Moin Chris,
vielen Dank für den link, ich stöbere bei den mtb-katalogen leider viel zu selten. Genau den Katalog hatte ich früher auch mal

.
Noch mal zur Sache: Ich gehe mal wohlwollend davon aus, daß der Uli Fahl sich nur auf die Al-Sorten bezogen hat, die er damals verarbeitet hat.

Wenn er das nur mit AlMg1 (6082) vergleicht, hat er durchaus recht. Allerdings möchte ich dann mal hören, welche Legierung denn noch schlechter ist.

Wie auch immer ist er schlau genug, ein regelmäßiges Fetten oder Wachsen zu empfehlen.
Generell steigt die Korrosionsproblematik mit einem höheren Anteil an Legierungselementen. Reines Al ist also ziemlich unproblematisch. Besonders problematisch an Legierungselementen sind Kupfer und Zink, beides leider in 7000er Al-Legierungen vertreten. Besonders viel halt in 7075, aber auch 7020 und 7005 bei Rahmen sind betroffen.
Auch in 6061 ist ein, wenn auch geringer, Anteil Kupfer. Deshalb ist auch dessen Korrosionsverhalten schlechter als die europäischen Varianten 6060 und 6082. Aber es ist immer noch erheblich besser als die 7000er Varanten, zumal der Anteil an Legierungselementen so gering ist, daß es im Grunde keine Korngrenzenkorrosion gibt, ein durchaus vorhandenes Problem bei 7000er Alu, vor allem wenn die Wärmebehandlung nicht stimmt.
Deshalb ist auch ein Nabenkörper aus 6061 keine Garantie gegen Korrosion, auch da macht es Sinn, nach dem Einspeichen zu Wachsen. Oder zusätzlich auch schon vorher...
Nochmal zum Tune-Katalog: Man muß da wirklich zugute halten, daß das Teil von ´94 ist. Ich möchte mal behaupten, daß Herr Fahl einige Sachen heute anders sieht. So sieht er Aluminium als ungeeignet für Hinterradachsen an, plädiert für prall aufgepumpte
Reifen und wettert gegen Federung und Carbon.

Da freue ich mich doch, daß ich seit ´92 vollgefedert unterwegs war, wenn auch die Hinterradachse noch zur Hälfte aus Stahl bestand.
Viele Grüße von der
Edelziege