POWERBAR (Riegel) Vs. Snickers/ Mars

snickers und schäufele ermöglichen fei echt eine menge.
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Kann ein Moderator diesen Thread dann bitte ins KTWR verschieben? Da passt er mittlerweile wohl besser hin.
 
Außerdem wurde der glykämische Index entwickelt um Kohlenhydrate untereinander zu bewerten.
Im Stoffwechsel werden KH zu Glucose gespalten. vereinfacht: Wie viel Glucose (=energie) man aus einem KH spalten kann, ist der glykämische Index. Während einer Belastung sind also KH mit hohem glykämischen Index interessant um die Muskeln mit möglichst viel Energie zu versorgen.
Zum vergleich:
Schokolade: geringer Index mit 30-50%
Pasta, Cornflakes, weißbrot, kartoffeln: hoher Index mit mehr als 80%
Ein Energieriegel in etwa 50-80%.
(Prozentwerte gemessen am Energiegewinn durch Spaltung reiner Glucose)
Muss dir da leider deutlich wiedersprechen!

Je höher der GI ist, umso schlechter ist das für Ausdauersport. Traubenzucker hat einen GI von 100. Höher geht nicht. Bringt also deinen Insulinspiegel sehr schnell und weit nach oben und man fühlt sich danach trotzdem leer, weil das Insulin es alles platt macht. Per se ist ein geringerer GI also besser! Das sind Nahrungsmittel, wo es aufwendig für den Körper ist die Kohlenhydrate zu spalten => Vollkornprodukte, Müsli.

Nun hat nen Snickers zwar nen geringen GI, aber das liegt am Fett, welches eher nachteilig beim Sport ist, aber bei den meisten eben auch nicht so wild, wenn man nicht gerade Hochleistungssport betreibt.

Da ich Diabetes habe und daher recht genau sehe wie sich verschiedene Lebensmittel auf meinen Blutzucker und daher auch auf meine Ausdauer auswirken, bin ich mittlerweise bei Touren mit Bananen und nem Vollkornbrot mit fettarmen Käse versorgt. Viel Energie, die Banane leicht bekömmlich und fürs Brot braucht der Körper halt ein wenig zum Verdauen.
Bei Rennen schaut es anders an. Da im Wechsel immer kurzkettige Kohlenhydrate, seien es Gels, Bars oder Energiegetränke (Kein RedBull ;-)) und dazu immer genug trinken um nen hohen Zuckerlevel zu halten.

Während ich bei ner Tour nen Zuckerlevel von 90-120 halte, bin ich beim Rennen mit 130-170 eher überzuckert. Ein nicht Diabetiker hat NIE über 140 im Blut. Alles was ihr zuviel futtert wird vom Körper mit ner "Überdosis" Insulin bekämpft. Daher kommt dann, wenn die Kohlenhydrate weg sind, der Ausbrenneffekt.

Das Thema ist jedenfalls vielschichtiger, als hier beschrieben und daher solltet ihr auch eher auf eure eigenen Erfahrungen vertrauen und das eben etwas austesten, wie ihr am besten klarkommt.
 
Da ich Diabetes habe und daher recht genau sehe wie sich verschiedene Lebensmittel auf meinen Blutzucker und daher auch auf meine Ausdauer auswirken, ...

Diabetiker sind die Einzigen, die in diesem ganzen Dschungel aus Vermutungen und Annahmen wirklich MEßBAR nachweisen können, wie sich die Nahrungsaufnahme auswirkt.

Nur der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass unverdünnter Apfelsaft noch viel schneller als Traubenzucker den Blutzucker hoch treibt.
Hier spielen wohl noch biochemische Vorgänge eine Rolle, denn von der Therorie müsste der reine Traubenzucker schneller sein.

Also ist es völlig sinnlos, purer oder nur zu gering verdünnter Fruchtsaft zu sich zu nehmen.
 
Gegen den Insulinausstoss ist unter Last und wenn man nicht abnehmen will zunächst mal nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Schliesslich wird durch den Insulinausstoss der schnelle Transport des Blutzuckers aus dem Blutplasma in die Zellen angeregt. Wird der dort, unter Last, verstoffwechselt und ist für genügend Nachschub durch schnell verdauliche KHs (hohe GI) und Glykogen aus den Depots gesorgt, dann entsteht eine optimale Gleichgewichtssituation. Bei gutem Trainingsstand puffern die langkettigen KHs und der Fettstoffwechsel die Blutzuckerschwankungen zuverlässig und es kommt zu keiner Unterzuckerung.
Wieso soll ich die Verdauung während eines Marathons unnötig belasten indem ich nur Kohlenhydrate zu mir nehme die einen geringen GI haben, wenn es das Ziel ist dem Körper möglichst viele Kalorien wieder zuzuführen?
Vollkornprodukte sind wegen den Ballaststoffen in einer solchen Vollastsituation sehr schlecht. Bremsen sie doch die KH-Aufnahme massiv.
Die Mischung KHs machts. Und kontinuierliche Zufuhr. Dann bricht der Blutzuckerspiegel auch nicht zusammen.

Ganz anders sieht es bei Grundlageneinheiten oder Touren aus.

Beide Situationen kann man nicht vergleichen und sollte das auch nicht vermischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beaker, bedingt richtig. Ich wollte damit eigentlich klarstellen, das nicht der GI relevant ist, sondern das, was man ist. Der Kollege den ich zitiert habe, spricht von Nahrung mit nem hohen GI. Karotten haben nen GI von 70-80. Also echt hoch. Würdest du die auf ne Tour mitnehmen? Eher nicht, weil eben im Vergleich zur Masse zu wenig Kohlengydrate drin sind.

Das mit Rennen und Tour habe ich auch beschrieben.

Zum zuviel Glukose/Insulin: es gibt genug Studien, die belegen, wenn man zuviele einfache Kohlenhydrate während des Sports konsumiert, ermüdet das den Körper. Soll heissen, man kann sich nicht von Anfang an Traubenzucker reinziehen. Die ständige Insulinausschüttung bremst deine Leber und die Schwankungen ermüden.

Trotzdem hast du recht, dass man während eines Marathons nicht nen Vollkornbrot (Vollkornbrot beinhaltet keine komplexeren Kohlenhydrate als Weissbrot, sondern viele Balaststoffe) essen sollte, sondern eine gute Mischung aus einfachen und komplexen Kohlenhydraten => EnergieBars.
 
In Studien wurde nachgewiesen, dass eine Einnahme von Lebensmitteln mit hohem GI zu einem Zeitpunkt von 30 bis 60 Minuten vor der Belastung zu einer frühzeitigen Ermüdung führt. Es kommt dann nämlich nach einer Insulinspitze gleich zu Beginn der Belastung zu einem Abfall des Glukosespiegels und zu einer Entleerung des Glykogenspeichers sowie einem raschen Abbau von freien Fettsäuren. Stattdessen sollten stark kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel mit einem mittleren GI verzehrt werden, um eine stetige Energiebereitstellung aus Kohlenhydraten zu gewährleisten, was eben durch das Ausbleiben eines hohen Insulinspiegels erst möglich ist.
 
Kennst du Vitargo? Genau das entspricht deiner Beschreibung und das nehme ich bei meinen Marathons. Aber irgendwann ist die erste Trinkflasche leer und der konzentrierte Vitargomix (in einer kleinen Flasche, quasi als Gel) auch. Dann muss man nehmen was die Verpflegungsstellen hergeben.
Spätestens dann und gegen Ende der Strecke bin ich mit Sportee oder Cola und Gels am Besten bedient. Hoher GI, hoher Umsatz, möglichst geringe Belastung der eh schon gestressten Verdauung. Eventuell noch ab und zu einen Riegel.
 
Ja, kenne ich. Wie gesagt, jeder sollte für sich seinen Weg finden und du sagtest ja auch, dass man nen Rennen nicht mit ner Tour mischen sollte.
Ich wollte aber generell nur darauf hinaus, das ein hoher GI nicht generell von Vorteil ist.
 
Hallo ahrensb,
ich bin auch Diabetiker ( T1 / ICT )
fahr keine Rennen, bin froh nach 48 Lebensjahren und 30 Jahren DM
noch meine 600 hm/h hochpaddeln zu können...
meine Erfahrung ist, dass ich ohne Änderung der Basalinsulinrate
( für Nichtdiabetiker = das Grundinsulin, welches ohne KH den Blutzucker konstant hält ) für eine Stunde MTB ein Mars esse, und mein BZ ist nahezu konstant.
wie schon weiter oben beschrieben, ist der GI von Mars oder Schokolade
nicht sooo hoch, weil das enthaltene Fett die Zuckeraufnahme bremst.
Apfelschorle ist da schneller.
Für alle die es mal interressiert,
Zuckertestgeräte gibt es meist sehr billig, oder gar für lau in der Apotheke- die Hersteller machen ihr Geschäft mit den Teststreifen:mad:
mal auf die Tour mitnehmen, und wenn mach sich ausgelutscht und leer
fühlt mal testen...unter 60 mg/L ist man unterzuckert (sog. Hungerast)

ahrensb
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veringerst Du deine Basalrate , oder machst Du alles über Zusatz-KH ?
 
Für alle die es mal interressiert,
Zuckertestgeräte gibt es meist sehr billig, oder gar für lau in der Apotheke- die Hersteller machen ihr Geschäft mit den Teststreifen:mad:
mal auf die Tour mitnehmen, und wenn mach sich ausgelutscht und leer
fühlt mal testen...unter 60 mg/L ist man unterzuckert (sog. Hungerast)

Messgeräte gibt es tatsächlich umsonst, fast so wie Mobiltelefone. Und da liegen auch meist so 25 Teststreifen dabei.

60 mg/L ist aber für einen Nichtdiabetiker schon ein ordentlicher Unterzucker. Da dieser normalerweise nur durch Ausdauersport ohne KH Aufnahme nach "unten" kommt, spürt er leichten Unterzucker auch viel mehr. Ich halte deshalb die 60 schon für das Äußerste, den Meisten wird es bei 70 mg/L ordentlich teigig.

Übrigens: Diabetiker können deutlich tiefer runter kommen, ohne umzukippen. Allerdings meist nur bei öfters vorkommenden Unterzuckerungen.

@frage
Basal reduzieren geht halt nur wenn man es vorher schon weiß, dass man Sport macht. Aber zusätzliche BE's durch Trinken kriegt man eigentlich immer unter.
 
ja , ich mach es immer mit zusätzlichen BE´s , bin leicht untergewichtig, da stören auch die Kalorien nicht - und wir Diabetiker können dann auch mit
Traubenzucker oder Cola ran, weil ja keine insuliengegenreaktion mehr erfolgt - die Kunst an der Sache ist halt, wann, wieviele und wie schnelle Kohlenhydrate man sich reinzieht.
beim Nichtdiabetiker kann es zu nem "Hungerast" kommen, wenn er zu früh zu schnelle KH isst, dann wird ordentlich insulin produziert, gleichzeitig reagiert der Körper stärker auf das insulin, aber die schnellen KH sind weg wie ein Strohfeuer.
Daher kombinieren "gute" Energieriegel schnelle mit langsameren KH um
nach einem flotten Wiederanstieg des Blutzuckers, Diesen bei Anstrengung auch oben zu halten.
.. naja als Diabetiker balanzierst Du halt immer mit den Faktoren
Insulin -Kolenhydrate-Bewegung-Zeit-GI- um deinen Blutzucker Richtung 100 zu bekommen.. ups fange jammern an, jetzt geh ich ins Bett - mit 103 :)
 
Na super, riesen Text geschrieben, Akku alle, Text weg :-/

Also ich habe auch Typ 1. Da ich Protaphane spritze, kann ich das "kurzfristig" ändern. Muss ich auch, da ich sehr wenig Insulin brauche und nen Insulinfaktor von 0,3 habe, muss ich das machen um nicht zu unterzuckern. Klappt aber eigentluch ganz gut damit, nen Leistungseinbruch hatte ich noch nicht.

So, 110, essen, raus in den Regen, rauf aufs Rad!
 
Ich habe ziemlich grossen Respekt vor solchen Leistungen.

Es gibt z.B Triathleten ,die sich damals Accu Check nannten.

Ein Team aus 10 Triathleten alles Diabetiker, sie haben mit olympischen und Mitteldistanzen angefangen und später den Iron Man gefinished.

Wir brauchen glaube ich nicht diskutieren was es für einen Diabetiker bedeutet einen Iron Man zu finishen.

Über diese Jungs gabs auch mal eine Studie oder eine Doku.

Sie hatten natürlich ein Top Team um sich,sprich Mediziner etc..

Diesen Triathleten wurden Blutzuckergeräte mit einem Empfänger und Handy auf der Strecke mitgegeben um während des Wettkampfs
die Ernährung bzw. den Insulinhaushalt zu steuern.

Einer von ihnen hat den Iron Man sogar in 10:45 Stunden geschafft, was für viele gesunde Triathleten bereits eine ziemlich gute Leistung ist.
 
Also klar, fur uns Diabetiker ist das alles 100% anstrengender und ihr Normalos solltet zu recht staunen und uns auf dem Track Platz machen... ;-)
Ne, wenn es nicht um solche extremen Sachen wie nen Ironman geht, kommt man mit der Krankheit recht gut klar. Zumindest eine der wenigen Krankheiten, wo man den Verlauf selber zu 95% beeinflussen kann.
 
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