, ob das ganz gefahrlos ist... Es entlastet aber die andere Seite, was nach paar Stunden echt gut tut.

Ab übernächster Woche ist eine dreiwöchige Reha angesetzt, ich hoffe, dass es bei der Freigabe zur Vollbelastung bleibt, damit diese auch richtig was bringt.

Im Entlassbericht stand Osteoporose Screening empfohlen. Ob das aus etwas, was bei der OP bemerkt wurde, resultiert oder lediglich standard bei einer Schenkelhalsfraktur ist, konnte ich noch nicht herausfinden. Ich hab in einer Woche aber schon einen Termin zur Knochendichtemessung ergattern können. Ein Vitamin D Mangel ist unabhängig bei mir Anfang des Jahres bei einem Gesundheitscheck festgestellt worden, seitdem nehme ich 1x wöchentlich Colecalciferol 20.000 IE. Ich hab also schon ein wenig Sorge vor dem Termin.

Kleine Nebengeschichte: im Frühjahr 2020 bin ich (ebenfalls der erste und einzige Sturz, ebenfalls eher unspektakulär) vom E-Scooter gestürzt, nicht super schnell, leichte Randsteinberühung, Kontrolle verloren und hingefallen. Ergebnis damals: hinteres Kreuzband links knöchern ausgerissen, Hauptgewinn. Da habe ich viele Wochen auf die OP gewartet (war ja auch noch Coronazeit, juhu) und dann nach der OP natürlich auch 6 Wochen Teilbelastung und viele Monate Gerätetraining etc. Damals war ich deutlich motivierter als diesmal... Nach dem jetzigen Unfall hat es mich zuerst schon ziemlich runtergezogen, dass es jetzt wieder viele Monate harte Arbeit bedeutet und das Bein vermutlich in der Summe was zurückbehalten wird (das Knie leidet spürbar unter dem Bewegungsmangel). Ich hatte gehofft, sowas nicht mehrfach und v.a. nicht relativ kurz hintereinander zu erleben.

So, ist doch etwas länger geworden. Das Forum hat mir auf jeden Fall echt geholfen. Zuerst denkt man, man ist der einzige Mensch unter 75 dem so was passiert, alle sonstigen Berichte gehen immer eher über diesen Bruch im Alter, meist mit Hüft-TEP als Resultat. Ich hoffe mal, dass mir mit Garden 1 vielleicht die Nekrose erspart bleibt. So ganz unwahrscheinlich scheint sie gemäß diesem Forum ja nicht zu sein...

Vielen Dank und viele Grüße, und alles alles Gute an alle, die auch noch am Verheilen sind (ganz besonders der direkten Vorrednerin Meike, das hat mir irre leid getan, als ich das gestern gelesen habe... Gute gute Besserung Dir!)
- Michael
 
was ich hier gelesen habe, scheinen die Implantate ja u.U. mehr Probleme zu machen, als man denkt.
Kommt sehr auf das Fettgewebe an der Stelle an. Radsportler haben halt oft wenig Fett und viel Muskulatur an den Oberschenkeln. Bei meiner DHS, die ja Recht stark aufbauen, konnte man alles ertasten. Gerade stärkere Belastungen, fahre keine Rennen mehr, bin auf Radtouristik bisher bis 300km umgestiegen, spürt man dann deutlich. Wurde nach 11 Monaten entfernt.
Kostet dann zwar noch mal ca so viel Zeit wie nach der ersten OP, war es für mich aber Wert.
 
Vielen Dank und viele Grüße, und alles alles Gute an alle, die auch noch am Verheilen sind (ganz besonders der direkten Vorrednerin Meike, das hat mir irre leid getan, als ich das gestern gelesen habe... Gute gute Besserung Dir!)
- Michael

Hallo Michael
Vielen Dank.
Ach, da hat es dich ja auch gut umgehauen. Aber 6 Wochen ist ja noch nicht lange her und dafür klingt es doch schon echt sehr gut bei dir. Ich drücke dir die Daumen, dass du schnell wieder fit wirst.
LG Meike
 
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