Und es nimmt kein Ende!
Was sich die Jungs Ausdenken ist Lebensgefährlich.
Aber lest selbst:
: Illegale Radstrecke an der B 9
VON LUDWIG KRAUSE - zuletzt aktualisiert: 02.07.2012 Kleve (RP). Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate haben Radfahrer eine verbotene Downhillstrecke im Klever Tiergartenwald gebaut. Sie liegt direkt an der vielbefahrenen B 9. Der Schaden beträgt rund 5000 Euro.
Den Berg hinab: Die Strecke führt den Steilhang an der B 9 herunter. Förster Joachim Böhmer schätzt, dass die Strecke in mehreren Wochen gebaut und genutzt wurde. Jetzt soll stärker kontrolliert werden. Foto: Gottfried EversFörster Joachim Böhmer ist wütend, als er durch das Unterholz steigt. "Jetzt hört der Spaß auf", sagt er und schaut auf den Steilhang herunter, der sich vor ihm ausbreitet. Hier, nur wenige Meter von der vielbefahrenen B 9 entfernt, schlängelt sich eine Downhillstrecke den Berg hinunter. Die Erbauer sind dabei mit System vorgegangen, haben die Strecke auf rund 500 Meter Länge mit Spaten abgestochen und mit dicken Ästen befestigt.
Wo es für die Fahrer nicht steil genug sein kann, wird es für die Natur kritisch. "Das Regenwasser schießt die Bahn entlang, spült die Wurzeln aus und die Bäume sterben ab", sagt Böhmer. Dadurch sei auch die Stabilität des Hanges nicht mehr gewährleistet und könne abrutschen vom Müll ganz zu schweigen. "Muss man die Chipstüten hier einfach hinwerfen, wenn man schon meint, sie mitnehmen zu müssen", fragt der Förster.
Info
Offizielle Strecke
Eine offizielle Downhillstrecke, bei der weder andere Waldbenutzer noch die Natur gefährdet ist, gibt es im Kleverland nicht. Damit sich dies ändert, müssten Politik, Radfahrer und Forst eine gemeinsame Lösung finden. "Da muss man aber auf uns zukommen", sagt Böhmer, der rund 2000 Hektar Wald betreut. "Wir haben schon so genug zu tun", so Böhmer.
Es ist bereits die zweite Strecke, die innerhalb eines halben Jahres im Tiergartenwald gefunden wurde. Schon im Winter ist in der Nähe des Kupfernen Knopfes eine bergab-Route gesperrt worden. "Dadurch, dass die neue Strecke direkt an der Bundesstraße liegt, ist hier aber nicht nur der Wald, sondern auch der Straßenverkehr und somit auch komplett Unbeteiligte gefährdet", sagt Böhmer. Vier solcher verbotenen Routen seien ihm in der Region bekannt, die zuletzt gefundene sei aber die bislang größte.
Auf rund 5000 Euro beziffert der Förster den Schaden, noch in dieser Woche möchte er Strafanzeige stellen. "Ab jetzt gibt es null Toleranz von uns. Wenn wir jemanden erwischen, der hier fährt, kann er mit einer Strafe von bis zu 100 Euro rechnen. Die sollen sich warm anziehen", so der Förster. Den Streckenbauern drohe ein Ordnungsverfahren. "Wir würden aber auf die Anzeige verzichten, wenn sich die Erbauer freiwillig melden und für den Schaden haften", lenkt Joachim Böhmer ein, der betont, dass er Fahrradfahrer normalerweise im Wald begrüße.
"Wir wollen ja auch, dass die Menschen in den Wald kommen gerne auch mit Mountainbikes. Aber sie sollen auf den Wegen bleiben, damit die Tiere nicht gestört werden und die Natur keinen Schaden nimmt", sagt der Förster.
Ihm gehe es auch nicht darum, irgendjemandem zu kriminalisieren, hebt Böhmer hervor. "Aber ich habe hier Eigentumsrecht, und wenn etwas geschieht, dann stehe ich in der Verantwortung. Ich gehe doch auch nicht in die Gärten anderer Leute und grabe einfach Löcher." Ein Unternehmen muss jetzt beauftragt werden, die Strecke abzutragen.
Internet
www.rp-online.de
Den Hang herrunter, dort befindet sich ein sehr befahrener Radweg und die B9.
Jungs, ihr bringt uns immer mehr in Schwierigkeiten. Wir MTBer stehn schon unter beschuß. Der Tag kommt und wir dürfen nicht mehr hier in den Wald.