Ölen und Fetten - was wann wohin?

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16. April 2012
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Hallo zusammen,

brauche mal ein paar Pflegetips fürs Bike: Was könnt ihr für Schmiermittel (Kette / Schaltung / Gabel etc.pp)empfehlen und wie oft wendet ihr diese an?

Gruß
bikemander
 
Hallo Bikemander, ich mache es wie folgt:
- immer wenn ich mein Bike voll zugematscht habe spritze ich es mit wenig Druck mit dem Gartenschlauch ab und öle die Kette mit dem hier: http://www.bike-discount.de/shop/k983/a909/teflon-plus-dry-lube-spray-360-ml.html?mfid=377
- die Tauchrohre von der Gabel wische ich mit Papiertaschentüchern/Kloopapier ab und reibe die untere Hälfte (damit sich oben kein Staub dranklebt) vor jedem Ausritt mit dem hier ein: http://www.bike-mailorder.de/shop/M...5-5-10-15wt-Powered-by-Sram-120mm::29034.html (5WT) --> das verringert das Losbrechmoment enorm

Ansonsten mache ich eigendlich nicht viel außer die Sattelstütze mit Lithiumfett einzureiben wenn ich sie oft verstellt habe.

Gruß zurück
Ned

PS: Wenn du noch was wissen willst frag...
 
Ich hoffe, dass sich das jetzt nicht danach angehört hat als ob ich den ganzen Tag mit der Monermaschine da stehen würde! Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut ist wenn das Bike immer schlammtriefend da steht. Naja wie auch immer, es bleibt ja jedem selbst überlassen wieviel er macht aber ich persönlich finde die ganzen Teile (XT) so verda*** teuer, dass ich nunmal tue was ich kann um sie lage nutzen zu können.
 
Bei Shimano XT kann das nur bedeuten: Naben vor Inbetriebnahme richtig einstellen, bzw. neuerdings erstmal richtig zusammenbauen (Labyrinthdichtscheibe war bei mir verkehrtrum im Freilauf).
 
die Tauchrohre von der Gabel wische ich mit Papiertaschentüchern/Kloopapier ab und reibe die untere Hälfte

Ich dachte das Gabelöl kommt in die Gabel. Du reibst also die Röhre ein, die in den unteren Teil eintauchen, hab ich das richtig verstanden?

Gruß
Bikemander
 
Das Gabelöl kommt in die Gabel hinein richtig. Das Öl draußen drauf zu schmieren ist relativ sinnig. Das Schmiermittel einer intakten kommt von Innen nach außen, gehört nach ner Zeit nachgefüllt und gut ist.
 
Also ist es eher relativ unsinnig das Öl außen draufzuschmieren? Ich dachte das ich die Tauchröhre von zeit zu zeit mit ein wenig WD40 einreibe...sind aus Stahl beim mir und könnte theoretisch korrodieren, wenn durch Steinschlag angemackt...keine Ahnung, ob das Sinn macht...ist ne Rock Shox Recon Silver TK Solo Air...


Gruß und Danke schon mal für die Antworten
 
Einige schwören auf Brunox, WD 40, Nähmaschinenöl, Silikonöl etc. pp. Ich halte es so, wie es die Konstruktion vorsieht. Öl kommt von Innen nach außen und nimmt auf diesen Weg den Dreck der Staubabstreifer mit. Den Dreck kann man ab und an mal abwischen und gut ist. Wenn der Schmierfilm beim Ausfedern ungleichmäßig ist, die Gabel also trocken läuft kann man die Gabel mal paar Minuten auf den Kopf stellen. Dann bekommen die Simmerringe wieder Öl ab und können die Standrohre (das sind die, die ins Casting / die Tauchrohre eintauchen) wieder schmieren. Wenn das nicht hilft sollten 5ml Öl nachgefüllt werden (es tut normales 0W bzw. 5W Öl ausm Baumarkt fürs Auto/Moped). Ich halte es dann so, dass ich einmal Öl nachfülle, beim nächsten Ölmangel nehme ich die Gabel auseinander, reinige sie von innen, schmiere alles wieder ab.
An sich sind die Wartungsanleitungen von RockShox da sehr gut.
 
An/In die Dichtungen packe ich Gabelöl mit gleicher Viskosität, wie an der Stelle der Gabel ist.
Zum Reinigen der Rohre einen normalen Lappen, welcher leicht mit Brunox angefeuchtet (nebelfeucht) ist, nur um Kratzer durch einen staubtrockenen Lappen in Kombi mit Dreck zu verhindern. Danach natürlich die Rohre wieder vom leicht fettigen Film mit einem trockenen Lappen reinigen, damit kein Staub/Dreck daran hängen bleiben kann.

Hört sich nach viel Arbeit an, das Reinigen dauert zusammen keine Minute.
 
Ok...verstehe...also Gabel Ölen kann man....muss aber nicht. Was ist denn so mit Kette...Kassette...Schaltung...Umwerfer...Narben...Tretlager etc.?

Gruß
bikemander
 
Das allerwichtigste ist ja noch immer die regelmäßige Pflege des Antriebs, wozu ich folgendes bemerken möchte:
Seit ich täglich mit dem Bike zur Arbeit fahre und mehrere Kilometer über einen staubigen Dolomitschotterweg zurücklege, kämpfe ich mit dem Dreck im Antrieb. Ich habe es bisher mit allen möglich Teflon- und Trockenschmiermitteln versucht, damit möglichst wenig Dreck hängen bleibt.
Mittlerweile spare ich mir das Geld und benutze konventionelles Kettenöl von Dynamic. Dies ist preiswert, qualitativ hochwertig, ergiebig und zieht auch nicht mehr Dreck an als die ganzen Sonderschmiermittel.
Alle vier bis fünf Tage die Kette mit einer Kettenbürste mechanisch reinigen (gut: Grunge Brush von Finish Line) und sparsam etwas Öl in die Seitenlaschen geben. Nach einer kurzen Einwirkzeit mit einem Lappen gründlich abwischen. Alle drei Monate Cassette und Kettenblätter mit Express-Entfetter und die Kette mit Spülwasser säubern und das leidige Thema Antriebpflege ist erledigt. (Die Kette nie mit Entfetter traktieren!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gabel ölt sich quasi an den Stellen wo sie es braucht selbst, wenn du das Radl bissl auf den Kopf stellst.
Kassette reinigen, Kette reinigen, Kettenblatt reinigen, Kettenöl auf die Kette, paar Mal rauf und runter schalten während du die Kurbel drehst, Kassette/Kettenblatt sind auch geölt. Danach natürlich die Kette vom Restöl mit einem Lappen entfernen, das würde eh nur noch den Dreck/Staub binden.
An Schaltwerk und Umwerfer nur ganz wenig Öl ab und an an die Gelenke.
Naben packe ich äußerlich nichts dran.

Äußerlich packe ich Fett nur an Schrauben, z.B Maxle, Vorbauschrauben oder die Steckachse.

Montagepaste nur wenn nötig an die Sattelstütze. Bissl Öl an das Gelenk wo der Hebel der Klemme sitzt, macht gefühlt das Anziehen des Hebel leichter bei gleichem Kraftaufwand.
 
Bei meiner eben angekommenen Vario-Sattelstütze steht dabei, man solle sie mit einem "Gleitmittel" einschmieren, wenn man sie in den Rahmen steckt, aber man solle KEIN Fett benutzen. Was genau wollen die? Irgendwas, wasa gleitet aber nicht auf Fettbasis ist?

Gibts da was an Empfehlungen? Bei meiner alten Stütze hatte ich zudem das Problem, dass gerne mal was geknarzt und geknackt hat und ein Bekannter meinte, es gäbe eine (Chrom?-)-Paste, mit der man die Stütze unten und an de Sattelklemmung behandeln kann und dass sies schon hilft.
 
Wahrsch. hat er Kupferpaste gemeint. Braucht man aber am Fahrrad nicht. Einfach Pedale nicht zu fest in die Kurbeln schrauben und als Sattelstütze gleich was von Thomson nehmen. Öl würde ich nur auf die Gleitpfanne der Klemme machen.

Auf die Kette sollte hin und wieder auch mal was druckbeständiges (=klebriges). Z.B. Pedros Chainj

Die Kette ist die Ausnahme von der Regel. Die Regel lautet: Äußerlich nicht mit Wundermittelchen rummurksen. Nach entsprechender Laufleistung einfach die Teile auseinandernehmen und von innen warten und defekte Teile ersetzen. Für Federung und hydraulische Bremsen die Original-Flüssigkeiten nehmen. Für Kugellager sowas o.ä. nehmen. Für Freiläufe sowas o.ä. nehmen. Zwischen Reifen und Schlauch Talkum. Auf die Tretlagerschalen Schraubensicherung. In die Reifen Luft (zur Not einfach Umgebungsluft). Mehr fällt mir jetzt nicht ein.
 
Entschuldige aber ich fahr dir mal kurz in die Parade:

Originalhydraulikflüssigkeit stimmt nur bedingt. Alle Bremsen mit DOT fahren mit entsprechendem DOT aus dem Autozubehör/Baumarkt genauso gut. Da muss es nicht Avid DOT 5.1, Formula DOT 5.1 sein. Entsprechende Gebinde gibt es (auch in Klein) oft günstiger beim Autozubehörhandel online als bei vergleichbaren Radläden. Bei Bremsen, ob da die Shimano Bremse mit Tektro Öl oder Shimano oder Royal Blood gefüllt wird ist komplett egal. Ebenso mit anderen Mineralöl basierten System. Einzig innerhalb der Gewährleistungszeit versaut man sich damit unnötig den Gewährleistungsanspruch bzw erschwert das Durchsetzen von diesem. Danach ist es aber egal, die Funktin ist die Selbe

Talkum ist meist unnötig die die Schläuche ab Werk alle mit Trennmittel versehen sind. Bei häufigem Wechsel von Schlauch und Reifen aber durchaus eine Gedanken wert.

Schraubensicherung am Innenlager, naja ist nicht verkehrt aber in der Not gehts auch ohne.

Das Pedros Fett, naja die Fettpresse ist gut. Dieses Biogrease ist aber Müll. Bei dem Zeug trennt sich die ölige Komponente des Fettes schon in der Tube von der Seife (Fett ist ein Gemisch aus Öl und speziellen Seifen die dieses Öl binden und in eine zähe Form überführen). Wenn man irgendwo gescheit haltbares Fett nutzen will lässt man die Finger von solchem Zeug.
Auch bei Kugellager bzw. generell Wälzlagern, der größte Teil der Wälzlager ist mittlerweile gekapselt (Industrielager wie es so schön und falsch heißt), die beste Wartung besteht bei diesen daran die Finger von Ihnen zu lassen. Die Dinger sind gedichtet und auf Lebensdauer geschmiert. Bei den wenig offen zugänglichen Lagern tut es gutes (! da gibt es leider auch Müll der recht schnell verharzt) Allzweckfett aus dem Baumarkt. Bei Freläufen sollte man den Hinweis des Herstellers beachten. Da wird teils Öl teils dünnes Fett (Allzweckfett ist idr dünn genug selbst bei Kälte) oder Öl empfohlen. Wenn es Öl sein soll tut es die Bulle Nähmaschinenöl aus dem Baumarkt, Getriebeöl, Motoröl...

In summe kommt man mit ner Pulle Getriebeöl (geht auch für Ketten), einem Gebinde Allzweckfett über die Runden ;)
 
@Raumfahrer: Das Shimano Fett habe ich nach der Feststellung, dass das Pedros Fett nicht taugt an der Pedros Fettpresse. Taugt bisher für Alles inkl. Gabel Ist aber eben mit 9€ für 125ml schon gut teuer. Mit ner Fettpresse kann man den Spaß dafür aber recht gut dosieren, so dass man längere Zeig gut hin kommt.

@Titanfett: Der Preis ist schon eine ganzen Zacken, wie sich das Zeug auf lange Sicht verhält weiß ich aber nicht.


Mein Lieblingsfett kommt aus dem 15Jahre altem Shell Gebinde, nur langsam ist es alle :(
Dafür scheint es kaum Neigung zum Verharzen zu haben :)
 
Wichtig vor dem Fetten: Sauber machen, dabei nicht mit Wasserdruck in die Lager gehen. Bürste hilft, insbesondere an den Schaltwerksröllchen, denn die Drücken den Dreck aus der Kette. Entfetter gehört ebenfalls weder an die Kette, noch in die Nähe von irgendwelchen Lagern. Also wenn entfetten, dann vorher Kette ab und von den Radnaben/Tretlager fernhalten. Ebenso von der Gabel.

Umwerfer und Schaltwerk mit Brunox einsprühen, dabei aufpassen, dass nix auf den Bremsscheiben landet. Es mit der Menge nicht übertreiben. Nicht bewegliche Teile nacher mit Tuch oder Zewa säubern.

Kette mit Kettenfett behandeln. Danach: Kette mit einem Tuch reinigen! Es reicht, wenn das Kettenfett zwischen den Gliedern ist, alles andere fängt nur Staub.

Wenn unbedingt die Gabel fetten, dann: Rad aufhängen, ein minimal Ballistol auf die (saubere) Fingerspitze und Tauchrohre einreiben. Blos kein Brunox, das zerfrisst die Dichtungen! Wenn etwas von dem Zeugs daneben gegangen ist, per Zewa entfernen.

Viele Leute machen den Fehler Ihr Rad mit Fett zu Überziehen, was dann wieder als Trägermaterial für Staub dient und das Fett in flüssiges Schmirgelpapier verwandelt.

Lager würde ich nur nach mehreren Regenfahrten oder missgeschicken mit dem Hochdruckreiniger fetten, dann aber bitte auch mit Lagerfett. WD40 oder Brunox tröpfelt da nur raus und nimmt das wenige übrig gebliebene Fett gleich mit... Wichtige Lager: Schaltwerksröllchen & Laufrad-Naben. Tretlager & Steuersatz hingegen sind meistens dicht (zumindest bei Mir: HT2 und Ritchey OEM).

Ach ja, alles oben ohne Gewähr, wenn es ein professioneller Fahrradpfleger meint es besser zu wissen, bin ich gerne bereit mich belehren zu lassen ;).
 
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Das Pedros Fett, naja die Fettpresse ist gut. Dieses Biogrease ist aber Müll. Bei dem Zeug trennt sich die ölige Komponente des Fettes schon in der Tube von der Seife (Fett ist ein Gemisch aus Öl und speziellen Seifen die dieses Öl binden und in eine zähe Form überführen). Wenn man irgendwo gescheit haltbares Fett nutzen will lässt man die Finger von solchem Zeug.[...]

Tja, schade eigentlich. Mit dem synth. Lagerfett von Pedros bin ich zufrieden, mit dem Bio-Kettenöl von Pedros bin ich auch zufrieden (sehr nässetauglich), drum hab' ich mir mal eine Tube BioGrease auf Lager gelegt. Hätte ich mal besser vorher im Forum gefragt... :(

Aber einiges kann man nicht oft genug wiederholen: Shimano-Naben ordentlich einstellen, Gabelöl hin und wieder nachfüllen, (Federgabel-)Bike am Vorderrad aufgehängt lagern. Das erhöht im Gegensatz zu Pseudo-Pflege tatsächlich die Lebensdauer.
 
Kannst das Pedros Fett ja mal nutzen. Vielleicht hatte ich auch 2 Montagstuben und/oder das Zeug ist generell besser geworden. Mich hat es einfach nicht überzeugt als mir aus der Tube als erstes die ölige Komponente entgegenkam.
 
Die Canyon Beschreibung ist wirklich mal brauchbar. Vor allem die "Gabel braucht kein Öl/Fett von Außen" Beschreibung gefällt.


WD40 lässt keine Dichtungen quellen. WD40 als Reiniger mit Kriechöl Komponente schwemmt einfach nur das zähe Schmieröl raus und ersetzt es durch sehr wenig, wenig belastbares Kriechöl. Die WD40 "Pflege" verringert damit die Abstände zwischen den nötigen Wartungsintervallen. Gehört also zu den typischen Mittelchen zum totpflegen eines Rades. Egal ob bei der Kette oder Gabel eingesetzt.
 
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