02.03. 19:00 Cascade Creek Campground im Fjordland Nationalpark, 480m
Was passiert als erstes nach nem schlammigen und reichlicht schwitzigen Dschungelabenteuer? Duschen... Haare waschen... und nen Haufen Conditioner rein! Als Autocamper hat man ja alles dabei. Außerdem natürlich ein Finisher-Bierchen und ne Waschmaschine in der Milford Lodge, die Basics gibts dort auch für Nicht-Gäste. Guter Service, genau so wie die E.P.I.R.B. Verleihstation (das war das Satelliten-Notruf-Dingens). Haben's zwar nicht gebraucht, aber ein gutes Gefühl ist's trotzdem. Vielleicht leg ich mir sowas doch irgendwann mal ins Standard-Gepäck, außerhalb der europäischen Alpen ist halt nicht viel zu holen mit Handynetz. War trotzdem hablwegs verwundert, dass es im Milford-Sound noch nicht zu nem Sendemasten gereicht hat. Wo twittern denn da die zehntausend Besucher täglich ihre Erlebnisse auf den Bootstouren hin?
Abends noch kurz an den Beach, dem Mitre Peak aufwiedersehen sagen.
Dann verlassen wir den Milford Sound auch schon wieder.
Fundstück an der Straße: "The Chasm".
Autozelten im offiziellen DOC Campground am Cascade Creek.
Und weil wir hier mitten im Fjordland stecken, ist das Wort "autozelten" wörtlich zu nehmen. Draußen hält mans wegen der Sandflies kaum lange aus, also wird im fahrbaren Untersatz gekocht, gegessen und der abendliche Film angeschaut. Geht natürlich alles auch im verschlossenen Zelt, aber das hatten wir auf der Biketour ja oft genug. So ein Autositz ist auch mal ganz bequem zum rumlümmeln.
Kurzes Fazit zum Mitre Peak? Ausgesprochen spannend. Das bush bashing zu Beginn kann man schon mal lustig finden, wenn auch die zusätzlichen drei Stunden "Verhauer" nicht unbedingt hätten sein müssen. Der Kraxelteil weiter oben war dann stellenweise echt nervenzerfetztend, obwohl ich sonst eher stressfrei ungesichert unterwegs bin. An nem festen Drahtseil auf einem gut gewarteten Dolomitenklettersteig in ner senkrechten Felswand fühl ich mich viel wohler, als auf ner grasbüschligen "scrambling tour" über dem Abgrund. Wer vertraut schon gern irgendwelchen verdorrten Wurzeln oder sonstigem Gestrüpp, wenn beidseitig ein Tausendmeterabflug droht?! Naja... ist wahrscheinlich ne Frage der Gewöhnung: Wenn man solches Gemüse tagtäglich als neuseeländsicher Fjordland-Scrambler zwischen den Pfoten hat, denkt man da sicher gar nicht mehr drüber nach. Grasbüschel halten schon.
Wie auch immer... ist ein geiler Berg, jederzeit wieder! Dann aber ohne Verlaufen... mit Seil... und natürlich nach wie vor mit Oneway-Heli-Shuttle. Das macht einfach Sinn auf den Fjordland-Bergen.
Noch besser wär das ganze als Tagestrip ohne Gepäck zu machen, das würde den steilen Dschungel deutlich vereinfachen. Mit besserer Organisation ist das leicht möglich: Früher Boots-Transfer... kein Verlaufen... und den Heli für 18:00 direkt auf den Gipfel bestellen.
Andererseits... die Nacht dort oben war schon irgendwie genial. Naja... wie mans auch immer anpackt... Hauptsache man machts. Optisch jedenfalls ist der Mitre Peak ein ziemlicher Leckerbissen.