Problem mit Trickstuff-Bremsen und vertikaler Lagerung

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Nach längerer (gesundheitsbedingter) Abwesenheit melde ich mich mal wieder mit einer Frage:

Ich habe seit letztem Jahr zwei Trickstuff-Bremsen verbaut, eine Direttissima an einem Pole Taival und eine Maxima an einer RAAW Madonna. Beide Bikes hängen bei mir vertikal an der Wand, jeweils in einem Steadyrack. Und bei beiden greift die Hinterradbremse ins Leere, sobald das Rad hängt, und zwar schon nach wenigen Sekunden.

Nehme ich das Bike herunter und pumpe ein paar Mal, ist alles wieder ganz normal.

Kennt ihr diesen Effekt vielleicht auch? Ist das ein bekanntes Verhalten, oder eher ein Hinweis darauf, dass etwas mit den Bremsen nicht stimmt? (Ich habe sie selbst montiert und die Leitungen gekürzt, Montagefehler sind also nicht ausgeschlossen.)

Am Trail ist mir bisher nichts aufgefallen, wobei ich leider noch keine langen Touren damit fahren konnte.

Was mich zusätzlich wundert: Die Position des hinteren Bremssattels beim vertikal gelagerten Rad ist eigentlich ziemlich vergleichbar mit der des vorderen Sattels beim stehenden Bike, aber die Vorderradbremse funktioniert in beiden Positionen einwandfrei.
 
Sollte ja dann einfach zu beheben sein - Kolben/Beläge zurückdrücken, Rad auf die Seite auf den Lenker legen und nur die Pumpe alleine Entlüften - Totraum mit beachten, z.B. mit Vakuum ziehen und Löchlein im Deckel dabei erst zuhalten dann öffnen und Öl mit Luft schlagartig in Spritze ziehen lassen.
 
Sollte ja dann einfach zu beheben sein - Kolben/Beläge zurückdrücken, Rad auf die Seite auf den Lenker legen und nur die Pumpe alleine Entlüften - Totraum mit beachten, z.B. mit Vakuum ziehen und Löchlein im Deckel dabei erst zuhalten dann öffnen und Öl mit Luft schlagartig in Spritze ziehen lassen.
Das geht sogar noch einfacher, nämlich so:

1. Fahrrad steht normal vor dir, die betroffene Pumpe ist ungefähr horizontal am Lenker - das heißt der AGB ist ganz leicht nach oben orientiert. Pumpen, bis guter Druckpunkt spürbar ist.
2. In dieser Position die Nehmerkolben zurückdrücken. Am besten ohne Hinterradausbau und ohne Belagsausbau, sondern mit dem Trickstuff BBB-Tool (konische Klinge des Tools zwischen Belag und Bremsscheibe schieben, das drückt die Kolben schonend und ohne Verkanten zurück). Geht extrem easy. Zur Not geht es auch mit einem dünnen Schraubendreher.
3. Jetzt Fahrrad zur Seite legen, so dass die Entlüftungsschraube an der Pumpe (Torx10) senkrecht nach oben weist.
4. Spritze mit Injektionsnadel (idealerweise zuvor die Nadel mit Schleifpapier stumpf machen, damit die Membran nicht zerstört werden kann!) mit bissle Öl füllen
5. Entlüftungsschraube öffnen
6. AGB drucklos randvoll mit Öl füllen
7. AGB verschließen.
8. Fettich.

Das ganze ist eine Sache von zwei Minuten.
 
Ist es den wirklich ein Problem wenn horizontal alles funktioniert?
Keine Ahnung, ob man das Problem im Fahrbetrieb überhaupt hätte provozieren können. Es war aber auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass mit beiden Bremsen etwas nicht stimmt. Für mich ziemlich interessant: Ich habe die Bremsen letztes Jahr montiert und die Leitungen wie in der Anleitung gekürzt, danach nur am Bremshebel entlüftet. Gefahren bin ich seither leider kaum, aber der Zustand war trotzdem alles andere als gut.

Das Bionol war tiefdunkel, und ich glaube nicht, dass das normal ist. Beim vollständigen Entlüften kam auch ziemlich viel Luft raus, sogar bei dem optionalen Schritt am Sattel. War also definitiv gut, das mal richtig zu machen.

Hat allerdings ordentlich Bionol gekostet. Am Ende sind knapp 400 ml goldgelbes Öl übrig geblieben. Immerhin, die neue Werkbank hat sich gefreut - die wollte ich sowieso mal einölen. 😄
 
Dass das Bionol dunkel wird, ist laut Service normal. Die Kolben/Dichtungen werden mit etwas Fett montiert und da entsteht die Trübung, die keinen Einfluss auf die Funktion habe.
Ich bin die Direttissima schon über lange Zeiträume mit altem, gelben Öl und auch mit frischem Öl gefahren und habe keine Unterschiede in der Funktion bemerkt.

Ganz ohne Zicken ist sie nicht, beim Entlüften muss man echt penibel sein, mittlerweile gelingt es mir gut, dann bleibt sie auch luftfrei und auch beim Leitung kürzen bzw. Verschraubung des Fittings kann man Fehler machen, die für langsamen Lufteintritt sorgen können.
Die Dichtungen halten nicht ewig und wenn Dreck hinter den Ring am Pleuel kommt, gehen die Hebelgehäuse kaputt. Die Power-Beläge sind je nach Witterung und Staub zu schnell runter am Hinterrad. Die Standardbeläge halten ewig, fangen bei mir aber reproduzierbar an zu heulen wie die Feuerwehr.

Sie bremst sehr gut (mit Power-Belägen), ist recht standfest, ideal dosierbar, leicht. Bisher hatte ich noch keine bessere Bremse. Allerdings will ich nach fünf Jahren DRT mal eine neue TRP und evtl eine Maven testen. Vielleicht geht es ja mittlerweile noch besser mit haltbareren Belägen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den Belägen kann ich bestätigen. Die Standard haben bei mir auch gerubbelt. Die Power waren bisher noch in allen Bremsen super. Damit bremste sogar ne Guide R. 😄Dass sie nicht so lange halten, stört angesichts meiner geringen Fahrleistung nicht.

Dann schreib doch mal gelegentlich, welche Erfahrungen Du mit diesen "Viel hilft viel"-Bremsen im Vergleich zur DRT gemacht hast.

Ich hab aus Neugier auch mal eine andere als die DRT ans gröbere Rad geschraubt, aber die hat nur mehr Power, fühlt sich ansonsten sehr ähnlich an und stammt auch von den emigrierten Freiburgern.
 
Dass das Bionol dunkel wird, ist laut Service normal. Die Kolben/Dichtungen werden mit etwas Fett montiert und da entsteht die Trübung, die keinen Einfluss auf die Funktion habe.
Danke für die Info!

Ich fahre die Direttissima aktuell rubbelfrei mit SRAM organischen Belägen und SRAM-Bremsscheiben. Bei den Maxima setze ich momentan auf Power-Beläge in Kombination mit Indent-Scheiben, ebenfalls ohne Rubbeln.

Die Verarbeitungsqualität ist bei beiden Modellen sehr gut, und auch das Entlüften war für mich unkompliziert. Es unterscheidet sich kaum vom Prozess bei den SRAM-Bremsen, die ich vorher verwendet habe. Man merkt dabei aber die höhere Qualität der Anschlüsse bei Trickstuff, was das Handling angenehmer macht.

Bei den Maxima habe ich insgesamt noch gemischte Eindrücke. Der recht lange Leerweg ist in Kombination mit meinen kleinen Händen nicht optimal. Um den Druckpunkt an die gewünschte Stelle zu bringen, muss ich den Hebel spürbar weiter vom Lenker entfernt einstellen. Außerdem bekomme ich die beiden Hebel nicht ganz gleich eingestellt. Damit der Druckpunkt bei beiden gleich ist, muss der Hebel der Vorderradbremse etwa fünf Millimeter weiter außen stehen.
 
Ich fahre noch die C41 Direttissima, der Sattel spült sich nicht ganz so leicht durch. Vor allem passen da leider nur weniger Beläge, das ist noch eine alte Belagform ala Shimano von vor fünfzehn Jahren.

Ich finde das Entlüften vom Prozedere nicht schwer, aber damit man wirklich mal fünf Paar Beläge runterfahren kann und auch bei viel Verschleiss keinen weichen Hebel bekommt, weil doch noch etwas Restluft irgendwo sitzt, habe ich schon etwas Routine und ein paar Kniffe ausprobieren müssen.

Mit frischen Belägen ist sie immer top ;-)

Die Piston-Massage, die für die Maven überall empfohlen wird, ist für die Trickstuffbremsen übrigens auch super. Das hilft, damit der Druckpunkt vorne und hinten gleich wird. Ruhig zehn Mal Kolben ein paar mm rein- und rausfahren lassen, beim Reindrücken nicht verkanten, parallel mit einem langen Inbus etc oberhalb und unterhalb des Sattels genau in Laufrichtung der Kolben zurückdrücken und mit einem sauberen Wattestäbchen den Kolben säubern.
Das hat bei mir an drei Paar DRT den Leerweg vorne und hinten identisch werden lassen. Ob es bei der Maxima auch hilft, weiß ich nicht. Mit noch mehr mechanischer Übersetzung spürt man halt noch mehr jedes Detail…
 
Ich finde das Entlüften vom Prozedere nicht schwer, aber damit man wirklich mal fünf Paar Beläge runterfahren kann und auch bei viel Verschleiss keinen weichen Hebel bekommt, weil doch noch etwas Restluft irgendwo sitzt, habe ich schon etwas Routine und ein paar Kniffe ausprobieren müssen.

Mit frischen Belägen ist sie immer top ;-)
und was genau hat jetzt die Luft im System mit frischen vs. verschlissenen Belägen zu tun?
 
Was @Znarf schreibt, ist leider nicht ganz richtig.

1. Ölvolumen im AGB: Das ist bei der DRT 3 ml groß. Das ist deutlich mehr als zum Beispiel bei Shimano, die nur 1,9 ml haben. 3 ml ist mehr als ausreichend, um Beläge auf null und eine Scheibe von 2,05 auf 1,5 runterzufahren. Das hab ich damals extra so ausgerechnet und dimensioniert, um genau das Problem des schwindenden Druckpunktes zu vermeiden.
Die neue Magura Gustav braucht so ein riesiges Ölvolumen, weil sie riesige Nehmerkolben hat.

2. Die im Öl gebundene Luft macht den Druckpunkt nur minimal weniger definiert. Vor allem "hängt" sie nicht an der Membran.

3. Wenn bei abnehmender Belagsdicke der Druckpunkt weicher wird, hat das eine ganz andere Ursache: Das sind nämlich die ungünstig gestalteten Federn der C41- (ursprünglich Shimano 755) und C21- (ursprünglich und bis heute SRAM Zweikolben-Bremsen)-Beläge. Wenn man diese Federn anders biegt, ist das Phänomen verschwunden. Die Federn der C42- und der Maxima-Bremsbeläge sind wesentlich besser geformt.
 
Hast du konkrete Erfahrung mit der Direttissima? Ich bin nicht sicher, ob das eine informative Nachfrage oder ein leicht blöder Kommentar von der Seite ist ;-)

Falls es dich ernsthaft interessiert:

Wenn die Beläge 50-60% verschlissen sind, wird der Hebel/Druckpunkt v. a. hinten weicher, weil sich die Powerbeläge gerne entweder schief abfahren oder aber minimale Luftbläschen im AGB an der Membran in die Leitung gelangen, weil die Kolben dann ja ordentlich nachstellen, die Ölmenge im Reservoir bei der DRT nicht riesig ist.

Absolut perfekte Luftfreiheit bekommt man nicht hin, im Bionol sind kleine Mengen Luft, die an der Membran etc. hängen. Und prinzipiell sind die kein Problem, aber bei verschlissenen Belägen und oder Scheiben aber schon. Und ich finde bei der DRT ordentlich spürbar, wegen hoher Übersetzung und nicht sehr üppig dimensionierter Ölreserve.
Bei der neuen Gustav Pro gibts deshalb und aus anderen Gründen viel mehr Volumen (dicke Beläge, 2,5mm Scheiben und ABS).
Und das Thema ist kein Thema mehr.

Lösung. Bei der DRT kann man mit dicken 2.3er Scheiben die Beläge deutlich weiter runterfahren, bis man etwas spürt. Man könnte die Bremse auch absichtlich überfüllen, wenn die Beläge halb runter sind. Aber dann muss man wieder ran, wenn man neue reinmacht und wer will das schon…

Wenn man niedrig übersetzte Hebel wie z.B. bei der MT5 fährt, spürst du von einer nicht perfekt entlüfteten Bremse weniger. Und bei der Maxima oder Maven ist es halt SEHR spürbar.
Das liest sich ziemlich abenteuerlich und auch absurd. Warum kann ich bei der MT5 mit 1,2 er Scheiben (von 2,0 runtergehobelt) und praktisch auf 0 runtergebremsten Beläge weiterhin bremsen und habe immer noch keinen merklich versetzten oder schwammigen Druckpunkt und bei der Trickstuff Maxima soll es so verheerend sein, wenn man Scheiben mit weniger als 2,3 mm Stärke fährt?
Sollte das war sein, wäre die Maxima echter Volltrash. Ihr Ruf ist aber eher gut und Trickstuff hatte die Bremse auch ganz erfolgreich verkauft.
Insofern denke ich, dass Du um Dein Problem “herum” arbeitest. Luft, die “sich am Kolben festsetzt” habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Irgendwie verschwurbelt das ganze.
 
Das liest sich ziemlich abenteuerlich und auch absurd. Warum kann ich bei der MT5 mit 1,2 er Scheiben (von 2,0 runtergehobelt) und praktisch auf 0 runtergebremsten Beläge weiterhin bremsen und habe immer noch keinen merklich versetzten oder schwammigen Druckpunkt und bei der Trickstuff Maxima soll es so verheerend sein, wenn man Scheiben mit weniger als 2,3 mm Stärke fährt?
Sollte das war sein, wäre die Maxima echter Volltrash. Ihr Ruf ist aber eher gut und Trickstuff hatte die Bremse auch ganz erfolgreich verkauft.
Insofern denke ich, dass Du um Dein Problem “herum” arbeitest. Luft, die “sich am Kolben festsetzt” habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Irgendwie verschwurbelt das ganze.
Ich habe nicht geschrieben, dass man nicht fahren kann. Kann man prima, so wie von Trickstuff vorgegeben mit 2.0er Scheiben bis zur Verschleissgrenze. Aber wie bei den meisten Bremsen mit hoher Übersetzung wird der Druckpunkt bei verschlissenen Belägen irgendwann weniger knackig (weicher), trotz korrekt funktionierender Belagsnachstellung. Das hat diverse Gründe.

Von Vollschrott rede ich nicht. Die Bremsen sind sehr gut, aber auch an die Grenzen der Physik gebunden.
Da steht der Druckpunkt wird „weicher“. Und er bleibt bei abgefahrenen Belägen länger konstant, wenn man dickere Scheiben fährt.
TheNinth hat geschrieben, dass er mit der Maxima noch nicht völlig happy ist, wegen Hebelgefühl. Und die Befindlichkeit gibt es bei der Maxima häufiger, weil sie eben sehr extrem ausgelegt ist. Was ich beschrieben habe, kann helfen. Habe ich über fünf Jahre weg an meinen eigenen Trickstuff-Bremsen ausprobiert und erlebt. An drei Paar Direttissima. Maxima bin ich gefahren, habe ich aber nicht am eigenen Rad, wegen der von TheNinth beschriebenen Thematik mit den langen Hebeln.

Und bei deiner MT5 ist genau das niedrigere Übersetzungsverhältnis mit ein Grund, weshalb du von der minimalem Restluft an den Kolbendichtungen und in sonstigen Ecken nichts merkst, sie ist in geringem Maß sicher dennoch da, egal wie gut entlüftet. Und auch die höhere Reserve an Flüssigkeit im AGB, zumindest im Verhältnis zur Übersetzung, macht es möglich, dass du mit über die Verschleissgrenze verschlissenen Scheiben dennoch bremsen kannst. Und der geringe Lüftspalt hilft zudem an den Maguras. Das ist genau die Reserve, die Magura scheinbar eingepreist hat, die eine Shigura z.B. nicht mehr uneingeschränkt hat.

Die MT5 für den aktuellen Straßenpreis empfinde ich als extrem gute und sorglose Bremse, das ist schon beachtlich, was man da für 50-60€ bekommt. Da können die Trickstuff vom Preisleistungsverhärltnis nicht mithalten. Aber der letzte Rest Power geht dann doch an die Maxima…

Den Ton finde ich hier bei den letzten Antworten übrigens nicht so höflich, Geisterfahrer ausgenommen.
Bei der C42 berichten meine Spezis ebenfalls, dass das Phänomen geringer ausfällt. Ob das an der anderen Belagform und evtl Dicke liegt oder am besseren Ölfluss, keine Ahnung.
Allerdings hängt es auch stark mit der genutzten Hebelweite zusammen. Druckpunkt näher Richtung Lenker verstärkt die Thematik. Wer eher weit vom Lenker fährt, merkt weniger…

EDIT:
Eben erst habe ich Klaus Antwort gesehen. Die war bezüglich Umgangston folglich ebenfalls nicht gemeint und dürfte hier die kompetenteste sein, ich revidiere also meine Hypothesen =)

@klaus0887 könntest du etwas genauer beschreiben, wie man die Feder aufbiegt? Das würde an meinen C41ern tatsächlich echt toll sein, wenn das Abhilfe schafft.

Ich habe schon bemerkt, dass die Federn teilweise schlecht in den Bremssattel passen und am vorderen und hinteren Innenteil des Belagsschachts reiben/verkanten. Ich habe dann die Füßchen (wenn man die Spreizfeder von oben wie ein X betrachtet) an den äußeren "Spitzen" so herausgebogen, dass die Verlängerungen nach unten weiterhin parallel stehen, aber die "Arme" vom Mittelpunkt des X eine leichte Kurve machen, statt gerade zu verlaufen. Ich mache bei Gelegenheit mal ein Foto...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nicht geschrieben, dass man nicht fahren kann. Kann man prima, so wie von Trickstuff vorgegeben mit 2.0er Scheiben bis zur Verschleissgrenze. Aber wie bei den meisten Bremsen mit hoher Übersetzung wird der Druckpunkt bei verschlissenen Belägen irgendwann weniger knackig (weicher), trotz korrekt funktionierender Belagsnachstellung. Das hat diverse Gründe.

Von Vollschrott rede ich nicht. Die Bremsen sind sehr gut, aber auch an die Grenzen der Physik gebunden.
Da steht der Druckpunkt wird „weicher“. Und er bleibt bei abgefahrenen Belägen länger konstant, wenn man dickere Scheiben fährt.
TheNinth hat geschrieben, dass er mit der Maxima noch nicht völlig happy ist, wegen Hebelgefühl. Und die Befindlichkeit gibt es bei der Maxima häufiger, weil sie eben sehr extrem ausgelegt ist. Was ich beschrieben habe, kann helfen. Habe ich über fünf Jahre weg an meinen eigenen Trickstuff-Bremsen ausprobiert und erlebt. An drei Paar Direttissima. Maxima bin ich gefahren, habe ich aber nicht am eigenen Rad, wegen der von TheNinth beschriebenen Thematik mit den langen Hebeln.

Und bei deiner MT5 ist genau das niedrigere Übersetzungsverhältnis mit ein Grund, weshalb du von der minimalem Restluft an den Kolbendichtungen und in sonstigen Ecken nichts merkst, sie ist in geringem Maß sicher dennoch da, egal wie gut entlüftet. Und auch die höhere Reserve an Flüssigkeit im AGB, zumindest im Verhältnis zur Übersetzung, macht es möglich, dass du mit über die Verschleissgrenze verschlissenen Scheiben dennoch bremsen kannst. Und der geringe Lüftspalt hilft zudem an den Maguras. Das ist genau die Reserve, die Magura scheinbar eingepreist hat, die eine Shigura z.B. nicht mehr uneingeschränkt hat.

Die MT5 für den aktuellen Straßenpreis empfinde ich als extrem gute und sorglose Bremse, das ist schon beachtlich, was man da für 50-60€ bekommt. Da können die Trickstuff vom Preisleistungsverhärltnis nicht mithalten. Aber der letzte Rest Power geht dann doch an die Maxima…

Den Ton finde ich hier bei den letzten Antworten übrigens nicht so höflich, Geisterfahrer ausgenommen.
Bei der C42 berichten meine Spezis ebenfalls, dass das Phänomen geringer ausfällt. Ob das an der anderen Belagform und evtl Dicke liegt oder am besseren Ölfluss, keine Ahnung.
Allerdings hängt es auch stark mit der genutzten Hebelweite zusammen. Druckpunkt näher Richtung Lenker verstärkt die Thematik. Wer eher weit vom Lenker fährt, merkt weniger…
Wenn die MT5 nicht gut entlüftet ist, verhält sie sich genau so, wie Du das bei der Maxima bemängelst. Ich würde daher mal versuchen anständig zu entlüften. Und auch die Feder kontrollieren, von der @klaus0887 geschrieben hatte.
 
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