Ackebua
Im Winter gibt es Schnee.
Über eine Woche ist es nun her, daß ich trotz Deckungsmaßnahme und Abwehrhandlungen dem überstarken Feindbeschuß erlag und geschwächt sowie kampfunfähig mein Dasein im Pankower Feldlazarett fristen mußte. Nachdem sich wenigsten mein Verstand wieder normalisiert hatte und ich aus dem Koma erwachte, zermarterte ich mir den Kopf, wie sich inzwischen die kräftemäßigen Verhältnisse an unserer Nordflanke entwickelt haben müssen. Es hält mich also nicht länger im Bett, und während mich die Depesche erreicht, daß einige Kader am letzten Donnerstag tapfer an der Südwestfront gegen die Mächte der späten Dunkelheit fochten, schmiedete ich bereits wieder Plane für einen verheerenden Schlag gen Norden.
Meine Beine sind noch recht wackelig, mein Kopf brummt wie nach einer durchzechten Nacht, aber es hilft nichts es geht um die Mission! Alle notwendigen Utensilien werden fein säuberlich platziert: Handfernsprecher, Infrarot-Fernauslösegerät, Wasserflaschen, literarische Werke der Moderne und Handtücher. Ein geliehenes Fernsehgerät wird optimal ausgerichtet, um jederzeit Feindbeobachtungen anstellen zu können, und ich selbst platziere mich in Angriffshaltung auf meinem Posten und beginne mit vorsichtigen Kurbelbewegungen. Just in diesem Augenblick rollt auch schon der erste Fahrer in Paris von der Rampe, und ich werde natürlich im Verborgenen getarnt Zeuge seines bösen Vorhabens. Meine Marschzahl pegelt sich bei 130/min ein, und das sonore Schnurren meines Gefechtsstandes begleitet meinen ruhigen hochfrequenten Schritt.
Ich werde hellhörig, als Jens Voigt von der Rampe sprintet, als wolle er in einem Satz bis Niederschönhausen vorstechen. Kurzerhand lege ich ein paar Kohlen mehr auf und erhöhe somit meine Marschzahl bis auf 165/min. Du entkommst mir nicht, Bürschchen! Während Jens versucht, sich mit ein paar Haken und Tempowechseln meiner zu entledigen, halte ich unter zunehmender Schweißentwicklung meine Frequenz. Bereits nach etwas mehr als 5 min sieht Jens ein, daß er meiner physischen Übermacht nichts engegenzusetzen hat und flüchtet sich über die Ziellinie zu seinen Betreuern, die ihm sogleich Deckung gewähren. Auch ich verlangsame meinen Schritt wieder, da meine Beine inzwischen leichtes Brennen signalisieren.
Der Feind schickt einen nach dem anderen Streiter los, und jeder vesucht, in der gleichen Zeit wie Jens Voigt über das Schlachtfeld zu eilen, doch die meisten werden Opfer meiner scharfsinnigen Angriffstaktik. Ein gefürchteter Recke sie nennen ihn Fabian Cancellara legt einen beeindruckenden Ritt hin, und ich muß wieder alle Register meiner Kampfeskunst ziehen, um ihn zu stellen. Doch auch dieser Schlag ist ein Sieg für mich, und ich werfe wieder ein blutiges Trikot als Trophäe hinter mich. Inzwischen rinnt mir der Schweiß in Strömen am von den Strapazen gezeichneten Körper herunter, und mich dürstet nach Erholung. Bereits über eine Stunde sitze ich jetzt hier oben und kämpfe heldenhaft gegen diese Titanen an.
Nach dem vierten oder fünften Antritt sehe ich in einer kurzen Schlachtpause, daß die Geheimwaffe des Feindes positioniert und für den Einsatz vorbereitet wird. Ich weiß, wenn ich dieses Monster ausschalten kann, ist mir der Sieg gewiß und der gefährdete Norden wieder fest in unserer Hand. Um mich einzuschüchtern, wurde dieser Wunderwaffe der Name Lance Armstrong verliehen. Naja, ich habe ja schon viel über diese Kampfmaschine gehört, aber kochen die nicht auch alle mit Wasser? Apropos Wasser, ich nehme ein paar gierige Schlucke aus meiner Feldflasche, als Lance sich auch schon aus seiner Verankerung reißt. Ich rase ihm hinterher, meine Schrittkontrollanzeige warnt bereits nach 30 Sekunden mit einem kritschen Wert, doch ich kann meinen Motor konstant halten. Er kann Jan sooft in Grund und Boden fahren, wie er will, aber einen Ackebua trickst er nicht so leicht aus. Meinen giftigen Atem im Nacken ich habe heute meine Zähne noch nicht geputzt spurtet Lance um sein Leben, doch die Angst lähmt seine Beine und ich schicke auch ihn wie ein panisches Kaninchen zurück in das rettende Nest. Ich weiß, daß ihn eine harte Strafe erwarten wird, da er nur einen der letzten Plätze seines Regimentes erringen konnte. Jens dagegen wird mit Sicherheit eine Auszeichnung für Tapferkeit und Bestleistungen bekommen, doch schlußendlich mußte der Feind einsehen, daß der ESK wieder einma seine Unbesiegbarkeit erfolgreich unter Beweis gestellt hat.
Bei aller Freude über diesen wichtigen Sieg müssen wir dennoch die kommende Woche im Auge behalten. Wie uns geheime Informationsquellen offerierten, plane der Feind von Paris aus einen gewaltigen Streitzug über die Mark Brandenburg bis nach Nizza, und ich sehe mich gezwungen, mich noch einige Male mehr der Gefahr zu stellen. Sicher werden auch andere Kader diese Gefährdung erkennen und mir entsprechend zu Seite stehen. Vielleicht ja schon am kommenden Donnerstag, wenn es wieder heißt: 2000 SchwacheundAltebleibenbesserzuHause-Platz..
Meine Beine sind noch recht wackelig, mein Kopf brummt wie nach einer durchzechten Nacht, aber es hilft nichts es geht um die Mission! Alle notwendigen Utensilien werden fein säuberlich platziert: Handfernsprecher, Infrarot-Fernauslösegerät, Wasserflaschen, literarische Werke der Moderne und Handtücher. Ein geliehenes Fernsehgerät wird optimal ausgerichtet, um jederzeit Feindbeobachtungen anstellen zu können, und ich selbst platziere mich in Angriffshaltung auf meinem Posten und beginne mit vorsichtigen Kurbelbewegungen. Just in diesem Augenblick rollt auch schon der erste Fahrer in Paris von der Rampe, und ich werde natürlich im Verborgenen getarnt Zeuge seines bösen Vorhabens. Meine Marschzahl pegelt sich bei 130/min ein, und das sonore Schnurren meines Gefechtsstandes begleitet meinen ruhigen hochfrequenten Schritt.
Ich werde hellhörig, als Jens Voigt von der Rampe sprintet, als wolle er in einem Satz bis Niederschönhausen vorstechen. Kurzerhand lege ich ein paar Kohlen mehr auf und erhöhe somit meine Marschzahl bis auf 165/min. Du entkommst mir nicht, Bürschchen! Während Jens versucht, sich mit ein paar Haken und Tempowechseln meiner zu entledigen, halte ich unter zunehmender Schweißentwicklung meine Frequenz. Bereits nach etwas mehr als 5 min sieht Jens ein, daß er meiner physischen Übermacht nichts engegenzusetzen hat und flüchtet sich über die Ziellinie zu seinen Betreuern, die ihm sogleich Deckung gewähren. Auch ich verlangsame meinen Schritt wieder, da meine Beine inzwischen leichtes Brennen signalisieren.
Der Feind schickt einen nach dem anderen Streiter los, und jeder vesucht, in der gleichen Zeit wie Jens Voigt über das Schlachtfeld zu eilen, doch die meisten werden Opfer meiner scharfsinnigen Angriffstaktik. Ein gefürchteter Recke sie nennen ihn Fabian Cancellara legt einen beeindruckenden Ritt hin, und ich muß wieder alle Register meiner Kampfeskunst ziehen, um ihn zu stellen. Doch auch dieser Schlag ist ein Sieg für mich, und ich werfe wieder ein blutiges Trikot als Trophäe hinter mich. Inzwischen rinnt mir der Schweiß in Strömen am von den Strapazen gezeichneten Körper herunter, und mich dürstet nach Erholung. Bereits über eine Stunde sitze ich jetzt hier oben und kämpfe heldenhaft gegen diese Titanen an.
Nach dem vierten oder fünften Antritt sehe ich in einer kurzen Schlachtpause, daß die Geheimwaffe des Feindes positioniert und für den Einsatz vorbereitet wird. Ich weiß, wenn ich dieses Monster ausschalten kann, ist mir der Sieg gewiß und der gefährdete Norden wieder fest in unserer Hand. Um mich einzuschüchtern, wurde dieser Wunderwaffe der Name Lance Armstrong verliehen. Naja, ich habe ja schon viel über diese Kampfmaschine gehört, aber kochen die nicht auch alle mit Wasser? Apropos Wasser, ich nehme ein paar gierige Schlucke aus meiner Feldflasche, als Lance sich auch schon aus seiner Verankerung reißt. Ich rase ihm hinterher, meine Schrittkontrollanzeige warnt bereits nach 30 Sekunden mit einem kritschen Wert, doch ich kann meinen Motor konstant halten. Er kann Jan sooft in Grund und Boden fahren, wie er will, aber einen Ackebua trickst er nicht so leicht aus. Meinen giftigen Atem im Nacken ich habe heute meine Zähne noch nicht geputzt spurtet Lance um sein Leben, doch die Angst lähmt seine Beine und ich schicke auch ihn wie ein panisches Kaninchen zurück in das rettende Nest. Ich weiß, daß ihn eine harte Strafe erwarten wird, da er nur einen der letzten Plätze seines Regimentes erringen konnte. Jens dagegen wird mit Sicherheit eine Auszeichnung für Tapferkeit und Bestleistungen bekommen, doch schlußendlich mußte der Feind einsehen, daß der ESK wieder einma seine Unbesiegbarkeit erfolgreich unter Beweis gestellt hat.
Bei aller Freude über diesen wichtigen Sieg müssen wir dennoch die kommende Woche im Auge behalten. Wie uns geheime Informationsquellen offerierten, plane der Feind von Paris aus einen gewaltigen Streitzug über die Mark Brandenburg bis nach Nizza, und ich sehe mich gezwungen, mich noch einige Male mehr der Gefahr zu stellen. Sicher werden auch andere Kader diese Gefährdung erkennen und mir entsprechend zu Seite stehen. Vielleicht ja schon am kommenden Donnerstag, wenn es wieder heißt: 2000 SchwacheundAltebleibenbesserzuHause-Platz..