Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp

Zählen Geschichten von Knien auch zur Unterhaltung. Ich könnte erzählen, wie ich mir zu Beginn der Pandemie einen Meniskus im Homeoffice am Küchentisch eingerissen habe (saublöde Geschichte und ich mache mich damit bestimmt zum Volldepp).

Sah dann nach dem Joggen auch immer etwa so dick wie bei Dir aus!
 

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Re: Pyrolympix - durch die Pyrenäen auf den Olymp
Zählen Geschichten von Knien auch zur Unterhaltung. Ich könnte erzählen, wie ich mir zu Beginn der Pandemie einen Meniskus im Homeoffice am Küchentisch eingerissen habe (saublöde Geschichte und ich mache mich damit bestimmt zum Volldepp).

Sah dann nach dem Joggen auch immer etwa so dick wie bei Dir aus!
Wenn ich wenigstens ne Idee hätte, was ich mit dem Knie dummes gemacht hab. Kann mich aber an nix erinnern
 
Hallo Stunzi,

ich habe einige Tage mit der Technik gekämpft. Ich habe mich aber extra angemeldet, um einfach mal Danke zu sagen:
  1. Danke für die tollen Bilder
  2. Danke für die Inspiration
  3. Danke für den Zeitvertreib im Büro
  4. Danke für die Grundlage meiner Träume von den nächsten Abenteuern
Viel Spass euch noch
Lieber mit der Technik kämpfen als niemals Hallo sagen... danke dafür :-).
 
Eher südlich der Tarnschlucht bleiben, von Millau entlang der Dourbie oder le Rozier entlang der Jonte, wahlweise auch über die dazwischen liegenden "Grandes Causses", weitläufige Hochebenen. Dann weiter über Mont Aigoual, grobe Richtung St. Jean du Gard, da gibt es einige parallele Täler, aber man kann auch oben auf den Bergketten bleiben. Alles eher einsam, wesentlich ruhiger als die Tarnschlucht.
Klingt gut... statt Millau komm ich eher aus Süden rauf... Bedarieux... Lac du Salagou... Circe de Navacelles... Mont Aigoual... einfach weil's auf der Karte irgendwie lustig aussieht.

Kettle kennt halt weder Tarn noch Ardèche, da müsste man dann schon irgendwie mal hinschlenkern. Frisst alles ziemlich viele Höhenmeter (und Tage), die Cevennen sind innerlich ganz schön verzwirbelt.
 
Tarn und Ardèche sind "Kajakflüsse". Bei meiner damaligen sommerlichen Tarnpaddeltour auch nicht gerade mit größeren Wassermengen gesegnet. Also Bootstour: Nein.
Aber schöne Canyonlandschaft. Wir haben damals mehrmals (ohne Zelt) am Tarnufer gecampt. Einmal in der Nähe einer Brücke, die nachts wie die Felsen mit weißem Scheinwerferlicht beleuchtet wurde. Dazu Beschallung mit klassischer Musik. Tolles Erlebnis. Selbst für wenig romantische Gemüter wie mich.
Ein anderes Highlight aus der Zeit: die alten Bauxittagebaue (Carrières des Lumières, nördlich Les Baux de Provence, schau mal auf Google Maps). Riesige schneeweiße offene Hallen, in die wie damals sogar mit dem Auto reinfahren konnten, um die Unterwasserfilme von Jacques Cousteau an den Steinwänden zu schauen).

Von da z.B. Richtung Roussilion mit seinen Ockerbrüchen (z.B. Mines de Bruoux), tolle Farben im morgendlichen oder abendlichen Sonnenschein.
Von da z.B. Richtung Sisteron (mit seiner riesigen Festung Citadelle de Sisteron).
Ab da wirds wieder alpin, da kennst Du Dich sicher besser aus als ich.
Die Steinbrüche und Minen klingen geil. Leider liegen sie vermutlich für diese Tour zu weit südlich, da unten sind wir beim Compostix rumgenudelt. Aber ich hab's mir mal auf der Karte markiert, danke.

Wo genau ist die Tarn eigentlich am spektakulärsten? Und die Ardèche?
 
30.07. 07:45 Gorges de Galamus, 360m

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Früher Start heute in Saint-Paul, wir sitzen schon um halb sieben auf dem Bike, oder besser vor der Boulangerie. Bei Croissants und ihren Derivaten macht den Franzosen niemand was vor.

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Morgens sind die Temperaturen noch erträglich, das wird heute ausgenutzt.

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Erstes Highlight: die Gorges de Galamus, ...

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... durch die die spacigen Locals natürlich eine Straße gebaut haben.

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Gorges de Galamus? Heftig geil.

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Danach gibt's freie Auswahl zwischen einem Dutzend unbefahrener Ministraßen durch die Corbières. Wir halten uns mal rechts, ...

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... aber erst nach einem zweiten Frühstück. Selbermachen ist angesagt, die Dörfer unterwegs sind teilweise arg einsam und ohne Futter. Wer in der Corbières nix dabei hat, muss sich durchhungern.
 
tarn-pointsublimemap.jpg

Findet jemand irgendwas zu diesem senkrechten Mördertrail vom Aussichtspunkt Point Sublime runter zur Tarn? Ich sehe da ein hauchzartes Stravapixel...
 
Wir sind damals einen Wanderweg aus dem Flußtal zum Hochplateau gelaufen. Wahrscheinlich nicht zum Point Sublime (Auf Street View ist nur Straße zu sehen, bei uns waren oben Restaurants). Würde aber vermuten, daß die Charakteristik ähnlich ist: Steil, felsig, geröllig, eher so S3-4 als S2.
Auf Google Maps findest Du übrigens etwas östlich vom Point Sublime ne Möglichkeit für Bungeespringen (hast ja mal nach sowas gefragt): https://www.le107.com/en/#
 
nerin-tire7.jpg

Um das Pyrolympix-Reifendrama zum Abschluss zu bringen: Ich hatte ja durchaus noch den Ehrgeiz, meinen mittlerweile sauber genähten und geflickten und gestopften und trotzdem nur zehn Tage alten Maxxis Ardent einfach wieder Tubeless weiterzufahren. Aber naja... die multiplen Schraubenlöcher vom ersten Tag (siehe Bild) sind jetzt auch nicht großartig vertrauenerweckend bezüglich dauerhafter Haltbarkeit. Und das Ding läuft selbst mit Schlauch nicht mehr richtig rund. Der Schlitz ist wohl doch zu groß, ein leichter Achter bleibt auch nach mehreren Versuchen.

Da du so eisern um den fast neuen Reifen kämpfst hast und der eine oder andere Mitleser vielleicht auch mal um einen neuen Reifen trauert: das blaue Kleberzeug von REMA: Cement FD-BL ist echt klasse. Da braucht man so paar blaue Flicken dazu und je nach Anwendungszweck sind die nur aus Gummi (fürs Fahrrad) oder die Flicken selbst haben eine eigene Karkasse (Motorrad, KFZ)
Und wenn man einen Flicken für Traktoren kaufen, weil man der Meinung ist das es billiger ist sich einen einzelnen großen Flicken zu kaufen und da welche in MTB Größe herauszuschneiden, dann wird man feststellen das da sogar 2 Karkassen im Flicken drin sind :D



Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ab 2 Würsten diese mit der Zeit heraus wandern und man aller 6-18 Monate was tun muss. Daher repariere ich alles, was mehr als eine Wurst ist immer zu Hause mit einem blauen REMA Reifen Flicken.

Leider ist das nichts für unterwegs, weil es lange braucht, bis es abbindet. Und man brauch einen entfetter wie Bremsenreiniger um die Oberfläche vorzubereiten. Wenn man die Innenseite eines MTB Reifen anraut, dann hält das nicht, da die Karkassenfäden die Klebefläche beeinträchtigen. Daher ohne Anrauen nur stark entfetten, sodass die abgetrocknete Gummioberfläche schon von selbst am Finger kleben mag.

Aber wenn man sich einmal die Zeit genommen hat, dann hält der das ganze Reifenleben ohne Aufsicht durch. Da das so gut hält, habe ich mir beim Reifen Entsorgen mal einen herausgeschnitten um zu probieren, ob man den abgerissen bekommt: keine Chance. Das Stück Gummi habe ich zu Demonstrationszwecken immer noch im Keller, falls sich mal wieder jemand von dem REMA Kram überzeugen lassen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ab 2 Würsten diese mit der Zeit heraus wandern und man aller 6-18 Monate was tun muss. Daher repariere ich alles, was mehr als eine Wurst ist immer zu Hause mit einem blauen REMA Reifen Flicken.
6-18 Monate find ich geil. Meine Hinterreifen sind nach 6-8 Wochen profillose Slicks und reif für den Mülleimer, vorne vielleicht geringfügig länger :-).

Aber das Reparaturzeugs klingt stabil. Werd ich mir für daheim mal ansehen, wenn's ein zerschlitzes Ding mit genug Restprofil irgendwann mal nach Hause schafft. Unterwegs könnte man ja auch zu irgendnem Autoreifenladen für ne Reparatur gehen, aber in unseren Breiten ist der nächste Bikeshop für Neuware dann halt meistens auch nicht weit.
 
Mmm... sie Tarn ist vermutlich doch zu schön, als dass man sie ignorieren könnte.
Sehe ich auch so. Aber auf den Wasserstand achten. Bei Niedrigwasser, schrammt man doch öfter über Steine oder muß aussteigen. Ist aber definitiv anfängertauglich und hat mir auch mit schwerfälligem 2er Kanadier viel Spaß gemacht. Vielleicht Grund genug, ein paar Tage auf Kajak oder Kanadier umzusteigen. Mieten und Shuttle zurück soll ja kein Problem sein. Könnte aber einiges los sein auf dem Fluß bei vernünftigem Wasserstand.
 
Ich war vor 20 Jahren an der Tarn, Causse, Montagne Noir usw. auf Großer Geologischer Exkursion. Sehr schön da, aber leider habe ich keine konkreten Tipps :). Aber ich hoffe, ihr findet coole Trails dadurch 👍
 
20.07. 13:00 Gorges de Terminet, 350m

termes-road1.jpg

Hab das zählen aufgegeben, aber heute fahren wir ungefähr vier bis sechs kleinere Minipässe mit jeweils kaum dreihundert Höhenmeter Anstieg. Läppert sich auch zusammen, aber ein paar Wolken vor der bösen Sonne machen den zweiten Tag der Corbières-Durchquerung deutlich angenehmer als die gestrige Brutzelei.

termes-food.jpg

Irgendwann finden wir in einem der Dörfer (Termes) sogar was richtiges zu futtern..Die Franzosen stellen sich wenigstens nicht so an, wenn man schon um halb zwölf was will. Bei den Spaniern beißt man da auf Granit... oder maximal in ein Bocadillo frio.

termes-swim1.jpg

Später gibt's einen kleinen Spaziergang mit tollen Gumpen in der hübschen Gorges de Terminet. Fühlt sich beinahe wie Urlaub vom richtigen Mountainbiken an... und so wird's wohl bleiben bis in die Alpen.
 
30.07. 20:00 Pension in Lezignan-Corbieres, 45m

lagrasse-town1.jpg

Der Ort Lagrasse mit seinem gut besuchten Kloster St Marie...

lezignan-road1.jpg

... markiert dann wirklich das Ende aller richtigen Berge und auch aller pyrenäischen Vorgebirge. Wir prügeln noch ein wenig mit Dreissgerschnitt (fetter Rückenwind) durch die brettlflache Ebene..

lezignan-road2.jpg

... und überlegen kurzfristig, das Zelt in den Wasserkanälen von Lezignan-Corbières aufzustellen.

lezignan-hotel1.jpg

Schlussendlich gewinnt dann doch das booking-Schnäppchen und die Statistik verliert wieder einen Draussenpenntag. Passiert halt... genau wie das finale Ende der Berge. Schöner Mist, gute Nacht.
 
Ich "brauche" einfach einen Thread, der Spaß beim reinschauen macht... und zwar auch mir! Wie ihr das erreicht, ist euer Bier. Aber wenn ich nach 24 Stunden immer noch nur mein eigenes Geschreibsel sehe, dann geh ich gleich wieder und schreib nix weiter... ist ja eh keiner da.

Routentipps... eigene Geschichten... Kommentare zu irgendwelchen Fotos... ganz egal, solang's irgendwie um die Tour geht. Aber nur lesen und nur konsumieren reicht halt nicht, wenn's alle machen.
Bitte wie bisher weitermachen. Ich lese mit viel Freude Dein 'Geschreibsel', welches natürlich kein beliebiges Geschreibsel ist, ganz im Gegenteil!

In ein paar Ecken in den Pyrenäen, von denen Ihr berichtet habt, war ich auch schon, allerdings als Bergsteiger, Rennradler oder als Torenradfahrer, letzteres klassisch mit Zelt und Packtaschen.

Durch die Gorges de Galamus bin ich ebenfalls mal geradelt. Ich habe in meinen Fotos herumgekramt und auf einem Bild die Stelle gefunden, an der sich Kettle respektvoll über die Mauer beugt :)
InkedSAM_3697.jpg


Viel Spaß weiterhin auf Eurer Tour!
 
Heute übernachten wir zum ersten Mal während des Pyrolympix auf einem Zeltplatz..... Heute Nacht zieht sie nächste Gewitterfront durch, da gönnen wir uns mal eine Baumreihe als Sturmblocker.

saintpaul-camp3.jpg

lst jetzt kein Piratencamp am einsamen Wildbach, aber für die Statistiker: Das zählt trotzdem als Draußenschlafen!

Apropro einsamer Wildbach - ein paar Bilder und Videos zeigen wieder sehr imposant die Stärke der Mutter Erde...
Und ein paar km weiter zuhause gab es den ganzen Tag über kaum Niederschlag 😲😲🤔

https://tirol.orf.at/stories/3217989/
Hattet ihr @stuntzi eigentlich auf euren zahllosen Reisen schon mal ärgere Probleme mit schnell-steigendem Wasserstand bei eurem gewählten Zeltplatz?

Aja - Wetterprognosen sind aktuell in den Zentralalpen ziemlich fürn orsch 😁👎
schon seit x Tagen gibts ne ziemlich labile wetterlage, somit kommts meist anders wie prophezeit 🙄🤓 ---> ne Glaskugel wär'n Hit 👍😎
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Ois guate deim Knie!
Leider kann da oft scho "einmal falsch drehen während dem schlafen" die Ursache sein 😕
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Knie kann ich leider was beitragen. Nachdem ich mir das Knie vor einem Jahr beim Tischtennis beschädigt hatte, konnte ich es durch viieeel Radeln konservativ fast wieder komplett herstellen. Die erste Wanderung im Familienurlaub und ich kann kaum noch auftreten. Musste heute die allererste Canyoningtour meines Lebens absagen. Die vier anderen hatten Riesenspaß. Und das zweieinhalb Wochen vorm Schweiz-Urlaub 😡
 
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