Open Trails... leider nicht in Tirol

Ich gebe zu Bedenken, dass ich diesen Thread in meiner Mail verlinkt habe. Die ersten Seiten geben sehr schön die Erfahrungen und das Bild wieder, das Biker vom Tirol (scheinbar) haben.
Wenn jetzt 100 Copy-Paste Mails dort einfliegen, wird man die Sache als Shitstorm abhaken und in die Akten legen. Auswirkung = Null. Also macht euch besser selbst Gedanken, was man schreibt und fragt explizit nach, wenn ihr Hilfe braucht.
 
Das ganze "Drama" basiert doch auf dem österreichischen Waldgesetz, oder?

Was ist denn dann mit almwegen und Trails oberhalb der Baumgrenze? Dürfte ja dann kein Problem sein. Oder hab ich da was übersehen?
Denk in erster Linie mal an klassische alpencross Aktionen
 
jäger sind prinzipiell schwer bewaffnet und ein nicht unbeträchtlicher anteil von ihnen dabei zuweilen alkoholisiert. :mad:

also ich wär da vorsichtig.

btw: ist schon auf orf.at: http://tirol.orf.at/news/stories/2613360/ und liest sich zwischen den zeilen nun gar nicht negativ für biker "war ein klassisches beispiel für die situation der mountainbiker in tirol".

In der Steiermark versuchte mich auch ein Jäger anzugreifen:mad: ich glaube er wird das niewieder vergessen:D
 
Ich gebe zu Bedenken, dass ich diesen Thread in meiner Mail verlinkt habe. Die ersten Seiten geben sehr schön die Erfahrungen und das Bild wieder, das Biker vom Tirol (scheinbar) haben.
Wenn jetzt 100 Copy-Paste Mails dort einfliegen, wird man die Sache als Shitstorm abhaken und in die Akten legen. Auswirkung = Null. Also macht euch besser selbst Gedanken, was man schreibt und fragt explizit nach, wenn ihr Hilfe braucht.

Mit den Copy-Paste-Mails hast Du sicher Recht; besser schreibt jeder seinen eigenen Text.
Ob das Verlinken so geschickt war... da bin ich mir nicht so sicher.

habe noch keine Antwort.
 
Das ganze "Drama" basiert doch auf dem österreichischen Waldgesetz, oder?

Was ist denn dann mit almwegen und Trails oberhalb der Baumgrenze? Dürfte ja dann kein Problem sein. Oder hab ich da was übersehen?
Denk in erster Linie mal an klassische alpencross Aktionen

hauptübel ist die formulierung des § 33 forstgesetz, die eben leider nur "betreten" zulässt. (rad)fahren und reiten sind kein betreten. langlaufen, aufstieg und abfahrt mit tourenschi schon. da stimmen intention des gesetzgebers und auch die auslegung durch die höchstgerichte überein.
wald im sinne des forstg ist mehr als viele denken, auch die kampfzone des waldes (auslegbarer begriff) als auch forsttraßen sind wald.

ober der waldgrenze gelten landesgesetzliche regelungen, so spricht zb das steirische gesetz über die wegefreiheit im bergland genauso wie das forstg vom betreten:
"§ 3. Das Ödland oberhalb der Baumgrenze, mit Ausnahme der anders als durch Weide landwirtschaftlich genutzten
Gebiete (Almen), ist für den Touristenverkehr frei und kann von jedermann betreten werden, unbeschadet
beschränkender Anordnung im Interesse des Jagdberechtigten, der persönlichen Sicherheit der Alpenwanderer
oder zur Sicherheit der Interessen der Landesverteidigung, der Zoll und Finanzverwaltung oder solcher zur
Verhütung von Seuchenverschleppungen."
link: http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/LrStmk/LRST_5521_001/LRST_5521_001.pdf


hier gibts einen kurzen und für laien verständlichen abriss der rechtslage in österreich von einer institution, die nicht den grundeigentümern zugeordnet werden kann, also keine einseitige auslegung: http://www.naturfreunde.at/Berichte/detail/33324/

wobei dazu noch anzumerken ist, dass nur die polizei oder ein beeidetes forstaufsichtsorgan anhalte- und festnahmerecht haben, nicht aber "normale" jäger.

kurz, ich kopier da einen satz von einem kollegen aus einem anderen forum, weil er so schön erklärt hat: "nur wenn er ein beeidetes Forstschutzorgan ist, darf er dich festhalten, einen ausweis verlangen und dich sogar der behörde vorführen. solche organe müssen auf der linken brustseite ein abzeichen tragen "beeidete bache" + Wappen und sie müssen auf verlangen den dienstausweis vorzeigen.
jagdaufsichtsorgane (steht im dienstausweis) dürfen in sachen des forstrechtes nicht amtlich tätig werden.
wenn dich also jemand anders als ein forstschutzorgan oder ein polizist zum stehenbleiben nötigt, dich festhält, bedroht oder sonstwas, macht er sich selbst bereits strafbar (z.B nötigung). "



hier gibts eine paralleldiskussion in einem bergsteigerforum, wo man sieht, dass der "konflikt" mit wanderern nicht oder kaum relevant ist: http://www.gipfeltreffen.at/showthr...ahrung-eines-Singletrails&p=828139#post828139

es geht einzig und allein um die ungestörte ausübung der jagd. die grundeigentümer und jagdberechtigen wollen sowenig leute wie möglich am berg sehen. die wanderer können sie nicht ausperren (forstgesetz und gesetze über die wegefreiheit im bergland, gewohnheitsrecht...), die biker schon.
die jagd/grundeigentümer lobby ist in ö nun mal die stärkere, kaum wird wer irgendwas besseres in diesem land, fängt er zum jagern an. und ich könnte da noch einiges schreiben, wie dieses land funktioniert, nur ist das schon an der grenze zur verleumdung und ich hab kein interesse, von irgendwem angesch* zu werden, also denkt euch euren teil selber zusammen.

aber: manche grundeigentümer (viele) dulden das biken, manchen ists egal. denen sei an dieser stelle dank ausgesprochen, falls wer mitliest. nicht alle jäger, förster und grundbesitzer sowie bauern sind bikefeindlich eingestellt.
wo nicht: in den allermeisten fällen ists so, dass es eben keinen kontakt gibt, man also nicht erwischt wird.

und an die trailrules brauch ich wohl nicht erinnern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Wanderer angeht, kann ich hier in Tirol bestätigen, dass die weniger ein Problem mit Bikern haben, als wie es gern dargestellt wird - natürlich reicht die Bandbreite der Reaktionen von Verwirrung über Interesse bis hin zu wirklich freundlichen Unterhaltungen, aber mit Anzeigen hat mir bisher keiner gedroht.

Abbremsen, zur Not stehen bleiben, freundlich grüßen, ... (selbstverständliches Verhalten) hilft.

Was aber in presidentes Fall mit dem Jäger passiert ist, deckt sich leider mit meinen Erfahrungen - ob's hier um Machtdemonstration oder pures "Hauptsache dagegen"-Verhalten geht, wer weiß das schon.
(Und nein, ich habe kein grundlegendes Problem mit der Jägerschaft, leider zeichnen aber gewisse "Organe" ein schlechtes Bild.

Was mich nach der Bestrafung eines MTB'ers dann aber wirklich stört, ist so etwas:
http://www.tt.com/panorama/natur/7416948-91/getrübte-idylle-im-alpenpark.csp
 
So, gerade eine Antwort erhalten:

Hallo sehr geehrte Tiroler-Information,

eigentlich hatte ich geplant, im Sommer 2014 meinen Urlaub im schönen Tirol zu verbringen. Genauer gesagt in Waidring an der Steinplatte. Damit ich den Berg nicht immer nur mit Schnee bedeckt sehe habe ich geplant, mit dem Mountainbike meiner sportlichen Erholung nachzugehen.
Allerdings habe ich so eben einen Bericht gesehen, der mich etwas nachdenklich stimmt.
Hierbei wurde ein Mountainbiker aus Telfs von einem Jäger erst unsachgemäß angehalten und dann angezeigt. Er wurde jetzt verurteilt und muss eine Strafe in Höhe von 100 Euro zahlen. Wieso ist das in Tirol denn so? Im Ötztal sind wir Biker ein gern gesehener Gast im Sommer. Wenn Sie mir jetzt sagen, dass mich das gleiche Schicksal in Tirol ereilen kann werde ich meinen Urlaub wohl nach Sölden umplanen müssen...

Ich bitte um ausführlichere Informationen Ihrerseits.

Mit freundlichen Grüßen


Antwort:
Sehr geehrter Herr P, uns haben einige Beschwerde Emails in den letzten Tagen erreicht, die alle auf einen Blog Eintrag eines Bikers Bezug nehmen,
der mit einer Geldstrafe von euro 100,- nach Befahren eines nicht ausgeschilderten Weges bestraft wurde. Der Herr ist übrigens ein Tiroler, der sich sehr gut mit dem Tiroler Bikemodell auskennt und somit wissen müsste, daß man abseits der ausgeschilderten
Wege mit Abmahnung oder ggf bei wiederholter Befahrung auch mit einer Strafe rechnen muß. Ich bedaure, daß es nun ganz viele Biker gibt, die verunsichert sind und meinen sie dürften in Tirol keine Trails mehr befahren. In Tirol gibt es im Gegensatz zu vielen Nachbarländern ein beschildertes und ausgewiesenes Wegenetz für Biker und Radfahrer.Diese Wege sind offiziell freigegeben und für alle Biker unbedenklich befahrbar. Derzeit bestehen über 40 offizielle Single-Trails und tausende km ausgeschilderte Bikewege
zu finden auf https://portal.tirol.gv.at/TirolGvAt/bikeAbfrageStart.do?cmd=bikeAbfrageStart&cid=1 Eine Verlinkung zu dem offiziellen Routenplaner der Landesregierung haben wir auch über die www.bike.tirol.at (die von uns beworben wird)dort klickt man auf „Alle Bikerouten im Überblick“ und findet neben der Routenliste auch umfangreiche Tourentipps und Unterkunftstipps. Die Tirol Werbung und eine Arbeitsgruppe des Landes Tirol sind am weiteren Ausbau des MTB-Wegenetzes tätig.
Speziell Singletrails sollen vermehrt freigegeben und ausgeschildert werden. Bis dahin möchten wir an alle passionierten Biker den Appell richten, sich an das offizielle Wegenetz zu halten und sich durch den Blog-Eintrag nicht verunsichern zu lassen,da es sich hier meines Erachtens wirklich um einen Ausnahmefall handelt. Die Tirol Werbung wünscht allen Bikern einen erholsamen, spannenden und unfallfreien Bike Urlaub in Tirol Herzliche Grüße Euer Info-Team Sandra, Barbara, Martina und Heike J Tirol Info / Tourismusmarketing Tirol Werbung GmbH Maria Theresien-Straße 556020 InnsbruckTel.: +43.512.5320-350Fax: +43.512.5320-92350www.tirol.at FN 238938F, LG Innsbruck
 
das ist der Standardbrief den jeder bekommt, der gerade schreibt.
Der Chef der Tirol Tourismusmarketing ist Herr Margreiter.
Er hält sich aber bis dato bedeckt.
Schade eigentlich.
..m..
 
@pohlrobert1968 u. El_presidente:
Erstmal viele Grüße aus Eurer Partnergemeinde. Trotz 2m-Regel in unserem Bundesland gibt es glücklicherweise diesen Ärger bei uns weder mit Jägern noch mit Wanderern. Ich hoffe das bleibt die Ausnahme, denn bisher habe ich das Problem in Tirol und in Vorarlberg als Bike-Tourist noch gar nicht wahrgenommen.
Falls Ihr mal nach Elzach kommt zeige ich Euch gern mal unsere Trails.
cännondäler
 
yep, die wortgleiche mail ist auch bei mir eingetrudelt. habe noch mal in ein paar punkten nachgehakt, mal sehen ob noch was kommt ...
 
Auf der beworbenen Seite www.bike.tirol.at gibts ja sehr einladende Singletrail-Bilder. Kann nur leider keine offizielle Tourenbeschreibung vom mehrfach abgelichteten Blindsee-Trail finden. Is der jetzt 100% legal, oder nur zum Werbebilder machen?
 
Klingt zwar evtl. im ersten Moment befremdlich, aber ich bin ganz froh über den aktuellen Konflikt. Nur so kommt eine politische Diskussion und hoffentlich positive Gesetzesänderungen für unseren Sport zu Stande.

Es wird höchste Zeit, dass wir die rechtliche Grauzone, in der wir als Biker "geduldet" werden, aber de facto im Unrecht sind, aktiv bekämpfen. Selbst wenn einige Kollegen sich in dieser Zone komfortabel eingerichtet haben und glauben, durch Kleinmachen, Geheimhaltung und vorauseilenden Gehorsam könnten sie den Status Quo zementieren.

Mit einer (inzwischen erreichten) kritischen Größe an Bikern, die sich Fahrradfahren in den Bergen nicht verbieten lassen wollen, kommen politisch Verantwortliche nicht mehr umhin, die Problematik anzugehen.

Und selbst auf die Gefahr, dass einmal ein Schuss nach hinten losgeht: Ich finde es vorbildlich, das Roland Noichl den Mut hatte, durch die Instanzen zu gehen. Allein das Medienecho und die Diskussion war es m. M. nach wert.

Grüße aus Gauting,
Anselm
 
Druck macht Gegendruck - man darf gespannt bleiben!

Ich drücke allen Betroffenen vor Ort fest die Daumen!
 
hat irgendjemand direkte / persönliche Kontaktdaten von dem Leiter der Tirol-Tourismus, dem Herrn Margreiter? Selbiger wird mit dem hier bereits geposteten Standardmail und seinen 4 Mädels wunderbar abgeschirmt - und so fehlt es an konkreten Antworten auf meine konkreten Fragen als Veranstalter.
Grüße
Mathias
 
Erstmals Danke für die vielen positiven Rückmeldungen.

Es war nicht leicht den Schritt zu machen das zu veröffentlichen, da viele der Meinung sind, wenns schon so ein Gesetz gibt, dass Fahren im Wald verbietet dann soll man sich auch daran halten. Falls man dann doch mal erwischt wird, am besten ruhig sein, die Strafe zahlen und fertig.

Leider schaut es mit offiziellen Singletrails in Tirol mehr als schlecht aus. Wie die Tirol Werbung geschrieben hat mal gerade 40 Stück.
Da sind dann auch noch recht viele dabei die Übergänge für Transalptouren bilden und Hohlwege die ihr nicht als Singletrails erkennen würdet, aber für eine Forstweg schon zu ruppig sind.

Nur wenige Regionen bieten ein richtig schönes Netz an. Sölden ist hier sicher Top.
In Ischgl wirds schon interessant, trotz jahrelanger Bemühungen ist hier kein einziger Trail im offiziellen MTB Modell, da es keine Vereinbarungen mit den Grundbesitzern gibt. Mit Strafen dürfte dort aber nicht zu rechnen sein (hoffentlich).

Interessant, dass ihr gleich auf die Fotos der Tirol Werbung und den Blindseetrail gestossen seit. Der ist 100% illegal und ich würde den als Guide nur mit Bauchweh fahren.

In der Lermooser Gegend kann man nur einen Singletrail offizell fahren, das ist der Singletrail Schlägle.

Ich will aber gar nicht auf Tirol Werbung schimpfen, die bemühen sich schon seit vielen Jahren was anzubieten, aber bei der aktuellen Gesetzeslage ist es eben nicht einfach.

Bei der Berufungsverhandlung in meinem Fall hat der Jagdpächter noch eine Aktennotiz nachgereicht, in der wörtlich schreibt "werde ich jede (Sinlgetrail)route in meinem Revier mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern wissen."

Na wie soll da noch auszurichten sein? Wenn dann seine ganzen Nachbarjäger auch so reagieren???

Aber es wird nicht aufgegeben und es wird weiter versucht, zumindest in Tirol, auf Basis mühseliger Verhandlungen weitere Singletrails zu legalisieren.

ride on
 
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